Endstufe schaltet ab bei Last von 2 Ohm

  • Hallo Forum, folgendes Problem: In einer Notaktion musste ein Endstufe QSC PLX 3402 (eine Endstufe mit Schaltnetzteil, 2x700W an 8 Ohm) über eine 50m Kabelrolle 3x0,75 ans Netz angeschlossen werden. Angeschlossen war eine Lastimpedanz von 2 Ohm an jedem Kanal (Subwoofer). Im Betrieb konnte die Endstufe lediglich zu 40% aufgedreht werden, ab da flackerten bereits die Clip-LED´s. Versuchte man trotzdem mehr, schaltete sich die Endstufe für 2 Sekunden ab. Die Last wurde daraufhin auf 4 Ohm geändert, das brachte jedoch auch nicht viel. Dann war natürlich kaum noch Zeit für weitere Experimente und wir mussten den Gig mit verringerter Leistung bestreiten. Warm wurde die Endstufe dann im Betrieb auch nicht, nur ca. 40°C. Laut Betriebsanleitung ist die Endstufe für 2 Ohm - Betrieb geeignet. Nun zur Frage: Könnte es sein, dass der Spannungsabfall auf der Kabelrolle (diese war natürlich ganz abgewickelt) schuld an der Misere war? Bei QSC habe ich bereits nachgefragt, aber wie so oft heutzutage fällt die Antwort so aus: "Hatten wir noch nie, schicken Sie die Endstufe doch mal ein....der freundliche Herr am Telefon war leider kein Techniker". Wer kann mir nähere Auskunft geben? Sind Schaltnetzteil-Entstufen empfindlich gegen Unterspannung?


    Danke bereits im Voraus und Grüße aus dem Odenwald

    Das einzige was diese Koalition hinbekommt, sind Steuererhöhungen!

  • Gegen Unterspannung sind die Teile eigentlich nicht empfindlich, ganz im Gegenteil: Man kann (die meisten? fast alle?) Schaltnetzteile an Netzspannungen von 110 - 240 Volt ohne Umschalten betreiben.


    Hier kommt ein grosses ABER: Bei weniger Spannung brauchen die Kisten natürlich zum Ausgleich mehr Strom um die entsprechende Leistung bereitzustellen. Das kann natürlich mit einem dünnen Kabel in die Hose gehen. Hast Du mal geprüft, ob das Kabel eventuell warm geworden ist?


    Gruß
    Marcus

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist, daß es in der Theorie keinen Unterschied gibt...

  • Zitat von "soundworx"

    Hast Du mal geprüft, ob das Kabel eventuell warm geworden ist?


    Moin Markus,
    das ist eben das erstaunliche: Das Kabel wurde nicht sonderlich warm. Die Endstufe klippte auch hauptsächlich bei Bass Drum, also bei kurzen Impulsen.


    Gruß, Andreas

    Das einzige was diese Koalition hinbekommt, sind Steuererhöhungen!

  • Normalerweise sollte das für die PLX kein Problem sein, hatte selbst lange Zeit eine im 2 Ohm Dauer-Prügel-Betrieb ohne Abschalten usw.


    Allerdings hatte ich vor kurzem ein ähnliches Problem bei einer Party mit "Minimal" also einem Ableger von Techno, auch hier sehr kurze aber heftige Bassimpulse. Musste die Ram S-4000 auch zurückdrehen damit sie nicht dauernd in den ICL läuft. Die Lautstärke war dann doch etwas bescheiden.


    Ich schiebs mal ebenso auf zu wenig Spannung, eine ander Ursache konnten wir nicht finden..

  • die wohl häufigste Ursache für solch ein Verhalten ist das Fehlen einer der beiden Tonleitungen des symmetrischen Eingangs. Das frühzeitige Clippen kommt dann vom bereits voll ausgesteuerten OP 1 während OP 2 kein Signal hat.


