Bandbeschallung => Mikros; Effekte

  • Hi Leute,


    soll im Mai über ein Wochenende ein kleines Open Air Festival von Newcomer Bands beschallen!


    Da ich bis jetzt eigentlich nur DJ-Mücke gemacht habe und auser Faschingsveranstaltungen noch keine Erfahrungen mit Mikros auf der Bühne gemacht habe wollte ich euch mal fragen was man da so braucht, da mir das "dumme" Schlagzeug mit seinen zig Mikros etwas sorgen macht!


    Schlagzeug:
    Wieviele Mics das es einigermassen gut klingt
    Kompressor zwischenschalten? Wo
    Besondere Anforderungen an das Mischpult (Klangtechnisch!)


    Gruss Dominik
    :lol:

  • Such dir einen erfahreneren Tonmann aus deiner Region, der schon mal was mit Bands gemacht hat. Gib ihm dem Job (oder miete ihn zu) und mach mit ihm aus, dass du ihm dabei dann Löchern darfst.


    Bei der Fragestellung gibt es vermutlich sonst einen "Unfall". Ist nicht böse gemeint, aber man lernt am besten wenn jemand anders weis wie es funzt.

  • Hallo, also wenn du keinen hast der wenigstens etwas Erfahrung in der Abmischung von Bands hat hier ein paar Tipps:
    1. Nimm dir sehr viel Zeit, für das erstemal würde ich etwa so 2Stunden für den Soundcheck der ersten Band einplanen
    2. Sowenig Mikros nehmen wie möglich, es kann sowieso nur das Ziel sein möglichst alles irgendwie annehmbar zum Publikum zu bringen. Hier ein Paar Tipps zur Mikrophonierung:
    Sänger: Shure Sm58/Beyer TGX 58 oder ähnlich, auf jeden Fall rückkoppplungsfest!
    E-Gitarren: Irgendwelche Dynamischen Mikros, aber symetrisch sollten sie sein (XLR-Anschluss, keine Klinke), einfach vor den Lautsprecher der Gitarrenbox
    Bassdrum (die Große Trommel vom Schlagzeug die auf dem Boden liegt): Ein spezielles Bassdrummikro (z.B. Shure beta52 oder Kopie davon) mit einem Stativ durch das Loch im Frontfell im Innern der B. Platzieren
    Restliches Schlagzeug (wenn nicht schon so laut genug): Zwei Overhead-Kondensatormikros (z.B. Audio-Technika pro37r) über dem Schlagzeug platzieren, damit kriegst du alles irgendwie rüber
    Bass, Keyboard und A-Gitarren mit DI-Box (zur Genaueren Beschreibung der Funktionsweise einer DI Suchfunktion des Forums)abnehmen.
    3.Monitoring: Damit die Band auf der Bühne sich richtig hört werden eigene Lautsprecher benötigt (Monitore, Wedges), die über einen Pre-fader-Auxweg des Mischpultes gespeist werden. Damit es keine (oder weniger...) Rückkopplungen gibt Müssen diese Monitorwege mit einem graphischen EQ (31Band) eingepfiffen werden.
    Istrumentenverstärker so aufstellen dass alle einander ohne Monitor gut hören, nur Stimme und Akustische Instrumente auf den Monitor. Wenn der nicht mehr lauter geht müssen die Verstärker leiser gemacht werden....
    4. Mischpult: dein MIschpult braucht soviele XLR-Eingänge wie Mikros und DI-Boxen vorhanden sind. Es braucht Aux-Wege (Mindestens einer oder zwei pre-Fader für die Bühnenmonitore). Wenn du keine Erfahrung hast ist die Kanalzug-Klangregelung nicht so wichtig, eher wenig dran drehen, Bassdrum Bässe etwas anheben, Stimmen und Gitarren Bässe raus..
    5. Du brauchst ein Multicore damit du im Pubkikum stehen und mischen kannst
    NAja, aber besser wäre es du hättest jemand mit etwas Erfahrung dabei der dich unterstützt
    Grüße, Peter

