DrumSet - alles gaten ?

  • Hallo !


    Wie ist das eigentlich:
    In Live-Situationen, sollte man da am Drumset wirklich alles gaten ? D.h. auch die Overheads ?
    Ein Bekannter meinte, daß man sich sonst zu viele Nebengeräusche einfangen würde und das Drumset mit den Gates viel klarer klingen würde.


    Gerade mit den OH-Gates kann ich mich irgendwie sehr wenig anfreunden ?


    Was meint ihr ?
    Oder ist das soeine Grundsatz-Diskussion, zu der jeder eine andere Meinung hat ?


    Gruß
    Markus

  • Hallo! Da gibts wirklich sehr unterschiedliche meinungen, wurde auch schon oft hier diskutiert. Besonders die Schlagzeuger hier kämpfen vehement gegen sämtliche Gates...;-) Wenn ein set super gestimmt is und dann auch noch sinnvoll mikrofoniert, dürfte es auch mal ganz ohne gehen. Ich gate aber in der Regel die Toms (je nach set eben mal wirklich zum abschneiden von ewigem nachklingen oder auch nur ganz "weich" um die micros ruhig zu stellen, wenn da nix passiert...) eventuell die snare (wenn mit zwei micros abgenommen), die BD im notfall. aber warum sollte man die overheads gaten. da will man doch nochmal bißchen räumlichen klang des gesamtsets zumischen, wonach soll man das denn gaten? um nur das blech draufzukriegen? wie kriegt man das denn hin, dass die gates dann aufgehen, wenn der drummer mal leise ein kleines splash-becken (oder wie das auch heißt...) spielt, aber am besten bei jedem snareschlag zu bleiben?


    frohes schaffen an karneval :)

  • Stimmung is eh das wichtigste für nen guten Drumsound, wenn die Toms ewig nachklingen hilft es zur Not n Tempo mit Gaffa draufzukleben. Kommt natürlich auch auf den Stil an. Snare übrigens nich gaten, da sonst die Ghost-Notes wegfallen...Also meist reicht es die Toms und evtl die Bassdrum zu gaten. Wenn man übrigens gut gestimmte Toms hat die man nicht gaten muss, kann man sich in kleinen Locations meist die Overheads sparen da die Becken laut genug mit rüberkommen, auch über das HiHat Mikro.

  • Also ich gate nur Toms sonst nix! Versuche aber ein bisschen mit der Mikroposition zu spielen. Hihat mike immer von der Snare wegzeigen lassenz.b. Manchmal Comprimiere ich die Bassdrum ein bisschen, wenn der Trommler sehr ungleichmaessig spielt.
    Das ist dann alles!

  • Fast meine Meinung.
    ein gut gespieltes und gestimmtes Set muss man gar nicht gaten. einpegeln, Fader hoch und es klingt.
    (naja..fast..)
    Aber ein schlechtes Set, da kannst du dir die Finger blutig schrauben..

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Im allgemeinen würde ich da auch zustimmen.


    Es geht meinem Bekannten aber ehr darum, daß die Mikros des Drumsets gerade bei Live-Situationen zu viele Nebengeräusche einfangen (z.B. von Monitoren, Git-Amps usw.) und man diese durch Gates unterbinden könnte, was den ganzen Sound klarer machen soll.


    Also ich habe Live noch nix davon bemerkt, daß da irgendwas verwaschen wird.

  • moin,
    kommt sehr auf die musik und den trommler an.
    bei jazz lasse ich das gesamte kit "nackicht", weil die herren ihre kits stimmen können und beim jazz meiner meinung nach der offene sound gewollt ist. gates würden hier auch nur die dynamik zerstören.
    wenn bei metal oder sonstiger krawall musik ein "schmied" hinter dem kit sitzt, gate ich die toms und die kick, bei bedarf auch snare bottom, allein schon um das dann wahrscheinlich laute drumfill ein bißchen wegzubekommen.
    mein standart-setup sieht einen transient designer auf der kick und gates auf den toms vor. die toms werden aber in der regel nur leicht "ange-gated", um den natursound nicht völlig zu zerstören. wenn man das ausschwingen der toms nicht in den griff bekommt, hilft oftmals "moongel" (kleine leicht klebrige silikonkissen (nein, nicht was ihr jetzt denkt!! ;) )), das man auf die toms legt. es ist wiederverwendbar und läßt sich total leicht entfernen und auf dem tom umplazieren.

