Digitalpult-Verwaltung im Festivalbetrieb

  • Eigentlich ein heimlicher Dauerbrenner, da hier sehr unterschiedliche Vorstellungen aufeinanderprallen, die zu Unklarheiten, Spannungen und Katastrophen führen. ich kann mir kaum vorstellen, dass meine eigenen, sehr unterschiedlichen Erfahrungen für die geschätzten Kollegen nicht genauso ein brennendes ( aber im Forum so ein bisschen totgeschwiegenes ? ) Thema sind. Da das Thema nicht nur für große sondern inzwischen auch für kleine Festivalsituationen von großem Interesse sein sollte und es für das Thema an sich keinen Unterschied macht, ob ich ein SD7 oder ein LS9 "verwalte" möchte ich hier gerne Meinungen, Erfahrungen und Ansichten sammeln, die die Probleme und hoffentlich auch sinnvolle Lösungswege aufzeigen.
    Ich persönlich halte manche erlebte Vorortsituationen für einen intelektuellen Offenbarungseid und Digitalpultburgen als Konsequenz aus nicht funktionierenden Absprachen für beschämend. ( Ja, mir ist bekannt, das in manchen Festivalsituationen der XLR-Stecker der einzig erkennbare gemeinsame Nenner ist :D:D )


    Ich werde im Verlauf des Threads gerne ausführlich eigene Beispiele zum Thema berichten und meine Ansichten im Detail darlegen, möchte aber an den Anfang des Threads nur zwei Postulate stellen:


    1. "In Zukunft halte ich mich streng an die 'Klaustonsche Regel' und mache das Vorortpult nach umpatchen meines files ( sofern vorhanden :wink: ) auf die inputs, outputs und communications der Vorort-Situation immer platt".


    2. "Für das Speichern eines Soundcheck-Ergebnisses auf einen externen Datenträger ( z.B. USB ) ist prinzipiell der Bandtechniker selbst verantwortlich ( allerdings nur, wenn er auch die 60 sekunden, die das dauern darf, hatte :wink: ) in zweiter Instanz auch der Babysitter aber keinesfalls der nächste Bandtechniker" !

  • haha


    Aber ich gestehe auch jedem Fremdtechniker zu, sein File reinzuladen.


    Und entweder er passt die output Patches an den Festivalbetrieb an, oder ich stecke ihm die Hardpatchmäßig um.


    Ist auch kein Problem :)


    Letztendlich sind wir Dienstleister.
    Und wenn jemand mit seinem eigenem File kommt, dann soll er es auch nutzen können, denn sonst geht ja der Sinn eines Digitalpultes verloren.


    Und die paar XLR Am Output umstecken bzw vorher schnell am Rechner ändern kann ja kein Problem sein, oder???


    Es kommen auch immer mehr mit In Ear Racks, die man einbinden kann.


    Und es wird auch immer mehr Standard, das man 1 zu 1 Patches macht.
    Einerseits, weil es oft sogar einfacher ist ( speziell mit file, ) und andererseits, weil auch immer mehr FOH Pulte mitkommen....

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  • Nachtrag:


    Ich mache seit vielen Jahren Festivalbetrieb ( auch große ) mit Digitalpulten, und ich sehe da kein Problem darin, auch die Fremdfiles reinzuladen.


    Also können das Andere auch.
    man muß die Pulte für einen Festivalbetrieb nur einfach aufsetzen und auch die GEQ usw extra speichern für die Monitor EQ zB

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  • Eigendlich sollte man ja von einer gewissen Kommunikation zwischen Bandtech und den lokalen Leuten rechtzeitig vor dem Event ausgehen. Schließlich müssen ja auch die Rider irgendwie weitergegeben werden und gewissen Punkte geklärt werden.
    Das ist meiner Meinung nach uach die perfekte Gelegenheit den Bandtechs im Vorfeld schon mitzuteilen was am Foh steht und dann könnte man auch ein vorher definiteres Patching mitteilen, sodass jeder zuhause sein File umbauen kann und nicht vor Ort die große Schrauberei kurz vor Einlass losgeht

