Diskussion zu "Party- und Stagebilder..."

  • Wie willst du denn so einen Lift abspannen? Auch noch Zug einbringen? Das klappt nicht! Es gibt einen von Expo gerechneten Zusatz für Genie Lifte, dann geht das. Aber dazu brauchts eben die spezifizierten Anbauteile.
    Erdnägel? Wer garantiert für die Zugfestigkeit? Keiner, denn auch mit dem Nagelbrett wie auf dem Bild kann niemand verlässlich aussagen, wann du die Nägel ziehst.
    Ballast ist das einzige, was da funktioniert. Tanks oder Beton, ordentlich ran an den Bau und gut.
    Wer geht denn hoch, wenn der Wind zu stark wird? Irgendwie müssen da ja Safeties rausgemacht werden?


    Ich bau nächste Woche ein Tor für einen Citylauf, wenn ich drandenk mach ich mal Bilder.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Es gibt Fälle, wo aus Wassermangel nicht IBC Tanks verwendet werden können, wie es gerade bei unseren Projekt der Fall war, deshalb wurden auch massenweise Erdnägel (>50) verwendet. ;) Verkreuzte gejagd in den Boden auf Ankerschienen war die Balastierung in Ordnung. ;)


    Die Sicherung bei nem Bühnendach zu lösen, für sowas gibts Sicherheitsgeschirr und ausgebildete VA Techniker. ;) Zumindest mal bei mir. ;)


    100% Sicherheit wirds nie gebn, auch nicht mit IBC oder Beton, da die Bühne auch ihre Belastungsgrenzen hat. ;)


    Das Thema mit den Liften ist so ne Sache für sich. Für mich generell keine Lösung. Aber es hat nicht jeder Groundsupports zur Verfügung.


    LG Lexus.

    It's never perfect.

  • Das Man nicht ohne PSA arbeitet, sollte selbstverständlich sein. Aber darum geht es ja nur am Rand. Es ist einfach riskant, bei Sturm sowas zu machen.


    Wie groß ist denn die Dachfläche besagter Bühne. Und wie hoch ist das Dach? Rein interessehalber.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat

    Audiowerk:
    Dieser Aufbau sieht - ich bedauere es - in meinen Augen nach nix aus. Die billigen Kurbelstative mit der Minitruss und den kleinen Lämpchen wirken vor dem endlos sich ausdehnenden Hintergrund und der riesigen Bühne wirklich rührend. Wenn sowas zu bauen ist, hätte ich es an den Rand auf den Fußboden gestellt, aber gewiss nicht auf diese Bühne. Der Gesamteindruck wirkt, um es höflich auszudrücken, doch sehr bescheiden. Ich bin ja wirklich nicht von der Fraktion 'wat haste, wat kannste', die die Materialschlachten propagiert, aber wenn man schon mit bloß einem Kofferraum voll Zeug anrückt, dann sollte man sich Gedanken über die Außenwirkung auf der Veranstaltung machen. Nichts gegen dezentes Erscheinungsbild und vornehme Zurückhaltung, aber ich finde, dass die Disko da einfach 'nach nix aussieht'. Ein geraffter Aufbau unten auf der Tanzfläche an der Seite wäre vielleicht wirkungsvoller gewesen.


    Ich muss hierzu noch einige Randinformationen nennen, damit Ihr weiterhin diskutieren könnt:
    - das Budget war sehr stark begrenzt
    - die Veranstaltung durfte nur bis 23 Uhr a.v. Lärmschutz stattfinden, es wurde erst gegen 21 Uhr dunkel, daher machte mehr Aufwand wenig Sinn
    - Nebel durfte a.v. Brandschutzordnung nicht eingesetzt werden, daher blieb auch das Effektgeraffel zu Hause
    - ich bin ein großer Fan vom dezenten Wirken. Ein Trussparkour hätte mir hier wenig gebracht. Ob nun ganz großer oder ausreichend ist in meinen Augen Geschmackssache


