The Rasmus + sehr guter Livesound!

  • Hallo zusammen,


    war gestern bei The Rasmus und Fräulein Wunder in der Batschkapp in Frankfurt.


    Nachdem bei Frl. Wunder mit überbetonter BD und Lautstärke krampfhaft versucht wurde, rockig zu klingen, kamen The Rasmus mit einem Brettsound.


    BD und Drums insgesamt waren bei The Rasmus deutlich zurückhaltender, somit mehr Raum für Gitarre und Gesang, aber genau soviel Drums wie nötig und toll in den Gesamtsound eingebettet. Man hatte das Gefühl die Jungs waren leiser als Ihre Vorband rockten aber richtig geil ab. Hammer Timing mit Hammer Sound, die spielten wie aus einem Guß, selten sowas gesehen...


    Gitarrensound war einzigartig, obwohl nur 1 Gitarrist spielt, haben die ne richtige Gitarrenwand gezaubert. Kennt da einer Details? Die hatten auf alle Fälle mehrere Signalwege am Start...


    Sie haben auch Sachen, wie Keys und Chöre eingeflogen, so daß man natürlich nicht ganz genau sagen konnte, wo sie ein wenig schummeln aber die Gesamtperformance war überzeugend.


    Weiß jemand wie der FOH bei The Rasmus heißt?


    Mit besten Grüßen


    gogu

  • Ja, tun sie :D


    Freut mich das die einen schönen Mix hatten.


    Sollten wir jetz immer lobend erwähnen, wenn das mal passt :lol:

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  • ... und, alle ihr Freunde an der PEEP SHOW FRONT:


    Was können wir jetzt für die eigene praktische Arbeit daraus lernen ?


    "Rasmus gut, alles gut ?" :lol:


    oder


    Es gibt es doch: Die Soundpolizei war zufrieden und hilft allen, in dem sie das Kund tut ! :wink:

  • Zitat

    Weiß jemand wie der FOH bei The Rasmus heißt?


    Ein lustiger Finne namens Pedder.
    Ja, der weiß, was er tut.
    Ja, es klingt gut – sofern es die Formschwankungen der Band erlauben, und der Vodka vom Vorabend nicht verdorben war.
    Um es in der ausverkauften Batschkapp zu versemmeln müsste man sich schon ziemlich anstrengen. Das ist praktisch kaum zu schaffen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Die Batschkapp mag akustisch ein recht unproblematischer Raum sein, das heißt aber noch lange nicht, daß der Mix auch gut ist. Das der Mix in der Batsche gepflegt unterdurschnittlich sein kann hat man bei Fräulein Wunder gehört. Der Mix von The Rasmus war sehr gut und ich kann mich nicht erinnern, etwas vergleichbares schon mal gehört zu haben. Der Mischer ist eine Koryphäe und ich maße mir an, das zu beurteilen. Dem Typ würde ich die Koffer tragen, um etwas von ihm zu lernen, und das liegt absolut nicht in meiner Natur.


    Wenn ich Euch reden höre, scheint Ihr offensichtlich der Auffassung zu sein, daß genau so gut zu können. Bedauerlich, daß ich Euch noch nicht bewundern durfte - das hole ich aber gerne nach. Ich bin gerne bereit auch weitere Strecken zu fahren.


    Wenn ich in diesen Forumteil reinschaue lese ich in der Regel, wie scheiße der Sound der Band xy beim Konzert z war. Ich bin glücklicherweise noch in der Lage Dinge gut zu finden und das auch auszuprechen ohne dabei das Gefühl zu haben an meinem Selbstbild zu kratzen. Das liegt bestimmt auch an der Tatsache daß ich selbst Musik mache und da kommen wir zum 2.ten entscheidenen Punkt. Die Band hat geil gespielt und diese Grundvoraussetzung ist durch keinen noch so guten Mischer zu kompensieren (ich erwarte jetzt keine Zustimmung ;) )


    Der Gitarrensound war Hammer. Er war sehr eigen.. ihm hat ewas gefehlt und das machte ihn interessant. Er drückte tiefmittig ohne zu matschen oder mit dem Bass zu interferieren. Er war auf eine angenehme Weise aggressiv und in treibenden Rhythmuspassagen schön perkussiv. Der Gitarrist spielte vermutlich u.a. über LaBoga Boxen, die offensichtlich einen großen Anteil an diesem Sound haben. Dann hat er noch Line6 am Start und den spielte er schätzungweise über den Direct Out.


    Es gibt einfach Dinge zwischen Himmel und Erde, die man nicht mit einem EQ hinbiegen kann. So etwas nennt man Charakter. Dieser Gitarrensound gehörte dazu.


    Ich hatte mir gehofft, hier etwas darüber zu erfahren und Hinweise von Leuten zu erhalten, die es selbst gehört haben, etwas davon verstehen und wissen, wie es praktisch realisiert wurde...


    Solche Reaktionen hatte ich jedoch nicht erwartet...


    gogu

  • Zitat

    Dem Typ würde ich die Koffer tragen, um etwas von ihm zu lernen, und das liegt absolut nicht in meiner Natur.


    Soll ich Dir seine Telefonnummer mailen? :D
    Ich hatte mit dem Kollegen das Vergnügen tags zuvor. Er hatte einen eigenen Lake Controller dabei, mit dem er ein paar Korrekturen am fest installierten Haussystem vornahm. Nichts Dramatisches, lediglich einige geschmacksbedingte Kleinigkeiten auf EQ – Basis. Anschließend lieferte er zusammen mit der Band einen sehr guten Job ab; so, wie man es von einer gut eingespielten (und dabei noch nicht ausgepowerten) Tourfraktion erwarten kann.
    Er würde Dir diesen Satz

    Zitat

    Die Band hat geil gespielt und diese Grundvoraussetzung ist durch keinen noch so guten Mischer zu kompensieren

    sicherlich sofort unterschreiben – so wie jeder andere professionell arbeitende Tonkutscher auch.


    Zitat

    Der Gitarrensound war Hammer. Er war sehr eigen.. ihm hat ewas gefehlt und das machte ihn interessant. Er drückte tiefmittig ohne zu matschen oder mit dem Bass zu interferieren. Er war auf eine angenehme Weise aggressiv und in treibenden Rhythmuspassagen schön perkussiv.


    Du bist Gitarrist :D ? Erlebter Konzertsound ist immer eine sehr persönliche Angelegenheit; auch und gerade, wenn er von vermeintlichen ‚Fachleuten‘ (Musikern/ Tontechnikern/ Fanclubleitern/ Musikerfreundinnen) beurteilt wird. Natürlich gibt es echte Spiel – oder Mischfehler; darüber ärgert man sich (als Akteur vermutlich mehr als als Zuhörer), und gut. Darüberhinaus aber ist die Frage, ob man einen Konzertsound als ‚geil‘ oder als ‚schrecklich‘ in Erinnerung behält von so vielen Zufällen und subjektiven Faktoren bestimmt, dass ich mir schon lange abgewöhnt habe, überschwängliche oder vernichtende Kritiken ernst zu nehmen. Als durchschnittlich eitler Mensch stöbere ich manchmal auf Fanseiten der von mir betreuten Bands herum. Dort freue ich mich dann schon mal über den „besten Livesound, den ich je im Leben gehört habe!“ – und muss mir zwei Postings weiter ernste Sorgen machen, weil „solche Mischer müsste man lebenslang einsperren!!“ Selbstverständlich waren beide Kritiker auf der selben Veranstaltung.


    Praktisch beherrschte der Gitarrist sein Instrument und sein Equipment, die Band die Kunst des Arrangierens und Zusammenspielens, und die Crew ihr Handwerk. Ergebnis erfreulich, Fall gelöst.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Dank an billbo, der die Geduld aufgebracht hat, dem Musiker die Psychologie der (Sound-) Welt zu erklären. Mir fehlt sie in diesem Kontext weil ich, wie hoffentlich einige schon mitbekommen haben, diese Threads über Konzertbesuche im Praxisboard für verfehlt halte. Ich habe schon mehrmals erklärt, warum dieses "Praxis der anderen" ohne konkrete Fragestellung über "Guckloch pa-forum" für eben nicht praxisrelevant halte. Leider nimmt das gerade wieder etwas überhand. Sicher gibt es in dem Zusammenhang schlimmere als diesen aktuellen Thread aber stellvertretend für alle anderen:


    Bitte !


    Wenn die Konzertbesucher/Fernsehgucker-Threads eine konkrete Situationsbeschreibung und eine daraus resultierende konkrete Fragestellung beinhalten, kein Problem. Wenn die Frage anständig ausformuliert ist, findet sich vielleicht sogar bei deutschsprachigen acts der reale beteiligte Techniker bereit, eine Antwort zu geben.


    Ansonsten werde ich mir erlauben, Threads ohne diese Eigenschaften und mit reinem peep show Charakter aus der 'Praxis' wegen fehlender Praxisrelevanz ins 'offene Brett' zu verschieben


    In dem Zusammenhang auch bitte nochmals über diese http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=28&t=72415 Dikussion nachdenken.

  • Nun, zum einen macht den Sound irgendwie Anfangs die Band , speziell wenn die gut zusammengespielt sind.
    Und zum Anderen finde ich Soundkritiken im Praxisbrett immer eigenartig.


    jeder empfindet Sound subjektiv Anders.
    Was für den Einen gut war, war für den Anderen Schlimm.


    Verwandte/Freunde(innen) eines Musikers fnden ja dessen Instrument immer zu leise, ebenso Musiker des jeweiligen Instrumentes.


    Wenn man sich da mal den Spaß machen würde, bei einem Stadtfest jedem, der einem gute Tips für den Sound gibt, diese zu befolgen, dann ware das mit Sicherheit ein sehr interesanter und vermutlich extrem lauter Mix.


    Ich halte sowas auch nicht relevant für ein Praxisbrett, denn wenn nun jeder mit sowas anfängt, dann wird das Brett unlesbar.


    Aber eventuell kann man ja nachdenken, ein eigenes Brett "Soundpolizei " einzuführen. :D:D:D

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  • Zitat von "billbo"

    Darüberhinaus aber ist die Frage, ob man einen Konzertsound als ‚geil‘ oder als ‚schrecklich‘ in Erinnerung behält von so vielen Zufällen und subjektiven Faktoren bestimmt, dass ich mir schon lange abgewöhnt habe, überschwängliche oder vernichtende Kritiken ernst zu nehmen. Als durchschnittlich eitler Mensch stöbere ich manchmal auf Fanseiten der von mir betreuten Bands herum. Dort freue ich mich dann schon mal über den „besten Livesound, den ich je im Leben gehört habe!“ – und muss mir zwei Postings weiter ernste Sorgen machen, weil „solche Mischer müsste man lebenslang einsperren!!“ Selbstverständlich waren beide Kritiker auf der selben Veranstaltung.


    Ist das nicht schön ?.... Ja, das ist nicht schön 8)


    Und darüber hinaus verzerrt sich der gewonnene Eindruck- egal, ob positiv oder negativ- in der Erinnerung auch noch in die jeweilige Richtung, ich wette, wenn der Threadstarter noch mal zu The Rasmus ginge und das Klangergebnis dem aus Frankfurt genau entspräche, wäre er trotzdem enttäuscht, denn so gut, wie es in der Erinnerung geklungen hat, wird der arme Kumpel FOH das nie hinkriegen.