  • Hi,
    ich mache zwar nicht die großen festivals wie meine "vorschreiber", aber in meinem kleinen rahmen nutze ich zum einen die meist in überzahl vorhandenen inuts, um spare kanäle zu lassen wo dann eben die zusatz inputs aufgelegt werden die nicht dem jeweiligen festivalstandard entsprechen, ansosnten aber ehen "analoges" patching, 1 zu 1 und wenn etwas auf 19 statt auf 23 kommen soll, finde ich es schneller ies auf der bühne an der input stagebox zu ändern, als in den pulten (sind ja auch gerne mal zwei).


    was outputs angeht hängt es von den files ab, aber tendeziell stecke ich auch lieber ein paar stecker, die beschriftet sind, das kann auch ein fähiger stagehand machen, und am pult selber bleibt mehr zeit für den fremdtech sich einzurichten.


    da wo ich als fremdtech auftauche ist im rahmen der "bass 2 git drums" besetzung es sogar teilweise einfacher mit den bestehenden mikros und dem bestehenden sound wie "damals" zu analogzeiten einfach weiter zu mischen. ich kann mir schon wärend der band davor gedanken machen was ich ändern möchte, geht natürlich nicht bei bestehenden in ear settings.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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  • Ich bekomme ja immer wieder Files von Fremdtechnikern , die für Ihre Bands von anderen festivals erstellt wurden.


    konkret dieses Wochenende gute 3 verschiedene Festivals wie zB Download und eines in Belgien, wo ebenso überall schon PM5D RH stehen.


    Ich habe die Files reingeladen und die mir auch angesehen.
    Die Techniker dort setzen ihr Pult lustigerweise Alle so auf, wie ich es auch mache.


    Einfach ohne Kunstgriffe und die EQs, Tap Taster, Cue fader usw eigentlich alle gleich.


    Vermutlich weil dies der einfache Weg ist, für Fremdtechniker eine gute Basis zu bieten.
    Auch auf diesen Festivals hat nach den Erzählungen keiner ein Problem damit, fremde Pultfles reinzuladen.


    Also, es geht doch.
    Voraussetzung:
    Pulte immer brav auf der neuesten Firmware halten und einfach diese Dienstleistung anbieten.

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  • Zitat von "mediennutte"

    ..... aber in meinem kleinen rahmen nutze ich zum einen die meist in überzahl vorhandenen inuts, um spare kanäle zu lassen wo dann eben die zusatz inputs aufgelegt werden die nicht dem jeweiligen festivalstandard entsprechen, ansosnten aber ehen "analoges" patching, 1 zu 1 und wenn etwas auf 19 statt auf 23 kommen soll, finde ich es schneller ies auf der bühne an der input stagebox zu ändern, als in den pulten.


    Nehmen wir mal für diesem kleinen Rahmen einen LS9 mit angeschlossenen Läppe ( ..oder meinem eigenen Läppe, den ich trotz mißtrauischem Blick des geschätzten FOH-Betreuungskollegen angeschlossen habe :D ) Ich patche in der Editorpatchmatrix schneller als der Kollege vorne an der Stagebox um und vor allem: Es muß sie danach keiner wieder zurück patchen, weil ich den alten patch mit dem alten setting wieder hochlade, wenn ich mit meinem Job fertig bin. ( ja, ich gewöhne mir jetzt an, den Senf der Vor-Kollegen auch noch zu speichern, wenn ich die als hilflos genug einschätze :D:D )

    Zitat von "mediennutte"

    ...da wo ich als fremdtech auftauche ist im rahmen der "bass 2 git drums" besetzung es sogar teilweise einfacher mit den bestehenden mikros und dem bestehenden sound wie "damals" zu analogzeiten einfach weiter zu mischen. ich kann mir schon wärend der band davor gedanken machen was ich ändern möchte, geht natürlich nicht bei bestehenden in ear settings.


