Pro Tools , wer kennt sich damit aus ?

Ganz ehrlich, deine Kollege sucht wohl eher eine Mbox oder etwas in der Liga. Kann mir kaum vorstellen das jemand ohne Ahnung und ohne sich zu informieren (bei jemand der sich auskennt) ein Pro Tools HD System kauft.

Ich würde deinem Freund raten, eine Händler aufzusuchen, wer bereit ist viel Geld für ein Profisystem auszugeben kann auch eine Profiberatung erwarten.

Und wenigstens ein Kommentar zu den Preamps etc., mit einem entsprechend gut mit DSP leistung ausgestatteten System würde ich zu der "Nicht-Pult" Lösung raten. Controller für Pro Tools kosten allerdings auch nicht gerade wenig.

Händler hier http://www.digidesign.com/index.cfm?navid=88&langid=4&

grundsätzlich hast du das schon richtig verstanden:

ProTools-Software
Steckkarte(n) mit DSPs und E/A-Anschluß
19-Zoll-Kiste(n) für die Verbindung zur weiten Welt

zwingend erforderlich ist mindestens eine DSP-Karte und eine Audioschnittstellenkiste. MIDI und Synchronisation kann man - wenn überhaupt gewollt - auch mit Drittanbietern machen. (ok, es gab und evtl. gibt inzwischen auch wieder auch Audioschnittstellen von Drittherstellern, die sind dann aber auch nicht sonderlich günstiger)

Pro Karte hat man 32 I/Os, das heisst maximal 32 Kanäle rein & raus, die Angabe "48 Kanäle bei 96kHz" bezieht sich auf den internen ProTools-Mixer, der von der DSP-Leistung abhängt.

Wenn du externe Vorverstärker mit ADAT-Ausgang hast, könnte das "192 digital IO" die "preiswerteste" Lösung sein, bedenke aber, daß du dann auch nur digitale Ausgänge hast (Thema Abhören...)

Die ProTools-Software bietet neben dem Mehrspurrecorder auch eine komplett frei konfigurierbare Mischpultumgebung (da kommen dann die PlugIns rein), daher kann man entweder per MIDI-Fernsteuerung arbeiten, oder ein externenes Tonmischpult verwenden. Letzteres ist zwar eher "analoges Arbeiten", natürlich aber irgendwann redundant. Wenn du dich für die MIDI-Steuerung entscheidest, wähle ein unterstütztes Gerät mit Anzeigen und Rückleitung, alles andere macht keinen Spaß. Auch sollte man darauf achten, gleich eine Abhörsektion mit darin (bzw. extern) zu haben, sonst frustiert das ziemlich schnell.

Wenn du allerdings von "kleines Homestudio" schreibst, schau dir evtl. mal die "kleineren" Pakete an, wie bspw. Digi002, da hast du ziemlich kompakt alles, was man für ein digitales Heimstudio braucht. (zumindest halte ich die Preise für die HD-Systeme nicht "heimstudiokompatibel")

Hmmm...

ehrlicherweise solltest du deinen Kollegen an jemanden verweisen, der zumindest schon mal ein ProTools System gesehen hat, da du dich wie du sagst auf Neuland bewegst. :wink:

Aber gut:

Generell gibts zwei "Geschmacksrichtungen" von ProTools:
- Die "Profi-Variante" ProToolsHD. Diese benutzt den Rechner in erster Linie als Bedien- und Anzeigeinstrument, alle Misch- und eigentlichen Bearbeitungsfunktionen laufen auf den DSP-Karten ab (deine "Steckkarten"). So wars gaaaanz früher. Allerdings wird seit einigen Jahren immer mehr auch die Rechenpower des Hostrechners genutzt, um Effektplugins zu berechnen. Dennoch: Gemischt wird auf der DSP Karte. Und das kostet richtig Geld, ist aber auch die stabilere Lösung.

- Pro Tools LE: Kommt ohne DSP Karte, bedient sich aber von der Oberfläche gleich (die Software ist auch im Prinzip die gleiche, minus ein paar Features, die aber hauptsächlich die Anzahl der Spuren und dergleichen betreffen). Alle Misch- und Effektberechnungen werden hier in der Regel vom Hostrechner durchgeführt. Deutlich günstiger, daher für Einsteiger empfehlenswerter, wenns denn schon ProTools sein soll. Und: Die ProTools LE Sessions können auch im "großen" System geöffnet werden. Gut, wenn man mit der Demoproduktion ins "richtige" Studio wechselt.