    Ich empfehl dir :


    1.) prüf das XLR-Kabel, ob auch wirklich beide Tonleitungen Durchgang haben.
    2.) Wenn ja, prüf das Gerät im Lager, an 2 Ohm Lasten, sollte dann alles prima sein lags an der Kabeltrommel.


    lG Manuela

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Hallo......
    Dieses Phänomen ist, so denke ich, bei vielen Technikern bekannt. Egal ob Kraftstrom oder die Kabeltrommel. bei 50m mit 0,75qmm ist der Verlust ( Leitungsverlust) nun nicht gerade gering. Und sind in diesen Stromkreis noch andere Verbraucher kommen noch die Stromschwankungen mit zu.
    Beispiel; Bei einer Typischen Dorfmucke hatten wir unseren FOH Platz aufgebaut und diesen über eine Kabeltrommel ( 50m ) mit Strom versorgt. An den Baustromverteiler waren noch Diverse Bierwagen mit dran. Unsere Spannungsanzeige im Rack zeigte uns nichts mehr an. Die anzeige beginnt bei 170Volt. Unser Mischpult ( Spirit) spielte völlig verrückt alle LED`s flackerten rum.


    Ich denke das war auch Dein Problem. Die Endstufe hat einfach zu wenig ( Saft bekommen).

  • Eine 3,4kW Endstufe meit einer derartigen Stromversorgung anzuschliessen sollte eher im PartyPA-Forum diskutiert werden zudem wurde der Themenkomplex "Unterpannung / Leitungslaenge" hier schon oft genug durchgekaut, aber trotzdem :D:


    Aus dem Manual:
    Available for 120 or 220–240 VAC, 50/60 Hz


    Also nichts mit Weitbereichsnetzteil. Die Rail-Spannungen der Class H-Endstufe sinken verm. proportional mit der fallenden Netzspannung, Folge: Clipgrenze faellt auch. Die Versorgungs-Spannung geht quadratisch in Leistungsabgabe ein (P=U*U/R).
    Stark vereinfacht: 20% weniger Versorgungsspannung -> 40% weniger Leistung


    Eine Endstufe mit PFC haette dir auc keine Freude bereitet: Die "nimmt" sich einfach mehr Strom wenn die Spannung sinkt, die Spannung bricht noch mehr zusammen, die Kiste haette vermutlich einfach abgeschaltet. Oder die Sicherung waere geflogen...

    Die Intelligenz eines Autors steht meist in umgekehrt proportionalem Verhältnis zur Anzahl der verwendeten Ausrufezeichen.

  • Zitat von "Schalldruck"

    Available for 120 or 220–240 VAC, 50/60 Hz
    Also nichts mit Weitbereichsnetzteil.


    Doch doch,


    aber wenn die Spannung sinkt, erhöht das Schaltnetzteil den Strom, um die Leistung zu bekommen, die erwartet wird. Die Spannung sinkt bei dieser schwachen Versorgungsleitung dadurch noch mehr, der Strom wird damit noch höher usw...


    Eine Kettenreaktion, bei dem die Spannung weit unter 120V kommen wird.


    Wenn der ohmsche Wert an den Lautsprechern niedriger ist, als an der Versorgungsleitung, wird niemals die volle Leistung bis zum Lautsprecher kommen - egal, was man anstellt.

  • Zitat von "Schalldruck"


    Aus dem Manual:
    Available for 120 or 220–240 VAC, 50/60 Hz


    Hmm...Auch aus dem Manual: "Typical" Power consumption at 2Ohm Load 8,3A. Die Werte für "Full" und "Max" wurden bei dieser Endstufe einfach weggelassen. Die kleinere PLX 3002 genehmigt sich bei "Max" bereits 25A. Habe zwischenzeitlich auch einen Anuf von einem QSC-Mitarbeiter erhalten, der mir erzählte, diese Endstufe sei nicht 2Ohm-tauglich.


    Aber jetzt weiß ich ja bescheid und werde demnächst möglichst kurze und ausreichend dimensionierte Kabel nehmen.

    Das einzige was diese Koalition hinbekommt, sind Steuererhöhungen!

  • Zitat

    die wohl häufigste Ursache für solch ein Verhalten ist das Fehlen einer der beiden Tonleitungen des symmetrischen Eingangs. Das frühzeitige Clippen kommt dann vom bereits voll ausgesteuerten OP 1 während OP 2 kein Signal hat.


    Habe den Eindruck, die PLXen sind servosymetriert - meiner 3002 ist es bei unsymetrischer Ansteuerung egal, ob Pin 2 Massepotenzial hat oder 'in der Luft hängt'...
    Ich glaube auch in diesem Fall war es wohl der Teufelskreis - Weniger Spannung > mehr Strom > Kollaps. Da die Rails nicht sonderlich gestützt sind, ist da dann auch keine Reserve für die Impulse.
    Naja und wie schon gesagt: diese Leisung an so einem Klingeldraht... :D

    Grüße vom Ostseestrand


    André Ludewig


    mv-entertainment . de

  • Wie jetzt nicht 2Ohm-tauglich, habe selber einige von diesen Amp`s im Einsatz und werden bei uns mit ESW Bässen an 2 Ohm betrieben und alles geht sehr gut.