    Das ist ja auch nicht neu. man mischt auf einem Festival eine Band und wird vom Fleck weg engagiert für weitere Gigs. Die klingen dann hoffentlich identisch gut, aber irgendwie hat man das Gefühl, z.B. der Manager ist nicht so zufrieden, wie beim ersten Mal. Da hat er nämlich nix erwartet,war äusserst positiv überrascht und dieser Eindruck wird dann in der Erinnerung "larger than life".


    Ach, es ist ein Kreuz...aber wenns einfach wär, könnts ja jeder.


    mfg


    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • Zitat

    Dank an billbo, der die Geduld aufgebracht hat, dem Musiker die Psychologie der (Sound-) Welt zu erklären. Mir fehlt sie in diesem Kontext weil ich, wie hoffentlich einige schon mitbekommen haben, diese Threads über Konzertbesuche im Praxisboard für verfehlt halte.


    Das erklärt die "seltsamen" Reaktionen auf meinen Beitrag.
    Ich empfinde die Tatsache auf beiden Seiten der Bühne zu stehen beispielsweise als nutzenstiftende Zusatzqualifikation.


    Grundsätzlich unterschreibe ich die Tatsache, daß Soundwahrnehmung ein nicht zu normalisierendes Phänomen ist und es sich darüber schwerlich streiten lässt. Trotzdem sehe ich einen konkreten Nutzen darin, eine Mischer/Band Kombi als "sehr gut" herauszuheben (sofern man dem Threadstarter diese Urteilungsfähigkeit zutraut). Interessierte Forumsteilnehmer haben so die Möglichkeit sich selbst davon zu überzeugen und
    a) davon zu lernen
    b) den Eindruck des Threadstart begründet zu widerlegen
    c) hier nachzufragen, wie "er" "es" macht



    Zitat

    Und darüber hinaus verzerrt sich der gewonnene Eindruck- egal, ob positiv oder negativ- in der Erinnerung auch noch in die jeweilige Richtung, ich wette, wenn der Threadstarter noch mal zu The Rasmus ginge und das Klangergebnis dem aus Frankfurt genau entspräche, wäre er trotzdem enttäuscht, denn so gut, wie es in der Erinnerung geklungen hat, wird der arme Kumpel FOH das nie hinkriegen.


    @ K-Ulrich


    Richtige These, für meinen Fall aber nicht zutreffend. Ich war 3-4 Wochen vorher schon auf dem gleichen Konzert in der Batschkapp (der beschriebene Gig war ein Zusatzkonzert). Dort fand ich es schon richtig gut und beim 2. Mal hat er mich richtig umgehauen. Allerdings stand ich beim 2. Mal mittig vorm Pult.
    Laut Deiner Theorie müßte meine Erwartungshaltung so groß gewesen sein, daß sich der Ersteindruck relativiert hätte.


    Beste Grüße


    gogu

  • Ich habe die Kritik verstanden und sie ist für mich auch nachvollziehbar.


    Ich möchte ein Beispiel für meine Perspektive geben:


    Wenn ein gewisser guma jetzt schreiben würde, er wäre bei Gronemeyer gewesen und der Mix sei hervorragend gewesen so wäre ich daran interessiert mir genau das auch mal anzuhören.


    Ich glaube, daß sich viele ambitionierte Mixer von dem Rasmus Mixer einiges "abhören" können. Ich halte ihn im wahrsten Sinne des Wortes für "hervorragend". Das war Intention 1 meines Beitrages.


    Ich hätte gerne gewußt, wie der Gitarrensound realisiert wurde (es war ein Signalsplit) und wie der Mixer heißt. Das war Intention 2.


    Auch wenn ich nicht wußte, daß solche Beiträge hier nicht gern gesehen sind, so habe ich nach meiner Auffassung nicht wirklich gegen die Forderung nach weniger blabla und mehr konkreter Fragestellung verstoßen.


    Ich lerne gerne und orientiere mich an Leuten, die besser sind als ich. Aber der Ton macht halt nicht nur in der Veranstaltungstechnik die Musik, gelle? ;)


    Mit entspannten Grüßen


    gogu