Mikrofoning bei einem Duo

  • Hallo zusammen,
    ich musste kürzlich ein Duo abmischen, das mit zwei kabellosen Krawattenmikros ausgestattet war. Ich hatte nun das Problem, dass der eine eine sehr laute Stimme hatte und der andere eine sehr leise.
    Jetzt hat natürlich "der Laute" auch immer in das Mikro des anderen gebrüllt.
    Zudem kam noch, dass das Mikro "des Lauten" nicht alles übertragen hat. Ich hatte den Eindruck, immer wenn es zu laut war hat es ausgesetzt.


    Welchen Mikrotyp kann ich den für das nächste Mal (jährliche Veranstaltung) empfehlen?


    Vielen Dank schon mal im vorraus.


    MfG JürgenW

  • Zitat von "JürgenW"

    Ich hatte den Eindruck, immer wenn es zu laut war hat es ausgesetzt.


    Da hat sich ein Kompressor geduckt :wink:


    Gib ihnen schöne Solistmics in die Hand, Supernieren.
    zB SKM5000-N (wireless-Lösung),
    oder entsprechende normale Mikros, E935, das 945 für den "Leisesinger" da es mehr Präsenz macht.


    Bei Lavaliermics sollen sie Abstand halten,
    das hilft am meisten gegen Übersprecher.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Hallo, JürgenW!
    muss es denn unbedingt Lavalier sein? Entweder Mikros im Haar verstecken (Crown o.ä.) oder mal Grenzfläche probieren oder eben richtige Headsets. Gibt`s ja auch hochglanztauglich als hautfarben und klitzeklein.
    Schreib mal genauer, wie das Setup aussah, dann kann man da vielleicht mehr Tipps geben.
    1. Location
    2. Monitoring und sonstige Instrumente
    3. PA-Entfernung (koppelanfällig oder nicht)


    etc.


    HTH
    Carsten

  • bin LC2412's Meinung, moechte aber noch hinzufuegen, dass sich das Duo vielleicht so verhalten sollte, dass man - im kleinen Rahmen - die Sache auch ohne PA auffuehren koennte, d.h. der laute soll leiser und der leise lauter sprechen!

  • Hallo zusammen,
    erstmal vielen Dank für Eure Antworten.


    Es handelt sich hierbei um eine Fasnachtsveranstaltung mit ca. 800 Gästen. Das Duo gibt in den Pausen Kommentare ab. Ein Monitoring ist nicht unbedingt nötig, da nur die beiden Reden.


    Die Mikros wurden von den Beiden selbst bestellt (geliehen), da es unauffällig sein sollte.


    Ich suche jetzt eben nach Argumenten um sie zu einem anderen Mikrofon zu überreden.


    Ein zweites Problem war noch, dass sie in verschiedene Richtungen gesprochen haben. Mal gerade nach vorne, mal zur Seite und somit oft auserhalb der Richtcarakteristik.


    Ich persönlich tendiere ja auf zwei Headsets. Jedoch besteht hier noch das Problem des übersprechens, oder?


    Mit dem, vor allem leiser sprechen, hab ich schon probiert. Geht oft nur 5 Minuten gut.
    Er hat halt von natur aus eine laute Stimme.

  • Grenzflächenmikrofone sind glaube ich nicht so optimal, da es in erster Linie eine Tanzveranstaltung (Gardetanz) ist und hier auf der Bühne fleißig marschiert wird.

  • Zitat

    Ich persönlich tendiere ja auf zwei Headsets. Jedoch besteht hier noch das Problem des übersprechens, oder?


    Mit guten, richtig im Mundwinkel platzierten Headsets bekommst Du garantiert weniger Übersprechen, als mit Lavaliers vorm Brustkorb, die womöglich noch an "wackeliger" Kleidung (Kostüme) befestigt sind. Lautstärkeschwankungen durch Kopfdreher sind dann auch kein Thema mehr.



    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Hi,
    probier es doch mal mit den Headsets von DPA (das sind die schicken Teile ausm TV).
    Die gibt es als Kugel(klingt besser, is aber natürlich Koppelempfindlicher) oder Niere ( weniger übersprechen).
    Die klingen beide sehr gut und lassen sich bei Akteuren mit "Wichtigkeits-Problem" auch gut an den man bringen ("Sehen Sie mal, im Fernsehen werden die auch benutzt.....").
    Sind sehr klein und leicht, also unauffällig.
    Rundum ein sehr geiles mic.
    Viele Grüße,


    Steffl

  • Zitat von "Steffl"

    Hi,
    probier es doch mal mit den Headsets von DPA (das sind die schicken Teile ausm TV).
    Steffl


    und so kosten sie aber auch :cry:


    Der große T hat welche ~99 EUR hautfarben im Angebot, ob die aber was taugen, weiß ich nicht.


