Windlasten / Donauinselfestival

  • ca 100 kmh Durchschnitt mit Böhen 120 bis 140 kmH.


    Erschwerend kam hinzu, das dies relativ unvorbereitet kam .
    Entstand durch einen Temperatursturz, als Kalte Luft auf warme Luft traf.


    Es war einfach nicht mehr genug Zeit vorhanden, alles zu sichern.


    Die Holzteile, die man in den Ersten Fotos sieht, waren Holzhütten, die davonflogen ( !!! )
    Eine davon schlug in einem Baum in ca 1 1/2 M höhe ein, die andere flog weiter, da kein Hindernis da war.


    Ein Container, der auf einem anderen stand, wurde heruntergeblasen !!!

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  • ob deine bühnen bei solchem wind stehen bleiben, hängt nicht von der bühne ab, sondern wie schnell und umsichtig reagiert wird bzw reagiert werden kann. weil wenn eine stage mit planen bespannt ist, löst man diese jeweils mindestens an einer kante, um die segelfläche zu minimieren. da aber evtl dazu ein rigger ins dach muss, ist das normalerweise zwar noch verantwortbar, bei einem so akut auftretenden sturm wie hier jedoch in keinster weise mehr, bzw wird sich auch keiner mehr finden, der hochgeht bzw den ich hochlassen würde. und vor allem in welchem verhältnis ein menschenleben zu material steht, sollte man auch nicht ausser augen lassen.


    mfg

  • Da wir das Quick Drop System haben, können wir bei unseren Bühnen innerhalb von 5 Sekunden die Seitenplanen abschießen, wenn es nötig wird .


    Daher ist es nicht mehr das Problem, daß einer ins Rigg muss.


    Gruss Kris

  • Ich halte das für sehr vermessen, wenn man glaubt, das einem nichts passieren kann.
    Denn wenn man sich auf solche Sachen verläßt, kann es schon anders kommen.


    Da sind Sachen während des Aufbaus passiert.
    Beim Layerturm sieht man, das da ordentlich Ballast drin ist.
    Er sieht auch sonst ordentlich aus ( ich bin kein Bühnenbauer, aber wirkt amtlich )
    Der Sturm kam so schnell, da kam ich gerade vom FOH zur Bühne als es losging.
    Was ich damit sagen will, wenn man zB gerade pause macht, 5 Min zur Bühne braucht, ists auch schon passiert.
    Und davor bist Du mit dem besten Abwurfsystem nicht geschützt.


    Ich habe in der letzten Zeit nur Baustellen mit Sturm gehabt.
    Und für mich ist das Hauptproblem die Umsichtigkeit der Verantwortlichen.


    Hat man gute Leute am Start und es ist koordiniert, dann wirds eher nicht so schlimm.
    Sind planlose oder so dabei( vor allem die " Du brauchst nix sagen, Ich weiß wie man das macht " ), dann viel Spaß.


    Es ist ein schmaler Grad, zwischen Schützen von Material und Schäden an Menschen.


    Da lass ich auch lieber mal eine Bühne umfallen, wenn keiner danebensteht.
    Ist nur Material und mit Geld ersetzbar.

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  • Zitat von "kristian"

    Da wir das Quick Drop System haben, können wir bei unseren Bühnen innerhalb von 5 Sekunden die Seitenplanen abschießen, wenn es nötig wird .


    Daher ist es nicht mehr das Problem, daß einer ins Rigg muss.


    Gruss Kris


    füll mal dein profil aus, und lern konstruktive dinge zu schreiben, dann meld dich wieder, so einen schwachsinn wie " meine bühne würde noch stehen" interessiert hier echt keinen menschen.


    wir bauen auch bühnen bis in ganz gross, ich bin selbst di maschinenbau, hab 15 jahre berufserfahrung, und nehme sogar für andere bühnen ab, aber ich würd mir nicht zutrauen solche aussagen zu treffen, denk mal drüber nach, werd erwachsen und meld dich dann wieder......



    getec

  • Zitat von "kristian"

    also ca winstärke 12
    wer hat die bühne denn gebaut ? und wer hat sie abgenommen ?


    unsere bühnen würden noch stehen bleiben


    Fliegende Bauten werden "mit Betriebseinstellungsklausel" auf Windstärke 7 oder 8 ausgelegt (dann muss abgeplant werden), und müssen dann Windstärke 9 oder 10 aushalten.