  • Achso, noch zur erklärung meiner Tipps: ich gehe davon aus dass du es ehrenamtlich für irgendeinen Verein machst, sonst siehe mein Vorredner.
    Kompressoren etc. weglassen, hast auch so genug zu tun, als Effekt höchstens etwas Hall auf die Stimmen (und ev, A-Instrumente).
    Achso: die Kanäle im Mixer immer ordentlich einpegeln (gain, pfl)
    Grüße, Peter

  • Eben drum.
    Eine komplette Band abmischen ist eben was anderes als Platten auflegen.


    Du solltest erstmal wissen:
    - wie Mischpult, Kompressoren, Gates, FX, EQ funzen (Was bewirkt was?
    Und wie kann ich das ausnutzen?).
    - überhaupt ein Gefühl für Frequenzen haben (nicht nur zwischen Bässen
    und Höhen unterscheiden).
    - ein bißchen über Mikros und deren Richtcharakteristik wissen.



    Erstmal helfen würde dir, wenn du einem Menschen beim Mischen öfters mal über die Schulter gucken könntest.
    Aber damit ist es noch lange nicht getan.


    Mischen lernt man halt nicht über Nacht. Das kann schon mal mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

  • Ich denke, daß die Kunst nicht darin besteht, Mischpult, Endstufen und Lautsprecher in der richtigen Reihenfolge miteinander zu verkabeln. Das ist eine schlichte Voraussetzung für eine Beschallung - ebenso wie die Anwesenheit dieser Komponenten.


    Daß es Leute gibt, die ein Leben lang damit zugebracht haben, das Mischen von Instrumenten sowie deren Klang zu kultivieren, scheint dann doch nicht zu jedem vorgedrungen zu sein.


    Anderes Beispiel: Welche Knöpfe muß ich denn drücken, um den Jumbo von Ffm nach New York zu fliegen ? Ich hab schonmal Wing Commander gespielt, einen Jumbo hatte ich halt bisher noch nicht. Den PC habe ich aber schon seit 3 Jahren. Bin also kein Neuling.


    Ich möchte nicht überheblich wirken, aber das ist schon derb. Wie hätte denn jetzt eine Antwort auf Deine Frage aussehen sollen ?
    Etwa so: Du mußt bei der Bassdrum 3kHz reindrehen und 500Hz raus, beim Gesang 2kHz raus, den AUX Send vom Hall (welchem Hall) auf 5, den Return auf 7, das Predelay auf 80ms, den Compressor auf 3:1, Threshold -10dB, Attack 30ms, Release 100ms, Gain auf +6dB......geht's noch ???


    Herr Doktor, wie geht denn so eine Nierentransplatation, das kann doch nicht so schwer sein. Wo soll ich denn schneiden ?? http://www.nieren-forum.de
    Yes !!

    The ships hung in the sky in much the same way that bricks don't.
    -- Douglas Adams

  • Ich sehe das auch so. Erschwerend kommt hinzu daß es sich um Newcomerbands handelt, also Newcomer auf beiden Seiten. Da ist Streß, speziell biem monitoring, vorprogrammiert.

  • Ich kann und muss mich sogar meinen Vorrednern anschliessen. Die Kunts beim Mischen is ja nich, Mikrofone für div. Instrumente, lustige Kästlein einschleifen, Regler hoch und dann klingts, sondern einen Sound so hinzubekommen, daß es KLINGT...und das ist schon was ganz anderes als DJing (mache selbst beides, das erstere mehr, das zweitere in letzter Zeit weniger).
    Als Buch kann ich evt. Mixing-Workshop von Uli Eisner empfehlen...aber wenn Du das noch NIE gemacht hast, wird Dir `s Buch auch net helfen. Wenn Dus für lau machst, hast Du ja evt. nen Tontechniker-Bekannten, den Du anrufen könntest, der für Essen & Getränk behilflich ist. Ansonsten, miet einen! Und schau ihm dann zu, lass Dir Tips geben, nur so lernt mans.


