(HF)?-Einstreuungen in Mikrofone

  • Gerade passiert und es hat zwei erwachsene Menschen von 2 verschiedenen Erdhalbkugeln eine Weile beschäftigt.


    Lesley.
    3 Mikrofone, Sennheiser 521.
    jeweils Mikrofonkabel zur Subsnake, Splitter
    direkter Ausgang liegt am Monitorpult an
    1 Kanal (oben 1) sirrt gelegentlich.


    Fehlerbehebung, die erste:


    - Mikrofonkabel getauscht.
    Tatsächlich war bei dem zuerst verwendeten Kabel die Masse nicht durchverbunden und lag bestenfalls am Steckergehäuse an.
    Jack Bauer würde vielleicht sagen: "Ist das wichtig?"


    Minuten später:
    gelegentliches Sirren auf Lesleykanal 1


    - Subsnakeweg getauscht


    Fehler bleibt


    - Kabel anders verlegt, da Stromkabel in der Nähe waren
    - Mikrofon gegen eines der anderen getauscht
    - direktes Kabel ohne Subsnake
    - Pultkanal getauscht


    Dann die Beobachtung des Band-Monitortechnikers:


    Das Sirren korreliert mit der Geschwindigkeitsänderung des Lesleys.


    Tatsächlich: im Gehäuse, direkt in der Achse des Mikrofons befindet sich ein Trafo o.Ä.


    EDIT: es ist der Motor für den Rotor.


    (Lesley-Techniker können das gerne fundiert untermauern, ich reiche das genaue Modell nach der Show nach, möchte jetzt auf der Bühne nicht stören)


    EDIT: Modell-Nr.: 122XB


    Das Sirren ist akustisch nicht hörbar, streut aber in das Mikrofon ein.


    Ein Ändern der Mikrofonposition um 5 cm nach rechts bzw. links löste das Problem.


    Unter dem Strich nach dem 100sten Lesley wieder was gelernt: Augen auf bei der Mikrofonierung!

  • Einstreuungen kenn man auch von Rednerpultmics, wenn ein Handy an ist.
    Selbst einige kabelgebundene Mics nehmen diese Handygesurr oft auf.

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  • genau.


    Es ist mir nur bei einem Lesley bis vor 1-2 Stunden noch nicht untergekommen.


    Daß Rednerpult-Mikrofone in dieser Hinsicht viel zu erleiden haben ist ja sogar bei den Herstellern angekommen ;)


    http://www.countryman.com/store/product.asp?id=57&catid=10


    Im Moment der letzte Schrei auf Rednerpulten, wo doch jeder enstzunehmende Render mindestens 2 Blackberries und 1 iPhone hat, natürlich angeschaltet.


    Frage am Rande an die HF-Techniker:


    wie gelangt das einstreuende Signal in den hörbaren Bereich?

  • Ich denke mal da waren Wechselstromfelder des Elektromotors die Ursache. Das würde zumindest durch den Umstand der geringfügigen Positionsänderung erklärbar sein.
    Hauptsache es sirrt nicht mehr - aber blöder Effekt. Muss man erst mal dran denken....

  • Na ja, ein moduliertes HF-Signal enthält gemäß Fourier-Zerlegung mehrere Bestandteile, erst recht, wenn es sich um ein frequenzmoduliertes Signal handelt. Das Konstrukt Mikropfonspule-Kabel ist im Grunde ein Schwingkries und wirkt auf das eingestreute Signal wie ein Diskriminator, d.h. unterschiedliche Frequenzen werden ungleichmäßig übertragen. Es entsteht aus einem frequenzmodulierten Signal ein amplitudenmoduliertes.


    Das amplitudenmodulierte Signal wird unterwegs zum Mischpult und in den Eingangskreisen wohl irgendwie detektiert, sodass das berandende Signal übrig bleibt. Wie genau das passiert weiß ich jetzt aus dem Stand nicht.


    Und bevor jetzt Fragen kommen:


    Ja, ich bin HF-Techniker. Über 10 Jahre Erfahrung in Amateurfunk, Hochfrequenztechnik, Senderbau. Habe mit fast jeglicher Technik bis 300 mHz gearbeitet. Oszillatoren, Leistungsverstärker, Senderöhren, Messtechnik etc.

  • Zitat von "Igor Linowski"

    Und bevor jetzt Fragen kommen:


    Öhh, ich hätte da eine (auch wenn sie hier nicht hingehört).
    Ist mein Kalender kaputt, oder warst du nicht vor 2 Wochen lt. Profil noch Schüler und bist jetzt E-tech Studi?


    Back 2 Topic:
    Elektromotoren erzeugen nun mal deutliche Magnetfelder. Und je nach Motortyp eben auch deutlichste Impulse durch Abrissfunken zwischen Kohlen und Rotor.
    Ist doch normal, dass man auch mit gut geschirmtem Kabel & Micro bei zu geringen Distanzen Einstreuungen bekommt.


    edith hat noch ein sachdienlicher Hinweis:
    Ein DMX-Signal (die Lichtler unter uns wissen, was das ist), hat je nach Sender um die 50 Mal pro Sekunde ein Startbyte mit dem Wert 0. Alle anderen Bytes sind <> 0. Und obwohl die Daten mit 250kbit/sek. gesendet werden, macht die NF technik es möglich, das Startbyte zu Hören... :wink:

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

    Einmal editiert, zuletzt von treibsand ()

  • Zitat von &quot;treibsand&quot;


    Öhh, ich hätte da eine (auch wenn sie hier nicht hingehört).
    Ist mein Kalender kaputt, oder warst du nicht vor 2 Wochen lt. Profil noch Schüler und bist jetzt E-tech Studi?


    treibsand:
    Du versteht das nicht :D
    Sieht man doch an der Schreibweise.

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  • Zitat von &quot;Igor Lowinsky&quot;

    Na ja, ein moduliertes HF-Signal enthält gemäß Fourier-Zerlegung mehrere Bestandteile, erst recht, wenn es sich um ein frequenzmoduliertes Signal handelt. Das Konstrukt Mikropfonspule-Kabel ist im Grunde ein Schwingkries und wirkt auf das eingestreute Signal wie ein Diskriminator, d.h. unterschiedliche Frequenzen werden ungleichmäßig übertragen. Es entsteht aus einem frequenzmodulierten Signal ein amplitudenmoduliertes.


    Das amplitudenmodulierte Signal wird unterwegs zum Mischpult und in den Eingangskreisen wohl irgendwie detektiert, sodass das berandende Signal übrig bleibt. Wie genau das passiert weiß ich jetzt aus dem Stand nicht.


    So, und nun erklärst Du uns bitte auch, wie man von einem Leslie ein moduliertes HF Signal bekommt ?


    Danke.


    Es hilft auch nix, wenn Du nächste Woche schon Dipl. Ing bist.
    Auch praxiserrfahrung kann nicht schaden.
    Und die fehlt Dir definitiv

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  • Zitat

    Habe mit fast jeglicher Technik bis 300 mHz gearbeitet


    Upps, U-Boot Techniker im 0,3Hz Längstwellen Bereich?


    Im Zweifelsfall streute der Motor einfach ein wenig in die Tauch ;) Spule des Mikros, was sich ja durch die Änderung der Position beheben ließ.

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Hallo,


    Zitat von &quot;Igor Linowski&quot;

    Das amplitudenmodulierte Signal wird unterwegs zum Mischpult und in den Eingangskreisen wohl irgendwie detektiert, sodass das berandende Signal übrig bleibt. Wie genau das passiert weiß ich jetzt aus dem Stand nicht.


    da gibt es genügend Nichtlinearitäten an sämtlichen Halbleiterbauelementen, um dies zu "demodulieren" :-).
    Ergänzend sei gesagt, daß die HF eines Handys sowieso gepulst ist, also schon Amplitudenmodulation mit einem Modulationsgrad von 100% vorhanden ist.


    Gruß Jörg

  • Zitat von &quot;treibsand&quot;


    Öhh, ich hätte da eine (auch wenn sie hier nicht hingehört).
    Ist mein Kalender kaputt, oder warst du nicht vor 2 Wochen lt. Profil noch Schüler und bist jetzt E-tech Studi?


    Dein Kalender tickt richtig. Amatuetfunker darf man auch mit 12 sein.


    Zitat

    So, und nun erklärst Du uns bitte auch, wie man von einem Leslie ein moduliertes HF Signal bekommt ?


    Eh nix Lesley ! Gefragt war nach HF- Einstreuungen. Händy etc.


    Zitat

    Upps, U-Boot Techniker im 0,3Hz Längstwellen Bereich?


    Mega-Hertz ! Also 10 hoch 6. Hast recht, schreibt sich mit MHz.

  • Zitat von &quot;djvomght&quot;

    Hallo,


    da gibt es genügend Nichtlinearitäten an sämtlichen Halbleiterbauelementen, um dies zu "demodulieren" :-).
    Ergänzend sei gesagt, daß die HF eines Handys sowieso gepulst ist, also schon Amplitudenmodulation mit einem Modulationsgrad von 100% vorhanden ist.


    Gruß Jörg


    Erklärt auch die erhebliche Signalstärke. So ein "Mikrophon"-schwingkreis hat ja auch ziemlich niedrige Güte und folglich auch keine steile Flanken. Daher durfte das von mir beschriebene Effekt eher gering sein...

  • So , ich für meinen Teil setze nun ein Zeichen.


    ich bin nicht länger bereit, in treads zu schreiben, wo Leute wie ein Igor Lowansky ihr Schwachmatentum verbreiten.


    Wiedersehen. :twisted:

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  • Zitat von &quot;Igor Linowski&quot;

    Eh nix Lesley ! Gefragt war nach HF- Einstreuungen. Händy etc.


    Ich konkretisiere:


    HF mit Fragezeichen deshalb, weil ich am Lesley nichts gehört habe.


    Habe inzwischen herausgefunden, daß so ein Lesley entweder einen oder zwei Motoren hat, die genaue Ansteuerung werde ich recherchieren. (ich hoffe ich schaffe das, bevor mein Hammond-Lexikon für 2,5 Monate nach Amerika fliegt.

  • Zitat

    Elektromotoren erzeugen nun mal deutliche Magnetfelder. Und je nach Motortyp eben auch deutlichste Impulse durch Abrissfunken zwischen Kohlen und Rotor.
    Ist doch normal, dass man auch mit gut geschirmtem Kabel & Micro bei zu geringen Distanzen Einstreuungen bekommt.


    Jepp, hier ist eindeutig die Tauchspule des Mikros der Übeltäter - Einstreuung! War da nicht auch von einem Trafo die Rede? Und das muss gar nicht mal ein HF-Signal sein, das noch irgendwo demoduliert wird. NF genügt schon völlig!


    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Dann hat sich das ja erledigt.


    Vom Trafo oder Motor musst du auch nichts hören, wenn die Kernbleche stramm bandagiert sind. Wenn der Trafo brummt, ist es im Grunde schon ein Konstruktionsfehelr.

  • Ah, deswegen wird hier der Strom immer teurer, weil die EVUs in all ihren brummenden Trafohäuschen nach und nach erfolglos versuchen die ganzen Konstruktionsfehler ausbügeln... :?


    Das http://de.wikipedia.org/wiki/Magnetostriktion ist dir dann sicher nach zig Jahren Amateurfunk und wasweißich auch ein Begriff, oder?


    So langsam verstehe ich Klauston voll und ganz...


    Grüße
    phlo

  • @ Igor
    Danke, endlich hat du diese Methusalems des Forums herausgemoppt. Es kann ja nicht angehen das jahrelange Erfahrung und Fachwissen hier dermassen aufdringlich den Anfängern und Neustudenten aufdoptriniert wird.


    PS: Wer Ironie findet dar sie behalten!

  • Zitat von &quot;Igor Linowski&quot;

    Vom Trafo oder Motor musst du auch nichts hören, wenn die Kernbleche stramm bandagiert sind. Wenn der Trafo brummt, ist es im Grunde schon ein Konstruktionsfehelr.


    Ah.
    Der Trafo brummt dann so laut, dass man es mit blossem ohr nicht hört, aber unter Zuhilfenahme von Mikrofon & PA wird's dann deutlich... :roll:
    MAGNETFELDER.
    zum Mitschreiben (kommt erst im zweiten Semester E-Technik): M A G N E T F E L D E R.
    (an die Tauchspule hab' ich aber auch nicht gedacht... :oops: )


    Im übrigen, lieber Igor: wie oft hattest du einen Leslie auf der Bühne? Wie oft musstest du (alleine) ihn mikrofonieren & abmischen? Und wie oft hast du einen Leslie mit extra Blech um sämtliche Motoren und Trafos ALLEINE in den 4. Stock geschleppt???
    Nie?
    Ah.



    Und jetzt hoffe ich, dass es hier noch einen Lichtie hertreibt, denn der letzte macht das Licht aus und ich bin
    raus... :evil:

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Das ist die Lösung:



    Hat jemand mein Bügeleisen gesehen?

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?