Barinstallation. Welche Frequenzen sind störend?

  • Hallo,
    hab bevorstehende Anlageinstallation mit Einmessen für nen Bar (Hintergrundbeschalung).
    Auf was soll ich achten, damit es gut klingt und beim Unterhalten nicht stört? Mit linear ausgebügeltem F-Gang bekommt da keine zufridenstellende Ergebnisse. Welche Frequenzen stören beim Reden meisten?


    Etwas über die Anlage:
    16 x JBL Control 1 (womöglich auch 24 St. falls die Abstrahlung nicht gleichmässig genug kommt), 2 Amps enweder Ram R-1500 oder t&m SA800pro (noch unentschieden, aber bis Februar hat man ja Zeit) und 1 EQ richtung dbx 1231 bzw. Controller dbx DR PA oder Behringer DCX.

  • Zitat von "Jonnytrance"

    Welche Frequenzen stören beim Reden meisten?


    Die mitten. Es wäre aber ein Bärenrat das wegzudrehen ! Stell sie zonenweise schön linear ein, ein leichter Überhang der Bässe ist manchmal ganz nett. Die Akustik ist völlig vom Raum abhängig, und falls kein Teppich drinliegt ändert sie sich nochmal wenn viele Menschen drinsind.


    Zonenweise einmessen und mit EQs anpassen, führt zu optimalem Ergebnis. Ein par short Delays können das Ganze dann perfektionieren (Laufzeitenanpassung)

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Ich perönlich empfinde bassarme Hintergrundbeschallung als angenehm, würde also eher dünn abmischen. Auch wenn's nicht so gut klingt ist es für eine Unterhaltung angenehmer.


    Ein Kompressor könnte gute Dienste leisten, so dass auch leise Passagen noch zu hören sind bei gleichzeitig verträglicher Lautstärke der Signalspitzen.


    Jörg.

  • Kompressor ist auch eingeplant, hab blos nicht genannt so wie zuspieler und Mixer (Musik wird von CD´s und Laptop lauffen).


    Ein Kollege hat mir verzählt das ich permanent frequenzen wie 800Hz und 4kHz runterziehen soll. Da bin ich mir aber nicht so sicher. Mann kann doch nicht vorhersagen wie Raumakustik sich verhält.

  • Das mit den 800 Hz und 4 k Hz ist Quatsch. Bei den Controls ziehe ich allenfals so um 1 kHz recht breit etwas raus.


    Den separaten 1231 würde ich auf jeden Fall weg lassen (auch wenn mir das schwer fällt zu sagen :roll: ). Einen Terz-Grafik-EQ hast du ja schon im DriveRack PA. Außerdem könnte dir da jeder dran rumspielen.
    Einen Compressor brauchst du auch nicht, der ist ja ebenfalls schon im RriveRack PA.

  • Kleine Tips zum Kompressoreinsatz bei Hintergrundbeschallung: einigermaßen hochwertigen Kompressor verwenden (dbx 166 aufwärts, richtig gut geht es mit einem alten Behringer Combinator...), sonst kriegst du die geforderte starke Kompression mit langen Regelzeiten nicht ohne Pumpen (bzw. eher "Atmen"...) hin. Der Kompressor sollte außerdem *vor* dem fürs Bedienpersonal zugänglichen Masterfader sitzen. Problem: Viele (Disco-) Pulte haben keinen Master-Insert! Muß aber sein, ansonsten stimmt auf einmal gar nichts mehr wenn der Laden richtig voll ist und die Anlage entsprechend lauter sein muß...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zitat von "Jörg"

    Ich perönlich empfinde bassarme Hintergrundbeschallung als angenehm.


    Es gab in der Urzeit von Audio mal den Begriff "gehörrichtige Lautstärkeregelung". Die Umsetzung davon findet man in alten Röhrendampfradios, die haben einen Mittenabgriff am Lautstärkepoti wo kondensatoren aufgesetzt wurden - defakto ging es darum den Frequenzgang abhängig von der eingestellten Lautstärke zu verändern.
    Solch ein ding hebt im unteren Pegelbereich die Bässe deutlich an, umgekehrt könnte man sagen es nimmt Mitten zurück.
    Den Gedanken kann man für "Hintergrundbeschallung, = recht leise" durchaus aufgreifen und diese Sache simulieren. Das hat auch was mit Pappenträgheit zu tun, bei sehr kleinen Pegeln werden Bässe schwächer als sie eigentlich kommen müßten, rein mechanisch bedingt. (ausgenommen Wabbelpappen mit Weichsicke)
    Kommt somit zum Sinn, letztendlich muß man es aber nach Gehör und idealerweise mit Einmessen hinbekommen, bei einer Vielzonenbeschallung hat man auch Möglichkeiten an Orten wo es zu sehr dröhnt zu korrigieren (Raummoden oder wie man das nennt), kurzum Notebook und Mikro rein, und direkt vor Ort passendmachen.

