Lange Kabelwege bei Signalquellen

  • Ich stehe demnächst vor einem Beschallungsproblem das ich so noch nicht hatte.
    Ich muß ein sehr großes Terrain möglichst gleichmäßig beschallen.
    Anlagentechnisch hab ich alles dafür da.
    Die weiten Kabelwege welche ich dabei überbrücken muß,bereiten mir allerdings etwas Kopfzerbrechen.
    Ich muß Kabelwege von bis zu 80m überbrücken.
    Ich stelle zwei Boxentürme in Clusterform auf.Nun habe ich zwei Möglichkeiten.


    1. Ich bringe das Signal über ein XLR-Kabel zu den Boxen und stelle die Amp´s dort hin.


    oder


    2. Ich stelle die Amp´s in die Nähe meines Pultes und lege lange Lautsprecherkabel.


    Welche Möglichkeit würdet Ihr bevorzugen.
    Digitaltechnik habe ich nicht.Daher fällt das raus.
    Auch die Verzögerung die dabei entsteht kann ich vernachlässigen.
    Der Sprecher bekommt einen Monitor und gut ist.Ob das dann weiter hinten ne sek. später ankommt,ist egal.
    Für mich wäre interessant ob sich XLR-Verbindungen für derartige Längen eignen und wenn nicht ob bei normalen lautsprecherkabeln die Verluste sehr hoch sind.


    Vielen Dank schon mal im Voraus für ewentuelle Tip´s.


    Ich kann leider berufsbedingt erst wieder nächstes Wochenende posten.Also,mich bitte nicht als unhöflich betrachten wenn ich auf Tip´s nicht gleich reagieren kann.

  • Zitat von "Meridian2"


    Ich muß Kabelwege von bis zu 80m überbrücken.


    1. Ich bringe das Signal über ein XLR-Kabel zu den Boxen und stelle die Amp´s dort hin.


    80m ist ja jetzt noch nicht sooo weit.


    Variante 1 würde ich vorziehen, es sei denn, Du hast zufällig richtig dicke Speakerkabel in passender Länge da (ab 4mm² aufwärts).
    Für reine Sprachbeschallung ist der Verlust an Dämpfungsfaktor sicherlich nicht so kritisch, NF-Kabel ziehen halte ich aber für die sinnvollere Lösung, wenn man die Amps mit Strom versorgen kann.

  • Ich habe mal eine billige 100m Meterware gekauft und zwei XLR Stecker dran gemacht. Ich konnte mit und ohne diesem Kabel dazwischen "gar" keinen Unterschied feststellen.


    Das ganze ist jedoch relativ zu betrachten, viele Leute erkennen sogar einen "deutlichen" Klangunterschied nur bei verschiedenen Kabelmarken - und das schon bei 5-10m.

  • Ich würde mich auch für die anwendung mit dem Mic-Kabelentscheiden! Dann noch ne Kabeltrommel hin und gut is!


    Wir haben so auch schon mehrere VA's ausgestattet!


    Nachteil: Du benötigst ein Amp-Rack mehr!

    Lg
    E-Tech Austria

  • ich würd auch die mic kabel variante nehmen, ist wenn man die kabel noch besorgen müßte auch günstiger.


    Außerdem bietet das die möglichkeit jede box getrent mit strom zu versorgen, was evtl. auch dort kürzere kabelwege erlaubt.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Hallo,


    hier ist eine Tabelle, mit der Du ausrechnen kannst, was passiert, wenn Du lange Lautsprecherleitungen nimmst:


    http://www.tools4music.de/docs/daempfungsfaktor.xls


    Verstärkereingangsseitig treten diese Probleme definitiv nicht auf.
    Davon mal abgesehen ist ein langes Mikrofonkabel wesentlich billiger als ein langes dickes LS-Kabel.


    Gruß
    Martin

    Glaube nur, was auch wissenschaftlich untermauert werden kann, menschliche Sinne lassen sich zu leicht besch... - äähh betrügen!

  • Schau noch, was du evtl. an Strom verlegen musst, aber prinzipiell ist Variante 1 zu bevorzugen. Ausserdem werden lange NF-Kabel eher mal gebraucht als entsprechende LS-Kabel (Audience-Mic f. Recording/InEar, DMX-Leitung, Kabel-Interkom, mit Adaptern sogar Video, u.v.m.). Der Preis hält sich auch in Grenzen (100m Kabel, 2x XLR, evtl Trommel (empfehlenswert)). Wie viele LS-Kabel bräuchtest du?


    montesuma:


    Woran kann man eigentlich die Kolorierung des Mantels raushören, weisst du das? :D


    Bin noch auf der Suche nach der richtigen Klangfarbe. :D

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • wenn man ein normal dimensioniertes multicore betrachtet, dann hat das ja auch schon 50-70m. dazu noch ein subcore auf der bühne und daran noch das kabel zum mikrofon.
    da ist man locker bei kabellängen über 80m, und das hat jetzt seit jahrzehnten geklappt. sogar mit mikrofonpegeln...


    ich würde mir da also keine sorgen machen, das signal 80m (noch dazu linepegel!) über eine XLR leitung zu schicken ;)


    anders sieht es aus wenn man 80m lange lautsprecherleitungen legt.
    ich gehe jetzt mal pro LS-kabel von 2 boxen á 8ohm und einer leistung von 2x250W aus.
    also nix high-power oder so...
    dafür sagt mir meine kabelberechnungsliste, das bei dieser länge ein kabelquerschnitt von min. 14mm² sinnvoll wäre.



    ich würde also ganz klar die erste variante mit den XLR kabeln favorisieren.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich anke Euch für die Tip´s.Also sind ca. 80m Microkabel noch gar nicht so lang.Gut zu wissen.Dann werd ich auf jeden Fall die Mikrokabel-Variante anwenden.Die hat ja noch einen weiteren Vorteil.So ein langes Stromkabel kann man sich meist auch günstig von einer Elektrofirma ausleihen.Derartig lange Speakon-Kabel hat keiner zum Verleih.

  • Nebenbei kann man dann auch noch die Lautstärken unabhängig einstellen, und hat die Lautstärke einstellung auch noch am Ort des 'Geschehens', d.h. man muss nicht immer die 80 Meter laufen, wenn der abgesetzt cluster zu laut/leise ist.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck