Festivalbühne in Indianapolis eingeknickt

  • was mich ein wenig wundert - vielleicht habe ich auch nur die falschen Bilder gesehen bisher - man sieht immer jede Menge verbogenes Alu - nur die Tower selbst sind kerzengerade...


    ... als ob die nicht mit Base und Top fest verbunden gewesen wären...

  • Du spielst vielleicht auf fehlenden Ballast an?


    Ich könnte mir vorstellen, dass die Bodenplatte direkt für die die Bühne angefertigt ist und somit die Tower Bases mit selbiger verschraubt sind.

  • Zitat von "Mister.Lange"

    Du spielst vielleicht auf fehlenden Ballast an?


    Ich könnte mir vorstellen, dass die Bodenplatte direkt für die die Bühne angefertigt ist und somit die Tower Bases mit selbiger verschraubt sind.


    Das vermute ich auch, das verhindert schonmal das senkrechte Abheben. Das verhindert aber nicht das Abknicken, kein Tower hält relevante Seitenkräfte aus.



    Zitat von "nojunk"

    beim ansehen dieses videos (von der gleichen event location) http://www.youtube.com/watch?v=xBWH0oN12cc , ab 0:45 sec sieht man, wie die stage am boden befestigt ist! :shock:
    ich hab' mit stages/rigging etc nix am hut - jetzt soll sich jeder seine gedanken machen...

    Tolles Video, danke!
    Man sieht bei 0:39 eine Abspannung. Diese Abspannung hat gehalten. Die Towers SR bewegen sich tatsächlich zunächst nur nach vorne, das Dach fällt dann im Radius um diesen Anker.


    Was nicht gehalten hat sind die weiteren Abspannungen, die man SR bei 0:50 sieht (hinter der Alurampe aus dem Truck zur Bühne, an den Betonleitplanken). Siehe auch mein Bild weiter oben.


    Die Betonleitplanken SR und die Abspannung daran sieht man bei 8:12.


    hier nochmal etwas ruhiger SR und SL: http://www.youtube.com/watch?v=xBWH0oN12cc&feature=related
    Ganz am Ende sieht man auch die rechte (SL) Hauptabspannung


    Was man leider nicht sieht sind Abspannungen, die eine Bewegung des Dachs nach vorne hätten verhindern können. Man sieht auch keine Abspannungen, die ein Verdrehen hätten verhindern können. Wenn die Towers in den Beton verschraubt waren hätten 2 Kreuze, zusammen mit den zwei Hauptabspanungen den Einsturz verhindert. Aber da waren keine...



    Viele Grüße,


    Bernd




    PS Einige Leute im zitierten Forum und hier würde ich keine Bühne bauen lassen, das spiegelt sehr meine 9 von 10 - Wahrnehmung wieder. Selbst "amtliche" Hersteller können es nicht: http://www.eventprojectsgmbh.de/balastierung.html



    PPS wie geil ist das denn: http://www.youtube.com/watch?v=nHgzVnJk4TY&feature=related

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    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • Moin,


    ist zwar 2009, aber hier sieht man die hinteren Abspannungen - an wie Spielzeug wirkenden Betonleitplanken:
    http://www.youtube.com/watch?v=4txklPnqnxo&feature=related
    2009 sind es noch vier Leitplanken hinten (US), 2011 waren es nur 2, nach Aussage des oben zitierten Kollegen, und in weiteren Videos zu sehen. Und dazu kam, neu, Video und Backdrop.


    ...und die von mir "Hauptabspannung" genannten beiden Abspannungen hängen 2009 auch an so einem Betonstückchen. Reibkoeffizient Beton auf Dreck? Was bleibt davon übrig wenn man mit einem Seil nach oben zieht?


    Die Basis der Bühne, also die 6 inneren 6 Towers und das Dach gibt es dort seit spätestens 1996. Es ist also denkbar, daß das ALU müde war.


    Und das Verhalten der Obrigkeit erinnert an das Loveparade-Unglück. Bei der Loveparade waren es Chaoten, in Indianapolis eine Windböe mit 80mph. Interessen...
    Bei 80mph steht kein Mensch mehr, auch nicht schräg. 10m/s waren da nach Beaufort-Skala 5-6, schaut Euch Haare auf dem Kopf eines Menschen an, der bei 40km/h seinen Kopf aus dem Fenster eines Autos hängt, und dann das Video, das passt gut, finde ich.



    Leute ....Wahnsinn ....ein Telefonbuch auf Bleistiften, festgebunden an Radiergummis.


    Aber die zerquetschten Menschen waren kein Playmobil, Die waren echt :cry:



    Viele Grüße,


    Bernd

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    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


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    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


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  • Zitat

    Ein paar Schräg-Seile und Anker waren schon dabei, jedenfalls entnehme ich das dieser Analyse:

    Klar wird das Ding da nicht unverspannt einfach so rumgestanden haben. Trotzdem vermittelt das Ganze beim ersten Anblick den Eindruck einer 'Pushing the limits' – Konstruktion; geht ja auch ein wenig aus dem verlinkten Post ("... retrofited (by thomas and MAS) to increase it's load capacity ...") hervor. Ob James Thomas bei der Einsetzbarkeit des Ground Support Towers ursprünglich jemals an 60' hohe Outdoorkonstruktionen in Problemwetterzonen gedacht hat?


    'Pushing the limits' bedingt zwingend absolute Fehlerfreiheit bei der Ausführung. Dieses für den Arbeitsalltag in einer 'Der ganz normale Wahnsinn' - Branche bei jedem Beteiligten stillschweigend als gegeben vorauszusetzen ist schon mal so ziemlich der allergrößtmögliche Fehler. Und zwar von oben!
    Ein falscher Griff in die Schäkelkiste, ein ablegereifes 'dieses WE geht das noch' Steel, ein 'müsste eigentlich halten' Erdnagel, ein 'da muss noch der Backlinetruck durchpassen' nicht penibel eingehaltener Abspannseilwinkel, ein 'sieht alles noch ganz gut aus' unentdeckt vorgeschädigtes Towersegment – und das ans Limit gerechnete Konstrukt ist ein hoch gefährliches Schönwetter – Kartenhaus. Schöner Schauereffekt auf Youtube. Weitaus weniger schön, wenn man drunter liegt. Ist es das wert?


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • tja, das ist wie immer der grad zwischen risiko und gewinn maximierung. je höher das risiko (hier eine offensichtlich überlastete konstruktion) je höher die rendite, wenn eben nichts passiert. das ist in allen geschäften so (öl katastrophe im golf von mexiko ist da ein weiteres prominentes beispiel, das dieses handeln nicht nur auf unsere branche beschränkt ist.

  • Dass wir hier alle nur mutmaßen können ist denke ich auch allen, die hier schreiben klar.
    Ich finde es aber trotzdem ein Thema, dass wohl immer aktuell bleiben wird und das einen offenen Meinungsaustausch lohnt.
    Einen Grund für diesen "Kollaps" zu suchen halte ich vom Schreibtisch aus für unrealistisch.
    Allerdings habe ich auf diversen Jobs in USA einige Konstruktionen gesehen, bei denen wirklich jeder mit dem Kopf schütteln würde, alledings auch wirklich amtliche Dächer. Nur so viel: Die Wahrscheinlichkeit, dass die dort einen Groundsupport einfach so auf die grüne Wiese stellen ist nicht so gering!


    Was ich allerdings viel wichtiger finde und auch aus einigen Beiträgen herauslesen kann sind folgende Punkte (kein Anspruch auf vollständigkeit):
    - Keine Wettersituation kann sich konkret vorhersagen lassen - ein Restrisiko besteht.
    - Eine Evakuierung ist u.U. nicht mehr möglich bzw. ist die Frage wann zu evakuieren ist nur schweer zu beantworten.
    - Es reicht auch genau eine Böe
    - Jede Konstuktion, sei sie auch noch so durchdacht, gerechnet, überprüft... hat eine schwächste Stelle
    - Viele Konstruktionen sind zwar auf dem Papier ganz schön, in der Praxis aber schweer richtig realisierbar:
    -Erdnägel: wer berechnet die genauen Eigenschaften für den jeweiligen Untergrund?
    -Ballast: kann eigentlich nur vertikale Kräfte 100%ig aufnehmen. Meistens geht die Wirkung schon durch falsches Anschlagen flöten. Horizontale Kräfte (auch Schrägzug - Windverbände) lassen sich nicht wirklich bestimmen: Reibung, Material (Ballast), Untergund.....
    -ich persönlich sehe das Risiko nur bei solchen Konsruktionen minimiert, bei denen die Unterkonstruktion zu einem Teil der Statik wird, da dann viel weniger Unbekannte mehr im Spiel sind. Dann wirkt auch ein Ballast nur noch vertikel und den Rest übernimmt die Statik.
    -in einigen Konstruktionen sind mir zu viele "statische Tricks": z. B. lassen sich ja die Kräfte, die der "fehlende" fordere Windverband aufnehmen müßte, durch horizontale Windverbände in der Dachfläche auf andere Stahlseile ableiten.
    Wenn ich aber eine Kraft theoretisch um diverse Ecken und durch viele Bauteile rechne, dann sieht das nur auf dem Papier gut aus.


    Es gibt bestimmt genug Punkte über die sich hervorragen diskutieren und auch streiten läßt.
    Wichtig ist es denke ich bei allen Veranstaltungen mit Bühnendächern wachsam zu sein, auch wenn man nicht direkt in der Verantwortung ist, und dann im Grenzfall für sich selbst zu entscheiden, ob man geht (und auch andere dazu aufforder. Und genau da wird es auch schon wieder schwierig)
    Ich war auch auf dem Taubertal (Hauptbühne) und bin nach meinen Überlegungen (Konstuktion, Standort....) auf der Bühne gebleiben. Die Veranstalter dort waren übrigens zu jeder Zeit über die Wetterlage/-Warnung und auch über die Ereignisse im Umland informiert.

    ...Holz ist braun!

  • Zitat von "verstärkerberserker"


    Was ich allerdings viel wichtiger finde und auch aus einigen Beiträgen herauslesen kann sind folgende Punkte (kein Anspruch auf vollständigkeit):
    - Keine Wettersituation kann sich konkret vorhersagen lassen - ein Restrisiko besteht.


    Hier gebe ich dir nur bedingt recht. Natürlich ist wetter nicht 100% genau vorauszusagen. Ein Unwetter entsteht aber vermutlich in den wenigsten Fällen direkt über der Bühne.


    Eine gewisse Voraussagbarkeit besteht also schon wenn man sich bemüht. Aber hier wieder die Frage:
    Hand aufs Herz: Wie oft seht Ihr denn bei Produktionen einen Windmesser an der Bühne oder man bekommt mit, dass sich der Verantwortliche in regelmäßigen Abständen beim Wetterdienst/dem nächsten Flughafewn o.ä. schlau macht um eine nahende Gefahr wenigstens ein paar Minuten im voraus zu kennen.


    Hier hängt es meines Erachtens zu größeren Teilen an der Durchführung als an den Möglichkeiten die man hat.

    Daniel Heide
    Lange Reihe 4
    99755 Hohenstein


    Lass dir von Keinem imponieren der sagt: "Das mache ich schon seit 20 Jahren so!" Man kann etwas auch 20 Jahre lang falsch machen.
    Bildung ist meistens kostenlos, manchmal auch umsonst!

  • Zitat von "daniel heide"

    Eine gewisse Voraussagbarkeit besteht also schon wenn man sich bemüht. Aber hier wieder die Frage:
    Hand aufs Herz: Wie oft seht Ihr denn bei Produktionen einen Windmesser an der Bühne oder man bekommt mit, dass sich der Verantwortliche in regelmäßigen Abständen beim Wetterdienst/dem nächsten Flughafewn o.ä. schlau macht um eine nahende Gefahr wenigstens ein paar Minuten im voraus zu kennen.


    Hier hängt es meines Erachtens zu größeren Teilen an der Durchführung als an den Möglichkeiten die man hat.


    Ganz ehrlich:
    Ich kenne das von mindesten 95 % der Open Air Bühnen, wo ich bin.
    So etwas ist bei größeren Bühnen auch üblich und Wetter gibt es immer Prognosen.


    Ich habe es andersrum heuer schon erlebt, das die Prognosen so schlimm waren, das die Arbeit eingestellt und auch unterbrochen wurde.
    Und dann war kaum was.
    Und das war ein großes Festival.


    Sicherheit wird schon Ernst genommen, das ist zumindest meine Erfahrung

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  • Das das nicht vollkommen unüblich ist wollte ich auch nicht behaupten Klaus. Ich habe das auch schon gesehen oder bei schlechteren Prognosen selber schon gemacht, dass ich ca. alle 5 Minuten nach Updates telefoniert habe.


    Aber das ist glaube ich nicht auf 95% aller Baustellen Usus. gerade wenn man eine gewisse Größenordnung unterschreitet habe ich (zumindestens gefühl) häufiger den Eindruck, dass diese Aspekte leiden.

    Daniel Heide
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  • Im Konkreten, was Pukkelpop zb betrifft, bin ich überzeugt, das dies nicht das Problem war, Windmesser sind bei sowas vor Ort.

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  • Ich kenne es von großen Bühnen und Festivals auch so, Windmesser, Wettertelefon etc.
    Auch eine Zelt-Evakuierung wegen Starkregen hatte ich kürzlich miterlebt.


    Jetzt aber: hat die Person, die die Arbeit an einer Bühne einstellen lässt, auch die Authorität, ein 60000er-Festival zu evakuieren? Gibt es Pläne dafür? Wie würde man z.B. die Donauinsel evakuieren? Wohin sollen die Leute gehen?

  • Donauinsel konkret erlebt:


    Damals nach dem Sturm am Aufbautag, wo auch die Fotos sind:
    An den Showtagen wird bei Wettervorhersagen, die ein anziehendes Gewitter zeigen, der Zustrom gesperrt ( polizeilich, was auf der Insel ja einigermaßen leicht geht ) und die Personen werden großteils unter die Brücken evakuiert.
    Von denen gibt es genug, da bringt man schon einiges hin.
    Und es gibt Unmengen an Container auf dem ganzen Gelände.
    Nebenbei hat jede Bühne CDs mit Notfalldurchsagen für verschiedene Szenarien, die auf Aufforderung gespielt würden,
    Die jeweiligen Bereichsleiter sind über Funk mit der Sicherheitszentrale direkt verbunden.


    ICh wurde immer die ganzen Jahre über zu erwartende Stürme informiert.
    Der Sturm vor Jahren hatte das Problem, das es am Aufbautag passierte, als gerade die Funkgeräte ausgegeben wurden.
    Und dann war der Sturm noch viel schneller da und stärker als erwartet.


    Nächstes Beispiel am Live Ball in Wien heuer:
    Es gab genaue Anweisungen ( in Papierform ) , bei welchen Windgeschwindigkeiten genau welcher Betrieb eingestellt wird.
    Und ab wann wohin evakuiert wird usw.
    Und was die einzuleitenden Notfallmaßnahmen wären.
    Es war auch ein Gewitter im Anzug, welches ca 3 km vom Geschehen vorbeizog.
    In der Sicherheitszentrale waren die Zuständigen Fachleute, vom Statiker über Rettung, Polizei, Direktleitung Wetterdienst usw ) und die hatten immer die Möglichkeit, über ein Notwarnsystem an alle wichtigen Stellen zu reden.
    Im Notfall wären Evakuierungsdurchsagen gekommen.
    Das Notwarnsystem für interne Kommunikation war auf analoger Basis aufgezogen ( Schaltermicros mit EOns und Verteilerpult auf Doppelaggregat )
    Diese System gibt es schon seit Jahren, und zwar auch schon lange vor Duisburg, denn immer mit dem Background, es könnte Funk oder Telefon zusammenbrechen.


    Anderes Festival in Österreich letztes Jahr:
    Es wurde evakuiert, als klar war, das ein Sturm direkt auf uns zuzog.
    Wir wussten das rechtzeitig und es wurde evakuiert.
    Auf das freie Gelände.


    Ich bin meist auf der Bühne und bekomme sehr oft mit, wie die Situation kommuniziert wird.
    Man weiß oft schon, das was kommt, aber WAS genau, das läßt sich nicht immer wirklich genau sagen.
    Ich bekomme oft genug mit, das was viel stärker oder schwächer kommt, als es vorhergesagt war.


    Ich weiß auch eigentlich von allen Festivals wo ich bin, das es immer Notfallpläne gibt.


    Und was man auch nicht vergessen darf:
    Wenn Unwetter kommt, und Regen, dann laufen die meisten Leute dorthin, wo sie von Regen geschützt sind.
    Und das sind auch oft die gefährlichen Plätze.

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  • Moin,


    Zitat von "falcocgn"

    Ein sehr interessanter Ansatz, das örtliche Unnion-Local als für den Arbeitsschutz verantwortlichen Arbeitgeber anzusehen. Eigentlich richtig!


    Aua?


    Da bin ich doch mal gespannt ob mich die IG-Metall vorsichtshalber rausschmeißt, in der ich als Freiberufler immer noch Mitglied bin. Auch wenn "Unions" in den USA sicher etwas anders strukturiert sind, und durchaus Verbänden wie z.B. dem VPLT ähnlich sind, weder VPLT noch IG-Metall sind Arbeitgeber. Ebensowenig ist eine Agentur Arbeitgeber, auch dann nicht, wenn sie im Auftrag Geld eintreibt. Wenn man nun annimmt, daß IATSE Local 30 sowohl Gewerkschaft, als auch Verband, als auch Agentur ist, selbst dann bleiben IATSE Local 30 - Mitglieder Freiberufler. Freiberufler haben nur Auftraggeber, wenn also was schiefgeht, dann müssen mögliche individuelle Verfehlungen auch individuell untersucht werden.


    Ich weiß ja aus anderen Deiner Beiträge worauf Du rauswillst, Falco, und halte das auch für Ehrenwert. Die Lösung ist tatsächlich freiberufliche Arbeit zu verbieten, und so Auftraggeber zu zwingen Arbeitsverträge anzubieten.


    Das ist aber OT, Thema verfehlt, denn es waren ganz klar Angestellte des Bundesstaates Indiana, die für die Folgen des Einsturzes verantwortlich sind.



    Was da in Indianapolis passiert wird dort auch völlig richtig eingeordnet.

    http://www.wthr.com/story/1670…es-fair-collapse-findings


    Hier steht ganz klar (unter "related Links" :wink: ) was da passiert ist und warum nicht evakuiert wurde:


    http://www.wthr.com/story/1676…state-fair-stage-collapse


    Related Link:


    http://ftpcontent.worldnow.com/wthr/PDF/hoyestatement.pdf


    Ich kopiere das mal im Volltext, damit es nicht verlorengeht:


    ..........................................................................................
    Transcript of the Testimony of Cynthia C. Hoye -
    30(b)(6)
    Date: January 16, 2012
    Volume: I
    Case: Angela Fischer, et al. v. Mid-America Sound Corp, et al.
    Printed On: February 8, 2012
    Stewart Richardson and Associates
    Phone:317-237-3773
    Fax:317-237-3767
    Email:depo@stewartrichardson.com
    Internet: http://www.stewartrichardson.com
    Indianapolis Evansville Fort Wayne
    120
    1 doing.
    2 Q How did you go about calling for the meeting?
    3 A I informed Margaret Davidson to ask those people --
    4 those people, to ask Eric specifically, Margaret,
    5 Pat Berger, who -- director of administration, who
    6 sent in his behalf Steve Simmerman, who is
    7 president of the fair board, that we would -- and
    8 Margaret asked Annie to be there too to have a
    9 conversation about the impending weather.
    10 Q And what was the source of you learning that there
    11 was a front that might hit about the time of
    12 showtime?
    13 A We had been in contact with the National Weather
    14 Service all day long to get updates about the
    15 weather front that was coming through.
    16 Q Who was doing that?
    17 A Ray Allison, who is in charge of logistics and
    18 safety.
    19 Q What was discussed during the 8:00 to 8:15 meeting?
    20 A The beginning of the conversation was more -- and
    21 let me just describe, it was not a sit-down meeting
    22 like this. Most of us were standing up in this
    23 small trailer, as you identified that trailer
    24 earlier. So it was information gathering and a
    25 request given to Eric to communicate to the act
    121
    1 that, given this information, that our choice was
    2 to delay the concert.
    3 Q What time was Sugarland set to come on stage?
    4 A 8:45.
    5 Q The Sugarland show was to run from 8:45 to 10:15?
    6 A Okay. Yes.
    7 Q A 90-minute show was required?
    8 A Yes. Thank you for the amount.
    9 Q Who made the request to Eric Milby to request the
    10 band to delay the show?
    11 A I believe it was me, and he went down to talk to
    12 the band about the request from the fair to delay
    13 the event, the show.
    14 Q Was Hellen Rollens present in the trailer when all
    15 this took place?
    16 A No, she was not.
    17 Q So Eric Milby, from Dave Lucas Entertainment,
    18 leaves the production trailer to go talk with the
    19 band; correct?
    20 MR. BOHO: Objection. Objection. Assumes
    21 facts not in evidence and incomplete hypothetical.
    22 Eric Milby is a separate contractor. She told you
    23 that. You just threw in something that you didn't
    24 provide foundation for.
    25 A Eric Milby went back to talk to the act about our
    122
    1 desire to delay the concert.
    2 Q How long was Eric gone?
    3 A I don't know the exact time frame.
    4 Q Best estimate?
    5 A Five minutes.
    6 Q Did all of the individuals that you had mentioned
    7 remain in the production trailer while Eric was
    8 gone?
    9 A There were a lot of people that were in and out.
    10 Specifically, Dave Lucas was in and out with his
    11 kids. I think Andy Wilson might have been in and
    12 out. Jo might have been in and out. But Steve
    13 Simmerman remained; Margaret Davidson, Cindy Hoye
    14 remained in the trailer.
    15 Q When you say "Jo," I'm sorry.
    16 A Nahod, also a separate contractor for promotions.
    17 Q The advertising/marketing person; correct?
    18 A (Witness nods head.)
    19 Q Eric Milby came back then; correct?
    20 A Correct.
    21 Q What did he say?
    22 A The conversation then, he described that the lead
    23 singer took 30 minutes to warm up, and there was a
    24 concern about timing because of her need to warm up
    25 and if she warmed up and went on stage but then had
    123
    1 to come back. So there was a lot of conversation
    2 about her needing to warm up.
    3 Q When you say "the lead singer," you're referring to
    4 Jennifer Nettles?
    5 A Yes. The other part of the conversation was that
    6 they were trying to get to Iowa to play the Iowa
    7 State Fair, and so they said they did not want to
    8 delay.
    9 Q When you say "they said they did not want to
    10 delay" --
    11 A What Eric responded back to us is that the show
    12 wanted to go on because they had -- they were
    13 concerned about the jump from Indianapolis to
    14 Des Moines.
    15 Q And when you say "they," you're referring to
    16 Sugarland?
    17 A Yes.
    18 Q Would it be fair to say that you had requested that
    19 the show be delayed but Sugarland had refused,
    20 through Mr. Milby, to delay the show?
    21 A Correct.
    22 Q What happened next?
    23 A There was a conversation ongoing, and timing I am
    24 unclear on. But I was in a conversation with Paul