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  • nannt man dann im hifi bereich "loudness" schaltung :D
    und genau so etwas würde ich auch versuchen zu realisieren.
    hängt aber auch vom publikum ab.
    ich persönlich emfinde eine leichte anhebung der bässe und höhen auch als nett, frei nach dem motto: man merkt zwar das musik spielt, aber nicht genau welche ( man bräuchte eigentlich nur tracks mit kick und HH :D )
    bei zunehmender lautstärke muß das aber wieder abgeflacht werden.
    also am besten verschiedene settings im driverack (morgends/mittags Abends) und dann passt das.
    was auf jeden fall störend wirkt ist ein "hörbarer" sub, als wen er sich orten lässt, wird häufig auch falsch gemacht, und zu hoch getrennt.
    ich spreche aber hier von kleinen veränderungen, nicht von +-10 db einstellungen.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • manuela, mediennutte:
    Ich meinte es umgekehrt, Bässe raus, auch bei leisen Pegeln, oder sagen wir, wenigstens linear lassen und nicht zusätzlich durch Loudness-Schaltungen noch anheben.


    Das gesagte gilt nur bei "Hintergrund"-Beschallung, die lediglich genutzt wird, um bei Gesprächspausen der Anwesenden keine peinliche Stille aufkommen zu lassen.


    Beispiel: Morgens am Küchentisch ist mir Küchenradiogedudel lieber als linearer Sound aus der HiFi-Anlage, WENN ich mich unterhalten will. Will ich Musik hören, dann lieber linear, logisch.


    ABER: In einer Bar hat man wahrscheinlich das Problem, dass es einige gibt, die sich unterhalten wollen und wieder andere, die Musik hören wollen. Die Frage wurde noch gar nicht geklärt: Soll die Musik nur sehr leise spielen und kaum wahrnehmbar sein oder soll sie so laut spielen, dass man sich gerade noch unterhalten kann? Davon ist wahrscheinlich auch abhängig, ob eher für die Musikhörer oder die Unterhalter abgemischt wird. Welche Musik wird gespielt? Charts, Rock/Pop oder bspweise Klaviermusik?


    Für mich gilt: ICH kann mich besser unterhalten, wenn das Bassfundament nur spärlich vorhanden ist. Das mag für andere nicht gelten.


    Jonnytrance: Probier's doch einfach aus, einmal mit Bassanhebung und einmal mit Bassabsenkung. Du kannst ja selbst versuchen, Dich dabei mit jemandem zu unterhalten, und bitte das Ergebnis hier posten.


    Jörg.

  • Zitat von "Jörg"

    Jonnytrance: Probier's doch einfach aus, einmal mit Bassanhebung und einmal mit Bassabsenkung. Du kannst ja selbst versuchen, Dich dabei mit jemandem zu unterhalten, und bitte das Ergebnis hier posten.


    Das werde ich tun.


    P.S: gespiel wird Charts

  • Jörg


    ich weis genau wie du das meinst,
    letztendlich ist es eine Frage des Musikpegels.


    Bässe stören nur indirekt, Mitten hingegen direkt.
    So wie ich das meinte ist der Pegel so gering daß auch die leicht angehobenen Bässe nicht stören, der Mittenpegel ist hier im Vergleich zu der anderen Variante sogar geringer. Was darunter etwas leidet ist eher die Sprachverständlichkeit der Musik. Ich mag keinen Telefonsound :wink:

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  • jepp, so wollte ich das auch verstanden wissen, bei dser loudness kurve kann man den pegel noch weiter nach unten schrauben, und trotzdem hat man noch das gefühl es läuft musik. ist ja wie immer eine sache die man vom heimischen pc aus schlecht beantworten kann, muß man wirklich anhand des zu erwarteten publikums und der örtlichkeit bestimmen.

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  • Also ich empfinde es ähnlich wie Jörg. Die hohen Töne werden in einer Unterhaltung a) nicht so störend wahrgenommen und sind b) gerade bei aktueller Chartmusik nicht so nervig wie die Bässe. Die Hihat und Co sind ja auch eher schneller als anschwellende und andauernde Bass und Base Töne. (kann man das nun so nachvollziehen ? *g*)


    Ich kann mir die genannte Lösung sehr gut vorstellen, dass die Bässe in der "kleinen Lautstärke" zur Anhebung der Dynamik leicht geboostet werden. Wird es dann lauter wird eben dies wieder Rückgängig gemacht um das "untz ufftz" zu vermeiden. Es gibt nichts nervigeres als ein Lied nur an einem dröhnigen Bass erkennen zu müssen.

  • Ich würde da einfach drauf achten, dass ich auch bei geringer Lautstärke (Unterhaltung sehr leicht möglich) noch einen angenehmen und runden Klang habe. Ich würde die Möglichkeit zu unterhalten eher über die Lautstärke versuchen zu erreichen, als über verdreht Frequenzgänge.

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    16-24 C1?
    Was isn das fürn Laden?
    Wie gross? Wie angelegt?
    Wieviele Amps?


    Ja, 16 bis 24 C1.
    Ca. 200m², rechteckig
    2 Amps (oben steht doch, entweder Ram R1500, oder t&m SA800pro).


    Ich hab nochmal mit Kollege geredet und der ist immernoch der Meinung dass man 800Hz und 4kHz ziemlich schmal (Q20) runterziehen muss, dann kommen die Gespräche deutlicher. Ich werde es mal ausprobieren.