    Ich bin gerade ab und an mit einer jungen Band unterwegs, mit der ich nur 15 Kanäle belege und öfter in die LS9-Situation komme und habe verschiedene Varianten probiert:
    1. In der Regel pflege ich einige eigene Mikros ein, auch wenn die Zeit knapp ist ( z.B. sind am Git-Combo schon zwei Mikros vormontiert, die man nur stecken muß ). Wenn ich, wie verschiedentlich versucht, auf dem Setting der Vor-Kollegen weiterstricke, ist der Gig rum, bis ich wieder da bin, wo ich hin möchte. Ich kann nicht das umsetzen, was das Pult mir eigentlich erlaubt und ... das scheint mir der wichtigste Punkt !!!... genau dann ist das LS9 so unkomfortabel und langsam wie einige Kollegen das gerne sehen. Das mache ich nicht mehr !
    2. Kann ich mein eigenes setting laden, muß ich mir ausser dem besagten patching nur entweder über die library die Summen-EQs des locals holen oder wenn das eh Kacke war und Zeit dafür ist, die neu machen. Ich bin definitiv schneller und habe alle FXe, Dynamics und Kanal-EQ settings sowie meine CFs, UDKs, und das monitoring so wie ich das möchte. Dann genügt mir auch wirklich ein line - Check und ich bin definitiv schneller und besser im Ergebnis.


    Ich sehe Digitalpulte wie einen unbehauen Stein oder ein unbeschriebenes Blatt Papier ( wieso sollte ich auf etwas weiterkritzeln, das ein anderer schon vollgeschrieben hat ? Es ist ja nicht so, daß die Kollegen nur das Blatt linieren :wink: ), dem ich erst Leben einhauchen muß, und über diese meine geistige Leistung will ich unbedingt verfügen können.

  • ich mache es schon seit jahren so, das ich grundsätzlich mein eigenes file auf das vor ort stehende pult lade - sofern ich eines habe. dies ist meine konsequenz aus eigenen erfahrungen.
    und auch wenn manche pultbetreuer ein langes gesicht machen, in aller regel gibt es da überhaupt kein problem mit den vor ort-technikern. man sollte aber ihre files zunächst sichern und nach dem gig wieder draufspielen, dann sind auch die langen gesichter wieder entspannt ;)


    vor ort werden die outputs dann entsprechend angepasst, das geht viel schneller als alles andere zu ändern.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "guma"

    ( ja, ich gewöhne mir jetzt an, den Senf der Vor-Kollegen auch noch zu speichern, wenn ich die als hilflos genug einschätze )


    Das tue ich auch, aber ich sag denen das erstmal nicht.


    Wenn sie es wirklich nicht oder eben falsch gespeichert haben, kann ich es wieder draufladen.


    >Aber dieser kurze Schreckmoment hat einen deutlichen Lerneffekt :D:D:D


    Ich garantiere, das so jemand in Zukunft seine Files brav speichert und sich mit dem Speichern und laden von Pultfiles im Allgemeinen beschäftigt :lol: :lol: :lol: :lol:

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  • Bei und sah das am Wochenende aktuell mal so aus:

    Der gemütliche Kollege mittig im Bild bedient grade die Lichtorgel, die Auszubildende mixt die Kappelle, und der leitende Lichttechniker studiert genauestens das Programmheft für ein 3-Tagesstadtfest.


    Schauen wir auf das was die Auszubildende vor sich sieht:

    Einen preiswerten Yamaha Taschenrechner zum Musik mischen mit einer Kanalbelegung die für sämtliche Top40 Combos, Schülerbands, singende Jamaikaner, Tanzgruppen aus der Region, Reggaekappellen und beinharte Rockbands vollkommen ausreichend war.
    Die Belegung einschließlich 6 Monitorsends zur Bühne reichte völlig aus. Die grundsätzlichen EQ Sachen waren ebenfalls durchweg als Ausgangsbasis ausreichend.


    Schaut das Mischpultmädchen nach vorne sieht sie eine amtliche Mainstage mit allem was man so braucht um dicke Buxe zu machen:


    Nun überlege ich allen ernstes wozu separate Settings auffem USB von Gasttechnikern für so ein Stadtfest als Beispiel nützlich sein könnten? Kaum eine Band ist soviel anders gestrickt als die Coverband davor, und die paar nötigen Korrekturen am Sound bzw. Monitor sind doch ruckzuck erledigt. Sofern komplizierte Monitoreinstellungen vom FoH gemacht werden müssen, die über 55 InEarwege gepatcht sind, geht so etwas natürlich nicht. Da schlage ich dann ohnehin vor das die Band sich mal schön ihr eigenes Monitopult rankarren soll, es sei denn die Band oder der Veranstalter zahlt das obendrauf, und wir erledigen den Mehraufwand dann entsprechend.
    Aber ansonsten meine Herren - ganz so lebensnotwendig ist der Laptop mit dem Filechangeeditorlaptop am FoH Büdchen nicht. Meiner Ansicht nach ist das ein Zugeständniss an den Spieltrieb mancher Kollegen. Zu analogen Zeiten konnte man auch alles von Hand erledigen, und mit einer gesunden Kanalbelegung ist auch mit so einem Digitalmixer in kurzer Zeit ein Bandwechsel auf der Bühne erledigt.
    Die Belegung im Bild hat für alle Tage locker greicht. Zur Not wäre noch das komplette Layer 2 frei gewesen - brauchte aber kein Mensch!
    Ich sage immer "locker bleiben und entspannt zurück lehnen"! Der Kollege an der GrandMa macht es vor, und beim Ton wird auch nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird :wink:

  • Zitat

    ...
    Nun überlege ich allen ernstes wozu separate Settings auffem USB von Gasttechnikern für so ein Stadtfest als Beispiel nützlich sein könnten? Kaum eine Band ist soviel anders gestrickt als die Coverband davor, und die paar nötigen Korrekturen am Sound bzw. Monitor sind doch ruckzuck erledigt. ...


    Aber ansonsten meine Herren - ganz so lebensnotwendig ist der Laptop mit dem Filechangeeditorlaptop am FoH Büdchen nicht. Meiner Ansicht nach ist das ein Zugeständniss an den Spieltrieb mancher Kollegen. Zu analogen Zeiten konnte man auch alles von Hand erledigen...


    bei analogen pulten war man in so einer situation aber auch erheblich schneller am ziel.
    aber lass uns diese diskussion an dieser stelle nicht weiterführen.


    tja, nun kommen wir also malk wieder zum thema geschmack.
    natürlich kann man auch die kanäle einfach gainen und hochschieben, das sind dann die sounds die man auf (fast) allen stadtfesten hört. das kann natürlich auch gut gehen, da ist ja nicht alles gleich mist... aber es ist eine form der gleichmacherei.
    es gibt zum glück auch noch andere ansprüche... und warum soll man denn die vorzüge der digitaltechnik nicht ausnutzen?


    kleines beispiel: ich habe einen sänger und der hat ein festes mikrofon.
    wenn ich am pult den gain einmal eingestellt habe, dann sind auch die thresholdwerte für den kompressor schonmal passend, meine erfahrung zeigt mir das dies in (gepflegten) files sehr gut funktioniert.
    so, und mit einem digitalpult kann ich das jetzt ganz easy für alle mikrofone der band machen und habe damit eine prima ausgangsbasis für den monitor und den superkurzen soundcheck.
    seit es diese möglichkeiten gibt, fahre ich problemlos 6-8 monitorwege vom FOH (jedenfalls meistens problemlos - probleme kommen dann aber nicht vom pult)


    nochmal meine frage: warum sollte man diese vorteile denn nicht nutzen?
    mit spielerei hat das doch überhaupt nix zu tun.
    spielrei ist eher, wenn man solche möglichkeiten nicht nutzt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Jetzt bin ich aber froh, dass sich auch ein anders Denkender zu Wort meldet. Ich nehme jetzt bewußt nur die Position des Fremdmischers ein, obwohl mir die local-Position genauso vertraut ist:


    Zitat von "rockline"

    Nun überlege ich allen ernstes wozu separate Settings auffem USB von Gasttechnikern für so ein Stadtfest als Beispiel nützlich sein könnten? Kaum eine Band ist soviel anders gestrickt als die Coverband davor, und die paar nötigen Korrekturen am Sound bzw. Monitor sind doch ruckzuck erledigt. Sofern komplizierte Monitoreinstellungen vom FoH gemacht werden müssen, die über 55 InEarwege gepatcht sind, geht so etwas natürlich nicht. Da schlage ich dann ohnehin vor das die Band sich mal schön ihr eigenes Monitopult rankarren soll, es sei denn die Band oder der Veranstalter zahlt das obendrauf, und wir erledigen den Mehraufwand dann entsprechend.
    Aber ansonsten meine Herren - ganz so lebensnotwendig ist der Laptop mit dem Filechangeeditorlaptop am FoH Büdchen nicht. Meiner Ansicht nach ist das ein Zugeständniss an den Spieltrieb mancher Kollegen. Zu analogen Zeiten konnte man auch alles von Hand erledigen, und mit einer gesunden Kanalbelegung ist auch mit so einem Digitalmixer in kurzer Zeit ein Bandwechsel auf der Bühne erledigt.


