Konstanz der Richtcharakteristik von Großmembranmikros

  • Lieber Tobias,
    das ist :arrow: KÄÄÄÄSääääääää!


    Wirklich jedes Großmembran Mikrofon neigt dazu im tieferen Frequenzbereich zu einer :idea: Kugel zu werden.
    Wenn eine Firma etwas anderes auf Ihr Datenblatt malt, dann ist das gelogen!
    Kein Profi nutzt Live GM für Chor oder Overheads. Du bekommst einfach keinen Druck / Ton mit diesen Mikrofonen
    Live hin.
    Meiner Meinung nach hat ein GM nur in Form eines KSM32 vor einer Git Box etwas auf einer Live Bühne zu suchen.


    Wenn gewünscht, lade ich mal ein paar Frequenzmessungen hier hoch.


    Rocken und Käsefondue,
    Sursch

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    ---- rausschrauben statt reindrehen ----
    ---------- der Winkel machts -------------
    ----- ein Kilo Hertz für Tontechniker ----
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  • Da hat ja schon jemand den Hernn Wuttke zitiert.
    Läuft!

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    ---------- der Winkel machts -------------
    ----- ein Kilo Hertz für Tontechniker ----
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  • Zitat von "guma"

    Physikalisch betrachtet haben Großmembranmikrofone wenig Vorteile aber einige Nachteile.


    Ich wollte dir mal einen Vorteil nennen (aber du wußtest wohl bei meiner Anmerkung nicht mehr, was kurz du vorher geschrieben hattest ...). :)

  • Das TLM103 ist ein physikalischer Hammer!
    Geiler Vorteil bei Hörbuchproduktionen.

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  • na die geringere Rauscherei natürlich.
    soll ja das rauschärmste Serienmikrofon sein.

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  • Zitat von "Surschmeyer"

    na die geringere Rauscherei natürlich.
    soll ja das rauschärmste Serienmikrofon sein.


    Das TLM-127 ist/war in dieser Beziehung auch nicht schlecht.


    Zitat von "Surschmeyer"

    Wirklich jedes Großmembran Mikrofon neigt dazu im tieferen Frequenzbereich zu einer :idea: Kugel zu werden.


    Schau dir mal das Richtverhalten (auch bei 125 Hz) vom KM-184 und vom TLM-103 an. :)
    Mit "Großmembran" hat das zunächst mal nix zu tun.

  • Ai jai jai.
    Wenn das der Georg wüßte!
    Oder irrt sich etwa der Der Herr Wuttke von Schoepps?
    Also, dass die AKG Frequenzkurven nicht immer die ordentlichsten sind, habe ich schon öfter gehört.
    Auf der Hand liegt, dass ich keinen Chor druckvoll übertragen bekommen mit GM Mikrofonen.
    Bevor die "Rund" Klingen habe ich ein Feedback über die Front!
    Auch Becken von Drums machen keinen Spass mit GM.
    Außer evtl optisch, wenn man Wert auf technischen Zirkus legt.

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  • so, ich denke die von Tobias aufgestellte these dürfte nun hinreichend widerlegt sein.
    und auch wenn es letzendlich nicht bewiesen wurde, so gibt es doch genügend hinweise für die richtigkeit der gegenmeinungen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Surschmeyer
    Auch wenn wir inhaltlich einer Meinung sind finde ich Äußerungen wie


    Zitat

    Kein Profi nutzt Live GM für Chor oder Overheads. Du bekommst einfach keinen Druck / Ton mit diesen Mikrofonen
    Live hin.


    aus professioneller Sicht ziemlich daneben.
    Ich habe vor zehn Jahren - als ich es noch nicht besser wußte - auch mal GMs (und auch noch lächerliche C3000) für Chor-"Abnahme" benutzt. Weder ein Problem mit "Druck (was immer Du darunter verstehst...) noch mit "Ton" gehabt - auch wenn gute KMs sicher besser geklungen hätten.
    Erst recht sehe ich kein echtes Problem mit GMs bei OH-Anwendung. Zwar zeigt so ein Anwender, dass er sich mehr für den Eigen-Klang der Mikros begeistert als für den Klang des Drumsets, aber erlaubt ist ja was gefällt...!
    Um es noch mal ganz klar zu sagen: Ich benutze fast überhaupt keine GMs (auch nicht im Studio) und bin der festen Überzeugung, dass 80% der GM-Nutzer nicht wissen, welche Nachteile sie sich teuer erkaufen - aber ich käme nicht auf den Gedanken so jemanden pauschal als "Unprofessionell" abzustempeln.
    Lassen wir den Verfechtern dieser Gerätegattung doch ihren Spaß - so sinnreiche und informative Threads (selten genug) können dazu beitragen hier Aufzuklären, das gelingt aber nicht mit flapsigen Kommentaren.


    Zitat

    (Das TLM103) soll ja das rauschärmste Serienmikrofon sein.


    Die TLM-Serie ist zusammen mit den aktuellen Microtech-Gefell (z.B. M930) ganz weit vorne, m.E. sind aber die Modelle der Sennheiser MKH-Serie (allesamt KMs) die rauschärmsten Mikrofone. Ich kann mich irren.


    guma

    Zitat

    Schön, dass Du eine gleiche Textstelle gefunden hast. Aber wie gesagt: Genau genommen ist es nur ein Hinweis, kein Beweis !


    Gut, genau genommen ist das so. Fraglich aber, ob wissenschaftliche Abhandlungen zu diesem Thema (die ich z.Z. nicht greifbar habe) hier das geeignete Publikum finden.
    & wora
    Ich denke wenn ein Herr Wuttke solche Thesen aufstellt und diese in der informierten Fachwelt unwidersprochen bleiben kann man getrost davon ausgehen, es hier mit einem Fakt zu tun zu haben. Abgesehen davon ist diese These messtechnisch wie "erfahrungstechnisch" tausendfach bestätigt.


    MfG,
    Christopher

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • Zitat von "christopher hafer"

    guma


    Gut, genau genommen ist das so. Fraglich aber, ob wissenschaftliche Abhandlungen zu diesem Thema (die ich z.Z. nicht greifbar habe) hier das geeignete Publikum finden.


    Wenn ich so den aktuellen Verlauf des Threads betrachte, muß ich Dir recht geben. Dann scheint es tatsächlich 'Perlen vor die Säue' sich so viel Mühe zu machen. :?


    Naja, bei Gelegenheit werde ich Jörg Wuttke persönlich fragen. :wink:

  • Zitat von "christopher hafer"

    Die TLM-Serie ist zusammen mit den aktuellen Microtech-Gefell (z.B. M930) ganz weit vorne, m.E. sind aber die Modelle der Sennheiser MKH-Serie (allesamt KMs) die rauschärmsten Mikrofone. Ich kann mich irren.


    http://www.bksv.com/Products/T…ers/Microphones/4179.aspx


    Damit kommt man 2,5 dB unter die Hörschwelle.


    Maximum ist nach meinen Infos derzeit etwa -20dB SPL, aber ob das noch ein Serienmikrofon ist, weiß ich nicht...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Hallo Leute,


    ich wollte mal noch einwerfen, da hier ja Bahnhof verstanden wurde: Ja: Großdoppelmembranmikrofone erzeugen Ihre Richtwirkung über die Polarisierung und/ oder der unterschiedlichen Mischung der zwei Membranen. Sonst müßte man ja motorisierte Laufzzeitglieder haben, damit man die Richtcharakteristik umschalten kann.
    Ich meinte nicht die Acht. Achtermikrofone sind aus dem Bauprinzip heraus immer extrem sauber. Ich meinte die Niere. Mir ginge es auch nicht um die totale Gleichmäßigkeit beim AKG Beispiel sondern nur darum, daß dieses Mikrofon bei 180° 5 dB mehr dämpft als aus gleichem Haus ein vergleichbar gutes Kleinmembranmikrofon. Und diesen Umstand kenne ich von vielen Mikros.
    Nun weiter: Ich glaube nun auch, daß durchaus der stärkere Nahbesprechungseffekt zu dem hörbar besseren Ergebnis beitragen könnte. Hier also danke für Euren Hinweis. Das klingt zumindest logisch. Das habe ich aber noch nicht wissenschaftlich überprüft (was übrigens ein Horroraufwand ist und auch den Mikrofonherstellern Rätsel aufgibt).


    Ich möchte nochmals betonen, daß die Ideen ja aus dem Snaremikrofonthread stammen. Und ich habe im Gegensatz zu manch anderen, die einfach mal dagegen reden, das im AB-Vergleich probiert. Mehrmals im Studio OHNE das Naturset zu hören mit bis zu 3 Mikros an der Snare. Daher stammte dann der C-414 oder SM-7 Tip. Ich probierte leider in dem Zusammenhang kein KM-184 obwohl ich das auch mehrfach schon an der Snare hatte. Da kam es aber auf die Richtwirkung nicht an, weil das keine Prügler waren. Darum fehlt mir hier der praktische Vergleich. Vielleicht wäre das ja noch besser gewesen.


    Ich halte übrigens die KM-184 Polardiagramme für erfunden (oder stark geglättet). Ansonsten müßte ich nochmal sagen: Hut ab, das ist die ganz hohe Baukunst.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Zitat von "tobias kammerer"

    [...]


    Ich halte übrigens die KM-184 Polardiagramme für erfunden (oder stark geglättet). Ansonsten müßte ich nochmal sagen: Hut ab, das ist die ganz hohe Baukunst.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer


    In der vorletzen t4m (oder vorvorletzen?) wurde das 184er getestet. Von allen getesteten Mikros hat es die Niere mit abstand am besten eingehalten. Die Messungen können von der Webseite runtergeladen werden...vorrausgesetzt man besitzt eine Abo-nummer :)


    Gruß,
    Moritz

  • Zitat von "christopher hafer"

    Ich denke wenn ein Herr Wuttke solche Thesen aufstellt und diese in der informierten Fachwelt unwidersprochen bleiben kann man getrost davon ausgehen, es hier mit einem Fakt zu tun zu haben. Abgesehen davon ist diese These messtechnisch wie "erfahrungstechnisch" tausendfach bestätigt.


