LS9, wo bleibt die Praxis ???

  • Zitat von "marcoboy"

    Oder man war kein Fan von dem SPX Kram.

    Vom Digico-Hall bin ich auch kein Fan. Die Kompressoren der iLive treffen ebenfalls meinen Geschmack nicht immer so ganz, meistens dann wenn es um sehr schnelle Regelzeiten geht.


    Zitat von "marcoboy"

    Vieleicht weil sie die selben Effekte benutzen wollen wie im Studio?

    Warum soll es bei dem einen Pult andere Gründe geben die Waves-Option zu nutzen als bei anderen? (bei LS9 als Mängelausgleich, bei z.B. iLive als Sahnehäubchen nach eigenem Gusto)


    Zitat von "marcoboy"

    Die Ausstattung ist bei Digico oder iLive schon recht Ordentlich.

    Auch M7 und LS9 hatten schon Multiband-Kompressoren. Sind zwar auch nicht ganz einfach einzustellen (gerade beim LS9 ohne angeschlossenen Rechner) durch automatische Pegelanhebung bei Thresholdsenkung, machen aber im Live-Gefüge einen hervorragenden Job.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Zitat von "audiobo"

    ...
    Was wiederum zu der Frage führt: Weshalb gibt es die Waves-Option dann auch für "anerkannt gut klingende" Produkte wie iLive und Digico SD?


    die einbindungsmöglichkeiten für Waves sind vor allem für mischer interessant, die aus dem studio kommen. es geht dabei sicherlich darum, die gewohnte studioumgebung wenigstens zum teil mitzunehmen.
    und warum nicht, plugins sind ja an sich nicht die schlechteste lösung, den sound "ein bisschen aufzupeppen" oder sich vom einheitssound der konkurrenz ein wenig abzuheben ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ja Wolfgang, ich weiß. Das gilt aber auch für Yamaha-Pulte. Es geht darum dass marcoboy mal wieder meint hier gegen ein Produkt argumentieren zu müssen, welches zugegebenermaßen nicht ganz dem heutigen Feature-Standard für Neugeräte entspricht, aber dennoch nicht zum alten Eisen gehört und, selbst ohne Zusatzspielerein, ein solides und bei fachgerechter Anwendung auch gut klingendes Tonsignal-Misch- und Verteilwerkzeug darstellt.
    Da stehen sich Pultabhängig diese 2 Aussagen gegenüber:

    Zitat von "marcoboy"

    Weil es gewisse Dinge in den Pulten nicht gibt die an anderen Pulten aber Standard sind. Oder vielleicht nicht so gut arbeiten.

    Zitat von "marcoboy"

    Vieleicht weil sie die selben Effekte benutzen wollen wie im Studio?


    Der Zusatzkartenkram ist entweder für a) funktionelle Erweiterung (Digitalmulticoresysteme,-netzwerke, zuätzliche Analog I/O, Automatikmischeroption) oder b) klangliche Verfeinerung nach eigenem Geschmack bzw. mit bewährten/gewohnten Studiotools. Das gilt gleichermaßen für japanische wie auch englische oder sonstwo angesiedelte Hersteller von Tonmischgeräten.


    Aus letzterem Grund hat guma an seiner SD8 ja auch immer noch ein PCM91 (oder mittlerweile ein neueres?) eingebunden. Das liegt bestimmt daran dass eine Digico ja viel schlechter klingt als eine SSL... :wink:

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Zitat von "audiobo"

    Aus letzterem Grund hat guma an seiner SD8 ja auch immer noch ein PCM91 (oder mittlerweile ein neueres?) eingebunden. Das liegt bestimmt daran dass eine Digico ja viel schlechter klingt als eine SSL... :wink:



    92 Boris 92 ! :D

  • Zitat von "audiobo"


    Da stehen sich Pultabhängig diese 2 Aussagen gegenüber:

    Genau solch undifferenziertes Geschwafel sorgt m. E. dafür, dass gerade A&H – "Jünger" gerne mal als solche ein wenig verspottet werden.
    Marcoboy: wenn du, anders als 10.000 andere täglich mischende Livetonler, auf japanischen Mischgeräten keine anständigen Ergebnisse zustande bringst – dann übe das bitte; z. B. in der Zeit, die du ansonsten mit dem Verfassen von ungezählten Schmäh– und Fanpostings verbringst. :wink:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo
    (der LS9 auch nicht gerade liebt, aber bisher noch nie Probleme damit hatte. Und der im übrigen nach den ersten paar Begegnungen mit CL5 der total objektiven Überzeugung ist, dass für 'sonstige Tonmischgeräte' eigentlich keinerlei Bedarf mehr besteht. :D)

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Du wirst es mir nicht glauben aber so vernarrt in einen Pult bin ich nicht. Ich war vor meinen GLD mit dem LS9/M7 und SAC unterwegs. Wie du es schon sagtest die Pulte sind in die Jahre gekommen. Die Ausstattung heutiger Pulte ist da besser.


    Denken wir an das Tap-Delay, oder das Delay im Input. Schlecht machen will ich hier nichts. Wenn ich Ehrlich bin finde ich die Effekte in den A&H Pulten auch nicht klanglich sehr toll. Man kann sie gebrauchen und es wird die meisten zufriedenstellen mehr aber auch nicht.


    Die Waves Plug-Ins klingen einfach viel besser. Da ich die Lizenzen ja noch habe liebäugle ich ja noch mit so einen Waves System.


    Das man mit den Japanern keinen Ordentlichen Sound hin bekommt würde ich nie behaupten. Von der CL Serie bin ich z.Bsp nicht überzeugt. Das wirst du aber von allen A&H Benutzern hören ;)

  • Im Übrigen immer wieder "schön" mit anzusehen, wie sich manch Plugin-liebender Kollege völlig in seinen unendlichen Einstell-Möglichkeiten verläuft und ganz nebenbei seinen Mix abdriften lässt... Es wäre meiner Meinung nach nicht verkehrt, dass die Grenze des Möglichen definiert und nicht permanent erweitert wird...

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Zitat von "marcoboy"

    Denken wir an das Tap-Delay, oder das Delay im Input.

    Häh????? Wir sind immer noch im LS9-Thread. Ersteres davon ist ja wohl ganz klar mega-easy, das 2. eine bewusste "Weglaß"-Entscheidung seitens Yamaha - ob das zwecks Abgrenzung zu PM5 sein sollte oder weil Y dachte dass das eh live niemand braucht (was ja auch zu schätzungsweise 99,xxx% der Fall ist) weiß ich nicht.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Naja Cen-music. Sagen wir es mal so die besten Effekte nützen nichts ohne gescheite Parameter bzw. der richtigen Einsatz.
    audiobo das mit dem Tap delay nehme ich zurück da habe ich was verwechselt.


    Trotzdem bleibt das LS9 ein altes Eisen. Wenn man ein x32 in fahrt bringt kommt das LS9 schon ins schwitzen.

  • Zitat

    Wenn man ein x32 in fahrt bringt kommt das LS9 schon ins schwitzen.

    Für 'Kofferraumjobs' nutze ich beide abwechselnd. Das hält fit, und ich freue mich immer, wenn das eine was kann was das andere gestern gerade nicht konnte.
    Ton kommt aber immer raus.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Tja, das ist wohl eine Tugend, die irgendwie in Vergessenheit zu geraten droht - zumindest gewinne ich den Eindruck, wenn ich mich hier hin und wieder durch's Pultebrett klicke.
    "Überraschungen" können übrigens noch viel nerviger sein wenn sie dort auftreten, wo man gerade nicht selbst vor Ort ist (aber leider trotzdem 'zuständig'). Auch ein nicht ganz unwesentlicher Grund dafür, Yammis (ab LS9) als Betreiber (und nicht nur virtueller Featuresvergleicher) doch nach wie vor ganz gerne zu mögen. :wink:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Dort wo man normalerweise auf LS9 trifft sind sie sicherlich nicht das klangtechnische Nadelöhr und sie sind mir allemal lieber als die Venice 320, GL3-4000, K2, X8 und SR40 mit ihren 6 Gates,8 Comp,3FX Sideracks und den unzähligen Wehwehchen und defekten Kanälen in Pult und Cores, die man früher auf diesen Baustellen antreffen musste.
    (mittlerweile würde ich sogar XL200, MH3,PM3500 und H1000 in den erlauchten Kreis der Willichnich-stell-halt-ein-ls9-wenn-sonst-nix-digitales-da-is-pulte aufnehmen)
    Ich will - bis auf ganz wenige Ausnahmen echt keine Analogschüssel mehr sehn.


    Auch wenn es echt schönere Pulte gibt - aber wer mit den gängigen Yammis keinen vernünftigen Sound schrauben kann, kanns einfach nicht.

  • Zitat von "guma"

    ... Und was ich an meinem LS9 echt nett fand:
    Es hatte 5 Jahre lang keine "Überraschungen" parat, wenn man es aus dem Kombi holte. :wink:


    Das sehe ich ganz genauso! Da ich z.Zt. vorwiegend Industriejobs selber mische ist es mir nicht so wichtig, welche FX Batterie das Pult mitbringt, solange irgendein halbwegs vernünftiger Hall für die Gala-Halbplayback-Schnepfe da ist... Mir ist Zuverlässigkeit ein sehr wichtiges Feature, was wohl jedes Pult irgendwann mal hat, aber wohl nicht am Anfang oder Ende seiner Lebenszeit :wink:.

  • Zitat von "lisa f."

    ...Mir ist Zuverlässigkeit ein sehr wichtiges Feature, was wohl jedes Pult irgendwann mal hat, aber wohl nicht am Anfang oder Ende seiner Lebenszeit :wink:.

    eine sehr feine beobachtung :!:



    was die klanglichen aspekte angeht:
    ich gehöre ja auch zu der fraktion, die klangliche unterschiede zwischen verschiedenen mischpulten für eine tatsache hält. das habe ich auch noch nie verheimlicht.
    in der realität ist es aber schon so, dass diese unterschiede seltenst relevant sind, denn das publikum kann diese unterschiede ja höchtens hören, wenn man zwei unterschiedlich klingende pulte abwechselnd auf die anlage mischt. und wer macht das schon... :lol:
    normalerweise haben wir also ein einziges pult, über das gemischt wird. und dann spielen die unterschiede zu anderen pulten, die vielleicht im lager stehen, absolut keine rolle! (ich setze hierbei eine gewisse mindestanforderung vorraus, billige quäkende und klirrende sortiergeräte also ausgenommen!)
    und zum endergebnis kommen dann sowieso noch andere qualitätskriterien. ich würde die jetzt mal so einordnen:
    - qualität der raumakustik
    - qualität der musiker
    - qualität des schallereignissortierers
    - qualität der anlage
    - qualität der einrichtung der anlage :shock:
    - qualität der mikrofone
    - qualität des mischpultes


    das mischpult zählt also schon zu den wichtigen kriterien, aber sicher nicht zu den wichtigsten.


    effekte:
    wenn sich ein techniker eine andere effektengine als die LS9-eigene wünscht, dann kann ich das ebenfalls gut nachvollziehen. wenn die ansprüche steigen, sei es direkt durch die künstler oder durch die art der dargebotenen musik, dann ist die gebotene qualität auch schnell mal überfordert. so hatte ich letzte woche eine M7 mit Lexicon + t.c. outboard für eine jazzgeschichte, was sich sofort seehr positiv bemerkbar machte :wink: .
    für standard-r´n´r sind die eingebauten effekte aber in aller regel ausreichend - auch wenn sie das technikerherz nicht immer zum jubeln bringen.


