Eure Meinung zum Mischpult Peavey 24FX

  • Hallo allerseits
    Ich habe in der Tools4Music Ausgabe 3 von 2008 aus den Monaten Juni, Juli den Bericht über das oben genannte Mischpult gelesen.
    Dort wird vorallem die DSP-Einheit mit ihren Effekten etc. hoch gelobt, aber auch sonst schneidet es (gerade für den Preis) sehr gut ab.
    Was ist davon zu halten?
    Hat vielleicht jemand von euch Erfahrung mit diesem Mixer?
    Ich wäre froh um einige Meinungen, die mich im schlimmsten Fall davon abhalten einen Mist zu kaufen


    Meine Lage ist folgendermassen:
    Ich hab ne kleine PA die ich öfters mal für kleine Partys, Vereinstreffen o.ä einsetze. Im genauen wären das 2Stk. Mackie SRM-450 und Miktrofone etc.
    Dazu habe ich jeweils ein Mixer aus meinem Geschäft ausgeliehen. Dies ist ein Mackie 1642 VLZ-3.
    Da ich nun aber etwas unabhängiger von meinem CHef sein will möchte ich mir was eigenes zutun.


    Der Vorteil des Peavey 24FX sehe ich darin, dass er als Allround-Mixer für mich für so ziemlich alles genügt, was ich in der nächsten Zeit damit vorhab.
    Und zusätzlich kommen die digitalen Funktionen dazu, durch die ich mir zusätzliche Geräte (Limiter, Gate, Feedback destroyer etc.) sparen kann. Somit ist alles handlich in einem Gerät.


    Ist das sinnvoll oder kommt man preislich und vorallem qualitativ besser wenn man sich ein zusätzliches "Siderack" zutut. Siderack ist in meinem Fall natürlich übertrieben, aber ich meine einfach zusätzliche Komponenten.


    Ich hoffe ihr könnt mir einige Tips oder Anregungen dazu geben.


    Gruss hanging

  • falsch gedacht, so wie ich das verstehe das ding hat quasi 2 recht vielseiteige multieffekte, das ersetzt keinesfalls gates und comps in den kanalinserts. wofür willst du den gates wenn du mit 12/2er tops unterwegs bist? ohne subs wirst du ja keine drums abnehmen wollen oder dergleichen.


    anyway, ein bisschen outboard wirst du wohl noch brauchen.

  • Also zunächst muss ich zugeben, dass ich noch nicht allzuuuu viel davon verstehe, aber ein gewisses Grundwissen ist vorhanden.


    Zu den Gates: Natürlich kommt da im laufe der Zeit noch was dazu. z.B. hab ich vor mir im nächsten halben Jahr 2 Stk. 15" BR-Bässe zu bauen.


    Im wesentlichen geht es ja darum vorausschauend zu kaufen. Mein Equipment wird sich vergrössern und der Anwendungsbereich wird sich erweitern. Dazu gehört natürlich die Abnahme eines Drums.


    Wie meinst du das: "2 recht vielseiteige multieffekte"?
    Was ist den der Unterschied wenn ich die Effekte über ein Insert habe oder direkt im Pult integriert?


    Schonmal danke für die Hilfe


    Gruss Frank

  • Hurra Hurra hurra,


    endlich fragt mal jemand nach diesem Pult!!!! Lieber Frank, leider ist Dir tatsächlich noch nicht der Nutzen des internen Effektes klar: Diese Effekte sind zwar tatsächlich vielseitiger, als in anderen gängigen Pulten, trotzdem kannst Du nicht die Effekte gezielt an die Stelle "stecken", wo Du sie eigentlich benötigst (z.B. ein Gate im Insertweg eines Schlagzeugsounds). Somit wirst Du weiterhin zusätzliche Sideracks brauchen, ABERRRRRRRRRRRRRRR!!!!!!!!!!!!!!!!!!!:
    Dieses Pult halte ich schlichtweg für eine absoulte Sensation. Ich mußte mal bei einer Band mischen, die dieses Pult hatte und ich habe vorher schon viel über die Featueres gehört. Ich dachte aber: O Gott! Peavey und Mischpult... Igittt!!! aber hilft ja nix, da muß ich durch. Und dann kam alles ganz anders:
    Der Schnelldurchlauf:
    - Das Pult klingt wirklich gut!!!!! (Sicher vielbesser als Mackie VLZ, Yamaha MG und der ganze Krempel in diesem Preisbereich...). Ich fand den Klang schon fast professionell!
    - Die Verarbeitung ist auch gut (wieder besser als......)
    - Die Features sind fast schon pervers (z.B integrierter USB Recorder für Memorysticks, integrierter Soundkartenwandler für PC-s, Effektgeräte editierbar wie in externen Kisten, mit Effektketten (bis zu 3 Effekte in Reihe pro Effekt, 28 echte Mikroinputs unter 1000,- Euro...)
    Die Effekte selbst hauen einen nicht aus den Socken, sind aber durchaus OK und nochmals im Hinblick auf das Preis-/ Leistungsverhältnis eher schon ein Knaller.


    Deswegen: Grundsätzlich totale Kaufempfehlung in diesem Segment!


    So und nun an die Profikollegen:
    Rupft mich oder hört euch besser vorher das Pult an!
    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Multieffekte werden additiv genutzt, d.h. über einen (postfade) Aux aus dem Pult ins Effektgerät / die integrierten DSPs und über Aux-Returns zurück. Jetzt kann man von jedem Kanal eine individuelle "Menge" zum Effektgerät schicken, das berechnet zum Beispiel einen Nachhall für den Signal- Mix der einzelnen Kanäle. Wie laut das ganze dann sein soll regelt man über den Aux-Return. Dieser nachhall wird zugemsicht, das originalsignal wird trotzdem weiter verwendet.


    In die inserts kommen i.d.R. Dynamicprozessoren, d.h. Gates, Kompressoren, Limiter, Expander.
    Diese Verarbeiten das Signal vom Preamp des Pultes, und danach wird es wieder über den Return der Insertbuchse ins Pult zurückgeschickt.
    hier spricht man von destruktiven effekten, weil sie das Originalsignal "zerstören"


    Manche Multieffektgeräte haben auch Kompressoren und Gates eingebaut, dann muss man sie über Insert nutzen.
    Andere weisen einen Dry/Mix- Regler auf, der die Anteile von Originalsignal und Effekt (z.B Hall oder Echo) regelt.
    Diese kann man auch im Insert nutzen.


  • Dem kann ich mich nur anschließen, für das Geld bekommst du zur Zeit nichts Besseres, weder aus Japan noch was in Rotterdam in Hanjin-Containern angespült wird!
    Zum oben schon erwähnten ist mir die sehr gute Gainstruktur und der mehr als brauchbare, digitale 31-Bänder aufgefallen.


    Micha

  • die oben erwähnten gates und compressoren, die also typische inserteffekte sind, kannst immer noch in einem kleinen rack später kaufen, für alles andere kannst du mit der kiste von den features nichts falsch machen, wenn ich gerade ein kleines günstiges pult bräuchte würde ich auch das peavey kaufen.


    peavey hat einen schlechten ruf, aber ich weiß bis heute nicht warum, alles was ich in den fingern hatte war nie "oberklasse", aber brauchbares arbeitsgerät :D