    Kurzer Rede langer Sinn: gute Headsets kosten ihr Geld, man kann aber dann oft Noise-Gate, Compressor, FeedBack-Killer und Schlagmichtod sparen oder zumindest nur einen Compressor einsetzen, wo man sonst einen kompletten Channelstrip gebraucht hätte. Und Pegel ist nunmal Pegel. Wenn ich ein brauchbares Nutzsignal habe, bin ich schonmal zufrieden.


    OT und nur btw: Grüße an Frau und Kind


    Carsten

  • Bei 800 Leuten klingt das nach Entfernung, da wird ein Headset nun nicht so auffällig sein. Außerdem hast du dann einen genauen sich nicht verändernden Abstand Mund-Mikro.


    Ansonsten das Normale, jeder bekommt ein Handmikro und gut. Das kann man sogar nutzen um Gäste zu interviewen.

    Gruß Frank

  • Darf ich nochmals zusammenfassen.


    Ihr empfehlt also von den Lavalier Mikros Abstand zu halten und ein paar gescheite Headsets (Nierencharakteristik) zu verwenden.
    Kaufen möchte ich diese auch nicht, sondern wieder ausleihen. Da muss ich halt schauen, was ich vom Verleiher bekomme, oder einen Verleiher suchen, der das Richtige bietet.


    Handmikros sind hier etwas unpassend, da die beiden meist noch etwas mit den Händen anstellen (Gestikulieren, Aus- und Anziehen usw.)


    In der Zwischenzeit hab ich auch nochmals mit dem Duo diskutiert. Ein weiterer Punkt, den ich herausgehört hatte, war auch der Tragekomfort gewesen, weshalb sie die Lavaliermikros bestellt hatten.


    Hier muss ich halt noch etwas Überzeugungsarbeit leisten. "Man hat doch alles gut verstanden". :roll:


    Dank Eurer Hilfe bin ich ja jetzt gut gerüstet.


    Vielen Dank nochmals


    An Carsten: Danke gleichfalls :wink:

  • Zitat

    In der Zwischenzeit hab ich auch nochmals mit dem Duo diskutiert. Ein weiterer Punkt, den ich herausgehört hatte, war auch der Tragekomfort gewesen, weshalb sie die Lavaliermikros bestellt hatten.


    Der ist bei den modernen Drahtbügel-Headsets auch gegeben, siehe auch derzeit "Waldy & Harry" im Olympia-TV. Wenn DPA zu teuer ist, es gibt auch von audio technica was Feines, Kleines, dessen Preis & Bezeichnung mir aber gerade nicht einfällt.


    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Zitat von "derautor"

    Der ist bei den modernen Drahtbügel-Headsets auch gegeben, siehe auch derzeit "Waldy & Harry" im Olympia-TV. Wenn DPA zu teuer ist, es gibt auch von audio technica was Feines, Kleines, dessen Preis & Bezeichnung mir aber gerade nicht einfällt.


    Also bei der Sendung habe ich mich auch gewundert, dass so ziemlich für jeden etwas anderes verwendet wird.


    "Waldy" hatte ja eben so ein Drahtbügel-Headset wie auch manche Gäste. Ein anderer Teil der Gäste hatte Ansteckmikros an der Kleidung. Und Harald Schmidt hatte eines irgendwie im Krawattenknoten versteckt (so hat er es auch immer in seiner Sendung). Warum nimmt man da nicht einfach was einheitliches?

    Musik und PA sind nur ein Hobby von mir – verzeiht mir deshalb dumme Fragen :)


    Ein paar Equipment-Stichworte:

      Signalquellen: Yamaha PSR-S910, Roland E-300, Shure WH20XLR, Shure SM58


      PA/Boxen: Dynacord PowerMate 1600, Syrincs S2-124/HP + S2-101

  • Zitat von "gerol80"


    Also bei der Sendung habe ich mich auch gewundert, dass so ziemlich für jeden etwas anderes verwendet wird.


    "Waldy" hatte ja eben so ein Drahtbügel-Headset wie auch manche Gäste. Ein anderer Teil der Gäste hatte Ansteckmikros an der Kleidung. Und Harald Schmidt hatte eines irgendwie im Krawattenknoten versteckt (so hat er es auch immer in seiner Sendung). Warum nimmt man da nicht einfach was einheitliches?


    1. Weil manche Künstler da nun mal eigen sind. Wenn Harald Schmidt kein Headset tragen will, dann kann der Techniker sich auf den Kopf stellen - es bleibt trotzdem beim Lavalier.


    2. Beim TV ist teilweise Doppelmikrofonierung üblich: (Nieren)-Headset für die Saalbeschallung und als Havariereserve, Lavalier (Kugel) für den Sendeton. Meistens wird dann auch zu zweit gemischt - Sendeton im Ü-Wagen, Saalton am FoH. Das Ergebnis in Form von teilweise deutlich hörbaren Fahrfehlern ist regelmäßig z.B. bei "Wetten Dass?" zu bewundern... :roll:

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zitat von "JürgenW"

    Das Duo gibt in den Pausen Kommentare ab.


    OT: So à la Waldorf & Statler aus der Muppet-Show? :D

    We're on a mission from God. - Elwood Blues