Preiskampf durchbricht Schallmauer.....

  • Es kommt aber sicher darauf an, wer der Anfragende ist. Kennt man diesen und will diesen unterstützen, dann wird die Antwort sicher anders ausfallen. Im Prinzip ist das wie Spenden erbetteln.
    Steht man hinter der Sache, will und kann man sich dort engagieren? Wenn ja, dann nur zu. Viele soziale Projekte leben vom Engagement der Menschen.
    Ob jetzt mit "kostenloser Werbung" oder "Spendenquittung" sollte erstmal keine ausschlaggebende Rolle spielen.


    Aber im Spendenbusiness werden auch sehr gerne viele ausgenützt. Insofern sollte man schon alles genau hinterfragen. Da man den Anfragenden aber öfters auch nicht kennt und man sich nicht überall engagieren kann, kommt es bei uns hier auch immer wieder mal zu Absagen.


    Falls man sich an einem sozialen Projekt engagieren will, kann man ja immer noch selber entscheiden, bis zu welcher Höhe man da mitmacht. Beispielsweise kann man ja die Selbstkosten verlangen (Personal, Transport etc.). Ich finde so eine Entscheidung kann man nicht in einer Kosten-Leistungsrechnung erfassen, sondern eher mit einer Spendenbereitschaft.


    wobei das:

    Zitat von "yamaha4711"

    Es sollten 6 VA's sein

    schon wieder eine andere Nummer ist. Bei 6 Veranstaltungen frage ich mich schon, ob da jeder ehrenamtlich mitarbeitet und für welchen Zweck das sein soll. Es gibt genug Benefiz-Veranstaltungen, die professionell (also mit "normal" verdienenden Firmen) organisiert werden und etwas für den guten Zweck abwerfen. Da kann man auch gerne "normal" anbieten.
    Man könnte auch folgendes vereinbaren: Normaler Preis für alle 6 VA, aber dann die Zusage, daß man hinterher gerne eine Spende von XY Euro machen wird. Hier lässt sich dann die Engagementhöhe genau fixieren und nach außen hin hat das öfters einen viel höheren Wert, als wenn man Leistung umsonst hergibt.

  • nur weil es oben mal vorkam:


    Eigentlich kann ein hauptberuflich tätiger Veranstaltungstechniker (ohne weitere Einkunftsquellen) kein Kleinunternehmer sein.


    Rechnet man mal ernsthaft Kosten für Kranken- und andere nötige Versicherungen, Altersvorsorge, nötige Mobilität usw... zusammen wäre man dann schnell unterm Sozialhilfesatz. Aber das ist ein anderes Thema.

  • Nun ja. Das Leben ist bunt. Und nur weil's eine gesellschaftlich anerkannte und weitverbreitete Form der Kohlevernichtung ist gehört nicht zwangsläufig jeder, der von Veranstaltungstechnik lebt, automatisch auch ins Armenhaus... :roll:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Weil ich es gerade gelesen habe, es trifft wohl auch hier zu :


    Zitat

    Konkurrenzkampf bei Ausschreibungen sorgt für Qualitätsverlust


    „Das Land muss sich da schnell was einfallen lassen“, springt Rolf Bolwin bei, Direktor des Deutschen Bühnenvereins. Die Ursachen für so ein Desaster liegen seiner Meinung nach aber nicht allein beim Bauherrn, sondern tiefer: So sorge die Pflicht zur internationalen Ausschreibung zu einem erdrückenden Konkurrenzkampf samt Qualitätsverlust. „Außerdem wird der öffentliche Dienst immer weiter ausgedünnt, und dann wundert man sich, dass die es nicht mehr auf die Reihe bekommen“, sagt Bolwin und meint Bauplanung wie Bauaufsicht.


    Immer wieder sei zudem zu beobachten, so Bolwin, dass die Kosten für derartige Kulturbauten vorher nicht seriös angegeben würden. Sie seien nicht nur beim Bau der Elbphilharmonie in Hamburg explodiert. Die Planung für ein neues Konzerthaus in Bonn sei ein weiteres Beispiel: Es dürfe partout nicht mehr als 75 Millionen Euro kosten, vergleichbare Häuser hätten aber am Ende 200 Millionen Euro gekostet. Die 75 Millionen seien schlichtweg Illusion - die zur Katastrophe führe, wenn beim Bau dann versucht wird, es bloß nicht teurer werden zu lassen. „So betrachtet wäre es doch falsch, in Stuttgart einfach mit dem Finger auf einen zu zeigen und zu sagen: Du hast geschlampt.“


    Original Im Ganzen hier:
    http://www.stuttgarter-nachric…2e-bab2-75bb36710315.html

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  • Die Elbphilharmonie ist ein relativ schlechtes Beispiel, weil die Abläufe zu einem grossen Teil der Negativ-Auslese der Kommunalpolitik geschuldet sind.
    Man hat früher ja schon Konzertsääle mit brauchbaren akustischen Eigenschaften gebaut, für deutlich weniger Geld.

  • Zitat von "Mechwerkandi"

    Die Elbphilharmonie ist ein relativ schlechtes Beispiel, weil die Abläufe zu einem grossen Teil der Negativ-Auslese der Kommunalpolitik geschuldet sind.
    Man hat früher ja schon Konzertsääle mit brauchbaren akustischen Eigenschaften gebaut, für deutlich weniger Geld.


    Stimmt, hier hat man nicht den billigsten Bieter genommen sondern den einzigen.


    STRABAG hatte die Ausschreibung mit einer Vergaberüge beantwortet und wurde dann mit anderen Bauaufträgen geködert / bestochen, diese doch zurückzunehmen um den Baubeginn nicht zu gefährden.


    Das hat eher etwas mit extrem schlampiger Ausschreibung zu tun, nicht mit Ausschreibung an sich. Der PUA forscht ja schon seit Langem daran und das wird wohl auch noch eine Weile weitergehen.


    http://www.spd-fraktion-hambur…erklaerungen/b/24400.html


    Das ist ja das Spannende an Ausschreibungen: Fehler finden und durch Nachberechnungen Geld verdienen. Hochtief zeigt gerade wie es geht. Oder auch nicht, man wird sehen, ob die an dem Projekt wirklich finanziell Spaß haben...

  • Zitat von "simonstpauli"


    Hochtief zeigt gerade wie es geht.


    Korrekt.
    Im Moment ruht die ganze Geschichte, weil Hochtief die Statik der Deckenkonstruktion anzweifelt.
    Wohlbemerkt, anzweifelt. Es gibt kein Gegengutachten oder dergl., es wird einfach angezweifelt.
    Man möchte vom Bauträger eine Generalquittung mit Haftungsausschluss.


    Dann wird weitergebaut, allerdings unter Ausschuss jeglicher Haftungsansprüche, auch für die Zukunft. Gezahlt werden muss natürlich trotzdem. :D
    Bemerkenswerterweise sind bereits mit den Nutzern der Immobilie verbindliche Verträge geschlossen worden, deren Einhaltung in absehbarer Zeit eingeklagt werden kann.
    Man wird sich sicherlich vergleichen. Kostet ja auch nur...


    Die ganze Hafen-City (immerhin: Europas grösste Baustelle) wächst sich zu einem Riesenmalheur aus, die ersten Bewohner sind schon wieder ausgezogen. Die Wohnungen kann man nicht lüften, weil sonst durch den Schiffsverkehr in nullkommanix alles voll Dieselruss ist.
    Obendrein pilgern jedes Wochenende bei gutem Wetter 20.000 Touris durch dein Wohnzimmer und wollen dich fotografieren. Das ganze Paket für 6.000 €/qm Wohnfläche. Lustig, nicht? :wink:

  • Hier findet man eine interessante Abhandlung:
    http://www.harrer-ing.de/index…sicherheit_von_gebaeuden/
    Insbesonder dieser Satz sagt vieles aus:

    Zitat

    - Der ruinöse Preiswettbewerb um die Vergabe von Bauleistungen bewirkt den Einsatz von unqualifiziertem und unerfahrenem Personal, was zu einer weiteren Reduzierung der Qualität und der Sicherheit der Bauwerke führt.

    „Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“