100 Volt Technik

  • Hallo alle zusammen,
    habe im Forum gestöbert, aber nichts passendes gefunden.
    so möchte ich fragen, bezüglich der 100 volt technik.
    In welchem Fall nimmt man 100 Volt technik?
    WEnn ich einen Raum 13m breit und 16 meter lang beschallen muss, ist es besser mit Normalen LS (ohm) oder die mit 100 Volt nehmen?


    Wie könnte man eurer Meinung nach denjenigen nennen, der an eine Endstufe (500W) ca. 6 Lautsprecher (gebrückt) anschließt. Parallel und reihe gemischt!!!

    Geld regiert die welt und wer geld hat regiert sie!

  • Klingt sehr nach Party-PA.


    Hochvoltbeschallung überall dort, wo es scheiße klingen muss und sehr lange Wege erforderlich sind: Kirchen, Kaufhäuser, Werkshallen, Krankenhäuser, Flughäfen. Dort spielt die Hochvolttechnik eben ihre Stärke aus: Überwindung von 100m Leitung ohne nennenswerte Verluste. Ansonsten gilt: 100V ist Monacor-Kirmeskram - hat nichts mit ernstzunehmender, professioneller, klanglich hochwertiger Beschallung von Veranstaltungen zu tun.

  • Zitat von "dimka"


    ...
    In welchem Fall nimmt man 100 Volt technik?
    ...


    100V technik kommt dort zum einsatz, wo viele lautsprecher in einer linie zusammengefasst werden müssen (z.b. deckenbeschallungen). normalerweise benötigen die einzelnen LS dann nicht sehr viel leistung, aber wenn da entsprechend viele einzelboxen verbaut werden kommt da schon einiges an leistung zusammen.
    100V technik kann man auch dort gebrauchen wo sehr lange kabelwege benötigt werden.


    Zitat von "dimka"


    ...
    WEnn ich einen Raum 13m breit und 16 meter lang beschallen muss, ist es besser mit Normalen LS (ohm) oder die mit 100 Volt nehmen?
    ...


    es kommt drauf an wie du beschallen willst.
    im genannten beispiel muss man wahrscheinlich noch keine 100V technik einsetzen. die kosten für die erforderlichen 100V-leistungsübertrager liegen hier sicherlich über denen für vernünftige kabel mit hohem querschnitt.


    höchstens für ne deckenbeschallung mit recht niedriger decke kann sich der einsatz von 100V rechnen, dann braucht man auch viele einzelsysteme.


    Zitat von "dimka"


    ...
    Wie könnte man eurer Meinung nach denjenigen nennen, der an eine Endstufe (500W) ca. 6 Lautsprecher (gebrückt) anschließt. Parallel und reihe gemischt!!!
    ...


    wie soll man den nennen?
    techniker?
    ingenieur?


    Zitat von "starstage"

    ...
    Hochvoltbeschallung überall dort, wo es scheiße klingen muss und sehr lange Wege erforderlich sind: Kirchen, Kaufhäuser, Werkshallen, Krankenhäuser, Flughäfen. Dort spielt die Hochvolttechnik eben ihre Stärke aus: Überwindung von 100m Leitung ohne nennenswerte Verluste. Ansonsten gilt: 100V ist Monacor-Kirmeskram - hat nichts mit ernstzunehmender, professioneller, klanglich hochwertiger Beschallung von Veranstaltungen zu tun.


    das ist deine meinung, aber leider ein irrtum.
    es gibt ja nicht nur monacor-100V technik!
    richtig eingesetzt und mit den richtigen komponenten kann auch eine solche anlage sehr sauber klingen.


    in der regel hast du allerdings recht, wenn der örtliche elektriker die beschallungsanlage aufbaut muss das nicht unbedingt ein klangliches highlight werden. aber ob er´s mit "professionellen" boxen besser hinbekommt?...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "starstage"

    Klingt sehr nach Party-PA.


    Hochvoltbeschallung überall dort, wo es scheiße klingen muss ...blafasel... 100V ist Monacor-Kirmeskram - hat nichts mit ernstzunehmender, professioneller, klanglich hochwertiger Beschallung von Veranstaltungen zu tun.


    Keine Ahnung, aber davon sehr reichlich. :roll: Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.


    dimka:
    Ansonsten ist zur 100V-Technik noch folgendes zu sagen:


    1. Die Lautsprecherimpedanzen richten sich nach der vom Lautsprecher aufzunehmenden Leistung (100W-100 Ohm, 25W-400 Ohm,...).
    Man kann also an einem voll ausgesteuerten 100W-Verstärker einen 1W-Lautsprecher anschließen, ohne daß der Lautsprecher Schaden nimmt.
    Insgesamt kann man an einen 100V-Verstärker so viele Lautsprecher anschließen, bis die Summe der Leistungen aller Lautsprecher gleich der Nennleistung des Verstärkers ist.


    2. Ela-Verstärker sind weitaus robuster konstruiert als Endstufen, die in der Bühnentechnik verwendet werden (PA, also Public Address, ist alles beides). Die meisten Ela-Verstärker sind auch nur konvektionsgekühlt.
    Ela-Verstärker müssen auch Alarmierungstöne z.B. in Hausanlagen übertragen, dazu müssen sie ihre Sinusleistung über einen langen Zeitraum und auch über einen breiten Frequenzbereich abgeben können. Daher wiegt ein 100W-Ela-Verstärker auch so viel wie eine 2x 500W-Endstufe für Bühneneinsatz.


    Das Thema 100V war hier im Forum schon hin und wieder dran, Du solltest noch einmal gründlicher suchen. :)


    MfG


    DirkB

  • Zitat von "DirkB"

    Keine Ahnung, aber davon sehr reichlich. :roll: Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.


    Korrekt mit nur 6 Worten ausgedrückt!

    Signatur verloren! Der ehrliche Finder kann sie behalten.

  • Zitat

    Daher wiegt ein 100W-Ela-Verstärker auch so viel wie eine 2x 500W-Endstufe für Bühneneinsatz.


    Daher -wegen der erforderlichen Sinustöne- eher nicht, aber der 100V Übertrager bringt das Gewicht auf die Waage. ;)

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Naja, für echte Sinusleistung ist die Anforderung eben etwas höher (der theoretisch mögliche Wirkungsgrad konventioneller Endstufen übersteigt 78,5% nicht, im Normalfall liegt er beträchtlich darunter).
    Natürlich wiegt der Übertrager, so er denn ordentlich sein soll, auch einiges.


    MfG


    DirkB

  • Habe schon einiges an 100 Volt gesehen und auch geplant.


    Generell kann ich nur sagen keine Angst vor 100 Volt.


    Sie ist generell gesprochen vergebender und jeder der Halbwegs rechnen kann dürfte damit klar kommen.


    Ausserdem gibt es ja mittlerweile auch Amps die 100 Volt ohne Übertrager machen, man muss nur auf Erdfreiheit verzichten.

  • Ok.
    danke schon mal für die infos.
    ich habe aber ca. 4 Micros für Chor 2Mics für kanzel und für die Bühne ca. 5mics. für Piano 2Mics.


    Geht das auch mit der Volt technik?
    was ist mit delay?

    Geld regiert die welt und wer geld hat regiert sie!

  • Die von dir genannten Komponenten sitzen alle vor dem Verstärker, sie führen ihr Signal ja über diverse weitere Geräte zum "100V" Verstärker.


    Die Mikros gehen erst ins Mischpult. Werden abgemixt, landen dann entweder über die Summe am Verstärker oder werden halt nochmal delayed bevor sie zum Verstärker gelangen....


    Also von daher, ja geht.

  • ... bei den Ausgangsübertragern in den 100V-Endstufen drauf achten, daß keine Spartrafos verwendet werden ... manche vorhandene Verkabelungen in Kirchen oder Turnhallen könnten sonst bei mehreren Linien an verschiedenen Verstärkerausgängen Probleme machen (gemeinsame Massen ... ggf. verpolt).


    Übrigens: Ein Verstärker, der an 8 Ohm ca. 1250 Watt macht, braucht keinen 100V-Übertrager ... :wink:


    Tipp: Ein wichtiges Utensil bei 100V-Systemen ist ein Impedanzmeßgerät zum Ausmessen der (bereits vorhandenen) Lautsprecherlinien, welches mit 1 kHz (und ggf. auch 100 ... 120 Hz) Sinuston mißt. Gleichstrommessungen mit Multimeter sind hierzu völlig ungeeignet !

  • wäre es dann aber nicht vom Vorteil wenn ich lieber doch 12" Pa lautsprecher aufbaue?
    da brauche ich nur zwei Endstufen!

    Geld regiert die welt und wer geld hat regiert sie!

  • Zitat von "dimka"

    wäre es dann aber nicht vom Vorteil wenn ich lieber doch 12" Pa lautsprecher aufbaue?
    da brauche ich nur zwei Endstufen!


    ... ob Du Dich für 100V-Technik oder niederohmig (konventionell ...) entscheidest, hängt einfach von der Distanz zwischen Verstärkern und Lautsprechern ... den zu übertragenden F-Bereich (weil: 100V-Übertrager, die tiefe Frequenzen vernünftig übertragen, sind größer und teurer) ... und den räumlichen Gegebenheiten (Kabelschächte/-leerrohre bzw. andere geeignete Möglichkeiten des Verlegens auch dickerer LS-Leistungen vorhanden ?) ab.

  • man braucht doch delay effekt geräte? neulich kamm ein Vertreter und meinte wenn man decken LS verwendet, braucht man keine effektgeräte weil keine verzögerung entstehen könne, da sie Kreisförmig den sound runterstrahlen!
    ist es richtig?


    Der abstand bei mir betrüge max 25 Meter!!! und das ist echt nicht viel!! oder?

    Geld regiert die welt und wer geld hat regiert sie!

  • Zitat von "dimka"

    man braucht doch delay effekt geräte? neulich kamm ein Vertreter und meinte wenn man decken LS verwendet, braucht man keine effektgeräte weil keine verzögerung entstehen könne, da sie Kreisförmig den sound runterstrahlen!
    ist es richtig?


    Der abstand bei mir betrüge max 25 Meter!!! und das ist echt nicht viel!! oder?


    Rechne mal aus: Der Schall legt 330 m/Sekunde zurück - wenn Du einen Lautsprecher bei 0 Meter und einen bei 20 Meter hinstellst, kann sich das aufgrund unterschiedlicher Schall-Laufzeiten ggf. im Saal unmöglich anhören - die Sprachverständlichkeit kann bis zur Unverständlichkeit leiden.

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  • Zitat von "dimka"

    man braucht doch delay effekt geräte? neulich kamm ein Vertreter und meinte wenn man decken LS verwendet, braucht man keine effektgeräte weil keine verzögerung entstehen könne, da sie Kreisförmig den sound runterstrahlen!
    ist es richtig?


    Der abstand bei mir betrüge max 25 Meter!!! und das ist echt nicht viel!! oder?


    Hallo dimka,


    25m sind eindeutig zuviel...aber gerade da hast Du mit 100V-Technik doch die Lösung; kleinerer Lautsprecherabstand mit mehr Lautsprechern ergibt eine kleinere Pegel-Welligkeit und "maskiert" die Laufzeiten. Den optimalen Lautsprecherabstand (bei Deckenlautsprechern) kann man aus erforderlichem Pegel, der Deckenhöhe und dem Lautsprecherrichtdiagramm berechnen.
    Durch die Leistungsanpassung der 100V-Lautsprechertrafos an die 100V-Endstufe hast Du auch keine dubiosen Sereien-Parallel-Verschaltungen..


    Aber eine Frage: eingangs nanntest Du einen Raum 13 x 16m...da komme ich selbst diagonal nur auf 20m...?


    Gruß Wolfgang

  • Zitat von "Christian_Thomas"

    Rechne mal aus: Der Schall legt 330 m/Sekunde zurück - wenn Du einen Lautsprecher bei 0 Meter und einen bei 20 Meter hinstellst, kann sich das aufgrund unterschiedlicher Schall-Laufzeiten ggf. im Saal unmöglich anhören - die Sprachverständlichkeit kann bis zur Unverständlichkeit leiden.


    ich frage mich nur, wieso der Vertreter der Fa. Hoffmann gesagt hat, dass das nicht entstehe (bei den Deckenlautsprecher)!

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  • Das geht schon ohne Delay. Bei verteilten Deckenlautsprechern hört man praktisch nur den nächstgelegenen Lautsprecher, da hat ein Delay überhaupt nichts verloren. Auf welche Quelle soll denn das bezogen sein?


    Auch in halligen Räumen geht es ohne Delay häufig besser weil das Ohr auf die erste Wellenfront 'einrastet'. Kommt die von einem unverzögerten Lautsprecher ist der Hall bei weitem nicht so störend wahrnehmbar. Das ist vor allem deutlich zu hören wenn man in der Nähe einer verzögert angesteuerten Box steht. Einfach in einem halligem Raum mal mit 2-3 Boxen testen, Sprache, Delay ein- und ausschalten und hinhören. Ortung ist natürlich nicht vorne, ist aber auch bei delayten Boxen häufig nicht vorne weil der Direktschall von der Quelle zu leise ist.


    Delay nötig ganz klar in stark gedämpften Räumen und im Freien.


    wetbf

  • Zitat von "dimka"

    ich frage mich nur, wieso der Vertreter der Fa. Hoffmann gesagt hat, dass das nicht entstehe (bei den Deckenlautsprecher)!


    also Laufzeiten zwischen den Lautsprechern entstehen so oder so.
    Wenn du da mal nicht was falsch verstanden hast.
    Der Vertreter meinte bestimt nicht, dass keine Laufzeiten bei Deckenlautsprechern generell entstehen sondern (ich versuche mal)


    Stell dir vor:
    Raumtiefe 20 Meter
    Vorne Li und Re zwei dicke Lautsprecher und nach 10 Metern noch mal zwei.
    Die Lautsprecher von vorne hören ja nicht nach 10 Metern apruppt auf sondern man hört sie ja auch weiter hinten.
    Also hören die Leute, die hinter der zweiten Reihe Lautsprecher sitzen diese und ca. 30 ms später die von vorne => Man versteht ggf. nix mehr.
    Deshalb würde man die hinteren Lautsprecher um ca. 30 ms (etwas mehr,Herr Haas lässt grüßen) verzögern. Dadurch hörst du die voderen und die hinteren gleichzeitig und kannst die hinteren Lautsprecher viel leiser machen.
    Wenn du aber viele kleine Lautprecher einsetzt (dafür bietet sich die 100V Technik an) braucht man jeden einzelnen Lautprecher nicht so laut machen, da er nur sehr viel weniger Distanz überbrücken muß.
    Also hören die Leute nur jeweils einen oder evtl. noch den davor oder dahinter, dieser wiederum ist ja aber näher dran, also weniger Laufzeit also kein Problem.
    Deshalb kann man bei vielen, vielen kleineren Lautsprechern auf ein Delay verzichten.
    So zum Delay, es gibt Effektgeräte und es gibt Delays.
    (Jetzt kommt nicht und sagt: ich kann mit meinem SPX 990 aber auch ein Delay für LS machen....einfach den Effekt editieren.....)


    Das Delay was du brauchen würdest ist kein Effektgerät im eigentlichen Sinne sondern macht je nach Ausführung in der Regel:
    Einmal rein / drei mal mit unterschiedlich einstellbarer Zeit und Pegel raus.

    Es grüßt der Stephan

  • Deckenlautsprecher delayen ist nicht unbedingt das, was ich meinen Azubis beibringen würde...
    Die Dinger strahlen nämlich i.d.R. kreisförmig von der Decke und in den meissten Fällen erzeugt man durchs Delayer erst die Sprachunverständlichkeit... Auch deswegen wird bei 100V Technik seltener delayed.


    Eine konventionelle PA hat eher eine Richtwirkung, da die Boxen "senkrecht" gestellt/geflogen oder gestapelt werden.
    Da muss man dann mit Delay(lines) nachhelfen, wo die Deckenbeschallung keine braucht.


    Ich kenne aber auch genügend senkrecht montierte ELA-Technik mit grösserem Boxenabstand, wo kein delay vorhanden ist - dann klings halt auch wieder scheisse. Zumal bei solchen Installationen nicht nur am Delay, sondern auch am gesamten Rest gespart wurde. Sowas führt halt schnell zu "starstages" Kommentar.


    edit & ergänzung:

    Zitat von "das andere Ich"

    Das Delay was du brauchen würdest ist kein Effektgerät im eigentlichen Sinne sondern macht je nach Ausführung in der Regel:
    Einmal rein / drei mal mit unterschiedlich einstellbarer Zeit und Pegel raus.


    Sowas können auch "moderne" Controller (dbx, Bähringer, bss & Co), die machen nicht zwangsläufig 1auf3, oder andere Geräte wie der Ohringer "Shark". Falls du die Suchfunktion anschmeissen willst.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.