Erfahrungsbericht M7CL

  • habe in erfahrung gebracht, das die firma Yamaha eine rückrufaktion wegen des wärmeproblems gestartet hat. dabei werden ein paar dioden ausgetauscht.
    das zeigt immerhin, das man den beschriebenen fehler ernst nimmt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    habe in erfahrung gebracht, das die firma Yamaha eine rückrufaktion wegen des wärmeproblems gestartet hat. dabei werden ein paar dioden ausgetauscht.
    das zeigt immerhin, das man den beschriebenen fehler ernst nimmt.


    Im Grunde zeigt es das, ja. Habe ich jedoch auch nicht anders erwartet. Sterbende Ausgänge bei einem Mischpult sind nun auch keine unwichtige Lappalie.


    Aber es zeigt auch, daß die Pulte die Prototypen-Erprobungsphase "etwas" voreilig verlassen haben.
    Als Pulthersteller muss ich doch davon ausgehen, daß meine Produkte auch bei sommerlichen Temperaturen eingesetzt werden und richte demnach eine Erprobungsphase auch auf diesen Blickwinkel hin aus....

  • Sind wir nicht alle Beta User? Welche Firma gibt heute noch viel Geld aus um Produkte bis aufs Blut zu testen und vorallem welche Firma hat noch die Zeit in unserer modernen, hektischen Welt?

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Zitat von "mischpultschorsch"

    ...
    Aber es zeigt auch, daß die Pulte die Prototypen-Erprobungsphase "etwas" voreilig verlassen haben. ...


    das ist auch schon seit längerer zeit mein eindruck.
    ich glaube das yamaha angesichts der ankündigungen anderer hersteller, digitalpulte zu präsentieren, die entscheidung getroffen hat das M7 möglichtst schnell im markt einzuführen.
    wie gesagt, es kann durchaus marktentscheidend sein welches pult sich zuerst etabliert. in den vorstandsetagen solch großer hersteller denkt man halt anders als wir es vielleicht gerne hätten.
    dennoch sehe ich ein gutes potential in diesem pult und habe auch schon ein paar durchaus positive erfahrungen gesammelt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Dieser Thread heisst ja Erfahrungsbericht. Also hier meine nächste Erfahrung:


    Ich komme mit dem Pult besser zurecht, wenn ich den Laptop nicht mit als Anzeige benutze. Das verwirrt irgendwie nur, wenn Kanäle, oder allgemein Anzeigen völlig anders sind, als auf dem Pult. Bis sich mein Auge und mein Hirn auf den neuen Anblick eingestellt haben, bin ich auch auf dem Pult dorthin gekommen.


    Der Touchscreen macht mich wahnsinnig. Wenn man beim Aufbau noch etwas grobmotorischer am Werkeln ist und ihn dann bedient ist alles gut (bis auf eventuelle langsame Verkratzung - wird sich aber auf dauer zeigen), aber wenn ich mir die Hände gewaschen hab und etwas feinfühliger eingestellt bin, hab ich das Gefühl, den Bildschirm schlagen zu müssen, dass er irgendetwas macht. Klar mussten die Leute von Yamaha da einen Kompromiss finden, aber schön isses trotzdem nicht.


    Nach wie vor meine Meinung: Als Monitorpult auf einer Skala von 1-10 so eine 8/9, als F.O.H. allerdings maximal ne 5.


    Gruß,
    Bert

  • Zitat von "bertZ"


    Ich komme mit dem Pult besser zurecht, wenn ich den Laptop nicht mit als Anzeige benutze. Das verwirrt irgendwie nur, wenn Kanäle, oder allgemein Anzeigen völlig anders sind, als auf dem Pult.


    Das sehe ich nicht so, vor allem nicht bei der von mir praktizierten Taktik auf dem Lapschirm das Einzelkanalfenster und das "Rack" zu sehen. Weder die Einzelkanaldarstellung noch das Rack sehen im Pultschirm sehr viel anders aus ( das trifft höchstens auf die "Mehrkanaldarstellung" zu ).