    Viele Grüße,


    Thomas

  • Muß da noch was zu schreiben:
    Tontechniker ist - zumindest wie ich es verstehe und betreibe - ein qualifizierter Beruf wie jeder andere auch. Das entscheidende Wort war jetzt "qualifiziert".
    Die notwendige Qualifikation erlangt man - wie in jedem anderen Beruf auch - durch Ausbildung, Erfahrung, Fortbildung. Und nicht zuletzt Begabung und Gehör.
    Bei jedem anderen Beruf wäre eine Fragestellung wie die oben schlicht unvorstellbar - Beispiel Arzt oder Pilot. Noch nicht mal Autofahren kann man durch die Lektüre von Internet-Foren lernen, obwohl das ja im Grunde sogar jeder Mensch irgendwann hinbekommt.
    Daß sich jeder, der schonmal auf einem Konzert ein Bier getrunken hat, gleich zum Fachmann berufen fühlt, liegt wahrscheinlich an dem Bier. Die Einschätzung, es handle sich hier nur um die Aufstellung von ein paar Mikrofonen und das Hochschieben zweier Regler halte ich schlicht für anmaßend.
    Nicht zuletzt ist das Mischen von Musik auch ein stark kreativer, künstlerischer Prozeß, der musikalisches Gehör und die Fähigkeit, das Gehörte richtig umzusetzen zwingend voraussetzt.
    Die Antwort auf die Frage "Wie lerne ich Klavierspielen" wäre im Sinne der Fragestellung oben mit "die richtigen Tasten in der richtigen Reihenfolge drücken" hinreichend beantwortet. Kann man jetzt Klavierspielen ?

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    -- Douglas Adams

    Einmal editiert, zuletzt von tonzwerg ()

  • Dann werd ich mal jemanden suchen der sich damit auskennt!
    Glaub aber net das ich für lau jemanden finde und das mir der Veranstalter nen "Toni" bezahlt!


    Geld...immer ein Problem!


    dennoch danke


    Gruss Dominik

  • Laß Dich nicht entmutigen!


    1. Aus Fehlern lernt man.
    2. Es tut keinem Weh, wenns es nicht so toll klingt.
    3. Leise geht leichter als laut!
    4. Wenn die Leute dort so viel Gehör mitbringen wie die meisten, bei denen ich das bis jetzt gemacht habe, dann wird Dir viel verziehen!


    MIKE

    Laut statt hell...

  • Zitat von "MikeMcFluke"

    Laß Dich nicht entmutigen!


    2. Es tut keinem Weh, wenns es nicht so toll klingt.
    3. Leise geht leichter als laut!


    MIKE


    Das sind zwei Dinge, die ich so nicht unterschreibe.

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    -- Douglas Adams

  • Der gleichen Meinung bin ich auch,
    Es ist doch wesentlich schwerer, eine Band, die von der Bühne eh schon recht laut herunterplärrt (in einem kleinem Raum), bei einem erlaubten Pegel von max. 95 dB noch so abzumischen, daß alles gut durchhörbar rüberkommt. Mit einem Höllenpegel ist das überhaupt kein Problem.
    Da liegt die wahre Kunst beim Mischen.
    Warum "flüchten" sich denn die Mischanfänger im Laufe der VA denn immer in höhere Pegel? Oft eben doch, weils irgendwie nicht so recht klingt! Die meisten sind der Meinung, daß eine höhere Lautstärke das dann kompensiert. Ein Könner macht das mit dem Betonen und Herausziehen am EQ, wobei die Gesamtlautstärke etwa gleich bleibt; ich denke, die meisten stimmen mir da zu.
    Bin kein Fan von über 110 dB am Mischplatz, ich mische lieber etwas dezenter und die Leute danken es mir! Eín paar unverbesserliche Lauthörer gibts aber immer (leider).
    HdE