Welche Variante dein Kollege braucht, mit welcher Hardware, kommt logischerweise auf seine Anforderungen und seinen Geldbeutel an. Und schlußendlich gibts ja auch noch Logic, Cubase, Nuendo, Cakewalk, und wie sie alle heißen, die größtenteils auch für PC und MAC verfügbar sind, ganz ähnliches oder gleiches leisten, mit einer unüberschaubaren Fülle an Interfaces und externen Knopf- und Faderbrettern funktionieren. Und viele dieser Lösungen sind hinsichtlich Portabilität in andere Studios genauso amtlich.

So, Verwirrung komplett. Aber deine Anfrage war ja auch hinreichen pauschal. :wink:

Janko

P.S.:

http://www.digidesign.com
http://steinberg.net
http://www.apple.com/logicpro/
http://cakewalk.com/
.
.
.

vielleicht verweist du den kollegen besser an
jemanden, der sich damit auskennt ? :oops:

um es aber kurz zu machen:
wenn der kollege wirklich ´nur´ ein homestudio einrichten
möchte, soll er protools vergessen.

mac je nach geldbeutel, logic, audiokarte je nach
bedarf und geldbeutel, fertig

Zitat von "willaudio"

Danke für die zahlreichen Antworten. Ich lag dann doch nicht so falsch mit meinen Ideen
Mein Musikerkollege möchte aber gerne mindestens 24 Spuren auf einmal speisen ?!!! Das Problem mit den LE oder Familie Versionen und Co sind das die Zwischenkisten meist nur 2, 4 oder 8 Mic Kanäle zur Verfügung haben. Das heisst das er quasi alles 3 mal einspielen müsste, 3 x 8 Block ?!!!
In dem Falle wäre vielleicht Pro Tools LE die Lösung aber dann in Verbindung mit einem Digitalpult ?! Nur wie bekomme ich direkt 24 Kanäle ins Pro Tools rein ? So wie ich das entziffern kann ist dieses LE nur das reine Programm, dann kann ich nach belieben egal was für Soundkarten da reinschrauben ?!!!! Das heisst ich könnte mir zb. 3 Adat Rme Karten einbauen um an meine 24 Kanäle zu kommen !!!
Kann mir jemand das bestätigen ? Danke

24 Spuren gleichzeitig geht nur mit HD, die Pro Tools Software läuft nur mit Pro Tools Hardware.

Und jetzt lies doch noch mal die Beiträge und schick ih zu jemanden, der sich damit auskennt ...

Zitat von "willaudio"

Gibt es denn andere Systeme mit denen man gleichzeitig 24 spurig aufnehmen kann und die qualitatif mit Pro Tools zu vergleichen sind ?

logisch gibt es die.

logic audio bzw. cubase zusammen mit einer passenden I/O Karte gehen auch.

Ich habe in meinem Recording Rechner zwei RME Hammerfall DIGI9632 Karten (je zwei Adat E/A's) die mit insgesamt 4xADA8000 gewandelt werden. (32 Kanäle quasi)

Für mobile Recordingzwecke bzw. im Heimstudio die günstigste halbwegs amtliche Lösung.

Als Recordingsoftware läuft bei mir Logic auf MacG4 (ich habs mir mal eingebildet...)

Seit WinXP ist aber auch ein Recordingrechner unter Windows OK.

Jelly

Zitat von "willaudio"

Gibt es denn andere Systeme mit denen man gleichzeitig 24 spurig aufnehmen kann und die qualitatif mit Pro Tools zu vergleichen sind ?

logic gibt´s die

Ich habe in meinem Studio ein "ProTools für Arme " und bin damit schon jahrelang sehr zufrieden: MOTU Audio Hardware mit DigitalPerformer als Software (Bedienung sehr Protools like). Läuft aber auch mit Logic oder Cubase, Cakewalk u.a. Ist ein reines natives System aber mit sehr viel power und features (latenzfreier cueMix).
Arbeite jetzt am G5(Intel), funktioniert aber ab G4 und auch am PC.
Habe derzeit an meiner PCIx424 (Einschubkarte) extern 4 Interfaces drauf (2xMOTU1224=24 tracks Analog in/out, 1xMOTU308=24 tracks digital in/out, 1xMOTU2408=24 tracks Adat in/out) und schaffe damit locker 24 Recording tracks simultan auf eine Festplatte. Habs auch schon mit 48 tracks probiert, theoretisch bis zu 96 Tracks simultan in/out über hardware.
Es gibt aber auch andere Interfaces von MOTU die über Firewire gehen und sehr gut und leistungsfähig sein sollen.
Da ich schon seit Ewigkeiten MAC-User bin und auch schon immer mit dem (Digital)Performer gearbeitet habe kommt für mich nix anderes in frage. Es laufen alle amtlichen plugins (zB Waves, Altiverb,VST-plugs) und die Midi-features sind enorm. Nicht zu vergessen die optimale Einbindung von Software-Sampler und Klangerzeuger.
Ich arbeite auch gelegentlich in einem anderen Studio am grossen ProToolsHD und bin dannach trotzdem immer noch von meinem System begeistert. Und wenn man mitverfolgt was bei Digidesign die fast jählich nötigen UpGrades kosten (UpdatePolitik!), da arbeite ich erst recht gerne auf meinem MOTU weiter und leiste mir alle 1-2 Jahre einen neuen AppleMAC und bin happy .

