Tiefmitten / Kickbass

  • Moin,


    ich bin auf der Suche nach einem guten Lautsprecher für die Tiefmitten im Bereich von 100 bis knapp 300 Hz würde ich schätzen.


    Der Lautsprecher soll mit einem Doppel 18er unterhalt und einer PAF 212 oberhalb bestrieben werden.
    Ich erwarte mir so einen etwas volleren Klang und präzisere Bässe.


    Ergibt meine Annahme Sinn und klingt das vernünftig? So etwas vergleichbares gibt es beim Alpha System von Nexo mit dem 15er Bass auch.


    Nun passt der Nexo Bass aber optisch und auch vom Budget nicht in mein System.
    Gibt es vergleichbare Produkte? Gerne auch erprobten Selbstbau etc.
    Nutzt jemand ein ähnliches System?
    Was gibt es dabei zu beachten außer eigene Akustikmessungen und Digitalcontroller?

  • Nein, das macht keinen Sinn. Im Alpha sitzen recht kurzhubige 10" Mitteltonpappen drin, in der PAF 212 eine sehr leidensfähiger 12 Zöller. Hört sich für mich danach an als ob entweder
    a)die Trennung nicht optimal gelöst ist oder
    b) du einfach in der Summe ab dem Lowmidbereich abwärts anheben solltest um deinem Wunschergebnis näher zu kommen.

    Für eventuell enthaltene Ironie übernimmt der Verfasser dieses Beitrags keine Haftung

  • Lass mich raten, Trennfrequenz unterhalb 100Hz?

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Die Trennferequenz wird je nach Gehör bei zwischen 100 und 150 Hz eingestellt. Eher 150.


    Das ist keine Profi-PA, soviel sei dazu gesagt. Das Beste sind wohl die PAF
    Ich habe auch keinen Controller sondern nur eine analoge Frequenzweiche.


    @ Peerless
    Bandpasshörner wie das Limmer?
    Hatte ich mir auch schon angeguckt. Allerdings dachte ich, dass Bandpass gerade das Gegenteil von "Kick" ist und ein wenig speziell vom Klang. Ist dem nicht so?

  • Ja, Bandpässe sind als Kickfill sicher nicht geeignet. Bei früheren Systemen hat man gerne tief abgestimmte 18 Zoll Bässe für Sub gehabt, dann 2x12 Zoll Kicker. Ich würde dir also mal eine 2x12" als Kicker empfehlen, die Subs dann unter 80 Hz, die Kicker von 80 Hz bis 180 Hz und dann die PAF, dann sollte das deinen Erwartungen entsprechen. Als Kicker könntest du z.B. mal den neuen Audio Zenit CDW 212 probieren. Wichtig, bei Bässen mit Trennfrequenzen über 120-130 Hz kann es sein das man in den Bereich kommt wo man mit unschönen Resonanzen zu tun hat, hier sollte man einen Filter setzen können, wenn also ein solches System von dir angestrebt wird, dann sicher nicht ohne Controller und ein messen der Komponenten.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Speziell hoch abgestimmte Doppel 15er BR?
    Er will ja auch gerne selber mit Säge und Spaxen tätig werden.
    Sind halt dann nur dafür zu gebrauchen.
    Glaube, von Syrincs gabs da mal sowas. Volumen so klein, das da keine Einbauschalengriffe mehr reinpaßten..


    War hier nich immermal die Rede von abgesägten Martin-Bin oder HD15(?) Kurzhörnern?

    Never stop a running System

  • Für solche Anwendungen kämen für mich nur geschlossene Gehäuse oder ungefaltete Kurhörner in Frage. Ein Kompromiss wären eher recht tief abgestimmte BR-Kisten.


    Allerdings glaube ich nicht, dass du wirklich Kickbässe/Filler brauchst. Ich würde eher die Subs gegen etwas besseres tauschen und zudem ein festes Setup erstellen, wo die Übergangsfunktion von Top zu Bass optimiert wird. Grade hier könnte z.B. das Limmerhorn genau die richtige Lösung sein. Passend entzerrt sind 120Hz drin, was auch eine gute Trennfrequenz für die PAF212 sein dürfte.


    Falls es dann immernoch zu dünn sein sollte, dann würde ich weitere PAF212 bauen, nur ohne Hochtonteil, dann diese im Controller bei 300-400Hz flach trennen und der "vollen" PAF212 bei der gleichen Frequenz im Controller den passenden Allpass verpassen.

  • Sind ja schon wieder einige Meinungen.


    Gibt es denn einen großen Unterschied zwischen Bandpass und Bandpasshorn?