    Werden sie nach DIN 1055 wie feste Bauwerke bemessen, dann können sie Windstärke 11 ab. Eine Bühne, die Windstärke 12 übersteht, ist üblicherweise kein fliegender Bau, sondern eine Stahlbetonkonstruktion...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Zitat von "kristian"

    unsere Bühnen sind mit Prüfbuch nach DIN 4112 bis Windstärke 12 geprüft ab windstärke 8 müssen nur die seiten raus gemacht werden und das passiert per Knopfdruck


    Lt Beaufortskala entspricht Windstärke 12 (Orkan) einer Windgeschwindigkeit von >118km/h! Nach oben keine Grenze!!!!

    Ignoranz ist der Feind des Wissens!

  • Da muss man erst mal durchatmen......


    Wenn man diese Foto sieht und die Komentare.


    Der Layherturm sieht so aus wie immer, Balast ist reichlich. Planen noch nicht mal vollflächig und dann das.


    Es muss sich etwas ändern. Der Spielraum für "Windige" Konstruktionen wird immer enger. Windstärke 8 ist so ein anstrakter Begriff. Die ist aber schnell ereicht und wenn dann Böhen dazu kommen.


    Vor ein paar Wochen hat es bei mir auf einer Baustelle völlig überaschen ein 75m² Zelt verweht. Pures Glück das das Ding keinen erwischt hat. Der Zeltbauer hat ein sau Blödes Gesicht gemnacht als er eine Stunde später kam und nur noch Schrott da lag. Wie gesagt nur durch Glück kein Blut.


    zum Thema Windstärke 12, im Olympiastadion München stand einige Zeit mal eine Videowand mit 76m². Mit Verplanung vieleicht 100-120m² Fläche. Die wurde nicht nach fliegende Bauten gerechnet sondern wie ein "normales" Bauwerk. War Stageco Bühnenbau Material also große Stahltraversen und 50to !!!! Beton Balast. Es ist dan in der Tat auch ein Orkan gekommen, hat nur die Planen von Gerüst gerissen sonst ist alles am Platz geblieben.

  • Eigentlich traurig.....


    Nein, nicht die Bilder, denn solche habe ich innerhalb der letzten 2 Jahre genug gesehen und auch zu oft mittlerweile live erlebt.


    Traurig finde ich die Reaktion auf solche Bilder. Da ist das ganze Spektrum von Dummschwätzerei ( Hallo Kristian ) bis zu einigermaßen fachlich versierten und vernunftsgesteuerten Meinungen vorhanden.


    Tatsache ist, das ich auf vielen Produktionen mit Aussagen "Der Wetterbericht sagt Sturm/Foen voraus, wir sollten das Set mal sturmsicher machen..." bei vielen ( allen ) Beteiligten nicht gerade offene Türen einrenne und auf eine sehr große Barriere an Unvernunft, Unkenntnis und leider auch Spott stosse.
    Naja, den Hohn habe ich ja dann ein paar Stunden später auf meiner Seite wenn der Schaden da und entsprechend teuer ist.


    Bei solchen Kommentaren hier zu dieser Thematik, genauso wie zu anderen (kritischen) Baumaßen in diesem Forum stellen sich mir nun ein paar einfache Fragen:


    Was muss man tun um auch den letzten beratungsresistenten Veranstaltungstechniker davon zu überzeugen das es doch so kommen wird ?


    Wäre es vielleicht nicht mal sinnvoll im Zuge der allgemeinen Ausbildungsrichtlinien ein paar Stunden Wetterkunde in den Unterichtsstoff aufzunehmen ?


    Sollte man nicht mal als Anhang an unsere so viel und hochgelobte Bibel, die BGV C1, einen kleine Maßnahmen- und Verhaltensregelkatalog für Outdoorveranstaltungen hinzufügen ?


    Um es auf die Spitze zu treiben kann man ja auch mal über eine Zusatzqualifizierung ( natürlich mit IHK Zertifikat *Grins*) wie "geprüfter Baumeister für Outdoorkonstruktionen" ( Achtung, das ist nur ein sprachlich sehr schlechtes Beispiel ) nachdenken. Eine entsprechende Anwesenheitspflicht dieser Fachkräfte bei solchen Produktionen würde sich mit Sicherheit relativ schnell rechtlich verankern lassen.



    Selbstverständlich würden mir noch einige Fragen mehr hierzu einfallen.



    Tja, eigentlich war das mit meiner Meinung.


    Gruß Unknown


    P.S.:


    Und immer dran denken:


    Schön Kerzen in der Kirche anzünden und immer eine Madonna dabei haben. Für alle Fälle :twisted:

  • Zitat von "Markus Verza"


    zum Thema Windstärke 12, im Olympiastadion München stand einige Zeit mal eine Videowand mit 76m². Mit Verplanung vieleicht 100-120m² Fläche. Die wurde nicht nach fliegende Bauten gerechnet sondern wie ein "normales" Bauwerk. War Stageco Bühnenbau Material also große Stahltraversen und 50to !!!! Beton Balast. Es ist dan in der Tat auch ein Orkan gekommen, hat nur die Planen von Gerüst gerissen sonst ist alles am Platz geblieben.


    Wind ist, wie die Akustik auch, eine teuflische Sache. Naja...beides ist ja auch "nur" bewegte Luft.
    Nur weil ein Bau mal einen Orkan überlebt hat kann man nicht davon reden, dass dieser dann auch "orkansicher" sei. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle: Windrichtung - ein Bauwerk bietet nicht aus allen Richtungen dieselbe Angriffsfläche. Windstärke - herrschte an dieser Stelle tatsächlich eine derartige Windstärke? Im Binnenland varieren die Windstärken sehr. Da spielen Windabdeckungen und Verwirbelungen eine sehr große Rolle. Die Verhältnisse können sich alle paar Meter ändern.



    Wenn ich das alles hier so lese, dann muss ich feststellen, dass die meisten keinerlei Vorstellungen von Windgeschwindigkeiten über 100km/h haben. Und noch viel weniger von den Kräften, die anfangen zu wirken. Haltet doch einfach mal ein Handtuch aus dem Autofenster bei 100km/h und ihr werdet euch wundern welche Kräfte ein so kleines Stück Stoff haben kann....selbst wenn es "nur" flattert.


    Eins sollte auch klar sein...egal wie man baut und balastiert, eine absolute Sicherheit wird es bei solchen Wind- und Wetterverhältnissen nie geben. Nicht umsonst gehört ein Orkan zur Kategorie "höhere Gewalt"! Was jetzt nicht heißen soll, dass man Sicherheitsaspekte nicht berücksichtigen soll, ganz im Gegenteil. Nur sollte sich niemand in der Sicherheit wiegen und glauben es könne nichts mehr passieren.

    Ignoranz ist der Feind des Wissens!

  • Zitat von "kristian"

    zu warwick
    diese Bühnen gibt es bei Msb http://www.m-s-b.de


    Zitat

    ...einsetzbar bis Windstärke 12...


    Wunderbar, dein Arbeitgeber füllt eine Marktlücke aus. Damit hat er am Markt ein Alleinstellungsmerkmal. :D


    http://de.wikipedia.org/wiki/Beaufortskala

    Zitat

    11...12...Heftige Böen, schwere Sturmschäden, schwere Schäden an Wäldern (Windbruch), Dächer werden abgedeckt, Autos werden aus der Spur geworfen, ...


    8...9 habe ich schon mal auf einer VA erlebt.
    Open Air Kino mit fliegenden Pavillionzelten und Stühlen...
    Und das war nur ein Gewittersturm.
    Das Stahlgerüst der Leinwand (200m²) ist soweit ich weiß, bis 10 (!) gerechnet und stand auf der Leeseite eines Gebäudes.


    Vor Starkwinden habe ich einen Höllenrespekt.


    Zitat

    Haltet doch einfach mal ein Handtuch aus dem Autofenster bei 100km/h...


    Empfehlenswerter Tipp vor allem für Azubis der VA-Technik. Damit wird man mit wenig Aufwand um eine wichtige Erfahrung reicher. :wink:


    Armin

    Hier befindet sich i.d.R. die Signatur

    Einmal editiert, zuletzt von hell&dunkel ()

  • Schön, wenn die Bühne selbst stehen bleibt, aber solange der Rest das nicht mitmacht ist eine Diskussion über Orkanfeste Bühnen absolut zweckfrei!!


