Behringer ADA8000: Harsche Höhen - woran liegt's?

  • Zitat von "WTFinn"

    Was ich auf jeden Fall bestätigen kann ist, dass sowohl Eingangs als auch Ausgangswandler nicht erste Sahne sind.
    Bei einem Hörvergleich von ADA, Focusrite Octopre MKII Dynamic und Mindprint DI-PORT hört man schon große Unterschiede. Der Octopre kommt/ist dem DI-PORT sehr nahe vom Klang und beide Wandler möchte ich nicht missen.



    Das kann aber nicht an den Wandlern per se liegen, da diese auch in anderen, deutlich teuerern Geräten verbaut sind. Stefan hatte auch mal Klirr Messungen gemacht, die waren ebenfalls unauffällig. Nicht super - aber ließen keine Rückschritte auf den Höreindruck zu. Ein echtes AudioMysterium:-)

  • Also streng genommen sieht man in den Bildern ja bisher "nur" den Amplitudengang. Zum Frequenzgang gehören aber Amplituden- und Phasengang bzw. die Gruppenlaufzeit. Und das lässt sich dann auch in die zeitzliche Ebene umrechen. Ebenso umgekehrt. -> Impuls-und Sprungantwort.
    Wie man gehörte Phänomene am besten darstellt bzw. visualisiert ist von Fall zu Fall verschieden. Um z. B. "Klirren" darzustellen nimmt man ja auch nicht den Amplitudengang mit Rauschen sondern ("audio - standardmäßig") das Spektrum mit 1k Anregung.
    Ich würde versuchen mal die Auswirkungen auf einen hochfrequenten Sinus zu untersuchen, z.B. 5k / 10k und ob dieser nach der Wandlung noch eine saubere Form hat.
    Könnte ja sein, dass es da Effekte gibt, die bei 1k noch nicht auftreten.
    Im reinen Amplitudengang gehen solche zusätzliche Effekte unter, weil man ja eine Art Peak (hold) über den gesamten Frequenzbereich misst.

  • Habe grade gesehen - der ADA 8000 ist ja immer noch in der Diskussion.
    Aktuell habe ich das Gerät denn auch noch mal an den Analyzer gehängt. Gemessen habe ich Rauschen, Klirr THD, Klirr k2 und Klirr k3. Phase geht nicht zu messen, da die Delayzeit momentan der Messung mit meinen Analyzer kontraproduktiv gegenüber steht. Ich muss mal checken wie ich die Laufzeit kompensieren kann.....weiß ich im Moment nicht.


    Gut, als erstes der Versuchsaufbau:
    RME Fireface 400 als Referenz zum Vergleich, Eingang 1 ist auf Ausgang 1 (analog) geroutet.
    Behringer ADA 8000 über Adat out in das RME 400, hier dann auf den Ausgang 2 (analog) geroutet.
    Meßsignal aus NTi FX100, Gleitsweep 10Hz - 20KHz mit -4dBu Pegel, beide Analogausgänge am RME (bzw. Eingangsgain beim Behringer und RME) in etwa auf identische Ausgangspegel 1 und 2 am RME eingestellt. Die jeweiligen Ausgänge vom RME sind dann gemessen worden. Das ist natürlich nicht soo toll - aber was soll man machen?! Immerhin gelten sowohl für den RME als auch für den Behringer Preamp die gleichen Ausgangsstufen in der Meßsignalkette. OK soweit, kann losgehen....?


    Tadaa...

    Wir sehen hier den Behringer ADA8000 mit seinem typisch leicht rippeligen HF Verhalten mit Pegelanstieg ab 5KHz bis 20KHz und 0,2dBu. Die anderen drei Schriebe zeigen den Klirrverlauf THD, K2, K3.


    Jetzt der RME Eingang:

    Gut, andere Baustelle ohne die Welligkeiten aus der Adat Wandlung - ist ja auch ein anderes Prinzip.


    Die "hohe" Klirrbeule bei etwa 28Hz kommt wohl durch die Highpassfilter in den Eingängen (auch beim RME über XLR).


    Vielleicht noch das Störspektrum um den Reigen rund zu machen:



    Behringer ADA8000 / A-Bewertet ist das -89dBu



    RME Fireface 400 / A-Bewertet ist das -93dBu


    Soweit so gut. Das hilft uns (mir) noch nicht bezüglich der subjektiven Klangbeurteilung auf die Schliche zu kommen. Der Behringer zeigt sich zumindest in den Grunddisziplinen von einer guten Seite.

  • WW ich habe es ja damals angestoßen und das hört man schon. Wollen wir jetzt an ein 159€ Gerät herum philosophieren warum es schlechter wie ein für 800€ klingt? Wer den Klang nicht mag kauft das Teil nicht ;) Für Live hat es immer Gereicht und meine Aufnahmen die ich machte höre ich auf den ersten auch nichts. Nur im Vergleich hört man den Unterschied wirklich.