    und ob man die arbeitsweise der dynamics liebt oder nicht: in der praxis bekommt man damit ein brauchbares ergebnis hin, und zwar besser als vor 10 jahren mit so manchen silbernen compressoren...


    was ich bei M7CL (LS9 nutze ich nicht) übrigens nicht leiden kann:
    wenn man statt der eingebauten preamps Rocknet und konsorten verwendet. dann sind meine gespeicherten files nämlich nur noch einen bruchteil wert, weil die gainwerte nicht verwendet werden können!


    das sind zumindest meine praxiserfahrungen mit diesen pulten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"


    was ich bei M7CL (LS9 nutze ich nicht) übrigens nicht leiden kann:
    wenn man statt der eingebauten preamps Rocknet und konsorten verwendet. dann sind meine gespeicherten files nämlich nur noch einen bruchteil wert, weil die gainwerte nicht verwendet werden können


    Das "Problem" ist aber schon seit langem bekannt und technisch schlicht nicht lösbar solange es noch Mikrofonpreamps mit analogen Gains braucht. Du kannst als Bandmischer keinem professionellen Dienstleister diktieren wie er seine Infrastruktur aufzubauen hat. Wenn du bei mir eine M7 in deinem Rider stehen hast bekommst du die auch. Die wird allerdings am FoH entweder RN, Dante oder ES haben. Das teile ich dir auch gern im Vorfeld mit. Kommst du jetzt vor Ort nur mit einem File für lokale Preamps daher und machst mir das HB-Männchen weil du unbedingt ein analoges Core willst habe ich dafür kein Verständnis. Stattdessen werde ich dich fragen warum du nicht in der Lage warst bei Band und Veranstalter wenigstens einen Linecheck durchzusetzen oder eben Pult, Core und Mikrofonie komplett selbst mit zu bringen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Das war jetzt etwas hart formuliert, wora hat ja nur geschrieben dass er das nicht mag was sein gutes Recht ist. Im Zweifel hilft in so einem Moment das gute alte Stück Papier auf dem man sich die paar Gainwerte für´s manuelle recall notiert hat, das passt gefaltet für gewöhnlich in jede noch so kleine FoH-Kofferjob-Tasche in der auch ein Kopfhörer Platz hat.



    Btw. der Thread nennt sich ja "LS9...Praxis" - wie steht es eigentlich mit der Praxis um Digitalnetzwerkanbindungen, es ist ja mittlerweile schon einiges an DANTE-Material unterwegs?! Vorletzte Woche hatte ich z.B. eine LS9-16 mit einer RIO1608 im Einsatz das fluppte so gut als würde ich die internen I/Os nutzen (ohne dabei ein File zu benutzen), allerdings kann ich sonst nicht viel dazu beitragen, da das Pult bereits eingerichtet war.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Zitat von "audiobo"

    Das war jetzt etwas hart formuliert, wora hat ja nur geschrieben dass er das nicht mag was sein gutes Recht ist. Im Zweifel hilft in so einem Moment das gute alte Stück Papier auf dem man sich die paar Gainwerte für´s manuelle recall notiert hat, das passt gefaltet für gewöhnlich in jede noch so kleine FoH-Kofferjob-Tasche in der auch ein Kopfhörer Platz hat.



    Btw. der Thread nennt sich ja "LS9...Praxis" - wie steht es eigentlich mit der Praxis um Digitalnetzwerkanbindungen, es ist ja mittlerweile schon einiges an DANTE-Material unterwegs?! Vorletzte Woche hatte ich z.B. eine LS9-16 mit einer RIO1608 im Einsatz das fluppte so gut als würde ich die internen I/Os nutzen (ohne dabei ein File zu benutzen), allerdings kann ich sonst nicht viel dazu beitragen, da das Pult bereits eingerichtet war.


    RIO hat den gleichen Gain-Regelbereich wie die üblichen Yamaha-Pulte. Bei Fremdfabrikaten wie z.B. Rocknet ist das halt anders...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."