    Der springende Punkt scheint mir eher, dass an Dingen rumgemäkelt wird, die einfach etwas ungewohnt sind, statt sich darauf ein zu lassen und zu versuchen, die für sich zu optimieren. Das fängt damit an, dass es logischerweise keinen Sinn macht den Läppe auf ein Rack im 90° Winkel neben sich zu stellen, sondern der muß natürlich ins Sichtfeld. Wenn ein solcher Arbeitsplatz mal elektronisch/visuell wie mechanisch so eingrichtet ist, wie man das braucht, kann man sich sehr schnell daran gewöhnen. Denkt doch nur mal wie Studioleute immer wieder ihren Kram "umgestalten" ( andere Darstellungen, Schirme, Displays, mechanischer Aufbau ) bis das passt.


    @ bertZ


    Wieviel Zeit hast Du denn schon vor einer funktionierenden Pult/Läppe Einheit verbracht ?

  • naja, 4 Jobs à ca. 6 Stunden plus Setup waren das jetzt mit funktionierendem Ethernet. Hab aber ab dem 3.Mal aufgehört, auf den Laptop zu gucken. Es hat mich mehr irritiert, als mir einen Überblick zu geben.


    Die Einzelkanaldarstellung brauch ich nicht! Ich will doch schnell auf alle Kanäle gucken, ohne sie anzuwählen. Eben so, wie analog. Aber das ist die Entwicklung, dass Digitalpulte so klein sein können. Da verzichtet man eben auf den Luxus seine Kanäle zu betrachten.


    Klar kann man sich an alles gewöhnen. Auch, mal abgesehn vom M7CL, an schlechte Kompressoren, Selbstbaulautsprecher, etc.
    Wenn man das oft genug gemacht hat, weiß man, was man drehen muss, dass es eben irgendwie spielt. Und genau dieses Gefühl hab ich bei der Bedienung dieses Pultes. Wohlgemerkt bei der Bedienung und nicht bei der Qualität. Spaß bei der Bedienung ist mir noch nicht gekommen...


    Den Spaß am Pult braucht man imho aber, um einen wirklich guten Sound zu machen. Mit einer Billig-Conrad-Zange kann man auch arbeiten, aber so richtig gut werden Kabel- und Lötverbindungen mit gutem Werkzeug!!!

  • Zitat von "bertZ"


    Die Einzelkanaldarstellung brauch ich nicht! Ich will doch schnell auf alle Kanäle gucken, ohne sie anzuwählen. Eben so, wie analog.


    Ich denke da ist das Problem. Gut das du mich daran erinnert hast. Bevor ich den M7 erstanden habe, habe ich mich ja auch schon an Digitalpultdisskusionen beteiligt. Wie sich der eine oder andere erinnern kann, habe ich immer über die Bedienoberflächen der zu dem Zeitpunkt exisitierenden Pulte gemäkelt. Während dieser Überlegungen habe ich irgendwann mal versucht, genau zu analysieren, was man wirklich in der "analogen Übersicht" sieht.
    1. Man sieht nie wirklich eine "Totale", sondern man fokusiert unentwegt "Brennpukte", wobei man aber den Vorteil hat, beim "schweifenden Blick" keine Schalter bedienen zu müssem. Das "Schweifen" dient aber nicht vorrangig dem Zweck "Was könnte ich noch machen ?" denn das wäre ja wieder ein Fokusieren, sondern mehr dem "Habe ich auch nichts übersehen" Für diese Art zu schauen finde ich die Kombination "Alle Fader + Alle Meter ( einschließlich der optionalen Meterbridge für die Ausgänge ) + alle Mutes + alle Cues ohne Umschalten + den Rest in 8-er Blöcken + selektierten Kanal im Läppe + Rack auf einem kompakten Maß im M7 sehr übersichtlich.