    Für 159€ kann man nicht mehr bekommen.

  • Ich werde morgen in der Bandprobe Aufnahmen machen.
    Dabei werden Snare, Bassdrum, Gitarre und Gesang gesplittet und sowohl auf mein Behringer ADA8000 (Baujahr 2011) und Focusrite Octopre MKII Dynamic gehen. Die Ergebnisse werde ich dann hochladen.


    Oder nur die Outputs?

  • marcoboy: Was meinst du mit Rauschen beim 2i2??? Im normalen Gainbereich, wie ich den z.B. für meine Klassik-Stereomitschnitte benötige verhält der sich im Prinzip absolut üblichem Niveau, auffällig ist nur, dass ein DC-Filter gesetzt werden sollte. Gut, ich würde damit nicht mit einem MD441 irgendwelchen diffizilen Kleinkram aufnehmen wollen, aber das geht eigentlich mit keinem Gerät dieser Preiskategorie.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • kann ich so auch nicht bestätigen - bis jetzt hatte ich zwar nur meine InEars dran, die drücken einem allerdings bei Vollaussteuerung nach 2min die Hirnmasse durch irgendwelche Körperöffnungen. Ohne Signal ist jedoch fast nichts wahrnehmbar (bei dem was ich an Rauschen höre könnte es auch Einbildung sein). Direkte Klangvergleiche habe ich noch keine machen können aber alleine schon aufgrund des stabilen und schnellen Treibers sowie des Handlings werde ich das Ding behalten.
    Egal, Offtopic...

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Komisch das Rauschen wird auch im Thomann Produkt Video bemängelt. Deshalb habe ich das Gerät aber nicht zurückgeschickt. Der Klang war für meine Verhältnisse nicht schön. Ich wollte das Gerät nur zum Messen haben nicht zum hören. Allerdings beim messen war das Ergebnis in den Höhen deutlich unruhiger als mit einen FF800.


    Ich kaufe mir nun dafür ein BabyFace :)

  • Hm, also ich habe die Spuren mal ins Logic gezogen, zeitlich aneinander angepasst (die Spuren vom ADA waren immer ein paar Samples früher)
    und dann in einer Spur die Phase gedreht.
    Was übrig bleibt ist ein Hauch im Hochton.


    Zweiter Versuch, der Logic Match EQ, ein Plug-In was man in meinen Augen nicht wirklich sinnvoll einsetzten kann.
    Der EQ Analysiert Audiomaterial 1, danach Audiomaterial 2 und errechnet anschliessend Filter damit Audiomaterial 2 anschliessen klingt wie 1.


    Ich hab nen Loop gesetzt, so dass auch für beide Spuren die exakt gleiche Stelle im Audiomaterial genutzt wird.
    ADA8000 war der Vortänzer dann kam der Octopre.


    Das Ergebnis war ernüchternd, die Unterschiede marginal ganz kleine Dips im Bereich oberhalb von 10kHz.
    Dabei war bei den verschiedenen Instrumenten die Art der Anhebung bzw. Absenkung noch nicht mal identisch.
    Sprich ich konnte auf diesem höchst unwissenschaftlichen Wege weder eine Klangtendenz noch einen großen Unterschied zwischen den Geräte herausfinden.


    Gruß


    Sebastian

    Jäger-Audiosolutions - Tools vom Tontechniker für Tontechniker
    http://www.jaeger-audiosolutions.de Cat Multicores, Speakon Multicores, Rednerpultmulticores etc., CNC Bearbeitung

  • Hi,


    ich habe jetzt nochmal den ADA8000 mit dem Octopre Dynamic verglichen.
    Dabei wurden Ein und Ausgangsseite separat gemessen.
    Die Kurven oben stellen die Korrelation zwischen Referenzsignal und gemessenen Signal dar.






    Können die Profis das mal beurteilen, ich finde das erstmal unauffällig.


    Gruß


    Sebastian

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  • In jeder der bisher gezeigten (und gemessenen) kurven gibt es sehr kleine auffäligkeiten bei ADA, meint ihr nicht die Kombination aus den punkten "leichte überhöhung im Amplitudengang", "phasenveränderung" "leichter anstieg K3" etc. kann ausreichen um die höreindrücke zu bestätigen?

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • @Karel


    Je mehr ich da vergleiche, auch per hörtest, desto mehr bin ich pro Behringer.
    Auch mit Kopfhörer fällt im Vergleich zum Octopre nichts gravierendes auf was den fast dreifachen Preis rechtfertigen würde.
    Daher würde ich dem Rätsel gerne auf die Schliche kommen.


    Gruß


    Sebastian

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