    Nicht böse sein, aber ich drücke mich jetzt mal drastisch aus.


    Das geht vom mehreren nicht oder nicht mehr zutreffenden Voraussetzungen aus:


    1. Die Arbeitsweisen, also nicht der Geschmack, sondern die Arbeitsroutinen am Pult waren noch nie gleich, auch in der analogen Zeit nicht, und haben sich durch die Möglichkeiten der Digitalpulte noch weiter auseinanderentwickelt. Ich empfehle dringend den anderen Kollegen genauer auf die Finger zu schauen. Dabei kann man sehr leicht feststellen, wie unterschiedlich Mischer arbeiten. Es wäre völlig naiv und eindimensional, zu glauben, wir machen das alle irgendwie ähnlich.


    2. Es ist nicht nett, anderen Kollegen seine Arbeitsweise aufzwingen zu wollen ! Du selbst bist nicht das Maß aller Dinge und auch Du hast das Mischen nicht erfunden wie ich oder wora oder Klaus auch nicht. Ich empfehle den berühmten Blick über den eigenen Tellerrand.


    3. Übertragen auf die analoge Zeit müßte ich Dir jetzt, wenn ich mit einer Band zu Dir nach ... komme, lange Listen schicken über 'Zustände' in denen sich das Pult zum Start meiner Tätigkeit befinden sollte. ich bin überzeugt, Du würdest über den ( Misch- )Tisch kotzen und viel lieber einen file-download zulassen als das alles von Hand hinzukurbeln :D:D


    4. Wenn ich hier zwischen den Zeilen lese, denke ich, Du möchtest in der Tiefe Deines Herzens etwas ganz anderes sagen:

    Zitat von "rockline"

    Kaum eine Band ist soviel anders gestrickt als die Coverband davor, und die paar nötigen Korrekturen am Sound bzw. Monitor sind doch ruckzuck erledigt.


    Hierin steckt doch das Gefühl das Dich umtreibt:
    Diese Situation braucht vor allem keinen weiteren Mischer ausser Dir ( ... oder der von Dir angeleiteten Azubine :wink: ) !!!! Sei ehrlich !!! Das ist es, was Du schon seit Jahren in Deiner Situation denkst, denn so wäre es, wenn Du alles selbst mischen würdest. :wink:

  • ich stimme da klauston, guma und wora entschieden zu.
    lieber ein eigenes file reinladen, als sich über das aufzuregen was der vorgänger da an kompressoren, gates und sonstigem "versteckt" hat.
    früher hatte man im rack alles auf einen blick im auge. jetzt muss man sich erstmal von kanal zu kanal hangeln um zu sehen, was da wirklich so alles am start ist.
    das ist wohl der hauptgrund für "langsamkeit" bei taschenrechnern die musik machen.


    ich hab mir auch einmal die karten gelegt mit dem "festivalsetup" an einem m7. bis man das so alles aufgeklärt hat sind mindestens drei songs rum.


    gruß


    oli

    ich bin mir sicher - früher war alles besser!

  • Zitat von "guma"

    Hierin steckt doch das Gefühl das Dich umtreibt:
    Diese Situation braucht vor allem keinen weiteren Mischer ausser Dir ( ... oder der von Dir angeleiteten Azubine :wink: ) !!!! Sei ehrlich !!! Das ist es, was Du schon seit Jahren in Deiner Situation denkst, denn so wäre es, wenn Du alles selbst mischen würdest. :wink:


    Da steckt was wahres drin, aber auch nur aus einem Grund: viele der mitreisenden Bandfreunde in Form des "Mischers" sind einfach zu schlecht.
    Eine Keyboard, Gitarre, Bass und Schlagzeug Band mit ein paar Sängern ist wirklich nichts kompliziertes, und dennoch habe ich da schon Sachen hören dürfen die nicht nötig gewesen wären.
    Ansonsten freue ich mich über JEDEN kompetenten Techniker, während dessen Arbeit ich auch mal woanders hingehen kann ohne das mich später der Veranstalter fragt warum das so schlecht klang?
    Leider sieht die reale Welt nicht so prall aus wie hier im Forum gerne angenommen wird.
    Gates und Comps sind doch auch kein Ding, die kann man in 1 Minute alle abschalten. Die EQ's müssen sowieso auf PA und Umgebung angepasst werden. Hier sehe ich fertige Voreinstellungen als wenig hilfreich an.


