Veranstaltungstechnik, Lehre oder Studium ?

  • Hallo liebe Gemeinde.


    Ich gehe zur Zeit zur Schule und arbeite an meinem Abi.
    Da es allerdings jetzt Zeit ist sich nach einer/einem Ausbilung/Studium umzuschauen, stellt sich mir die Frage, ob ich mein Hobby zum Beruf machen möchte, und wie ich das bewerkstellige?


    Mein größtes Problem bei der Entscheidung ist, dass ich noch nicht weiss welchen Ausbildungsweg ich gehen möchte, falls ich mich für die Veranstaltungstechnik entscheide.
    Entweder ich mache eine Ausbildung, oder ich studiere und erlange somit den Beachelor.
    Was ist für mich die bessere Variante?


    Ich habe schon oft gehört, dass man die Ausbildung dem Studium vorziehen sollte, da man so mehr Erfahrungen und Verbindungen zu Firmen bekommt.
    Oder ist es besser sich mit dem Studium ein vermeindlich besseres, meist theoretisches Wissen anzueignen , welches ausschlaggebend sein sollte sich an leitende Positionen heranzuwagen, anstatt sich hoch zu arbeiten/schlafen... (ausgehend von einer Ausbildung)?


    Es wäre nett, wenn ihr mir die Entscheidung durch eure Erfahrungen, eure Meinungen und Fakten erleichtern könntet.



    MfG.
    Benni.

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  • Ich würde mir das sehr gut überlegen. Der Markt ist sowas von überlaufen. Ich kenne einige Azubis, die nach der Ausbildung nicht übernommen wurden und nun arbeitslos sind. Und da sind wirklich fähige Leute bei. Vor dem Hintergrund kann man aus meiner Sicht im Moment niemandem empfehlen in dem Bereich eine Ausbildung zu machen. Auch das Studium ist wohl sehr nachgefragt, weswegen so weit ich weiß jetzt auch ein ziemlich hoher NC eingeführt wurde. Ob der Markt die Leute überhaupt aufnehmen kann ist auch nicht klar.


    Deswegen würde ich mich lieber nach was anderem technischem umsehen. Man kann hinterher immernoch auf diversen Wegen in den VA-Technik Bereich reinrutschen.

  • Achso, was sicher noch interessant wäre zu wissen, ist, dass ich aus Berlin komme (und mich logischer Weise auch hier weiterbilden werde).
    Außerdem habe ich gute bis sehr gute Direktverbindungen zu zwei etablierten Firmen. (und durch diese sicher auch die Möglichkeit zu weiteren Firmen)



    MfG.
    Benni.

  • Hallo Benni - dreierlei von mir:
    - ich glaube, es ist recht wurst, woher du kommst, auch wenn in Berlin wohl jede Menge in dieser Richtung geht. Klar sitzen da viele und auch viele Große - aber dafür gibts eben leider auch viele, die genau das gleiche Problem wie du haben
    - hab ich da was von "hochschlafen" gehört? Mein lieber Benni - da hast du dir viel vorgenommen ;)
    - so, und nun zum Thema (meine Meinung): ich habe damals nach dem Abi eine Lehre in der Elektroindustrie absolviert (FVT gabs damals noch nicht) und das nie bereut, danach ein Studium absolviert, ebenfalls ET. Beides hab ich nie bereut. Seit ich meine Brötchen in unserer Branche als klassischer Quereinsteiger verdiene, habe ich allerdings weitaus häufiger von meiner Ausbildung profitiert, mein Studium ist manchmal fast "hinderlich", wenn nicht sogar absurd. Eine bizarre Vorstellung, aber scheinbar ist die VT im Alltag tatsächlich noch sehr weit weg von einer echten Industrie. Zudem kann ich mich nur dem Thomas anschließen, der Job ist hemmungslos überlaufen und Idealismus füllt keinen Kühlschrank. Es bleibt also schwierig...


    SKY

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat von "skyworker"

    - hab ich da was von "hochschlafen" gehört? Mein lieber Benni - da hast du dir viel vorgenommen ;)


    wenn er dafür das richtige Case auswählt landet er auch irgendwann auf einer großen Bühne 8):D

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Na ich dachte das Drum-Case von ....





    Danke für die Antworten.


    MfG.
    Benni.




    PS.: Meine eigentlich Intention ist es vielleicht später in Richtung Disposition, oder Entwicklung zu gehen. ( und es von der Picke auf zu lernen)

  • Zitat von "Smitty"

    aber nicht zwingend mit wirklichem Fachpersonal.
    Es tummeln sich viele Ungelernte oder Unfähige.


    Aber es werden auch zu viele Fachkräfte auf den Markt geworfen. Die konkurrieren dann gegen die ganzen Ungelernten.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • live-tek studieren? habe ich etwas verpasst?


    bachelor ist ja ganz nett, aber in der branche nicht sehr aussagekräftig.


    nichtsdestotrotz ist es sehr von vorteil, ein gewisses maß an theorie zu lernen, um den job dann "auf der straße" zu lernen. damit man auch immer weiß, welche physikalischen gesetze man gerade beugt ;)

  • Zeig mir einen Mischer, der sich an die Physik hält...
    Unsereins erwartet doch, dass die Studierten die Naturgesetzte nach uns richten! 8)


    IMHO ist es genau wie früher. Um vom Job zu leben muss man den Job leben (und lieben...)
    Eine Ausbildung ist nicht verkehrt, allerdings sollte man vorher und währenddessen stets "auf der Strasse" dazulernen. Dazu braucht es die richtige Ausbildungsstätte und die richtigen Ausbilder. Diesbezüglich ist der Markt aber viel zu dünn. Jede "Firma" hat einen Schwung Hiwis, die sie mit Ausbildungsvergütung billig beschäftigen.