    Ich glaube eine zweite "halbe" PAF in das ganze System einzumessen ist wohl die schwierigste Lösung.


    Ein Controller muss wohl in jedem Fall her. Ich kenne ARTA und SATLive, aber die sind nun alle kostenpflichtig. Wer misst denn fremde Systeme ein und liefert dann die Controllereinstellungen?


    Hat wer die Limmerbässe im Raum Celle zum Probehören?

  • Einen Kickbass in das System einzumessen ist viel aufwändiger. Und wie gesagt, die "halbe" PAF war nur eine zusätzliche Option, die wahrscheinlich unnötig sein wird.

  • Mag wohl sein, vom Einmessen hab ich noch gar keine Ahnung.


    Ich werd dann wohl vorerst versuchen das vorhandene Materiel anzupassen und vllt gefällts mir dann ja schon gut genug.


    Ein Frage habe ich noch. Auf meiner Suche nach 15er Bässen, die dann etwas schneller als meine 18er sein sollen, bin auf das Push-Pull-Prinzip gestoßen.


    http://www.thomann.de/de/eaw_fr250z_black.htm
    und auch den Plan von 18-Sound
    http://www.eighteensound.com/s…ts/18Sound_kit15_dual.pdf


    Sind die Bässe zu gebrauchen?
    Was ist der Vorteil dieses Prinzips?

  • Das Push-Pull-System soll die Verzerrungen durch nichtlineare Bewegungen der Membranen senken, indem sie sich gegenseitig in ihrer Bewegung stabilisieren (siehe auch 18Sound Bauvorschlag.
    Was die Brauchbarkeit der Vorschläge angeht, kann ich nicht weiterhelfen (der BR 215 von der deutschen 18Sound-Seite läuft ganz gut - nichts weltbewegendes, aber solide, wie man es vom Doppel15" erwartet und bei Selbstbau günstig; die Tops der internationalen Seite (andere Entwickler) haben schonmal Mißtrauen erregt, da 2 verschiedene Tiefmitteltöner an derselben Frequenzweiche laufen sollen.) vlt. fragste mal Herrn Hahn, was er so meint... der sollte seine Pappen(heimer) kennen.

  • Für richtig Kickbass waren die älten Hörner am besten, wenn allerdings optische Gesichtspunkte ins Spiel kommen, scheiden die natürlich aus.


    Ich denke auch, dass Du mit dem Limmer recht gute Ergebnisse erzielen kannst.
    Allerdings würde ich die mit Sica K4 bestücken. Die sind zwar nicht so hoch belastbar, machen aber dafür verglichen mit B&C TBX (oder NW) 100 einen knackigeren, sehr "schnellen" Bass, der dafür erstmal nicht so tief ist.
    Wir haben seit einem Jahr versuchshalber 6St. von 24 umgebaut, und das geht schon sehr stark ins die Richtung.


    Zum Thema Messprogramm:
    es ist kein Problem an ein kostenloses Programm ranzukommen (Testversion) mit dem man das mal einmessen kann.
    Das Hauptproblem ist, dass es Dir nichts bringt, wenn Du nicht weist wie Du messen bzw. die Messungen interpretierne mußt.

    ...Holz ist braun!

  • Was sind "älten Hörner" ???


    Dann werd ich mir die Limmerbässe in nächster Zeit mal anhören wenn ich welche im näheren Umkreis finde.


    Ja ich denke auch, dass mir die allerbeste Software nichts bringt wenn man sie nicht bedienen kann. Das wird die Aufgabe für die Semesterferien.

  • Zitat von "coolboarder"

    Was sind "älten Hörner" ???


    Für mich sind das die Hornbässe, die heute keiner mehr benutzt. Aus Zeiten, in denen die Verfügbare Versätkerleistung aber auch die Belastbarkeit der Speaker nur einen Bruchteil der heutigen Geräte betrug.
    Deshalb wurden große Hörner gebaut, um u.a. den Wirkungsgrad zu erhöhen.
    Modelle die ich noch kenne: Martin Bins, Vitavox Thunderbolt, Shearer Horn....und alle die von denen ich nicht mehr weis, wie die heissen.


    Wenn Du Dir die Subs anhörst, frag aber nach, was da drin arbeitet. Da sind denke ich sehr viele unterschiedliche Bestückungen im Umlauf und selbst mit der "ursprünglichen Originalbestückung" war ich nie glücklich.

    ...Holz ist braun!

  • es ist schon erstaunlich, wie sehr sich der allgemeine geschmack in den letzten jahren geändert hat. heute stösst man ja wirklich nur noch selten auf anlagen, die einen ordentlichen brustkorb-druck machen können. statt dessen geht der trend zu immer mehr tiefstem bass und wenig lomid, was die signale aber immer mehr verwischt. ich hatte das vor ein paar jahren hier schonmal beschrieben: es geht immer mehr richtung "wuumm" anstatt "bumm".
    der vorteil dieser vorgehensweise: in hallen und sälen wird der bereich zwischen 100 und 200 Hz sowieso oft ausgedünnt, weil hier die richtwirkung der tops nachlässt. deshalb gibt es anlagen, die diesen beriech einfach vernachlässigen... was dann unter dem strich sogar günstiger zu bauen ist.


    deshalb freut es mich hier um so mehr, das mal wieder jemand nach dieser, von mir sehr geliebten, klangcharakteristik fragt.


    bandpassbässe fallen hier raus, diese sind eher fürs wuumm zuständig, was je nach geschmack ja auch richtig sein kann.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich denke hat der Threadstarter einfach die Phasensauereien im System.
    Ich weiss nicht was das für Weiche ist, aber am besten weg damit und ne Controller her.
    Danach jemandem ein sauberes Preset machen lassen inkl. Timealligment und schon wird es ganz anders klingen. Die bessere Bässe könnte man auch später dazu holen. Extra Kickweg ist hier (meiner Meinung nach) nicht notwendig.

  • na ja, die 18"er müssen bei ihm ja offenbar bis 150Hz spielen. das ist schon ein problem, welches man je nach 18"er nicht so einfach mit korrektem delay beseitigen kann.


    wenn der focus wirklich auf guter impulswidergabe liegt würde ich hier eher sagen: verkauf die 18" und besorg dir richtige 15"er.


    evtl. könnte das problem aber auch ganz wo anders zu suchen sein, z.b. in der räumlichen ausftellung zueinander oder bei den amps.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Naja, die Limmerhornbässe können wie gesagt korrekt entzerrt 120Hz in brauchbarer Qualität und schlagen dabei recht hart zu. Dadrüber wirds aber schnell unschön, aber die 120Hz passen mit den Tops gut. Diese sind ja auch geschlossen, die Lowmids müssten in wirklich guter Qualität rüberkommen. Gerade der Tiefstbass wird dann (messtechnisch) eher leicht vernachlässigt bei der PA, aber das lässt sich auch noch entzerren.


    Ansonsten hat wora vollkommen Recht. Der Lowmidbereich wird gerade in den PAs für die mittelgroßen Verleiher sehr vernachlässigt, weil er nur kosten- und volumenintensiv richtig gut wiedergegeben werden kann.


    Ansonsten, wie Jonnytrance schon sagte, ein Controller wäre schon extrem hilfreich. Das ist kein absolutes Muss, ich würde heute aber keine PA mehr ohne betreiben, denn die Möglichkeiten wie Delay pro Ausgang, asymmetrische Trennung, veränderliche Flankensteilheiten, EQs pro Ein- und Ausgang und auch Limiter tragen einiges zur Leistungsfähigkeit von PAs bei. Verschiedene Trennungen sind nicht nötig, wenn das System einmal korrekt abgestimmt ist, nur noch EQing in der Summe (Es sei denn man hat unterschiedliche Aufbauten, mal geflogene Tops, mal mehr Tops etc.).

  • Wora und Jonnytrance haben es schon ziemlich auf den Punkt gebracht was ich beabsichtige.


    Mein Punkt ist eben, dass ich mit dem System nicht viel Geld mache, aber auch nichts dran verdienen brauche. Ich verleihe es nicht oft aber auch nur für den entsprechenden Preis, sodass ich ab und zu wieder etwas Geld investieren kann.
    Da ich noch nicht viele PA-Anlagen mit dem analysierenden Ohr gehört habe, wollte mit Hilfe des Forums eine Auswahl bekommen.


    Vielleicht noch zu den Bässen, wenn's interessiert: Es sind zwei Doppel 18 von Wharfedale aus der DLX Serie. Verstärker ist ein Monacor mit 1500 Watt pro Bass.
    Wahrscheinlich nicht das feinste Zeug, aber es hält gut durch.


    Ich hab mir schonmal das 1850er Horn angeguckt, aber ich glaube kaum das ich davon immer n paar auf einmal einsetzten kann, sodass der typische Hornvorteil meist wegfällt.
    Ich denke das gute Doppel 15er relativ universal einsetzbar sind. Eben gerne auch Selbstbau


    Ich bräuchte aber mal wen, der sowas schön einmessen kann. Ich habe weder Erfahrung noch das Equipment.