    Wie gesagt, es wurde nach dem Umgang in solchen Festivalsituationen gefragt, und wir machen das eben standardmäßig so. Der Sound ist völlig ok, und wenn es ein File sein muss kann man das natürlich auch laden. Wenn's hilft - warum nicht?
    Ob es saugut klingt? Nicht immer....
    Zuletzt sei vielleicht noch der Hinweis erlaubt das wir ja nicht alle total bescheuert sind und man einen grundsätzlich eingestellten Mix des FoH Technikers der Company nicht gebrauchen könnte um ihn an seine eigenen Bedürfnisse anzupassen.
    In letzter Zeit gewinnt man hier den Eindruck das nur noch Spezis mit Spezialsoundfiles durch die Lande reisen, denen sonst keiner gewachsen ist. Alle kochen nur mit Wasser, und der Sound wird zum größten Teil auch auf der Bühne gemacht. Wenn es da schon Kappes ist, und der Techniker auch noch ne Graupe - dann gehe ich lieber als das ich mir das anhöre.
    Ist dann nur schade fürs Firmenimage, bzw. Besucher und Veranstalter.

  • Wenn ich mit einer Band, die komplett auf In Ear ist, auf ein Festival komme, ist ein Pultfile sehr nützlich, vorausgesetzt, die Mikrofonie ist konsistent. Dann sind nur noch Raumeinflüsse und Tagesform der Musiker die Variablen.


    Am FOH mit sehr verschiedenen Räumen, PAs, Mikrofonen, eventuell wechselnden Bandmitgliedern (Subs) kann es auch eher kontraproduktiv sein.


    Der Betreuer sollte auf jeden Fall ein File korrekt einspielen können und Patches anpassen. Ich kann auch ein Festivalpatch-File zum Anpassen meines Files nutzen, so ich es denn im Vorfeld bekomme.

  • Zitat

    Da steckt was wahres drin, aber auch nur aus einem Grund: viele der mitreisenden Bandfreunde in Form des "Mischers" sind einfach zu schlecht.
    Eine Keyboard, Gitarre, Bass und Schlagzeug Band mit ein paar Sängern ist wirklich nichts kompliziertes, und dennoch habe ich da schon Sachen hören dürfen die nicht nötig gewesen wären.


    das hab ich gerade auch andersrum erlebt!
    da waren es die locals, die den sound unerträglich gestaltet haben. immer wenn eine band es selber in der hand hatte, war es um längen besser (und leiser)

    ich bin mir sicher - früher war alles besser!

  • @ rockline
    Gut, dass Du das ansprichst, denn hier kann man noch zwei weitere typische Vorurteile b.z.w. Mißverständnisse ausräumen:


    1.

    Zitat von "rockline"

    Zuletzt sei vielleicht noch der Hinweis erlaubt das wir ja nicht alle total bescheuert sind und man einen grundsätzlich eingestellten Mix des FoH Technikers der Company nicht gebrauchen könnte um ihn an seine eigenen Bedürfnisse anzupassen.


    Natürlich geht der Mixer, der mit dem file kommt, nicht davon aus, dass Du bescheuert bist, möglicherweise denkt er sogar "super sound, ob ich das nachher aus meinem file heraus nochmal so hinkriege " ? Er läd aber trotzdem sein file, weil er zum einen Angst davor hat, in Deinem 'setting' einen blöden Fehler zu machen, indem er auf die Schnelle was dreht, drückt oder schiebt, was er sich normalerweise anders auf die Oberfläche legt als Du, oder weil er zum Anderen etwas Gewohntes, wie er es sich selbst auf die Bedienöberfläche sortiert, nicht schnell genug findet.
    2.

    Zitat von "rockline"

    In letzter Zeit gewinnt man hier den Eindruck das nur noch Spezis mit Spezialsoundfiles durch die Lande reisen, denen sonst keiner gewachsen ist. Alle kochen nur mit Wasser, und der Sound wird zum größten Teil auch auf der Bühne gemacht. Wenn es da schon Kappes ist, und der Techniker auch noch ne Graupe - dann gehe ich lieber als das ich mir das anhöre.


    Das "Spezielle" besteht eben nicht darin, dass dem ein anderer nicht gewachsen ist sondern ( so geht es mir persönlich ) das eigene Gedächtnis reicht dafür nicht aus, all die Nettigkeiten, die man mal ausbaldovert hat, immer wieder neu zu reproduzieren. Wie hilfreich, wenn man sie einfach laden kann ! Das kennen wir doch von den Effekten an den PCMs schon von früher nur jetzt haben wir ein ganzes Pult !
    Das letztere kann natürlich mit oder ohne file sein, dann hilft nur die Flucht oder die Stöpsel. :D:D


    Ich denke locals sollten das nicht alles auf sich beziehen, der Feind der mit den files bekämpft wird, sind nicht sie, sondern doch eher die eigene Konzentration und das eigene Gedächtnis. .... und letztlich hilft es dem local ja auf die gleiche Weise: auch er hat nach dem Fremdtech wieder seinen gewohnten Arbeitsplatz. :wink:

  • Zitat

    Das "Spezielle" besteht eben nicht darin, dass dem ein anderer nicht gewachsen ist sondern ( so geht es mir persönlich ) das eigene Gedächtnis reicht dafür nicht aus, all die Nettigkeiten, die man mal ausbaldovert hat, immer wieder neu zu reproduzieren.


    das ist ein sehr guter punkt. ich hab auch so ein file für eine produktion, das wirklich über jahre gewachsen ist. da ist schon einiges an tricks verbastelt. das ist nicht "mal eben" reproduzierbar.

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  • Ich weiß nicht recht. Ich sehe genau da auch eine Gefahr drin. Das gab's schon auf den analogen Tischen ("wir lassen alles nach'm Gig so, wie es jetzt steht, übermorgen müssen wir ja wieder ran, dann brauchen wir's Zeug bloß noch hinzustellen und es spielt"). Je mehr man dann über die Wochen, Monate, vielleicht Jahre dran dreht, desto kruder wird die Sache. Automatisch anzunehmen, das müsse immer besser werden, hielte ich für gefährlich. Wenn der Koch stundenlang vor der Suppe steht und abschmeckt, ein Gewürz nach dem nächsten hernimmt und immer weiter "verfeinert", muss das am Ende nicht auch automatisch einen Gaumenschmaus abgeben.


    Für Patchings, InEar-Settings etc. mag das sicherlich dienlich sein, aber ich empfinde es durchaus als wohltuendes Gefühl, bei derselben Kapelle am gleichen (natürlich analogen!) Tisch zwei Tage später wieder mit genulltem Setup anzufangen. Vielleicht lasse ich die Subgruppenzuweisung drin - aber selbst bei den Gains erlebt man manchmal Überraschungen. Und nicht zuletzt kommen dann zu allem Überfluss auch noch Musiker, die Einfluss nehmen (hey, ich hab heute keine Cajon dabei, aber ein Hihat... ey Phil, und ich wollte mal das Banjo ausprobieren, haste noch 'ne DI und 'nen Kanal frei?... Sicher, Jungs...)


    Mit meinen analogen Konsolen komm' ich mir echt mehr und mehr deplaziert vor - aber Musik kommt immer noch raus, und die Leute klatschen auch. Ich halt's wie mit meinem Auto, dem unsterblichen Astra Diesel: wird gebraucht, bis es mir unterm Arsch wegrostet und ich auf der Straße sitze :)

  • Hier geht es aber mal um Digitale Festivalpulte.


    Es steht ja jedem frei, seine analogen so lange zu verwenden, bis es nicht mehr geht.


    Und ich denke schon, das man im Laufe der zeit Möglichkeiten hat, da was schönes hinzustricken.
    Allein schon die schnell verfügbaren und in Szenen gespeicherten unterschiedlichen FX Settings.

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