Horizontale Abstrahlprobleme mit LineArrays bei OpenAirs

  • Zitat von "AudioBo"

    Anderer Ansatz: hat mal einer von euch mit einem horizontalen Line-Array (sozusagen eine Quer-Banane :D ) gearbeitet? Immerhin wäre hier der Platz vorhanden, unter ein übliches 12x10m Bühnendach gehangen bekommt man auch locker mal 10m Länge hin. Hart L-R gepannte Instrumente haben zwar nur die halbe Länge, dafür hat man bei allem wichtigen, das eh in der Mitte liegt eine super Lo-Mid-Ankopplung bei der Länge.


    Nur wie man an allen Position eine vernünftige L-R-Wiedergabe hinkriegt, müsste man noch ausknobeln.


    Der Vorteil läge darin, dass sich nichts mehr gegenseitig auslöschen würde, da man ja gewissermassen nur noch einen Centerspeaker hat.


    Hallo,


    sowas Ähnliches wurde im Kleinen von einer finnischen Firma in TV- Geräten gemacht: Das System arbeitete mit 3 Lautsprechern, einer in der Mitte die Monosumme L+R nach vorn abstrahlend, und zwei nach der Seite mit den Signalen L-R (nach links) und R-L (nach rechts).
    Da sich im Ohr alles überlagert, entstehen dort durch einfache Addition wieder 2L=(L+R)+(L-R) und 2R=(L+R)+(R-L).
    Gibt auf alle Fälle eine sehr gute Ortung für Signale in der Stereomitte und eine äußerst simple Möglichkeit der Basisbreitenregelung: Man ändert den Pegel der Seitensignale.
    Kenne allerdings niemand, der das schon mal im Großen gemacht hat, wäre mal ein interessanter Versuch.


    Gruß Jörg

  • Zitat von "AudioBo"

    Anderer Ansatz: hat mal einer von euch mit einem horizontalen Line-Array (sozusagen eine Quer-Banane :D ) gearbeitet?...


    das funktioniert wegen der dann sehr genauen horizontalen bündelung nicht gut.
    denn wer z.b. links steht hört dann wirklich nur diese box, also ist´s mit stereo dann essig...
    ausserdem müsste die line dann auch so breit gebaut werden wie der zuschauerbereich, es sei denn man krümmt die linie.


    nächstes problem:
    die um 90° gekippte zeile sendet im unteren mittenbereich sehr viel energie auf die bühne zurück, da hier ja prinzipbedingt nur wenig richtwirkung vorhanden ist, da sich die zeile hier wie eine einzelbox verhält.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Gegen ein wenig Krümmung ist ja auch nichts einzuwenden, oder?


    Was den unteren Mittenbereich angeht, so geht dieser doch auch bei einem normal gehangenem LA zur Seite auf die Bühne. Gut, vielleicht dann (je nach Aufbau) etwas höher als des Musikers Spielwiese, dafür aber wieder mit Überlagerungen wg. L-R. Zumindest war bei den letzten OpenAir-Klassiknummern mit LA während des Soundchecks (nach dem Motto "teste was geht") wieder mal das typischen Hupen zu hören, das man dann rausfiltern muss.


    Aber vielleicht ist das einfach generell nicht das nonplusultra, dass viele LAs im LowMid-Bereich als Direktstrahler ausgeführt sind.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.


  • tachjen,wir waren mit freunden in essen zur lp. Der sound auf der hauptbühne war voll daneben.Es war nur an wenigen stellen erträglich.Möglicherweise ähnliche probleme aber es hingen genug bananen.ich glaub sogar das weniger hier manchmal mehr wär.
    ciao

  • Mir würde noch ein vollkommen anderer unkomventioneller Lösungsansatz einfallen:


    Eine normale Links-rechts Stereo-Front asngenommen (Center kann bei dem ansatz auch verwirklicht werden, lass ich jetzt aber absichtlich raus).
    Jetzt kombioniert man die Vorzüge von LAs und Horn-Systmenen, indem man sie kombiniert.
    Das meint im Detail: Für den Nah-und Mittelbreich werden konventionelle Hornsysteme eingesetzt. Die kann man prima ausrichten und eindrehen und auch gut im Pegel mit Infills abgleichen. Wenn diese dann an ihre Reichweitegrezen gelangen (bzw. wenn für die gefprderte Reichweite der Pegel im Nahbereich zu hoch würde) setzen weit nach hinten gerichtete LA Elemente ein.
    Vorteil vons Janze: Im Nahbereich hat man alle Vorzüge von Horntops. Deren schnellere Pegelabnahme lässt sich ausgleichen, indem man den Bereich leicht mit dem untersten LA-Element bestreicht. Im wesentlichen geht das LA aber ins Fernfeld. Hier sind Asulöschungen im Center-Bereich nicht mehr zu ertwarten.
    Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung ist, dass die Dachlast deutlich sinkt, wenn man keine zu langen Bananen hängen muss.


    So - Beitrag zur Diskussion frei :) Mich würde interessieren, ob das ein Ansatz ist, oder aus berechtigten Gründen nicht so gamcht wird.


    Gruss


    frank

  • Ja: wenn man die Banane kürzt, woher kommen dann für hinten die Low-Mids? Das Problem besteht ja schon im Bassbereich - die Richtwirkung ist zu gering, nach hinten nimmt der Pegel ab. Vorn sterben die Leute im Bassgewitter, beim FOH passts (natürlich) und dahinter wirds dünn...


    Banane kürzen verschäft das Problem zusätzlich auf die Low-Mids, wenn mans übertreibt. Oder seh ich das falsch?


    Greets,
    Andy

    There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't

  • Zitat von "wora"

    ... bewegt man sich nun mittig in richtung bühne, wird der sound immer verwaschener und indirekter.
    - die höhen gehen weg und die lo-mids nehmen zu, manchmal bis zum unangenehmen dröhnen.


    Ich könnte mir vorstellen, daß dieses Phänomen auch bei einer einzigen Banane unter bestimmten Abhörwinkeln auftritt (letztendlich liegt die Ursache wohl in unterschiedlichen Hörentfernungen zu den einzelnen Modulen. Die - endliche - Länge eines Arrays schlägt hier gnadenlos zu.


    Wenn man "ganz weit weg" ist, sind die Hörabstände zu den einzelnen Modulen in den LowMids "gleicher" (Hauptkeule über einen weiten F-Bereich) ... wenn du dich aber dem Array näherst, werden die Hörabstände "ungleicher", was dann zu Laufzeitunterschieden führt, die entsprechende Interferenzen verursachen. Sphärische Strahler machen da weniger Zicken. :)


    Ohne jetzt die genauen Abmaße im konkreten Beispiel zu kennen, könnte ich mir an einigen Hörpositionen in Hallen auch das Auftreten von Interferenzen durch Deckenreflektionen vorstellen.


  • Die Bananen sollten natuerlich immer noch in etwa gleich lang sein, um dem Prinzip eines LAs gerecht zu werden. Deshalb wirds wohl nichts mit geringerer Dachlast. Allerdings muss man das LA so weniger curven, was dann wieder Vorteile bringt.
    Meyersound empfiehlt dann auch fuer Nearfill Horntops oder CurviLinearArrays zunehmen, allerdings mit aehnlichem Frequenzgang:


    Can You Combine Line Arrays With Other Types of Speakers?


    Yes, since linear waves pass through one another regardless of whether they are created by a direct radiator or a wave guide, it is possible to combine line array systems with other types of loudspeakers as long as their phase response matches that of the line array speakers. There is nothing special about the sound waves that line arrays create. They are merely the output of low-frequency cones, spaced using line array theory, and high-frequency wave guides. Therefore, skilled designers with the proper tools can flexibly integrate other compatible types of loudspeakers to cover short-throw areas.

    Fig. 5. A CQ-1 rigged under an M3D line array provides downfill coverage

  • ok, die notwendige Länge für die Low-Mids ist mir gestern durch die Lappen gegangen. Also lässt man die Banane in etwa gleich lang, curvt nur eben sehr viel weniger. Das würde dann auch dem Ideal eine Zylinderwelle näher kommen. Dass diese an den Enden zusammenbrechen muss ist klar, aber wenigstens ist sie auf der "strecke" nitcht noch krumm...