• Kennt ihr die MT 122?
    Wie sind dort die ganzen Probleme mit dem Frequenzgang umgangen worden und wie stark muss man diese entzerren?
    Hat die Jemand schon im Betrieb?
    Was wiegt sie und wie laut geht die so?

  • Zitat

    Danke für den Link, SRAM!


    Da kann ich mich nur anschließen, über die verschiedenen Horndesigns mit ihren Ursprüngen wollte ich schon länger mehr erfahren. Danke, das war echt aufschlussreich!


    Allerdings Frage dazu: ist jetzt das Peavey-Konzept am Ende wirklich so der Knaller? Ein wenig Krümmung am Hals und ein Streifen Schaumstoff am Mund - irgendwie stelle ich mir "revolutionäres Design" anders vor...


    Im Moment ziehe ich da für mich den Schluss draus, dass konische Hörner im Mid-Bereich eigentlich nicht nur einfach zu realisieren, sondern auch akustisch sinnvoll sind. Und wenn ich das zusätzlich angehängte Bild von SRAM richtig deute, dann geht man gegen zu starkes Beaming zu den oberen Frequenzen am besten mit einem vertikalen Keil o.ä. am Hals vor.

    (Meine Überlegungen gehen allerdings von einer ausreichend dimensionierten Mundfläche aus, also leicht am Thread-Thema vorbei. Konkreter Gedanke: ein kleines Midhorn mit 2x Alpha-6, das so zwischen 300-1.700Hz zum Einsatz kommt. Weniger wegen max. Pegel, sondern für eine entspanntere Mittenreproduktion. Darunter ein 12" und darüber ein D-2544. Den HT coaxial ins Midhorn setzen wäre schön, ist wohl aber erstmal zu kompliziert).


    Schöner Beitrag gerade!


    Gruß FF

  • Zitat von "patec"

    ... man läßt den Öffnungswinkel zum Hornmund hin überproportional schnell ansteigen ...


    ... oder so ... :)


    Zitat von "patec"

    Jetzt müssen wir also nur noch fleißig rechnen bis wir das Längenverhältnis der Knicke zueinander herausbekommen ...


    ... weiter so - Kreativität, frische Ideen und Verständnis (... d.h. lest mehr Physikbücher !) ist gefragt ...

  • Zitat

    Allerdings Frage dazu: ist jetzt das Peavey-Konzept am Ende wirklich so der Knaller? Ein wenig Krümmung am Hals und ein Streifen Schaumstoff am Mund - irgendwie stelle ich mir "revolutionäres Design" anders vor...


    Richtig und auch wieder nicht...


    Ein sehr gelungener Vertreter dieser Art Hörner ist das TD250 von Beyma hier:


    http://www.beyma.de/seiten/framesets/frameset_beymapa.html


    Die directivity bis hoch zu 12 kHz ist traumhaft konstant.


    Und das Beste: mit dem CP385ND ist der Frequezgang auch OHNE Entzerrung auf Achse fast eben !


    Dafür zahlt man allerdings auch einen Preis: das geht nur mit stark übermotorisierten Treibern, die eine leichte Spule, natürlich Rechteckdraht, in einem voll gesättigten Luftspalt besitzen.....22000 Gauss sind nicht von schlechten Eltern :wink:


    Dann allerdings ist dieses design OHNE Entzerrung HiFi-tauglich.......


    Gruss SRAM

    I watched a snail crawl along the edge of a straight razor. That's my
    dream. That's my nightmare. Crawling, slithering, along the edge of a
    straight razor, and surviving.

  • Kleine Ergänzung:


    Wer sich ein MantaRayHorn selber herstellen will, der hat mit diesem hier eine sehr einfache Möglichkeit:



    Nicht verwirren lassen: der vertikale Öffnungswinkel EINES waveguides ist ca. 30°, also für die meisten Fälle recht günstig, da weder Boden noch Decke zu sehr angestrahlt werden. Und den horizontalen kann mann bei diesem engen Diffraktionsspalt praktisch beliebig wählen......


    P.S.: Hornmundfläche entweder deutlich grösser Wellenlänge wählen oder grosszügig abrunden.


    Gruss SRAM

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    straight razor, and surviving.

  • Zitat von "SRAM"

    Als Mitteltonhorn einfach zu designen und kommt i.d.R. mit geraden Flächen aus.


    Ich glaube, die Vorteile erschließen sich dem Betrachter recht einfach :wink:


    Der gezeigte Frequenzgang zeigt einen verwertbaren Bereich von 250 bis 1000 Hz, das sind zwei Oktaven. Dafür tun es tatsächlich oft gerade Konstruktionen ganz brauchbar. Wer's breitbandiger will muß sich dann ein paar Tricks einfallen lassen.


    Der Schwerpunkt hier scheint mir überhaupt eher auf glattem Frequnzgang als auf konstantem Abstrahlwinkel zu liegen. Ist auch verständlich, da man den Frequenzgang viel einfacher messen und dann verbessern kann.


    Wenn ich ein konstant abstrahlendes Horn besitze, das einen leicht welligen Frequenzverlauf besitzt, kann ich das mit Filtern ausgleichen, einen Speaker mit Tannenbaum-Abstrahlcharakteristik und linearem Frequenzgang kann ich elektronisch nicht mehr hinbiegen.


    Zitat von "SRAM"


    Ein sehr gelungener Vertreter dieser Art Hörner ist das TD250 von Beyma hier:


    Das Teil ist schon recht gut, leidet jedoch noch unter dem sogenannten "mid-range waist-banding", einer Einschnürung oberhalb der unteren Grenzfrequenz (hier: 70 statt 90 Grad von 800 bis 1800 Hz), die man durch eine zusätzliche Verbreiterung vor dem Hornmund verhindern könnte. Dann würde das Horn allerdings unhandlich breit werden...

  • Um die sehr interessante Diskussion wieder ein wenig ins Rollen zu bringen:



    Genaugenommen wird das Ladungsspektrum ja von Hals und Mundfrequenz bestimmt.


    Diese Ferquenzen sind Umfangsabhängig.


    Der Ladungsgrad ist davon abhängig wie stark der der Freqenz f
    zugeordnete Bereich im Horn lädt, also bündelt.


    Möchte man einen linearen Frequenzgang so lässt man das Horn
    bei Fgangsmaxima weniger, bei Fagngsminima mehr laden, in dem
    man beachtet dass die Frequenz f im Horn dort geladen wird wo
    der Umfang U an der Hornlänge l dem Lambda von f entspricht.
    Somit kann man Treiberbedingte schwächen/stärken sowie hornbedingte
    ungewollte aber unumgehbaer Auswirkungen auf den Fgang linearisieren.


    Konkret: Man setzt die Formel zur Berechnung der Hornfläche in
    Abhängigkeit von der Hornlänge =(1/4*(344m/s / f ))^2 und löst
    nach der Hornlänge auf, um annähernd zu erfahren wo anzusetzen ist.
    Formel gilt für Pluglose hörner, bei hörnern mit Plug nur im Bereich
    nach dem Plug, im Bereich des Plugs für einen Teilbereich,
    dort ist die Formel allderins einfacher anwendbar wenn man den
    Plugbereich als anordnung verschiedener Hörner neben bzw übereinander
    betrachtet und deren Eigentschaften berechnet. Was ja eigentlich auch
    sinn und Zweck eines Plugs ist :).


    Alternativ auch durch eine Versuchsreihe ermittelbar, es reicht
    i.d.R bei einem der theoretischen Kontur sehr getreuen Horn
    zu schätzen wo die zu linearisierende Frequenz ca. im Ladungs-
    spektrum liegt, an selber positionumgerechnet auf Hornlänge
    muss auch die Ladung beeinflusst werden. Weniger Öffnungswinkel
    für verstärkung, mehr für abschwächung.


    Die Kunst dabei ist es natürlich Abstrahlverhalten und Fgang parallel
    zu optimieren, da hat der patec vollkommen recht. Zu einem halbwegs
    Linearen Horn reicht die Fähigkeit zu lesen und ein INternetanschluss/Bibliothek.


    Ich handhabe es so dass das Abstrahlverhalten die prioritäre Rolle Spielt,
    gefolgt von Konturtreue. Dann erst wird der Fagang unter den von mir
    akzeptierten Toleranzen bei den ersten 2 Punkten bearbeitet.


    Was haltet ihr von der Aussage, dass die doppelte Halsfrequenz
    als Ausgangspunkt für die Justierung des Abstrahverhaltens mit
    theoretischen 0° ohne Beugungsberücksichtigung angesetzt werden kann?




    MfG


    mEon

  • Also als einfachstes zu bauen ist garantiert das konische Horn ohne schnik schnak, und das es funktioniert und auch heutzutage noch eingesetzt wird zeigt ja das HT10 Topteil von KMT (http://www.kmt-sound.de).


    Nur ist mir hier noch nicht klar, wie die Abstrahlung von 60*40 im Mitteltonbereich funktionieren kann, da rein rechnerisch nur ein horizontaler Öfnungswinkel von 40° anstatt 60° möglich ist. Hier bitte ich um Aufklärung :)

  • Durch die konische Kontur wird beim KMT Topteil nicht unwesentlich mehr
    Tiefgang verschenkt. Akustisch ohne entzerrung sind 180Hz knappe f3,
    wie ich vom Entwickler selbst erfahren konnte.



    Inwiefern das Abstrahlverhalten den Angaben entspricht (und wo) kann ich
    nicht sagen. Möchte aber auch nichts unterstellen, da KMT idR zu den
    kompetenteren Herstellern gehört.



    Wenn ich jedoch nach diesem Bild die Maße des Halses auf 25h x 20b
    schätze, würde das Horn bereits ab ca. 400Hz nicht mehr laden,
    geschweige denn ein kontrolliertes Abstrahlverhalten aufweisen.


    Meiner These (in meinem letzten Post aufgestellt) zufolge würde dann
    ab 800Hz ein 0°-Abstrahlverhalten eintreten, ohne die hier zuvor bildlich
    erklärte Beugung zu berücksichtigen.


    Man beachte: getrennt wird bei 1,8kHz.


    VK > 1500 Euro.


    MfG