  • ich schließe mich dem willi gerne an.
    falls ein transient-designer erreichbar ist, kann man damit auch ganz nett die snare bearbeiten.
    aber gate nie die snare. oberstes gebot! (na ja, SN bottom schon mal..)


    diese kissen kenn ich allerdings nicht...


    und der inselgert hat total recht, wenn er das experimentieren mit mikropositionen empfiehlt.
    man sieht ja oft, das z.b. die tom-mikro´s direkt auf die SN zeigen... wenn man mal über die polarplots der mikros nachdenken würde käme man zu der einsicht, das dies keine besonders gute idee ist. 8)


    overheads gaten?
    ´tschuldigung, aber das finde ich quatsch.
    das sind doch die hauptmikro´s des sets, der rest ist ja eigentlich "stütze".
    so sehe ich das jedenfalls und fahre ganz gut damit ... aber jeder hat ja seine eigene arbeitsweise...
    wenn du das übersprechen des restlichen sets verringern willst, musst du konsequenterweise für jedes becken ein eigenes mikro nehmen... aber wer hat schon so viele kanäle übrig???

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ja ja, die Drums!


    Ich arbeite zum Glück meist mit einem Drummer zusamnmen, der sein Set im Griff hat. Dann gibt es keine Gates und nur evtl. einen Kompressor!


    MIKE

    Laut statt hell...

  • moin.
    alles in allem sehe ich das sehr aehnlich.
    allerdings liest man hier immer wieder "snare NIE gaten". hier bin ich anderer meinung: ich spreche mit dem drummer, und wenn er mir sagt, er spielt keine ghost-notes, dann setze ich auch dafuer n gate ein (weils doch einige kleine wunder bewirken kann - stichwort: HH-abnahme per snare-mic.)


    gruesse
    henrik

  • Wenn ein Set gut gestimmt ist und der Basser, Gittarist (und was sonst noch Krach macht) weit genug weg sind, gehts ohne.


    Auf kleinen Bühnen knallt oft der Bass ins Bassdrum-Mikro - und manchmal auch in die Toms. Der Frontsound leidet - besonders auf engen Bühnen und bei "Ich-hör-mich-sonst-nicht"-Bassern z.B. mit 8 x 10"-Boxen - durch schwammige Drum- und E-Bass-Sounds.


    Overhead würde ich sagen: Nie (sonst würde man das Ausklingen der Becken ja abschneiden - wenn überhaupt z.B. wg. Übersprechen dann ggf. mit einem Expander arbeiten ...). Auf kleinen Bühnen ggf. ganz auf Overhead verzichten - oft knallen die Becken dann sowieso in die Gesangsmikros ...


    Snaredrum (z.B. bei stupider Rockmucke) nur gaten, wenn vernünftiges HiHat-Mikro dabei ist (und alles sinnvoll plaziert wurde ...).
    Allerdings: Bei "dynamischer Spielweise" (Jazzer ...) eine Snare nie gaten.


    Was den Schlagzeug- (und besonders den E-Bass-) sound auch beeinträchtigt, sind (besonders auf kleinen Bühnen ...) mehrere offene Gesangsmikros - ohne daß jemand davorsteht. Wenn man die Mikros zumacht, wird es vorn sofort erheblich transparenter und sauberer.


    Ach ja - ehe ich es vergesse: Bloß kein Billigschrott als Gates !
    Ich habe mal bei einer Aushilfe mit diesen silberfarbenen deutschen, in China gefertigten Dingern gearbeitet - man muß erheblich mehr aufmachen, damit es beim Gaten nicht "klickt". Mit billigen Gates macht es - u.a. bei Toms - echt keinen Spaß.


    Viele Grüsse sendet

  • Ich gate die Snare schon, aber nicht ganz zu, meistens nur so 10-20dB.
    Damit bekomme ich nicht soviel Übersprechen von der HiHat aufs Snare-Mikro. Und übersprechende Hi-Hat auf den Snare-Effekt finde ich sch...

    The ships hung in the sky in much the same way that bricks don't.
    -- Douglas Adams

  • hi, hab ja schonmal geschrieben: ich setze auf die OH gates. weil 01V, man hats ja! in den spielpausen zw. den songs hab ich dann keine rufe und stickableger drauf. aber dafür extra ein gate kaufen sollte man auf jeden fall nicht!
    gruß benny

    "...Wer den Durchfall hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen...!"