Loveparade 2010

http://www.welt.de/newsticker/…-Tote-bei-Loveparade.html

Für alle die wie ich bis eben auf dem schlauch standen

Massenpanik, mind. 16 Tote.

edit: hab gerade ein Video gesehen wo Polizisten den Tunnel vor dem Ausbruch der Panik abgeriegelt haben oder die Masse gar eingekesselt haben. Anzeichen für eine Eskalation waren auf dem Video eindeutig erkennbar. Den Sicherheitskräften kann das nicht entgangen sein...

aber genug spekuliert, ich war nicht dabei und weiß nichts genaues. Wir werden ja mit Sicherheit noch informiert :wink:

was ich bis jetzt gelesen habe ist, dass einige versuchten über die absperrung zu klettern und leider in die menge herunter in den tod gefallen sind. dies löste dann die massenpanik aus...

dass die medien rumnörgeln weil die party weitergeht ist irgendwo verständlich, auf der anderen seite is es sicherlich besser, wenn die, die schon auf dem gelände sind nichts davon mitbekommen, da sonst noch eine viel größere panik ausbricht...

die veröffentlichten fotos auf diversen nachrichtenseiten sind schon heftig...
gott sei dank war ich da nicht dabei...

Zitat von "MoreThanMusic"

edit: hab gerade ein Video gesehen wo Polizisten den Tunnel vor dem Ausbruch der Panik abgeriegelt haben oder die Masse gar eingekesselt haben. Anzeichen für eine Eskalation waren auf dem Video eindeutig erkennbar. Den Sicherheitskräften kann das nicht entgangen sein...

Könnte man da einen Link bekommen?

Zitat

aber genug spekuliert, ich war nicht dabei und weiß nichts genaues. Wir werden ja mit Sicherheit noch informiert :wink:

Ja, Spekulationen helfen nicht weiter. Zunächst sollte man Informationen zusammentragen - dann (vielleicht) bewerten.

Und: Da dieses Unglück groß genug ist, besteht halbwegs eine Chance, dass man noch informiert wird. Ansonsten ist ja meine Erfahrung, dass man um's Verrecken nicht an belastbare Detail-Informationen rankommt.

Zitat von "ADMIN"

Könnte man da einen Link bekommen?

Es wurde bei Youtube gelöscht, hier ist aber ein ähnliches:

http://www.youtube.com/watch?v=HzJ7yjVl52M

hier ein Link zu einem aussagekräftigen Bild über den Tunnel (vor dem Unglück), welcher angeblich der einzige Zugang war (also Eingang und Ausgang !!!???)

:shock: :shock: :shock:

http://www.xdcms2.com/img/imag…03/201007242357_d4e06.jpg

das sind max. 12-14m Strassenbreite für 1 Mio Leutz....das kann doch nur schief laufen.

http://www.youtube.com/watch?v=UWXXDEZ4oKg

ohne Worte

...ich stehe da voll hinter der Kritik von Motte... auch wenn er aus eigenem Interesse gegen den Veranstalter argumentiert.

Übrigens kann man in diesem netten Film sehen, wie das ganze Gelände vorher aussah.

http://www.youtube.com/watch?v=PPxV6FjIeCk

ist schon enrom viel Vorbereitung und Absicherung usw. um ein derart verfallenes Gelände für 1 Mio Menschen fitzumachen. (die baulichen Maßnahmen wurde wohl von der Bahntochter Aurelis finanziert)

Bin sehr gespannt ob Gelsenkirchen aus dem Debakel lernt... evtl. die Finger von dem ganzen Projekt lässt.

Bin auch gespannt ob die Loveparade evtl. wieder nach Berlin kommt. Da ist bewiesenermassen genügend Platz eine Party dieser Größenordnung.

ina

Zitat von "lichtfürlau"

Bin auch gespannt ob die Loveparade evtl. wieder nach Berlin kommt. Da ist bewiesenermassen genügend Platz eine Party dieser Größenordnung.

Ich habe eine der ersten Veranstaltungen als Zaungast am Kudamm erlebt, als ein paar eigenartig gekleidete Jugendliche hinter einem VW Bus herzogen.
Ich habe dann später mal den Tiergarten NACH der Veranstaltung gesehen, und ich kann incl. dem nie richtig angegangenem Drogenproblem die Meinung der Berliner Verantwortlichen nachvollziehen, so etwas nie wieder in der Hauptstadt veranstalten zu wollen.

Bochum hat das einzigst richtige gemacht: Abgesagt als etliche Menschen zu Opfern!

Bei mir dreht sich wirklich der Magen um, wenn ich solche Verantwortungslosigkeit sehe. DIe Menschen die das betrifft tun mir unheimlich Leid. Sie haben das Leben ihrer Angehörigen in die Hände skrupelloser, geldgieriger Veranstalter gegeben.

Ich bitte euch.... hätte einer von euch normal denkenden Menschen soetwas als sicher durchgehenlassen? Leute in einen am anderen Ende abgesperrten Tunnel laufen lassen? Da macht man die andere Seite zu, reguliert den Zuschauerstrom auch IM Tunnel. Ich kennen so viele Festivals, die das besser machen. Da läuft man einzeln durch Lichtschranken, die zählen, wie viele durchgegangen sind. Es gibt so viele Möglichkeiten.... aber die kosten ja alle Geld -.-

es wurde seitens der veranstalter bzw der stadt auch gesagt, dass man ja nicht mit dem verhalten der leute (zäune umschmeissen bzw klettern und fallen) rechnen habe können. so ein schlechter witz.

Gerade das haben die doch provoziert. Wenn ich in einen Tunnel gedrängt werde und es keinen Ausweg mehr gibt (weil abgesperrt), von hinten aber immer mehr gedrängelt wird, und zwar so stark, dass ich um mein Wohl fürchten muss, ist es doch klar, dass ich auf jeden Fall flüchten möchte.

Gerade höre ich, dass nur etwa 1% der Notfallhotline anrufe angenommen werden konnten. Selbst da wird noch gespart und nur spärlich besetzt. Auch nach 19 Toten müssen noch die Finanzen stimmen....

Ohne Worte..

Es ist doch ziemlich klar wie es zu dem Unglück kommen konnte. Menschen sind die Treppe hoch und sind mangels des Geländers abgestürzt. Diese fielen in die Menge, daraufhin machte sich Panik breit und die Leute wollten nur noch mit aller Gewalt aus dem Tunnel. Dabei wurden Menschen umgerannt die dann durch die Panik totgetrampelt worden.

Ich sehe den Tunnel nichmal als das Problem, sondern eher die Organisation und das Gelände nach dem Tunnel(für 350k + ausgelegt, und rund 1000k wollten rein) Die Sensationslust der Besucher tat dann das übrige (alle wollen rein, nichts verpassen...)

naja, der einzigste eingang durch den tunnel war 16m breit und ca. 140m lang, das sollen ca. 1 millionen menschen durch?

Mechwerkandi
Ja, die Parade kenne ich auch seit 1994... da wars noch kuschelig und mein persönlicher Favorit war 1995. Das erste Mal im Tiergarten war dann eigentlich nur noch schei**e.

@Tamaris

...genau !!!

Vermutlich wäre weniger passiert, wenn es diese Treppe und den Container nicht gegeben hätte. Das waren von Weitem gut sichtbare Alternativen. Ich verstehe sowieso nicht welchen Zweck ein Container dort erfüllen sollte. Auch diese "Nottreppe" ist vielen Menschen zum Verhängnis geworden. Meine Güte...man muss sich das mal vorstellen - Die wahrscheinlich einzige Möglichkeit für eine Flucht aus dem Gedränge wird dann zur Todesfalle.

So makaber das klingt aber diese eine Leiter auf dem Container hat zu dem ganzen Chaos auch noch beigetragen.

...ich hab echt ne Gänsehaut :shock:

In diesem Video kann man sehr gut sehen wie die Druckwellen sich genau auf die Fluchtmöglichkeit Truss hinbewegen. Das ist ähnlich einer Brandung, welche den gesamten Druck der Welle am Ende abfangen muss.

http://www.youtube.com/watch?v=-2onoJLq2-8

Wir sind zwar Alle hinterher schlauer aber wir arbeiten mit Veranstaltern oft sehr eng zusammen, sind teilweise selbst Veranstalter und können durch die Beiträge hier viel für zukünftige Vermeidung von Fehlern lernen. Deshalb finde ich diesen Fred hier wirklich wichtig.

Man kann das Ganze auch auf wesentlich kleinere Veranstaltungen adaptieren.

Die prioritäre Beachtung von genügend Fluchtraum und der Art wie Fluchtwege/Möglichkeiten in einem Areal bewusst positioniert werden entscheiden am Ende über Leben und Tod. Überlegt mal bei wievielen VA´s Ihr schon dabei gewesen seid und mit nüchterner Betrachtung Fluchtwege/möglichkeiten vernachlässigt wurden. Im Grunde ist es egal ob sich 100.000 Menschen in einem 140m langen Tunnel befinden oder 500 durch eine/n enge/n Gang / Tür quetschen müssen.

ina

Grundsätzlich sollte man sich ein paar grundlegende fragen stellen:

1. Wer hatte eigentlich die Einsatzleitung? Im Normalfall ist das die Feuerwehr, bei Großeinsätzen mit möglich angespannter Sicherheitslage kann das aber auch die Polizei sein. Dass es die Polizei war, spricht dafür, dass aufgrund von Augenzeugenberichten bereits 45min vor der Schadenslage, von etlichen Besuchern auf das Problem hingewiesen wurde, ohne dass sich etwas getan hat. Typisch Polizei. Ich sehe hier einfach ein Kompetenzproblem. Dafür sollte es eine techn. Einsatzleitung der Feuerwehr geben.

2. Wer hat die eigentliche Vorplanung dafür gemacht und waren diese Leute dafür überhaupt fachlich qualifiziert? Von Seiten der Stadt war ja sogar unklar, ob 100.000 oder 1.000.000 Leute da waren bzw. zu erwarten sind. Anscheinend hätte ein Blick auf Wikipedia wunder gewirkt, denn da die Loveparade nicht das 1. mal stattgefunden hat, konnte man abschätzen, wieviel da ca. zu erwarten sind.

3. Hat die Stadt Duisburg sich wirklich mal Gedanken über einen entsprechenden Krisenstab und eine technische Einsatzleitung gemacht? Dieser/diese hätte nämlich dafür zusammen kommen müssen und entsprechend den Veranstaltungsverlauf überwachen müssen. Ein paar einfache Kameras zur Massenbeobachtung hätten da Wunder bewirkt.

4. Sollte man sich mal Gedanken über eine gescheite Bemessung des Duisburg Servicenummernkontingentes. Zweck sind eigentlich Großschadenslagen, um die "besorgte" Bevölkerung z.B. bei einem Großbrand oder Hochwasser informieren zu können und so entsprechend Klarheit zu schaffen und "Sicherheit zu geben". Entweder hat das System hier absolut klaglich versagt (!?), oder die Planung/Bemessung dieses System wurde von einem Praktikant der Fachoberschule durchgeführt.

Das die Veranstaltung nicht beendet wurde, finde ich gut. 1. Steckt ein enormer finanzieller Aufwand dahinter, 2. wären die Leute davon auch nicht wieder lebendig geworden und 3. hätten die Zu- und Abwege des Gelände die Massen eh nicht aufnehmen können und es hätte noch zu weiteren Zwischenfällen kommen können.

Also ich war auch auf der Loveparade war auch in dem Tunnel drin, war zum Glück bevor die Panik ausbrach wieder draußen. Bin quasi in den Tunnel rein... und nach links zwischen den Tunneln ging es dann zur Parade, ich bin dann aber gerade aus weiter durch den Tunnel und wieder heraus was zum Glück geklappt hat.