    Wer hat Dich da von Sennheiser angerufen ? Hausmeister Krause ?

  • Das mit der 2 Ohm Tauglichkeit ist evtl. nur ein Mis(t)verständnis:


    2 Ohm tauglich im Stereo-Betrieb, im Brückenbetrieb natürlich nicht.
    Das Datenblatt auf der QSC Homepage beschreibt das auch so.


    Gruß
    Marcus

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist, daß es in der Theorie keinen Unterschied gibt...

  • Zitat von "Discodeisli"

    Wer hat Dich da von Sennheiser angerufen ? Hausmeister Krause ?


    :D Du hast Recht - habe auch den Eindruck, der kannte sich so recht aus....und deshalb wende ich mich ja an euch! (siehe oben). Ich gebe jetzt auf, und einschicken, so wie mir das der Hausmeister empfohlen hat, werd ich das Ding auch nicht.

    Das einzige was diese Koalition hinbekommt, sind Steuererhöhungen!

  • Zitat von "Manuela"

    Ich empfehl dir :


    1.) prüf das XLR-Kabel, ob auch wirklich beide Tonleitungen Durchgang haben.
    2.) Wenn ja, prüf das Gerät im Lager, an 2 Ohm Lasten, sollte dann alles prima sein lags an der Kabeltrommel.


    Hi Manuela, danke für die Tipps. Punkt eins: Die XLR sind OK, habe ich eben getestet. Punkt zwei checke ich am WE, beim nächsten Gig, denn die Boxen sind auf dem Laster :roll:


    Danke Grüße aus dem Odenwald

    Das einzige was diese Koalition hinbekommt, sind Steuererhöhungen!

  • Sooodele,
    die Entwarnung kam nun aus USA direkt von QSC: Die Leitung hätte unter diesen Bedingungen einen Querschnitt von mindestens 2,5mm2 aufweisen müssen, wobei mir in Anbetracht der Länge sogar noch mehr empfohlen wurden. Bei einer 2 Ohm Last kann die Betriebsspannung am Netzteil unter 180V fallen, wenn der "Klingeldraht" zum Einsatz kommt. In diesem Fall schaltet die Endstufe die Ausgänge stumm.


    Zwischenzeitlich habe ich es ausprobiert und es war definitiv mein Fehler.


    Danke an alle, die mir hier weitergeholfen haben!
    Schade, dass der deutsche Vertrieb dazu außer Stande war :(


    Gruße aus dem Odenwald

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  • Wer eine Endstufe mit 2x1.2kw Leistung an einer 50m 3x0.75mm² Kabelrolle anschliesst der sollte sich wohl im klaren sein das da nichts gescheites raus kommen kann. Da muss man nicht lange überlegen oder gar Techniker sein um das zu verstehen, hinzu noch das Risiko eingeht das das Kabel schmoren könnte. Egal welche Endstufe man hat, dreht man ihr den Saft ab dann kommt da nichts mehr Gescheites raus. Die Leistung sinkt und die Clipgrenze auch. Was viele nicht verstehen ist das die Stromeinnahme einer Endstufen Spitzen sind die man mit einem Amperemeter nicht messen bzw. sehen kann. Selbst wenn bei Vollast das Amperemeter vielleicht 8 A anzeigt, sind das reel fast das Dreifache an Spitzenströme die durch das Netz gehen und wenn das nicht mithalten kann weil zu kleine Leitung oder zu wenig Saft dann sinkt halt die Leistung, punkt. Haben das oft genug ausprobiert an unseren Endstufenracks. Wir hatten alle Racks so aufgebaut das man sie einmal mit Drehstrom speisen kann und einmal als Notlösung über einen normalen Schukostecker.
    Dann der Test, das linke Rack über Drehstrom das rechte über die Schukosteckdose, Mucke an bis zum Anschlag. Beide Amperemeter zeigen circa 12A Dauerstrom, was im Spitzenfall bestimmt das Dreifache ist. Das Rack was über Drehstrom lief klang einfach besser, druckvoller und die Clipleds gingen nur dürftig an.
    Das Rack was an der Schukodose hang klang dünn, viel weniger Druck und die Clipleds blieben hell erleuchtet :D
    Test zu Ende !!