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Hallo,
    ich kann da auch was zu sagen, da ich 2 dieser Pulte hatte... ( 16FX & 32FX)
    Performance und Klang würde ich als unauffällig bezeichnen - die Preamps hauen einen nicht vom Hocker und die Kanal-EQ's greifen sehr breitbandig, der Lowcut schalter hilft ganz gut. Super sind die 6 Auxwege von denen man lt. Manual intern auch noch 2 pre/post mit Jumpern ändern kann ( meine Pulte kamen 4 x pre und 2 x post Fader - alle 6 Auxe waren post EQ ).
    Die Internen Effekte sind durchaus brauchbar und lassen sich mit wenigen aber sinnvollen Parametern gut editieren und auf Userpresets speichern. Das Delay hat sogar eine TAP - Funktion in Form eines Parameters ( Da muß dann allerdings im Edit - Bereich des Effektgerätes bleiben ).
    Beide Effektunits können auch Dynamik Effekte. Im EFX2 gibt es eine Art Insertbuchse in Form einer Stereoklinkenbuchse ( Send / Return ). Damit kann man mit einem kurzen Stereoklinkenpatchkabel den Dynamikeffekt auf jeden beliebigen Input- oder Subgroubinsert stecken, allerdings wie gesagt nur EFX2. Ein Compressor oder Gate ist halt meißt zu wenig...
    Die Summen parametric EQ's und Limiter Funktionieren auch einigermaßen. Meine beiden Pulte hatten bei den Grafik-EQ's ein hörbares Rechenproblem: Je mehr Frequenzbänder ich bearbeitete, wurde die Reaktion auf das Poti immer mehr zeitverzögert und gab dann auch extrem laute Blubb-Geräusche von sich ( ja - im Master ). Eine EQ Veränderung während der Show war dadurch nicht möglich und beim Einstellen nervt das auch! Vielleicht ist dieser Bug in Zukunft durch Firmwareupdates zu beheben?
    Den Feedback EQ hab ich nicht benötigt - da kann ich nichts zu sagen.
    Ansonsten machen die Pulte einen robusten und stabilen Eindruck.


    Um nochmal auf die Anfangsfrage von Frank Koster zurückzukommen:
    Grundsätzlich tut man sich am Anfang mit professionellem, sehr gut klingenden Material deutlich leichter als mit diesen kompromiss-Pulten.
    Ein Profi wird aus dem 24FX einen einigermaßen guten Sound rausholen - auch wenn es ihm keinen Spaß bereiten wird. Deshalb würde ich für den Anfang eher zu was gebrauchtem - guten tendieren ( z.B. kleines Soundcraft Delta o.ä. und ein T.C. M-one o.ä. ). Preis / Leistung des 24FX ist ohne zweifel sehr gut!!!

  • Zitat von "Tobias Kammerer"

    Hurra Hurra hurra


    Hab mir mal den folgenden Werbefilm (youtube hosted) angeguckt:


    http://www.peavey.com/pvtv/player3.cfm?whichVideo=11


    Auch, wenn man den Eindruck gewinnt, dass hier versucht wird, möglichst viele Fliegen mit einer (zu kleinen) Klappe zu schlagen, so kann man - von anderer Seite betrachtet - diese digitalen Features in einem zweckorientierten Arbeitsumfeld sehen. Sprich: Kleines mobiles Club-System, Kirchengemeinden, die etwas für unterwegs brauchen, Hochzeiten und Jubiläums-Combos, die sich selbst abmischen...


    Bin persönlich etwas Peavey-vorbelastet, die hatten in der Vergangenheit sehr kontroverse Eindrücke bei mir hinterlassen: fürchterliche PA-Boxen - filzbeklebte Doppel-15er-Bass- und 15/1er-Top-Kombinationen, die nichts ausser heisse Luft konnten, grausam klingend, - dann im Gegensatz dazu sehr brauchbare Amps (mit internen Crossover/Limiter-Lösungen), abgerundet von mittelmäßig ausgestattetene aber ebenfalls brauchbaren Kleinmixern.


    Ich hab Peavey bisher in die Alleinunterhalter- und Musikanten-PA-Schublade gesteckt, bin aber durchaus offen für konzeptionelle Kleinlösungen der pfiffigen Amis. Digital da, wo es Sinn macht, Rest analog; All-in-One-Konzepte, die man immer häufiger im Kleinbeschallungssegment antrifft.


    Ich bin sehr gespannt, was in den nächsten Jahren noch so auf uns zukommt.


    Mit Grüßen aus Riga-
    Hans

  • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und HInweise.
    Werd mir das ganze noch einmal überlegen, aber ziemlich sicher werde ich mich für das 24FX entscheiden.
    Auch wenn ich mir die Anwendung der Effekte anders vorgestellt habe, glaube ich dass dieses Pult für meinen Awendungszweck das richtige ist.


    Vielen Dank für die Infos, für mich wäre das Thema damit abgeschlossen.
    Aber ich hab natürlich nichts dagegen, weitere Meinungen zu diesem Mixer zu hören.


    MFG
    Fränk