PAR 64 - Haltbarkeit bei Regenschauer???

  • Hallo!


    Da es draußen gerade mal wieder regnet und ich auf dieses Thema noch keine passenden Antworten gefunden habe, wollte ich mich mal an hier erfahrene Rock ´n´Roller wenden.


    Oft sieht man auf Open Air Konzerten oder auch auf Open Air Veranstaltungen jeder Art PAR 64 Kannen im temporären Opendoor-Einsatz. Nicht selten müssen sie dann auch mal einen Regenguss etc. abhalten. Habe schon Konzerte gesehen, wo bei einem richtigen Regenguss das Wasser vorn aus der Kanne wieder rauslief und die Dinger funktionierten immer noch.


    Sind da spezielle Leuchtmittel drin gewesen, die normalen Glaskolben oder geht das nur mit Raylites. Müssen die Kannen noch spezielle ausgestatte sein (z.B. Parsafe, Kabel, Anschlüsse ???) oder ist das vollkommen egal.


    Wie sind eure Erfahrungen? Mit welcher Aussstattung halten diese Kannen mal so einen Regenguss gut ab?? Welche Ausstattung funktioniert da besser?


    Ich möchte gleich von anfang betonen, dass ich weiß, dass die normalen PAR 64 - Kannen nicht für den ständigen Outdooreinsatz gebaut sind (dafür gibt es die wasserdichte Version) und ich habe es auch nicht vor. Aber da es oft auf Konzerten /VA´s zu sehen ist, würde mich mal interessieren, mit welchen Leuchtmittel + inneren Schutz etc. die Kannen vorzugsweise ausgestattet sind, dass sie derartige Regengüsse auch abhalten. Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht?



    mfg
    andré

  • Dauer-An, damit das Wasser schön verdampft. Pressglaskolbenlampen schaden denke ich mal nicht, da ich mir gut vorstellen kann, das ein Raylight beim kleinsten Tropfen platzt und richtig splittert. Ich bezweifel aber, das jegliche Lösung, die man hier reinschreibt, wirklich "völlig legal" ist, ausser dem benutzen von Outdoor-PARs.

  • Warum sollte ein Raylight = Blechreflektor splittern?
    Das Leuchtmittel selbst kriegt jan ncihts ab im Bühnenbetrieb, da der Spot ja nach unten strahlt ..
    Ich hatte jedenfalls noch keine Probleme damit

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  • Naja....gesetzt den Fall, das sich mal ein Tropfen genau aufs LM verirrt denke ich mal, das es schön splittern wird. Durch Dimmer von nem Verleiher, der ne nicht 1-9er Hartingbelegung hatte konnte ich auch mal schön an meinen Raylights beobachten, wie diese richtig splitternd "explodierten".

  • Das Wichtigste hast Du schon selbst beantwortet: vorne offen lassen, damit das Wasser auch wieder raus findet. :D


    Pressglaslampen vertragen einiges mehr, als man manchmal glauben mag. Aber auch die können bei starken Temperaturunterschieden platzen – das ist in einem solchen Fall tatsächlich eine Frage von Glück oder Pech.
    Die Keramiksockel sind eine ziemlich grobmotorische Anschlusstechnik mit großen Entfernungen zwischen den elektrischen Kontakten. Bis sich dort durch Feuchtigkeit eine Kriechstromstrecke bildet, braucht es schon wirklich sehr viel Wasser. Dauerlicht ist tatsächlich ein guter Tip; so verdampft die Feuchtigkeit sofort wieder. Bei großen Festivals werden nach mittleren Wetterkatastrophen auf diese Weise („alle PARs auf 100%“) auch schon mal komplette Bühnen wieder trocken gelegt und bespielbar gemacht (und die Generatorjungs kriegen die Chance zu zeigen, was ihre Container wirklich so drauf haben).


    In jedem Fall ist eine solche Situation eine schöne Gelegenheit, sein eigenes Gewissen zu befragen. Ist meine Stromverteilung sauber konzipiert? Sind alle Personenschutz – RCDs getestet? Alle Barmulticores zeitnah auf Einhaltung des max. Schutzleiterwiderstandes überprüft? Alle Tower/ Stative/ Layhergerüste usw. in den Potentialausgleich mit einbezogen?
    Wenn ja – alles bestens. Entweder, der RCD hält (das ist am bequemsten). Oder nicht. Dann wird halt gesucht; und die Veranstaltung muss im Zweifel ohne die abgesoffenen Anlagenteile weiter gehen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Tacho!