Aber ich hab auch gesehen das Leute an so einem nach oben gestellten Truss (Ca. 10 Meter hoch) die ganze Zeit leute hochgeklettert sind zum Teil 20-50 Aufeinmal... Das das nicht gutgehen kann und das da welche abstürtzen war ja wohl klar. Aber diese Leute wollten wahrscheinlich auch nurnoch raus aus der Masse und haben Flucht gesucht und sind daher hochgeklettert.

Bis eben dachte ich noch dass der Zugang zum Gelände schnurgerade wäre. Am Ende des Tunnels gibt es jedoch eine 90° Abbiegung. :shock: Der Druck aus dem Tunnel von hinten kann sich hier nicht abbauen... wird aufgestaut und lediglich 20m weiter lichten sich die Reihen. Die Menschen sehen aber nur die Fluchtmöglichkeiten links und rechts am Rand, wissen nicht, dass es schon nach einem kurzen Stück bereits weitergeht. Das ist besonders tragisch! Die Verkettung vieler einzelner Faktoren summiert sich zu diesem katastrophalem Ergebnis.

http://www.youtube.com/watch?v=R5Gn_MX14XU

Übrigens: Diese Links dienen nicht dem Voyeurismus sondern der Analyse um selbst nie in so einen Scheiss zu geraten. Ich möchte jedenfalls nicht in der Haut der Veranstalter stecken.

ina

Zuerst kamen von beiden Seiten des Tunnels die Menschen, die sich dann in der Mitte Trafen und durch eine Verengung abbiegen musst. Den zweiten Eingang zum Tunnel haben sie dann später abgesperrt.

So sah das ganze aus, für die die nicht wissen wie das Ablief:

Da fragt man sich schon wie soll das klappen? Wenn durch 2 gegenüberliegende Eingänge Menschen kommen die dann durch gegeneinander laufen und abbiegen müssen... Kann ja nur ein gequetsche werden...

:shock: :shock: :shock:
die ganze Situation vorort stellt sich mehr und mehr als unglaubliche Vernachlässigung des Menschenverstandes heraus. Jetzt kommen die Leutz von 2 gegenüberliegenden Seiten. Wie soll das denn bitte funktionieren wenn darauf ein Gelände mit großzügig ausgelegten 500k Aufnahmefähigkeit folgen soll. :shock: Dann der zu erwartende megakurze Zeitraum in dem verständlicherweise 80-90% aller Parade-Besucher (Nehmen wir mal an wir rechnen mit max. 1 Mio Menschen) auf das Gelände wollen.

Bochum hat kurzfristig abgesagt... würde mich mal interessieren welches Areal dort zur Debatte stand. Nun will man mit aller Macht die Party durchziehen und reisst in letzter Minute (2-3 Monate vor dem Event) eine Alternative auf, welche nüchtern betrachtet nicht genügend Platz für 50% der zu erwartenden Menschenmassen hat. Dann zäunt man den ganzen Bereich, der Ansich schon übelste Massentauglichkeit mitbringt, mit nur einem Zugang ein. Die Hallen selbst können ja überhaupt nicht genutzt werden. Letztlich liegt der einzige Zugang dann auch noch derart verwinkelt und bildet am Ende dieses verhängnisvolle T. Da muss man nicht Rohr-Designer sein um zu erkennen dass es hier zu einer Verstopfung kommt.

Ich frage mich nun wirklich, bei aller Liebe zu diesem Konzept - der Adaption von gängigem Clubstyle auf den Mainfloor der Parade, also der Zwischennutzung urbaner Flächen und altindustrieller Areale - Warum haben die Veranstalter das genauso gemacht ? Sollte Motte etwa an dieser Stelle exakt ins Schwarze getroffen haben ?

Nicht zu fassen! lest Euch mal diesen Artikel durch.
http://www.derwesten.de/kultur…-Drahtseil-id3265037.html
veröffentlicht 4 Tage vor der VA.

...und da ist sie wieder, die Gänsehaut :? :shock: :x

ina

edit