    Zitat von "klauston"

    Die Holzteile, die man in den Ersten Fotos sieht, waren Holzhütten, die davonflogen ( !!! ) Eine davon schlug in einem Baum in ca 1 1/2 M höhe ein, die andere flog weiter, da kein Hindernis da war.


    Möchte mal wissen, was die Bühne dazu sagt, wenn sie (unvorbereitet) von einer Holzhütte getroffen wird, solange sie selbst noch gegen 140km/h ankämpft.



    Diskussionswürdig ist IMHO eher, was man in Fällen von Windstärken in solchen Grössenordnungen generell macht.
    Grössere Festivals sind ja i.d.R. nicht unbedingt in windgeschütztem Terrain, und auch die Anzahl sturmfester Gebäude dürfte sich in Grenzen halten.
    Ein 10k+ Festival dürfte aber auch nicht mal so eben evakuiert werden können.


    Abewr darüber sollte man in einem anderen Fred diskutieren.
    Hier bleibt sich eher an den fehlenden Personenschäden zu erfreuen und mal kurz darüber nachzudenken, wie schlimm es trotz fachgerechter Arbeit kommen kann.
    Dieser Sommer wird diesbezüglich kein schöner werden.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "treibsand"

    Möchte mal wissen, was die Bühne dazu sagt, wenn sie (unvorbereitet) von einer Holzhütte getroffen wird, solange sie selbst noch gegen 140km/h ankämpft.


    ... die norddeutschen wieder ... ;)


    Ich behaupte mal, das es unmöglich ist eine Bühne - bei vertretbarem Aufwand - über Windstärke 10 sicher zu betreiben.
    An "Betrieb" braucht man in dem Fall sowieso nicht mehr zu denken. Es geht dann noch um Standsicherheit.
    Winddruck ist für viele noch recht einfach zu erleben und vorstellbar.
    Das an einem 8 x 13 Meter Pultdach auch mehrere Tonnen Soglast wirken, ist noch schwerer vorzustellen.


    Elastische Konstruktionen, die die Möglichkeit bieten kleinformatige Planen mit einem Schnellverschluss System (beispielsweise über Reißleinen ) zu lösen halte ich für einen sehr guten Ansatz.

  • Was ich da persönlich noch anmerken möchte:


    Es gibt für alles Richtlinien und Vorschriften, da werden TTitel vergeben ( Veranstaltungstechniker, Fachkraft,.... uvm ).
    Un dann hält man sich brav an das gelernte. " Das ist so Vorschrift "


    Mir persönlich ist das zu wenig.
    Ich würde darauf plädieren, viel mehr mit gesundem Menschenverstand zu machen.
    Streng nach Vorschrift kann ich durchaus alles richtig machen.
    Und trotzdem kann es falsch sein.
    Aber das ist nur meine persönliche Meinung.


    Und wegen der Windstärken:


    Da fliegt so viel herum, das man sich 3 x überlegt, ob man da jetzt wo rausläuft und was macht.


    So wie letztens, hätt ich zB niemals mehr die Verantwortung übernommen, einen Rigger zur Bühne zu schichen und oben klettern zu lassen ( war in unserem Fall nicht notwendig, war kleinere Bühne, aber einfach als Vergleich ).
    Da lass ich vorher die Bühne umfallen, als das ich da wen hinschicke.


    Zitat

    Alle ALTRAS - Bühnendächer von MSB verfügen über ein Prüfbuch nach DIN 4112 und sind (nach unserem Kentnisstand ) zur Zeit die einzigen Aluminium - Hubdächer, Die mit Bauhöhen über 8m nach DIN 4112 ohne Windstärkenbegrenzung nachgewiesen sind. Zudem verfügen Sie über ein zuverlässiges - einfaches -vorgeschriebenes System zur Entfernung der Seitenverkleidung. Das Auslösesystem kann bei Erreichen des im Betriebszustand- zulässigen Staudrucks von einem eingewiesenen Techniker ohne weitere Vorbereitung aktiviert werden, und entfernt die Seitenverkleidungen innerhalb weniger Sekunden. Für die Ermittlung des anstehenden Staudrucks verfügen unsere Bühnen über einen Windmesser


    Also wie ??
    Warum braucht man einen Windmesser, wenn man die Bühnen ohne Windstärkenbegrenzung betreiben kann ? :D

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


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