    Zitat

    Das hat natürlich den Nebeneffekt, dass die Möglichkeit der Selbstinszenierung und Profilierung, die den arbeitenden DJs offenbar so irre wichtig ist, nicht mehr gegeben ist. Das mein' ich auch nicht persönlich, ich stelle es auf jeder Veranstaltung fest, wo zwischendurch oder zum Programmende hin ein DJ übernimmt. Wenn die nicht gut sichtbar ihren Budenzauber und sich selbst präsentieren können, sind die nicht glücklich. Mag aber auch sein, dass das ein Erfolgskonzept ist, dazu kann ich mich mangels Kenne nicht äußern. Mich würde wohl auch interessieren, wie andere diese Angelegenheit einschätzen.


    Neid? Überlege dir mal wie DJ`s vermarktet werden! Selbstinzinierung spielt hier teils eine wichtigere Rolle als das eigentliche Können. Auch das Puplikum ist es so gewohnt und möchte es auch so. Der VA-Techniker spielt in deren Augen nur eine untergeordnete Rolle als Dienstleister, jedoch nicht als Künstler.

  • Okay, hier weiter :)


    Ich halte jeden DJ für genau so wenig Künstler wie mich selbst. Ich finde das Gehabe albern und muss immer grinsen über Kollegen, die sich "Sound-Designer" nennen oder andere klangvolle Titel auf der Visitenkarte führen. Sich selbst im Gesamtgefüge dieser Welt etwas weniger wichtig zu nehmen, ist eine meiner Ausprägungen beim Thema "dezentes Wirken".


    Dezentes Wirken ist fein, sowas ist hier im Hause auch allererste Pflicht. Ich empfand die Darstellung auf dem letzten von dir geposteten Bild aber nicht mal mehr als "dezent", sondern... hm, kennst du so niederrheinische Fachtermini wie "pisselich" oder "oselich"? :D M. E. kommt man als Laie (--> Gast) nicht an dem Eindruck vorbei, wenn man diesen Saal betritt, der riesigen Bühne gewahr wird und den Aufbau vor dem Hintergrund identifiziert, dass man denkt "...mehr nicht? / ...war wohl kein Geld mehr da?" oder sowas. Ich hoffe du verstehst, wie ich das meine. Das hat ja nichts mit eurer Dienstleistung und deren Qualität zu tun, sondern um das rein optische Wirken des Ganzen im Raum. Aber vielleicht sehe ja auch nur ich das so, von daher schrieb ich bereits, mich würden andere Meinungen hier interessieren.


    Was den DJ und seine Bühne angeht - ob das Publikum das so will, weiß ich nicht und das kann ich auch nicht beurteilen. Wenn ich an die Abibälle der letzten Wochen denke, derer ich vier oder fünf teils selbst, teils als FOH-Subunternehmer betreut habe, war ich immer peinlich berührt, wenn diese selbsternannten MCs mit ihrer Trutzburg oben auf der Szenenfläche anfingen, den Mob zu rocken. In der Regel musste nach Ende des übrigen Bühnenprogramms auch der Diskomann-Arbeitsplatz mittig frontal auf die Bühne verlegt werden, um sich standesgemäß präsentieren zu können. Das Schärfste sind dann die ausgerollten Banner mit den Handynummern drauf - irgendwie habe ich noch nie einen Gast gesehen, der den Notizblock gezückt hätte, um sich die Kontaktinformationen aufzunotieren.


    Das ist einfach nicht meine Welt - die Leute sollen das so machen, wenn das erfolgreiches Geschäftsmodell ist und / oder der Mob so bespaßt werden will. Für mich hingegen käme so etwas nie in Frage, ich bin immer froh, wenn ich als Person auf dem Job so wenig wie möglich in Erscheinung trete. Das einzige, was ich mache, ist der Griff ins Portemonnaie, wenn einer zum FOH kommt und nach einem Kärtchen mit meinem Namen fragt.