    Am sichersten und einzig zulässig sind Outdoor PAR's. Vor allem dann, wenn keine Überdachung vorhanden ist. RCD und entsprechender Potentialausgleich ist Grundvoraussetzung.


    Wenn normale PAR's bei einem Regenguß eingesetzt werden, dann sollte man sich darüber bewußt sein, dass die entstehenden Kriechströme zu klein sind, um den Überlastschutz auszulösen. Der RCD sollte in diesem Fall aber greifen, wenn alles vorher richtig gemacht wurde.


    Zum Thema Pressglas und Raylight.
    Eine Pressglasslampe ist einem Raylight immer vorzuziehen, da das Leuchtmittel definiert und geschützt im Inneren eines Kontainments ist. Die Gefahr eines Lampenplatzers ist geringer, ebenso die Gefahr eines Kurzschluß, da wie schon erwähnt das Wasser keine direkten Zugang zum Leuchtmittel hat und die Anschlüsse am Pressglaskolben doch sehr weit auseinander liegen.
    Ein nicht sicherheitsrelevanter aber doch erwähnenswerter Punkt ist der Reflektor, denn den kann man nach einem Regenguß beim Raylight wegwerfen.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Das Problem ist eher dann Feuchtigkeit in billigen / defekten Steckern, Kabeleinführungen etc.
    Dort kannste bei fliegenden FI's zuerst suchen.

    Never stop a running System

  • die leuchtmittel lassen sich auch sehr gut durch lee 130 = clear schützen wenn sie nicht eh gefilters sind. das ist meines erachtes der beste und einfachste schutz vor brennerplatzern. wenn dann - wie bereits gesagt - ordentlich gearbeitet wurde (RCD, potentialausgleich) hat man eigentlich gute chancen dass alles "hell bleibt" ;)

  • Danke für die bisherigen Antworten und ich muss sagen, ich bin erstaunt und überrascht zugleich.


    Bisher dachte ich immer, dass ein Raylite (aufgrund Metall) einen Regenguss und die damit verbunden Temperaturspannungen besser abhält als der Glaskörper einer Pressglaslampe. Da in 99% der Fälle unsere Scheinwerfer sowieso gefiltert sind, könnte ich damit endlich mal die restlichen Raylites raushauen, die ich eigentlich für Open Airs VAs noch behalten hatte, wenn sich dann doch mal eine Wolke verirrt. Ein CP 62 macht sich für Grundlicht bzw. Umfeldbeleuchtung sowieso besser als die Raylites, zumal man ja mittlerweile sehr gut den Stromoutput auf 50% (500Watt) am Dimmer oder Pult limitieren kann, falls es maximal so hell wie ein Raylite sein soll bzw. man die vorhanden Stromkapazitäten im Auge behalten muss.


    Wieviel bringt diesbezüglich eigentlich so ein PARSAFE, wo mittlerweile alle stromführenden Kabel direkt in die Keramiksockle eingepresst sind?

  • Zitat von "jaan2204"


    Wieviel bringt diesbezüglich eigentlich so ein PARSAFE, wo mittlerweile alle stromführenden Kabel direkt in die Keramiksockle eingepresst sind?


    bezüglich Wasserfestigkeit kann ich dazu nix sagen, vermute aber dass weder in Kunststoffgehäuse noch in eine heiße Keramik nennenswert Wasser eintritt.
    Im kalten Zustand könnte ich mir Vorstellen, dass man mit den Parsafes besser fährt - Wasser "kriecht" vermutlich eher in poröse Keramik als zwischen Plastik.
    Panik hätte ich aber in beiden Fällen nicht wirklich - wenn der RCD hält eine Weile andimmen, und so das Wasser verdunsten lassen...


    Rein technisch sind Parsafes zum Leuchten natürlich sehr angenehm, da man sich nicht so fürchterlich die Finger verbrennt.
    (Wer schon mal größere Stückzahlen Pötte leuchten durfte die den halben Tag auf Vollgas gebrannt haben weiß wovon ich spreche...)
    Leider passen PARSafes nicht in alle Kannen, da viele Modelle inzwischen rückseitig aus Berührschutzgründen vergittert sind.

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    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10

  • Mir stellt sich schon seit längerem die Frage, und die ist dann hier wohl jetzt auch angebracht, wie Outdoorfähig ist eigentlich eine Outdoor PAR? Die Kanne selbst ist klar, aber was ist mit der Schuko Steckverbindung? Die müsste ja eine Schutzklasse von IPX4 haben. Was hat eine Standart Gummi-Schukostecker? Gibt es welche mit entsprechender Schutzklasse?

    Gebt mir Steine! Ich besitze kein Behringer-Gerät mehr :D

  • Zitat von "michael quatmann"

    Mir stellt sich schon seit längerem die Frage, und die ist dann hier wohl jetzt auch angebracht, wie Outdoorfähig ist eigentlich eine Outdoor PAR? Die Kanne selbst ist klar, aber was ist mit der Schuko Steckverbindung? Die müsste ja eine Schutzklasse von IPX4 haben. Was hat eine Standart Gummi-Schukostecker? Gibt es welche mit entsprechender Schutzklasse?


    Also Mennekes gibt ihre "Standart" Schuko mit IP44 an. Die Version mit Bajonett (wie z.B. bei der Feuerwehr eingesetzt) ist sogar UP 68.


    Grüße Holger

  • schuko-regensicherheit ist erfahrungssache - hast du noch nie ne va "draussen" gemacht?


    vernünftige gummi-schukos halten eigentlich regen stand, problem ist eher wenn am kabel entlang wasser ins innere läuft (steckverbindung in vertikaler lage), die steckverbindung am boden in einer pfütze liegt oder größere wassermengen vom bühnendach, zeltdach o.ä. darauf einprasseln.


    sicherlich ist auch das nicht ganz "fachgerecht", aber wie bereits oben erwähnt: wenn alle leitungen mit RCD und potentialausgleich versorgt sind kann niemand zu schaden kommen

  • Zitat von "Carm"

    schuko-regensicherheit ist erfahrungssache - hast du noch nie ne va "draussen" gemacht?
    /quote]
    Es geht mir nicht um Erfahrung es geht mir um Normgerecht (und auch erfüllend) oder nicht.


    eben auch in gerade solchen situation. (Wobei das ja eigentlich schon nciht mehr unter IPx4 fällt)

    Gebt mir Steine! Ich besitze kein Behringer-Gerät mehr :D

  • So, nach der neuen Erkenntnis, dass Glaskolbenleuchtmittel bei Regen sogar besser funktionieren, als Raylite, haben wir mal den Bestand durchsortiert und minimiert.


    Jetzt würde mich noch einmal genau interessieren, was denn so ein PARSAFE diesbezüglich bringt? Wir haben sowohl Kannen, die ein Schutzgitter haben und noch offene. Wenn ein PARSAFE noch etwas mehr "Regensicherheit" bringt, dann würden wir die offenen noch damit ausrüsten, ansonsten fliegen die raus.


    Das Arrgument, dass man damit die Leuchtmittel besser drehen kann, teile ich eigentlich nicht so, weil ich da immer die Befürchtung habe, dass man eher die Stifte abreißt, als dass sich das eingeklemmte Leuchtmittel ordentlich drehen lässt.
    Der Sicherungsring hält ja das Leuchtmittel meißt ordentlich fest....

  • Tacho!


    PARSafe sind, da ein Gehäuse um den Sockel ist, berührungsicher und dürften auch etwas mehr Spritzwasserschutz bieten. Ein weiterer Aspekt ist, dass das Leuchtmittel passicher im Sockel/Fassung sitzt. Bei Keramiksockeln rutschen die Leuchtmittel gerne mal heraus.
    Das die Gefahr des Abreissens der Pins besteht ist nicht gegeben. Das Leuchtmittel lässt sich ohne weiteres bis zu einer gewissen Grenze drehen.


    Falls es das Gehäuse zulässt würde ich immer wieder PARSafe verbauen bzw. gleich so bestellen.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Meine Erfahrungen sind aber, dass sich das Leuchtmittel äußerst schwer drehen lässt, wenn man den Sicherungsring dicht am Leuchtmittel positioniert. Habt ihr diesen weiter vom Leuchtmittel weg eingeklemmt oder wie lässt sich schon das Leuchtmittel leicht drehen???

  • Zitat von "jaan2204"


    Das Arrgument, dass man damit die Leuchtmittel besser drehen kann, teile ich eigentlich nicht so, weil ich da immer die Befürchtung habe, dass man eher die Stifte abreißt, als dass sich das eingeklemmte Leuchtmittel ordentlich drehen lässt.
    Der Sicherungsring hält ja das Leuchtmittel meißt ordentlich fest....


    gelegentlich stirbt das Leuchtmittel beim drehen (zumindest wenn es im angeschalteten Zustand rotiert wird),
    abgerissene Stifte habe ich bisher noch keine gehabt.


    In geschätzten 80-90 % kann man das LM drehen, in allen anderen Fällen muss man die Lampe an Ort und Stelle zerlegen.
    Dazu hängt man dann mehr oder weniger bequem in der Truss und hofft, dass einem der Federring und das LM nicht abschmiert, während man den Pott auseinandernimmt...
    Wenn die Kanne mal ein paar Minuten gebrannt hat kannst Du ohne Parsafe nur noch mit Schweißerhandschuhen an den Sockel fassen,
    mit Parsafe geht auch mit den bloßen Händen noch halbwegs.


    Bei geschlossenen Pötten hast Du bzw. der einleuchtende Tech immer die Mütze auf, da im Zweifelsfall jede Kanne
    im Rig hängend zerlegt werden muss um den Brenner zu drehen (wenn das wieder jemand beim Pre-Focus vergessen hat...)
    Ferner gibt es inzwischen geschlossene Töpfe, bei denen die Abdeckkappe mittels Scharnier und nicht mehr per aushängbarem Bolzen
    am Korpus befestigt wird. Da gibt es dann noch mehr Pickel, da immer das Scharnier auf der falschen Seite sitzt,
    oder das Kabel zu kurz ist um die Kane so zu drehen dass man richtig hinkommt etc.
    Man muss den Pott fast waagerecht stellen um das Hinterteil aufzuklappen, da ist das Risiko nochmal höher
    den Federring oder gar das Leuchtmittel der Schwerkraft zu überlassen.
    Mag für eine Festinstallation in einer Disse Sinn machen,
    für ernsthafte Praxisanwendungen in meinen Augen aber unzulänglich.


    Es gibt bei den Parsafes zwei Varianten,
    z.B. das Modell von DTS verfügt über eine eigene Zuleitung, andere Sockel mit Kunstsoffüberzug werden über die Lüsterklemme in der PAR-Kanne
    mit der Außénwelt verdrahtet. Erstere Variante bietet natürlich noch einen verbesserten Berührschutz, da man keine blankgescheuerten/geschmorten
    Drähte in der Lampe berühren kann. Ob man die DTS-Teile auch an Bars mit fester Verkabelung verwenden kann weiß ich aber leider nicht.


    Damit das Leuchtmittel leicht drehbar ist muss man eben alle Kannen vor der Montage mal in die Hand nehmen, und den Federring so positionieren,
    dass das LM leicht positionierbar ist, ohne allzu lose im Korpus zu sitzen. Anders geht leider nicht.
    Es soll ja auch Tage ohne Job geben, da gehört sowas in meinen Augen als routinemäßiger Service gelegentlich gemacht.

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  • Tacho!


    Sowohl der PARSafe als auch das Gehäuse selbst sind bei uns von D.T.S.
    Wir hatten noch nie Probleme und die Teile sind äußerst langlebig.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Das die Verwendung von normalen PAR kannen im Regen nicht zulässig ist sollte aber wohl jedem klar sein. Im günstigsten Fall fliegt der FI, vielleicht aber mit dranhängendem Ton oder gar Aufnahmegerät etc. Die Folgen hat der zu tragen, dem Kannen mit IP66 zu teuer sind... Ich verstehe die Diskussion hier nicht.



    Gruß
    Dieter