EQ-Einstellung für Sprachbeschallung ?

  • Hallo Gemeinde!
    Ich komme eigentlich aus der Lichtfraktion, bin nun aber von unserem örtlichen Gewerbeverein beauftragt worden den örtlichen (kleinen) Weihnachtsmarkt für Verlosung/Moderation zu beschallen. Platz ca. 25m x 20m zur Verfügung stehen 4 HK Pro12, 2 Stück stehen auf Stativen auf der kleinen (LKW)-Bühne und 2 Stück auf Manfrottos ca bei 2/3 vom Platz li. und re. angesteuert über Shure Funkmic. - einfachen Discomixer - Dynacord 2x 15 Band EQ - Yamahe Endstufe. Bitte keine Diskussionen ob das Mat. OK ist oder ausreichend ist, es steht kein anderes Mat. zur Verfügung und wird auch nicht bezahlt.


    Frage nun zur EQ-Einstellung: Welche Frequenzen sollte man eher anheben bzw. wie die Kurve einstellen für bestmögliche Sprachübertragungsqualität ? Da die beiden Boxen auf der Bühne sehr dicht am Mic stehen: Auf welche Frequenzen soll man achten bzw. evtl. absenken um Rückkopplungen zu vermeiden?


    Den Job hat sonst der örtliche Fernsehhändler mit einer ca. 35 J. alten 100V Anlage gemacht und hat da letztes Jahr für ziemlichen Frust gesorgt da kein Zuschauer verstehen konnte ob gerade sein Los aus der Lostrommel gezogen wurde... :(:( Möchte es nun besser machen und wäre für Tipps zu meinen Fragen dankbar !


    Gruß und allen eine schöne Adventszeit
    Martin

  • Zitat von "Martin2003"

    ... Bitte keine Diskussionen ob das Mat. OK ist oder ausreichend ist, es steht kein anderes Mat. zur Verfügung und wird auch nicht bezahlt...


    wenn du schon so anfängst, dann gibt es dazu nicht viel zu sagen.


    stelle die boxen nicht hinter die redner und bringe sie auf eine gute höhe (über kopfhöhe)
    setze einen locut irgendwo zwischen 80 und 150Hz (sofern das irgendwie möglich ist) und dreh dann die frequenzen ein bisschen raus, die koppeln möchten.


    mehr geht für das geld nicht, fertig.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Sehe ich auch so.


    Anheben tust Du mal prinzipiell nix am EQ.


    Mit dem gain einpegeln und Fader hoch ( achte darauf, das der Regelbereich des Faders vernünftig um die 0db Marke herum liegt )


    Was geht ist gut, mehr geht nicht ohne Geld.
    Dafür muß man sich dann nicht stressen lassen.


    Aber prinzipiell:
    Auch mit dem Material kannst DU schon was rausholen!!

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Kann man leider so pauschal nicht sagen, die Koppelfreqeunzen können schon aufgrund von produktionsbedingten Abweichungen bei baugleichen System und Mics anders liegern, die örtliche Aufstellung und Gegebenheiten bestimmen die nötigen Eingriffe am Master EQ allerdings zu 99%.


    Das wichtigste auf das du achten solltest ist die Aufstellung, der Low Cut ist auch ein guter Tipp und viel mehr kann man dir aus der Ferne ohne vor Ort zu sein, kaum mit Sicherheit sagen.

  • Ich arbeite mit den Pr:o ´s auf Budget SprachVAs


    Die Pr:o12 kreischen recht früh im Hochton und es fehlt an Mittenbrett für Sprache (klingt mehr nach Bum zisch, ohne Bum //Nutzbass garnicht vorhanden- wenn du bei 100Hz dat "bum" wegschneidest, wirst du es nicht großartig bemerken)


    für Sprache finde ich hier die 15er etwas gelungener(aber dies soll nicht Gegenstand sein)


    Meist pushe ich die 12er Kisten in den oberen Mitten und drehe den Hochton etwas runter, dadurch kommt der ekelhafte Klirr deutlich später und du kannst lauter. Mit feepen hat man RELATIV wenig Probleme, sofern das Mirko nicht davor steht, (aufgrund schmaler Abstrahlung) den rest wirst du schon hören

    ........................
    Ich habe vor, ewig zu leben. Bis jetzt klappt's.

  • Hi,


    ich kenne die Boxen leider nicht, aber ich denke,dass man damit schon eine brauchbare Verständlichkeit erzeugen kann.


    Wie die Vorredner (-schreiber ?) schon gesagt haben, ist die Aufstellung der Boxen das Wichtigste.
    Wenn du die Boxen auf eine gute Höhe bekommst und ggf. leicht nach unten Winkeln kannst, hast du schon viel gewonnen.
    Die Boxen sollten auf jeden Fall über 2m hoch stehen (wenn möglich, Lichtstativ mit Adapter für Boxen-Aufnehmer).


    Außerdem würde ich an deiner Stelle überlegen,ob du noch ein kleines Delay irgendwoher bekommen kannst, um die beiden Boxen auf "2/3 des Platzes" ein wenig zu verzögern. Im schlimmsten Notfall kann das ein Behringer Shark sein.
    Damit sollte auch im hinteren Bereich die Sache angenehm klingen und sich die Laufzeitunterschiede im Rahmen halten.


    Ein Kompressor kann auch noch helfen, um ungeübte Sprecher etwas "einzufangen" (da du aber von einem Disco-Pult gesprochen hast, befürchte ich dass kein Insert vorhanden ist).


    Viel Erfolg,
    Cheesy


  • Er hat keine Ahnung von Ton und soll zusätzlich gleich mit einem Delay arbeiten, was eine andere Verkabellung bedeutet UND mit einem Compressor, mit dem man ohne Erfahrung mehr falsch machen kann, als ohne?
    Ich denke mal, dass es so einfach wie möglich gehalten werden sollte, denn sonnst muss neben dem Budged , auch über das Personal nachgedacht werden, der Erfahrung im Tonbereich hat.

  • Tacho!


    Wie heißt es so schön im Forum immer wieder an solchen Stellen: you get what you pay for.


    Es gibt prinzipiell zwei vorgehensweisen:
    1. Hol dir Hilfe von einer Person, die sich damit auskennt und lerne.
    2. Vertrau auf deine Ohren und stell den EQ so ein, dass es sich angenehm anhört, nicht zu sehr klirrt und eben nicht koppelt. Lerne daraus, wenn du dir damit die Finger verbrennst.


    Anmerkung:
    Mit einem 2x 15 Bänder lässt sich kein Blumentopf gewinnen und hat der Discomixer keinen Mikrokanal mit EQ?
    Falls das Mikro per Linepegel an einen solchen Kanal (Line in) am Discomixer angeschlossen wird ist eh alles zu spät. Das funktioniert sicher irgendwie, ist aber weder Sinn der Übung noch wirklich ratsam.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten und das am WE ! :D:D


    Habe die Anlage in dieser Konfiguration schon einige Male für Sprachbeschallungen/Strassenfeste outdoor eingesetzt, ging auch immer ganz gut, möchte die Sache nun aber so gut wie es eben mit dem Equipment geht, machen.


    Delay ist nicht vorhanden, aber Boxen auf 2m Höhe kein Problem, die Boxen auf der LKW-Bühne stehen auf normale Boxenstative, aber durch die Ladeflächenhöhe komm ich schon auf 2m, die hinteren Boxen (bei 2/3) auf Manfrotto 087er, also 2m Höhe auch kein Problem und anwinkeln durch die Duo-Tilt bei den HK geht auch. EQ-Einstellung werde ich dann den Low-cut berücksichtigen und sonst alles recht linear halten, was man da manchmal bei Dorf-DJs für komische Kurven sieht ist schon seltsam :D . Ich baue die Anlage in der kommenden Woche mal zum testen in der Halle auf und probiere mal aus, auch wegen der Koppelfrequenzen.


    Mikrofon ist ja ein Wireless, momentan geht es vom 6.3mm Klinke out des Mic-Empfängers per Adapter auf einen Line-In (Stereo-Chich/Line In) des Mischpultes.


    Martin

  • Zitat von "Martin2003"

    auf einen Line-In (Stereo-Chich/Line In) des Mischpultes.


    Martin


    Ob ich jetzt die wirkliche Krise bekomme!!!!!?????

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • wieso .... Line Ausgang auf Line Eingang .... zwar unsymetrisch, sollte aber gehen.


    Ansonsten stehen alle Antworten schon hier, ich sags mal so, auch gerade in Anbetracht des Materials, Lowcut + Highcut und die Mitten sprechen lassen. Wenn es schon ein wenig nach Telefon klingt würde mich das nicht stören, wenn es dafür laut & verständlich geht.

  • Zitat von "Martin2003"

    Ich baue die Anlage in der kommenden Woche mal zum testen in der Halle auf und probiere mal aus, auch wegen der Koppelfrequenzen.


    Martin


    Das wird dir nichts bringen, in einer Halle wirst du sicher die Koppelfrequenzen wo anders haben. Das ist von Halle zu Halle und somit auch von Halle zu Outdoor immer unterschiedlich. Nimm dir lieber vor Ort etwas mehr Zeit um die Anlage nach Gehör und durch ausprobieren Koppelfest zu bekommen.

    Könnt ihr bitte leiser Spielen? Die Leute wollen sich doch während des Konzerts noch unterhalten können!
    (Zitat eines Musikschullehrers...)

  • Zitat

    Das wird dir nichts bringen, in einer Halle wirst du sicher die Koppelfrequenzen wo anders haben. Das ist von Halle zu Halle und somit auch von Halle zu Outdoor immer unterschiedlich. Nimm dir lieber vor Ort etwas mehr Zeit um die Anlage nach Gehör und durch ausprobieren Koppelfest zu bekommen.


    +1

  • Investiere etwas Zeit den Sprechern/Moderatoren einen sinnvollen Umgang mit dem Mikrofon beizubringen. Was die am Anfang der Kette versauen kannst du später nur schwer wieder ausbügeln.

  • So, der erste Termin ist hinter mir, habe die hier erhaltenen Vorschläge und Aufbauhinweise soweit es mir Möglich war beachtet und auch den Redner entsprechend eingewiesen. Hat alles gut geklappt, war auf dem gesamten Platz gut zu hören.


    Janos Buttegereit hatte natürlich auch recht: Habe die Anlage in der Halle vorher zum testen aufgebaut, das klang völlig anders wie outdoor (Halle war aber eindeutig schlecher, und extremer Nachhall da). Was mir auch noch aufgefallen ist, das die Anlage in der Halle wesentlich schneller zu Rückkopplungen geneigt hat als Outdoor (zum Glück :D )

  • deine erfahrungen bestätigen immerhin die theorieen der raumakustik. :D


    kleiner tipp am rande:
    falls es dich interessiert und du mit deinem wissen weiterkommen möchtest, lese dir doch mal ein paar bücher zum thema beschallungstechnik durch. das kann nie schaden.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang