Touch Screen für Digi Live Pulte überhaupt brauchbar?

  • Naja, jetzt drehen wir uns wieder im Kreis...... :roll:


    Genau genommen ist "gleichzeitig" natürlich Quatsch. Das Auge scannt natürlich nacheinander und das Gehirn bearbeitet auch nacheinander. Wie bereits gesagt, gilt die "Übersicht" gerade für große Pulte mit Tandempotis oder zweireihigen Auxen sicher so nicht. Mir sind inzwischen zwei Bildschirme eben übersichtlicher.


    @ tonzwerg
    Wer sagt eigentlich, daß man an ein Digitalpult nicht seine Lieblingsperipheriegeräte anschließen kann ?????

  • Zitat von "guma"

    Genau genommen ist "gleichzeitig" natürlich Quatsch. Das Auge scannt natürlich nacheinander und das Gehirn bearbeitet auch nacheinander.


    Dem Vernehmen nach, sollen diese Prozesse um einiges schneller ablaufen, als du z.B. für das Umschalten eines Screens benötigst ;)


    Zitat von "guma"


    @ tonzwerg
    Wer sagt eigentlich, daß man an ein Digitalpult nicht seine Lieblingsperipheriegeräte anschließen kann ?????


    Gegenfragen:
    -Welche Latenzdifferenzen zwischen den Kanälen hättest du denn gerne? Oder alternativ: Welche Gesamt-Latenz bist du zu tolerieren bereit?
    -Wieviele Wandlungen (auf meist doch eher nicht ganz so hohem Niveau) möchtest du denn gerne machen?

  • OT-Posting


    tonzwerg
    Parallele Verarbeitung: sehe ich genau so.


    Zitat von "tonzwerg"


    jetzt bekomme ich irgendeine software-lösung, die zwar theoretisch alles zur verfügung stellt, aber leider keinen charakter. und schließlich machen wir doch musik, oder?


    Nein wir machen nicht (mehr) Musik. Dazu sind wir viel zu sehr mit unseren bunten Screens (ob Touch oder nicht) beschäftigt. Für "Nebensächlichkeiten" bleibt da kein Platz mehr. Digitale Pulte fressen enorm viele "Wahrnehmungs-Ressourcen" weg, die dann für anderes fehlen.


    Zitat von "tonzwerg"

    über den spezifischen (musikalischen) klang bestimmter digitalpulte habe ich hier noch nichts gelesen. liegt vielleicht daran, daß man aufgrund von bedienungsschwierigkeiten einfach noch nicht zum hören gekommen ist, oder daß es einfach schlicht und ergreifend belanglos klingt auf den kisten. ich vermute beides.


    Und als Drittes kommt noch hinzu, dass sich über Features viel besser diskutieren lässt, als über klangliche Eigenschaften. Das gilt für Tontechniker, Verkäufer und Hersteller gleichermassen.


    Ein kleines Beispiel: Ich war vor kurzer Zeit an einer eintägigen Schulung für ein neues Digitalpult. Da hat man fast den ganzen Tag über Features, Entwicklung und ähnliches diskutiert. Über die klanglichen Eigenschaften wurde den ganzen Tag über nicht ein einziges Mal gesprochen; es wurden von den Teilnehmern auch keine Fragen in die Richtung gestellt (von mir auch nicht :oops:) .


    Erst ganz zum Schluss hatte man dann noch kurz Zeit sich das Ganze anzuhören. Und das wohlgemerkt bei einem Tisch, an dem ich nach wenigen Sekunden EQ- und Kompressor-Drehen sogleich gemerkt habe, dass die Algorithmen wohl mit zum Besten gehören, was man derzeit kriegen kann. Da habe ich mich dann schon gefragt, weshalb dieses herausragende Kriterium - welches sich m.E. deutlich von der Konkurrenz unterscheidet - nicht besser ausgeschlachtet wurde. Weil es keinen interessiert hätte? Weil es ein völlig sekundärer Aspekt ist? Weil man genau auf dieses Pult bezogen hier im Forum lieber darüber diskutiert, auf welchem Betriebssystem die Steuersoftware aufsetzt? Schon interessant, wie sich die Diskussionsschwerpunkte zu verschieben beginnen....