    Studierte Mischermänner sind wohl (noch) eher rar. Zumindest im "Tages-R'n'R-geschäft".



    Weisst du schon, welche Richtung du später einschlagen willst?
    Live/Studio/Theater/etc. pp ??
    Das hilft vielleicht bei der Orientierung etwas weiter...

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Darüber bin ich mir auch noch nich ganz sicher.
    Ich würde gerne im Theater arbeten (am liebsten in der Staatsoper, Philharmonie oder dem Theater des Westens =>da geregeltere Arbeitszeiten).
    Andererseits ist die Abwechslung der Straße auch nicht verkehrt.
    Und zur Not würde ich mich auch als Haustechniker der Messe bewerben oder beim Fernsehen bewerben (Tontechnik).


    Also im Grunde bin ich für jede dieser Stellen offen und dankbar.


    Zunächst würde ich nämlich eine Ausbildung machen und danach den Tonmeister studieren oder den Master (wenn die Ausbildung von der Uni als ähnliche Qualifikation wie der Bachelor anerkannt wird).


    Ich habe schon ein paar R'n'R-Erfahrungen, sowie Erfahrungen von Inustrieveranstaltungen und der Lagerarbeit.



    MfG.
    Benni.

    Einmal editiert, zuletzt von ostpunki ()

  • da du den einzig richtigen weg einschlagen willst, kann ich dir nur ein stuium ans herz legen. ein theater ist zwar auf die dauer nichts aufregendes, hat aber den vorteil, das die arbeitszeiten klar sind und das mit dem geld auch planbar ist :D
    ansonsten ist es ein hartes stück arbeit sich in dieser branche so zu etablieren, das man davon gut leben kann.
    das ist aber überall so :wink:

  • Wichtig vor allem ist eine gute Praxiserfahrung. Wenn Du mit VT außer hier und da mal eine Schulparty noch nicht viel am Hut hast, kann es Sinn machen, zuerst eine Ausbildung (mit Lehrzeitverkürzung, also auf 2 Jahre) zu machen und dann das Studium einzuschlagen. Dann weiß man beim Studieren auch, was wichtiger ist und was weniger.
    Und eine vorangegangene Ausbildung kann auf das Vorpraktikum angerechnet werden.


    Eine klassische Karriereleiter wie ein BWL-Studium ist das natürlich nicht, der Markt besteht vorwiegend aus Freelancern und fest eingestellten, ehemaligen Freelancern. Man muss sich seinen Status auch irgendwo erarbeiten, ein Zeugnis allein reicht nicht aus. Eine Ausnahme bilden da vielleicht div. staatliche Einrichtungen (Theater, Rundfunk)...

  • Hallo zusammen
    Da ich seeehr bald vor der selben Entscheidung stehen werde stellt sich mir die Frage ob der Markt im Bereich Mediengestalter Bild und Ton (Fernsehen) genauso überlaufen ist?
    Wobei ich finde dass die Angebotsdichte an Firmen regional äußerst unterschiedlich ist.


    Daniel

    Grüße Daniel Wilhelm


    Meister für Veranstaltungstechnik
    -FoH / Monitor Ton
    -d&b Systembetreuer
    -Elektrofachkraft

  • Alles was sich Mediengestalter schimpft ist momentan in gefühlter dreifacher Menge dessen, was der Markt gerade verträgt, vorhanden. Mach dir da vorläufig nicht all zu große Hoffnungen. Mir sind die letzte Zeit überdurchschnittlich viele Leute dieser Spezies als Auftragsarbeiter auf Rechnung begegnet, die sich auf diese Tour durchschlagen...hier mal n Flyer, dort mal ne Homepage, hier mal den Cutter machen usw.


    In der Branche hast du IMHO im Moment nur eine Chance wenn du gleichzeitig handwerklich höchsten Ansprüchen genügst, und deine Arbeit trotzdem solche schwammigen Kriterien wie "frisch", "anders" oder "ungewöhnlich" erfüllt...


    Aber andererseits: Sei ehrlich zu dir selbst. Wenns dein Traumjob ist, du denkst dass du darin wirklich (WIRKLICH) gut sein kannst und wirst, dann mach es. Meiner Meinung nach ist ein Leben in Zufriedenheit wesentlich mehr Wert als auf Teufel komm raus das große Geld zu reißen. Du wirst deine Chance haben... :wink:


    Grüße,
    phlo

  • Einen der interessantesten Kompromisse zwischen Faszination Licht/Ton und einem guten und sicheren Job vergessen viele:
    Ein gutes technisches Studium (z.B. Maschinenbau oder E-Technik) zusammen mit praktischen Erfahrung öffnen einem viele Türen bei den zahlreichen Herstellern unserer Branche, denn auch die spüren momentan den Mangel an Frachkräften, so dass man bei der momentanen wirklich gute Chancen hat, bei einem der Hersteller unterzukommen. Natürlich braucht es eine gewisse Flexibiltät zumindest innerhalb Europas, da es die Hersteller nicht wie am Sand am Meer gibt und diese sich nicht selten im Ausland befinden, aber die Möglichkeit an den technischen Trends von morgen bereits heute zu arbeiten, hat auch ihren Reiz.
    Und zur Not kann man mit diesen Studiengänge sich auch ohne weiteres eine Existenz außerhalb der Veranstaltungstechnik aufbauen.

    Liebe Grüße
    Mathias Burger