    Die Richtwirkung bei tiefen Frequenzen hängt nicht von der Kapselgröße ab.
    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Nierenquarakteristik zu realisieren - und GENAU HIER (d.h. Doppelmembran oder bedämpftes Laufzeitglied ...) liegen die entscheidenden Unterschiede !!


    Wenn irgendwelche Thesen oder Behauptungen aufgestellt werden, stelle ich mir immer die Frage: "Was hat derjenige davon, sowas zu schreiben ?"
    Und da es sich beim Urheber des erwähnten Zitats um einen Anbieter von Kleinmikrofonen handelt, kann eine die eigenen Produkte unterstützende "Sichtweise" nicht gänzlich ausgeschlossen werden. :wink:


    Generell denke ich mal, daß ein "reines" (d.h. im Richtverhalten NICHT umschaltbares) Nierenmikrofon immer eine gleichmässigere Niere über einen größeren Übertragungsbereich ermöglicht.
    Kleinmikrofone sind hier - abgesehen vom S/N-Abstand - klangneutraler und bündeln bei hohen Frequenzen nicht so stark wie große Kapseldurchmesser.


    Großmembranmikros verfärben und erzeugen einen "Sound" (u.a. weil sie das Schallfeld stärker beeinflussen), der sich mit elektronischen Mitteln im Signalweg schwer nachbilden läßt ... und ermöglichen - mit vergleichbarer Elektronik - höhere S/N-Abstände. Es gibt Situationen, wo sich mit dem einen oder anderen Mikrofonen schneller ein gewünschtes "Klang"-Ergebnis erzielen läßt. Hilfreich sind hier grundlegende Kenntnisse über die Eigenschaften einzelner Mikrofontechnologien und: Erfahrung !

  • ich bin mir recht sicher, das der herr Wuttke nicht pro kleinmembran schribt, nur damit er die Schoeps produkte besser verkaufen kann.
    eher das gegenteil ist der fall: Schoeps baut nur diese mikrofone, weil sie aus akustischer sicht die bessere variante sind.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Die Erfahrung habe ich ja auch gemacht. Vor ca 3 Wochen habe ich ein Seminar von Herrn
    Wuttke besucht und er hat dies mit diversen Messungen in einer Powerpoint belegt.
    Ich glaube diesen Messungen, da ich mit meinen Ohren ja selbiges festgestellt habe.
    Mit Druck und Ton meine ich alles unterhalb 800Hz.
    Bei einem Chor stelle ich die Mikrofone weiter entfernt auf, damit es nicht zu direkt klingt.
    Da bekomme ich mit GM nur eine ziselliege Unterstützung hin.
    GM als Overhead sieht schick aus. Vor allen Dingen, wenn man sich dann den EQ des Anwenders
    anschaut: unterhalb 2kHz alles rausgedreht und evtl auch noch ein Boost ab 15kHz.
    OK, das ist wirklich Geschmackssache. Da stehe ich doch eher auf einen leichten HighCut und
    einen LowCut bei ca 150Hz. Das ist mit einem GM nicht möglich. Man hat im Bassbereich noch
    den Bassisten und auch noch die PA-Bässe mit drauf. Die Laufzeitunterschiede machen
    da einfach ein unbrauchbares Signal raus. Zu mindestens "unten rum".


    Dies ist ja nicht nur Live ein Problem. Im Studio möchte ich ja auch Phasen-saubere Signale.
    Wenn mir ein Kleinmembran nicht "warm" genug klingt, dann drehe ich einfach am EQ.
    Mit einem GM habe ich nicht nur die die direkten Bass-Signale, sondern auch verstärkt die
    Reflektionen. Die addieren sich zu einem unschönen Brei.


    Wenn Herr Wuttke diese These schon Ender der 90er aufgestellt hat und sie bis Heute noch
    keiner wiederlegt hat.....

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  • Zitat von "wora"

    ich bin mir recht sicher, das der herr Wuttke nicht pro kleinmembran schribt, nur damit er die Schoeps produkte besser verkaufen kann.
    eher das gegenteil ist der fall: Schoeps baut nur diese mikrofone, weil sie aus akustischer sicht die bessere variante sind.


    Lies einfach den letzten Absatz meines letzten Postings - da beschreibe kurzgefaßt ich die grundlegenden Unterschiede. Da steht auch, daß Kleinmikrofone klangneutraler sind. :wink:


    Zu Großmembran: Ich habe selbst eines von Neumann (benutze es - für Studioaufnahmen - manchmal für Gesang, Trompete, Posaune ...) - habe aber auch mehrere Kleinmikrofon von Neumann und beyerdynamic (MC-930), wobei ich letztere nicht unbedingt als dramatisch schlechter im Vergleich zu den KM-84 oder KM-184 sehen würde.


    Ich würde Großmembranmikros nicht für Drums einsetzen (außer vielleicht Bassdrum oder bei Klavier "unten" ...). :)