  • Also erstens gab es vor gar nicht so langer zeit genau hie rim forum einen extra thread zum theme digitalpult klang, der aber leider im sande verlaufen ist (vielelich tmal reaktivieren?)
    und zweitens ist es doch ganz klar, das jetzt wo die digitalen pulte noch "relativ" neu sind, erst mal überhaupt die möglickeit geschaffen werden muß es zu bedienen und stabil laufen zu lassen, bevor man an die anderen punkte wie "geschmack" und klang herangeht. bis dahin sollte sie erstmal so neutral wie möglich sein.
    Aber es ist schon richtig, in vielen fällen machen wir leider wirklich nur "technik" :(
    aber das publikum ist ja auch nicht mehr zum hören da, sondern zum selber singen/kreischen und zusehen... (ich spreche jetzt nicht vom publikum beim toto konzert :wink: ).
    Aus dem klanglichen standpunkt heraus ist mir daher das digidesign konzept bisher am liebsten, da dort die möglichkeit eben klangliche veränderungen durch plugins vorzunehmen gegeben ist.
    vielleicht gibt es ja mal ein SPX auf usb stick, der kompatibel zu allen pulten ist...

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    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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  • ..ach ja, und dann auch noch das Latenzthema:


    1. Für die FXe und den ungünstigen Fall DAAD-DAAD:
    Das ist sowohl latenzmäßig wie klanglich für 98,5 % aller FX Anwendungen völlig wurscht. ( entschuldige Werner ich muß jetzt hoffentlich keine Lizenzgebühren zahlen :) )


    2. Für Inserts:
    Beim M7CL 1,3ms vor und 1,3ms zurück macht 2,6ms für den Insert. Das heißt soviel wie einen Gitarrenamp 80 cm in einem Latenzrelevanten Winkel auf der Bühnne hin und her schieben oder die Position des Sängers um zwei Schritte verschieben oder wenn man im ungünstigsten Fall für die Snare einen externen Kompressor für den Rest des Drumsets aber interne Gates/Comps benutzt, die Snare ein wenig zwischen OH und Bassdrum hin und her zu rücken. ( Gangunterschied ~80 cm = Laufzeitunterschied 2,6ms )
    3. Gesänge über Röhrencomp als Summencompressor:
    Es gibt kein Latenzproblem, da das definitiv nur um die besagten 80 cm auf der Bühne geht oder erteilst Du den Sängern etwa Bewegungsverbot ? Klanglich kann ich im Gesang nur die Veränderung über den Komp hören ( Ich bin Mixer und EX-Sänger )


    Ich sags mal so: Als ich mich vor zwei Jahren anfing, mich mit dem PM5D zu beschäftigen, hatte ich genau die gleichen Befürchtungen, vor allem was das Latenzproblem angeht. Inzwischen muss ich sagen: alles kalter Kaffee. Was man da praktisch mit den Einzelquellen macht, kann man z.B. überhaupt nicht mit dem Missalignment zwischen Lautsprechern vergleichen ( da bin ich sehr sensibel :!: ) und es hat mit ganz wenigen Ausnahmen keine praktische Relevanz.

  • Hallo


    Ich wa mit Markus Z auf dem gleichen Seminar ( Hallo :D ) und muß ihm da schon recht geben.
    Wir hatten da eine kleine Discussionsrunde.
    Ich persönlich habe mir zB bei vielen Anwendungen schon angewohnt, bewußt nicht mehr auf den Screen zu schauen ( Speziell bei EQ, Compr, usw ), sondern wieder die Sinne zu "schärfen" und mehr zu hören was man tut anstatt nur zu schauen, wie die EQ Kurve am Screen aussieht.


    Zu den Touchscreens : ja, finde ich toll. ich hab bei den meisten Digipulten auch kein Problem mit mitdenken.
    Es ist einfach nur eine Fragee, wie weit lasse ich das im Kopf zu und wie sehr bin ich bereit, mich mit dieser Technik anzufreunden.


    Nebenbei, wegen den Latenzen verwende ich zB nur DCA`s und keine Gruppen.
    Da merkt man bei einigen Anwendungen ( zB Big Band , Klassik ) sehr wohl, wenn einige Kondensatoren direkt und einige über Gruppe geroutet werden.

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    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Zitat von "klauston"


    Da merkt man bei einigen Anwendungen ( zB Big Band , Klassik ) sehr wohl, wenn einige Kondensatoren direkt und einige über Gruppe geroutet werden.


    ... ist zwar sicher jedem klar, aber ich erwähns noch mal am Rande:


    Was absolut nicht mehr geht, ist die Angewohnheit mancher Zeitgenossen, einen Input sowohl auf einen Bus mit einem Analoginsert und dann in den Master, als auch gleichzeitig direkt in den Master zu schicken. Das gibt den geilsten Kammfilter der Welt :wink:

  • Zitat von "guma"

    Ich sags mal so: Als ich mich vor zwei Jahren anfing, mich mit dem PM5D zu beschäftigen, hatte ich genau die gleichen Befürchtungen, vor allem was das Latenzproblem angeht.


    <protz modus> Als ich vor 18 Jahren zum ersten Mal hinter einem Digitalmischpult stand, hatte ich keinerlei Bedenken wegen Latenzen. Ich war einfach nur glücklich, die durch die Mikrofonie entstandenen Laufzeitdifferenzen kompensieren zu können. :D


    Deshalb habe ich auch wenig Verständnis für mediennuttes Beschwichtigungen von wegen alles sei ja noch "relativ" neu. Ihr seid ja vielleicht noch "relativ" jung und habt alle Zeit der Welt. Ich aber brauche jetzt Pulte, die
    a) unkompliziert zu bedienen sind
    b) absturzsicher sind
    c) gut klingen!
    d) gut aussehen
    e) mich gut aussehen lassen, wenn ich hinter ihnen stehe
    :D

  • MarkusZ: wenn es nach mir ginge hätten wir schon seid jahren solche pulte, aber leider sind eben die mehrzahl der tonleute eher "konservativ bis vorsichtig". ich hatte mit dem durchbruch von digitalen pulten schon vor jahren gerechnet, aber scheinbar gabe es nicht genügend interesse, so daß die R&D abteilungen es als unnötig angesehen haben sie zu entwickeln, oder es war technisch schlichweg unmöglich, oder eben eine kombination daraus.


    fakt ist aber doch das erst in den letzten 4 jahren schwung in die sache gekommen ist. und in den letzten zwei nochmal verstärkt.


    und, um das ursprungsthema noch einmal mit einzubeziehen: an den touchscreens wird es wohl nicht gelgen haben, die bekannten EC-automaten sind teilweise schon wesentlich älter :D


    Ich vermute das es zum teil daran lag, das man aus verständlichen gründen nicht bereit war ein gut funktionierendes konzept (analogpult) gegen ein unausgereiftes zu tauschen. in meinem bereich der "kleinbeschallung" habe ich schon sehr früh auf digital gesetzt, mit promix01 und den kleinen A&H pulten. Ich habe auch immer versucht andere dazu zu bewegen, denn je mehr solcher pulte die hersteller verkauft hätten, desto mehr hätte man in die entwicklung von neuen und größeren digitalen investiert. statt dessen ging man ja bei A&H sogar wieder einen schritt zurück, da sich die icon serie nicht durchgestzt hatte.
    schade, aber so funktioniert die welt. mitlerweile kaufen die leute digitalpulte, also wird entwickelt was das zeug hält. ich rechne im nächsten jahr mit noch vielen herstellern die solche pulte auf den markt bringen, und auch auf viele kleine und große "brüder" der jetzt exisitierenden.


    daher kann man auch erwarten ds sich die entwicklung demnächst wohl auch umden klang drehen kann.


    als letztes noch der hinweis das z.b. in der psne immer wieder der klang bestimmter digitalpulte hervorgehoben wird (digico, inovason und venue) wohingegen bei anderen eher die funktionalität und das user interface gelobt werden.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


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  • Wenn man überlegt, dass der Thread mal über Touchscreens war... Irgendwie entwickelt sich jeder Thread über ein Detail von Digitalpulten immer zur Grundsatzdisskussion Digi/ana.
    Viiieeeel Zündstoff in dem Thema. 8)


    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • Nichts desto trotz eine gute Diskussion hier! :wink:


    Danke an die Teilnehmer (muss auch mal gesagt werden),
    JF
    der in Zukunft weniger tippen und mehr drücken wird :P