    2. Bei großen Analogpulten gibts für die Kanal-Aux-Sends einen on/off Schalter mit Status LED. Das sollte ja eigentlich übersichtlich sein. Trotzdem habe ich schon tausend Mal beim Babysitten erlebt, dass auxe gedreht wurden, die aus waren und die Status-LED dunkel. So ist das mit der Übersicht !
    Als ich vor 26 Jahren meinen ersten 800B bekam, hatte ich ein Übersichtsproblem. Heute geht es mir bei viel grösseren Analogen so, dass die Übersicht daraus entsteht, dass ich mir große Teile des Pultes beim Soundcheck einfach merken kann und nicht mehr "umherschweifen" muß, um zu sehen, was ich gemacht habe oder noch machen muß. Ich fokusiere also auf den Kanal an dem ich gerade was mache und höre zu.
    Ich habe den Eindruck, dass ich mit dem M7 sogar mehr sehe und geschickter fokusieren kann als mit nem großen Analogen, da ich mir mein "Bild selbst zusammenschieben" kann.


    Will sagen: Die übersicht beginnt im Kopf !!!

  • Nachdem es hier ja um Erfahrungsberichte geht und ich vorhin mein erstes Mal mit der M7 hatte ein kurzes Feedback:


    Digitale Erfahrungen: Ein Abend mit PM5D, regelmäßige 01V96 Jobs, irgendwann mal mit ProMix01 (01V Vorgänger, wie heißt das Ding noch?) gespielt und selbst DDX3216-Besitzer.


    Vorbereitung: Yamaha-Videoclip geschaut, Werbetext auf der HP gelesen, Manual überflogen, im Editor mal ein Band-Setup komplett eingegeben, bisserl am "Rack" rumgespielt und am Patch.


    Vor Ort: Ok, da steht die Kiste - sieht digital aus und halb so wild.
    Es läuft Ton vom TV und und ein Bandsetup vom Vorabend ist geladen.


    Nach kurzem Gespräch mit dem Pultbetreuer überlasse ich ihm meine Inputpatchlist und während er mir die Band verdrahtet spiele ich ein bissen an EQs, Gates, Comps, Effekten - versuche einen groben Überblick zu bekommen.


    Soundcheck zuerst über Kopfhörer, dann Monitore einstellen - etwas langsamer als sonst aber dank gewohntem Bedienkonzept übersichtlich und zunehmend schneller.


    So - jetzt ab auf die Front, von nun an läuft alles wie gehabt, bin ganz gut zurecht gekommen - analoges Arbeiten wie hier schon öfters erwähnt Fehlanzeige aber alles in allem ein recht übersichtliches Digitalpult das man doch recht schnell lieb gewinnen könnte.


    Laptop als Ergänzung war nicht angeschlossen, zusätzlich gab es nur EQs.
    Das Pult hat bei mir einen sehr positiven Eindruck hinterlassen, bin gespannt auf die nächsten Begegnungen.

    Besitzer einer 10-kanaligen DMX-Kaffeemaschine mit stufenloser RGB-Farbmischung und Remote-Brühvorgangsauslösung.

  • Ok...dann habe ich mich von "Erfahrungsberichte" vllt zum Abschweifen verleiten lassen. Ich bitte um Vergebung - es war spät.


    Denk dir einfach alles was sich nicht ausdrücklich auf die M7CL bezieht weg :wink:

    Besitzer einer 10-kanaligen DMX-Kaffeemaschine mit stufenloser RGB-Farbmischung und Remote-Brühvorgangsauslösung.

  • Zitat von "wora"

    ging´s hier nicht ums M7CL?
    ;)


    Wieso ? Er schreibt doch über einen M7CL-JOB ? Oder verstehe ich irgend was falsch ?


    Ich finds prima, das mal jemand unvoreingenommen über seine Erlebnisse schreibt und dazu noch Einblick in die digitalen Vorerfahrungen und die Vorbereitung gibt.

    Einmal editiert, zuletzt von guma ()

  • Zitat von "guma"


    Ich finds prima, das mal jemand unbelastet über seine Erlebnisse schreibt [...]


    Wer hier ist in irgendeiner Weise belastet und wodurch??? Dass alle anderen Pulte am Markt irgendwie zu einer Gewohnheit und Erwartungshaltung einem Pult gegenüber führen ist ja wohl klar. Das M7CL ist für jeden, der hier schreibt neu gewesen. Nur die Erfahrungen sind eben unterschiedlich...


    Unbelastet wäre ein Newbie, der nicht weiß, wie ein Pult funktioniert und komplett auf dem M7CL lernt.