PS: Und über OMF File protokol kann man auch von/nach Protools konvertieren.

Zitat

Das Problem mit den LE oder Familie Versionen und Co sind das die Zwischenkisten meist nur 2, 4 oder 8 Mic Kanäle zur Verfügung haben. Das heisst das er quasi alles 3 mal einspielen müsste, 3 x 8 Block ?!!!

Mit protools LE kann man schon mehr als 8 Spuren gleichzeitig aunehmen. Die Interfaces digi 001 bis 003 haben alle neben ihren 8 Analoginputs noch 8 Kanäle über ADAT + 2 via SPDIF. Macht zusammen 18 Inputs, womit sich auch schon eine Vielzahl von Aufnahmesituationen abdecken lässt. Als Frontend würde sich bei dieser Variante z.B. ein 01V96 sehr gut anbieten.

Zitat von "Christian Jentschke"

Mit protools LE kann man schon mehr als 8 Spuren gleichzeitig aunehmen. Die Interfaces digi 001 bis 003 haben alle neben ihren 8 Analoginputs noch 8 Kanäle über ADAT + 2 via SPDIF. Macht zusammen 18 Inputs, womit sich auch schon eine Vielzahl von Aufnahmesituationen abdecken lässt. Als Frontend würde sich bei dieser Variante z.B. ein 01V96 sehr gut anbieten.

Zitat von "Willaudio"

Mein Musikerkollege möchte aber gerne mindestens 24 Spuren auf einmal speisen

24 Spuren sind bei einer modernen Produktion eh schneller weg als man denkt, unter 32 eher 40 Spuren würde ich kein Studio für Livemusik etc. auslegen.

es war ja ursprünglich auch von einem kleinem Homestudio die Rede, das hört sich dann für mich eher Hobby als gewerbliche Nutzung an, zumal hier anscheinend ja auch Neuland betreten wird. In diesem Fall würde ich mir jedenfalls sehr genau überlegen, ob ich mir gleich für teures Geld ein ausgewachsenes HD + entsprechendem Frontend hole, oder doch erstmal für einen Bruchteil des Preises eine LE-Version und mich damit erstmal in die Materie einarbeite. Und für den Hausgebrauch sind 18 Inputs ja auch nicht sooo mickrig.

Wir haben grade noch eine kleine DVD Produktion am Laufen. Am Anfang der Planung waren es 24 Spuren und am Ende sind es dann 52 geworden.

Yamaha 01xmlan, 8 Analog in, dabei per FireWire Interface auf 24 zu erweitern. Gleichzeitig Remote für Cubase Logic und co
und auch als kleines 8ch Pult Stand alone verwendbar,
mach ich immer bei kleinen Kneipengigs
mit nem Klavier+Gesangsduo ( Cyrus & Jones ).
Funktioniert tadellos.
2 DSP´s an Bord die du auch als VSTplug in nutzen kannst.
Richtig nett wird es Live wenn du nen Läppi mit Cubase dabei hast.
Cubase spielt die Samples
und du kannst noch 8ch live dazugeben. Braust den Läppie dabei
nicht anfassen ,machst du alles vom Pult aus. Ist sogar vergleichsweise günstig die Variante ( gegen ProTools HD auf jeden fall )

@ seven ,die 52 Spuren nimmst du aber in den seltensten fällen
Simultan auf

Richtig. 44 simultan
Aber dafür gabs dann aufnahmeseitig ne HD Recorder Lösung und die Spuren wurden dann auf Rechner geschaufelt.

Wollte nur andeuten, dass Spuren ganz schnell belegt sind, wenn sie vorhanden sind.