  • Zitat

    Dezentes Wirken ist fein, sowas ist hier im Hause auch allererste Pflicht. Ich empfand die Darstellung auf dem letzten von dir geposteten Bild aber nicht mal mehr als "dezent", sondern... hm, kennst du so niederrheinische Fachtermini wie "pisselich" oder "oselich"? :D M. E. kommt man als Laie (--> Gast) nicht an dem Eindruck vorbei, wenn man diesen Saal betritt, der riesigen Bühne gewahr wird und den Aufbau vor dem Hintergrund identifiziert, dass man denkt "...mehr nicht? / ...war wohl kein Geld mehr da?" oder sowas. Ich hoffe du verstehst, wie ich das meine. Das hat ja nichts mit eurer Dienstleistung und deren Qualität zu tun, sondern um das rein optische Wirken des Ganzen im Raum. Aber vielleicht sehe ja auch nur ich das so, von daher schrieb ich bereits, mich würden andere Meinungen hier interessieren.


    Ok ich verstehe.
    Angenommen du würdest mit deinem Lager anrücken, wie hättest du dann in etwa aufgebaut?

  • Zitat von "Audiowerk"

    Ich halte jeden DJ für genau so wenig Künstler wie mich selbst.


    Diese Aussage kann man imho nicht pauschal so gelten lassen. Gut auflegen ist schon eine Kunst. Genau so wie eine gute Lichtshow zu machen für mich auch Kunst ist. Allerdings kann man umgekehrt nicht pauschal sagen, dass alle DJs oder LJs Künstler sind. Eine Playlist zum 30ten mal abzuspielen oder die Wackeleier im Light-to-Sound Modus zu fahren ist natürlich keine Kunst.


    Beim Abmischen von Bands hat für mich hingegen weniger mit Kunst zu tun (schon auch ein bisschen) und mehr mit "Wissenschaft" (kommt mir grad keine bessere Formulierung in den Sinn). Man muss wissen, welches Mik wo hin kommt, wie man Feedbacks verhindert, etc.. Der Unterschied zum Licht und zum DJ ist der, dass beim Abmischen eine genaue Vorstelltung besteht, wie es sein soll. Simpel gesagt, muss es gut klingen.

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat von "Tom Wantler"

    Angenommen du würdest mit deinem Lager anrücken, wie hättest du dann in etwa aufgebaut?


    Tom, mir wäre es wahrscheinlich (was auf meine grundsätzliche Einstellung dazu zurückzuführen ist, das habe ich ja schon dargestellt) darauf angekommen, auf der Riesenbühne weder so exponiert noch so "verloren" dazustehen. Ich hatte ja weiter oben bereits geschrieben, dass ich wahrscheinlich unten auf dem Boden an der linken oder rechten Seite quer zur Tanzfläche gestanden hätte. Dann hätte die Truss die Seite ausgefüllt, man selber hätte daruntergestanden (oder dahinter, wie man es mag) und auch der Kontakt zu den Leuten, die sich vielleicht mal was wünschen, wäre unkompliziert möglich gewesen. Da ich aber nun diese Räumlichkeit nicht kenne und auf den Bildern auch nicht sichtbar ist, ob das überhaupt so möglich gewesen wäre, wäre das nur eine Idee gewesen. Letztlich hätte ich versucht, bei dieser Materialmenge von der Bühne wegzukommen, egal wohin. Ich sehe allerdings auch ein, dass das für einige DJs wohl dazugehört, was ja völlig okay ist. Bloß für *mich* käme es nicht in Frage - mehr als die Pausenmusik einzuspielen würde ich mir aber auch nie gestatten. :wink:


    Über die Frage nach dem künstlerischen Gehalt unserer Tätigkeiten mag man trefflich diskutieren. Das geht im Sinne von Zegi für mich höchstens als Handwerkskunst durch, und da würde ich auch zustimmen. Das, was wir machen, das können zwar immer mehr Leute, aber längst nicht alle, und wenn man es gut machen will, muss man Übung und Erfahrung vorweisen können. Das würde ich auch dem DJ zugestehen - auf einem der Abibälle habe ich mir mal dessen Arbeitsplatz on stage angeschaut. Was da heute steht an Midicontrollern und Tastengräbern, die irgendwas mit "Serato" und "Traktor" zu tun haben (ich weiß nicht einmal, was das genau ist, irgendeine Software wohl), das ist schon beachtlich. Ich könnte damit überhaupt nicht umgehen. Die machen ja auch viele Gimmicks damit, es geht deutlich mehr als zu der Zeit, als man bloß zwei CD-Player mit dabeihatte, wie unsereins weiland als junger Bursche es noch tat. Dazwischen das SA-100, und schon konnte man Disko machen. Und wenn man auf der Party keinen Bock mehr hatte, machte halt wer anderes weiter. Das konnten sogar ein paar Mädchen, und denen trau' ich in unserer Branche sonst nicht viel zu (aber das ist ein anderes Thema).


    So, ich muss jetzt raus, es steht ein OA-Platzkonzert im schönen Grevenbroich (--> H. Schlämmer *g*) auf dem Programm, die Sonne strahlt vom Himmel, was will man mehr? Hänger ist schon gepackt von gestern Abend, jetzt gibt's die kühle Dusche und dann ab auf die Bahn. In diesem Sinne - Rock'n'Roll, egal ob DJ, Tonler, Sounddesigner, FOH-Engineer, Roadie...

  • ohne das letzte gelesen zu haben..... Eine Tanzfläche ist eine Tanzfläche, eine Bühne eine Bühne. Audiowerk, wo gehört Traverse auf ungesicherten 3-Bein Stativen hin? Genau auf die Tanzfäche :lol: Und wenn nicht mehr is, is nicht mehr. Sieht es noch wer als seine Aufgabe bei mangelndem Budget den Veranstalter gut darstehen zu lassen?

  • Zitat von "Pierre Strubelt"

    [...]


    [...]


    Du scheinst Dir ziemlich sicher gewesen zu sien, daß keinerlei schlechtes Wetter (Regen, Wind) kommen wird.
    ... und die Bodenplatten für die Truss-Stempel - hm, kommen mir arg klein vor, für das, drauf steht... (Fester und ebener Untergrund ist auch was anderes...)

  • Zitat von "MRspeaker"

    Oh Oh, Trusslifte draussen, keine Spanngurte um die Boxenstacks.... :(


    Lift draussen: Richtig.
    Spanngurte: Waren natürlich vorhanden.

    Dresden ROCKT! Washroom, Showboxx!

    Einmal editiert, zuletzt von Pierre Strubelt ()

  • Zum Wetter: Ja, da waren wir uns 100%ig sicher. Agrar-Wetter (Zugang hat man in den ländlichen Gegenden ja) sprach von 0% Regen und maximal 5 km/h Wind. ;)


    Die Bodenplatte der Trusstempel hat 1x1m. Die MHs hingen ja auch unten dran, sodass der Schwerpunkt recht niedrig war. (Die 1,5 kg der LED-Lampe lasse ich mal außen vor). Das stand durchaus sehr stabil und lies sich nur zu zweit und mutwillig bewegen....

    Dresden ROCKT! Washroom, Showboxx!

  • Zitat von "jens-clauss"

    Ist doch schick!
    Hab in meiner Laufbahn schon schlimmeres gesehen... Hier schreien die wohlbemerkt - PARTY PA - ler sofort wegen einem nicht vorhandenen Safety rum.


    Auch Party-PAler sollten sich an geltende Vorschriften halten. Lifte draussen sind nunmal nicht zulässig.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Zitat von "DJheini"


    Auch Party-PAler sollten sich an geltende Vorschriften halten. Lifte draussen sind nunmal nicht zulässig.


    Kannst du mir dazu eine Quelle zeigen? Würde mich tatsächlich mal interessieren. War mir bisher nicht bekannt.

    Dresden ROCKT! Washroom, Showboxx!