    25 Poteet and asking him when he thought the storm
    124
    1 would pass, with the idea of them going on at --
    2 the knowledge we had was that the storm was going
    3 to hit at 9:15. And so we had -- I had asked Paul
    4 Poteet to look at the radar and see what would have
    5 happened an hour out, so could we, in fact, get the
    6 show in at 10:15.
    7 Q What did Paul tell you?
    8 A Not very clear exactly what he told me, but what I
    9 saw was that it was breaking up on the back end,
    10 and there was more likelihood on the back end than
    11 the front end given the radar.
    12 Q And you say you saw. Did somebody have a computer
    13 with weather radar on it?
    14 A Bob Williams did and Paul Poteet did.
    15 Q Okay. So Bob Williams of Mid-America had a laptop?
    16 A Correct.
    17 Q Okay. And he had pulled up the weather radar on
    18 his laptop?
    19 A Correct.
    20 Q When you requested to delay the concert event,
    21 would that also have included evacuating people
    22 away from the stage area to some type of shelter on
    23 the fairgrounds?
    24 A If we delayed, we were talking about getting people
    25 out of the venue and then coming back into the
    125
    1 venue when -- roughly 10:15, when we thought the
    2 weather would be more stable.
    3 Q So the plan would have been to open up the gates
    4 and let everyone file out away from the stage area?
    5 A That plan was not discussed at that point.
    6 Q Is that what you intended?
    7 A Later in the evening.
    8 Q Even though you had not discussed the plan at
    9 8:00 or 8:15 when you had this meeting to delay the
    10 show, it was still your intent not to have people
    11 in the Sugar Pit or in the seating around the
    12 track?
    13 A Correct.
    14 Q And just to be clear, Sugarland said no to your
    15 plan?
    16 MR. TRIMBLE: There's more to the story.
    17 A Right. So when we were looking at the radar and
    18 asking about a delay at 10:15, Eric was instructed
    19 to go back down to the act the second time.
    20 Q What time would this have been approximately?
    21 A Ten after eight? I don't know. Somewhere between
    22 8:00 and 8:15. He was instructed to go back down
    23 and ask for a delay again. This time he took Annie
    24 O'Toole with him.
    25 My understanding of what took place was a
    126
    1 conversation that included, What can we do to
    2 convince you to delay; can we pay for extra
    3 stagehands in Des Moines; can we reduce the set
    4 time period. So it was trying to encourage them to
    5 accept what the venue wanted, which was a delay.
    6 Q What happened then?
    7 A Eric came back and said they want to go on.
    8 MR. HUELAT: They what?
    9 THE WITNESS: They wanted to play.
    10 BY MR. BRADLEY:
    11 Q So the second request to delay the show was refused
    12 by Sugarland?
    13 A Correct.
    14 Q When Eric came back from that second request, did
    15 Annie O'Toole also return with him?
    16 A I'm not a hundred percent clear, because when he
    17 came back, he said, They want to play, and I've got
    18 a problem with the State Police; can you help me.
    19 So I'm not sure she was there or not.
    20 Q When you say "a problem with the State Police,"
    21 what do you mean?
    22 A Sugarland's production people were upset that there
    23 were so many State Police officers backstage. He
    24 also -- the way I understand it, the production
    25 person with Sugarland was upset that there were law
    127
    1 enforcement officials that were bringing people
    2 through backstage that were not designated to be
    3 there. And so he asked -- Eric asked me to help
    4 reconcile that situation.
    5 Q When you say the Sugarland "production person," are
    6 you referring to Chris Crawford?
    7 A I don't know for sure. I believe it was him, but I
    8 don't know for sure it was Chris.
    9 Q What did you do then?
    10 A That's when I met up with Captain Weaver, who was
    11 backstage, and asked him if he would help me
    12 reconcile the situation. And we talked and
    13 determined that we would place three State Police
    14 officers closer towards the clay track and then
    15 three State Police officers closer to the half-mile
    16 track so they would not be right in the up-and-down
    17 ramp by the stage.
    18 Q Did you go down into the bunker, then, when you
    19 talked with Captain Weaver?
    20 A I don't usually ever go down into the bunker.
    21 Q So you --
    22 A No. Sorry, no.
    23 Q Okay. Thank you. No problem.
    24 Who would have been, I guess, down in the
    25 bunker at that time?
    ................................................................................
    befragt wurde: http://digital.ibj.com/Olive/ODE/IBJIW/LandingPage/LandingPage.aspx?href=SUJKSVcvMjAwOS8xMS8wOQ..&pageno=OQ..&entity=QXIwMDkwMg..&view=ZW50aXR5


    :shock: abgesehen davon, daß da jemand 30 Minuten braucht um sich die Nase zu pudern, und sich deswegen über anwesende Polizisten beklagt :wink: ...


    ...steht da ganz klar, wer hier taktiert und damit die Sicherheit vernachlässigt hat. Die Kompetenz zur Evakuierungsentscheidung und der Durchführung derselben lag bei Angestellten des Staates Indiana. Und diese hatten vollständige Informationen: Die Schlechtwetterfront kommt - nicht nur auf dem Radar - AUCH MIT AUGEN DEUTLICH SICHTBAR, 25mph Wind gewährleistet die Bühnenkonstruktion, darüber ist zu evakuieren.


    Das Dach kollabierte um 20:50, kurz nachdem...


    "Capt. Brad Weaver, commander of special operations for the Indiana State Police, said he took the stage at 8:45 p.m. to warn the audience of severe weather."


    http://www.youtube.com/watch?v=WQB-N_vfge4


    Davor passierte NICHTS außer Geschwätz ...wie in Duisburg musste die Polizei ran ...und konnte es nicht richten. Denn es gab keinen Plan, was in der Ansage des Polizisten klar erkennbar ist.



    Viele Grüße,


    Bernd



    PS Weiterhin deutliche Aussage von mir: Auch "Fliegende Bauten" müssen den örtlichen Bauvorschriften für feste Bauten (Windlast) uneingeschränkt entsprechen. Jedes Bierzelt, Zirkuszelt... ist so gebaut, nur bei Bühnen wird Blödsinn gemacht. DAS ist ein tatsächlich lösbares Problem.


    25mph, ich fasse es nicht....

    ----------------------------[---[--[-[IIIIIII]---------


    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • In den Staaten gibt es durchaus auch die Version mit der Union, das diese die Techniker und sonstigen Arbeiter bucht und abrechnet


    So gesehen könnte es schon sein, das man die garnicht so umsonst in die Pflicht nimmt.
    Ob es dort so war, kann ich natürlich nicht sagen

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Es geht mir nicht darum, selbständige Arbeit zu verbieten und allen Arbeitsverträge aufzudrücken. Abgesehen davon, dass wir keine Freiberufler sind, sondern selbständige Einzelunternehmer. Mir geht es darum, dass IOSHA als Arbeitsschutzbehörde ganz klar die Verantwortlichkeiten im Arbeitsschutz durchdekliniert. Die Union ist hier als Agentur in der Positiion, die Arbeitsschutzbestimmungen umzusetzen. In D ist das im ArbSchG geregelt, nach dem der Arbeitsschutz koordiniert werden muss. Koordination läuft von oben nach unten. Das ist in Indiana komplett schief gelaufen.

    -> Arbeitssicherheit, Koordination Arbeitssicherheit auf Großveranstaltungen

    -> Sicherheitskonzepte

    -> Schulungen

  • Moin,


    @ Klaus: Das könnte man tatsächlich so konstruieren, damit wird die Union zum (Leih-)Arbeitgeber, und die Hands zu Arbeitnehmern. Wer ist dann Gewerkschaft? Vorsicht Politik....
    Doch genützt hätte es nicht. Wenn das Dach wegen Konstruktionsnängeln eingestürzt wäre läge das im Verantwortungsbereich der erstellenden Firma, nicht bei den Hands, somit auch das Vorhandensein tauglicher Befestigungspunkte für die PSA. Ob die Union nun Siemens-Lufthaken...


    @ Falco: Wer da wem was aufdrückt möchte ich hier nicht diskutieren. Ein guter Vertrag ist ein guter Vertrag (und ich bleibe Freiberufler).
    Gebracht hätte das den Spotfahrern nichts, und auch dem getöteten Hand am Boden nicht, und den getöteten oder verletzten Zuschauern schon garnicht.
    Denn die Verantwortung für den einzig möglichen Vermeidungsweg - die vollständige Evakuierung - lag bei der State Fair, denn die hatten eine nur bis 25mph Wind sichere Bühne bestellt.


    Hier liegt die Ursache: Es ist nicht verboten Konstruktionen zu beauftragen, zu errichten, und über Personen zu betreiben, die der geforderten Statik für feste Bauten nicht entsprechen. Das ist ein schwerwiegender Verstoß gegen die Verkehrssicherungspflicht. Die Verantwortung für diese Pflicht liegt, in Person der obersten Chefin, mit Haftung beim Betreiber, in dem Fall beim Bundesstaat IL.


    Eine klare Ansage zum Zeitpunkt der Ansage von Weaver (soll ich die übersetzen?), eine klare Ansage ans Publikum sofort den Bereich um die Bühne zu verlassen, die Unterstützung der Räumung durch anwesende Sicherheitskräfte, und die ebenso klare Anweisung ans Personal, insbesondere die Spotfahrer im Dach, hätte die Situation nur entschärft.


    Diese Ansage hat die State Fair in Person der obersten Chefin vereitelt.


    Anyway, die ganze Diskussion um die Union schneidet den verletzten Hands und den Angehörigen der getöteten Hands ganz real den Zugang zu Entschädigungsleistungen ab.


    Die Verkehrssicherungspflicht muß beim Betreiber der Versammlungsstätte bleiben, denn nur der kann sie mittels Hausrecht auch durchsetzen.



    Viele Grüße,


    Bernd

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    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste