iLive-Tipp: Intercom selber bauen

  • zum thema intercom: im zeitalter der netzwerkverbindungen zum FOH gibt es ja keine analoge strippe mehr, so dass die alten intercoms zunächet nicht weiter verwendet werden können.
    ich habe zwar bereits vor jahren bei den einschlägigen intercom-herstellern um einen adapter "intercom auf LAN und zurück" gebeten, aber trotz der "die ídee ist ja sehr interessant"-reaktionen ist da leider nix weiter passiert.


    dann hab ich mir also mal was gebastelt.


    bühnenseite:
    - ne kleine aktivbox, die ihr signal von einer matrix bekommt. auf diese matrix hab ich dann einfach mein talkback-mikro geroutet (extern-In)
    - ein schalter-mikro (das "shout-mikro") an einen freien eingang meiner iDR48 angeschlossen (bei mir z.b. kanal 46).


    am FOH:
    - nun kann man den kanal 46 (=shout-mikro) auf den kopfhörerweg (PAFL-bus ="Ext-Talk to PAFL") schalten. mit dem inputgain des kanals lässt sich dann die gewünschte lautstärke einstellen ;)
    sobald man das mikro einschaltet und hineinspricht, wird es nun auf dem kopfhörer ausgegeben.
    - jetzt gab es nur noch ein problem:
    die optische signalisierung, das jemand was auf den kopfhörer spricht!
    dazu habe ich mir eine kleine schaltung mit einer LED gebaut, die einfach so ne art signalanzeige darstellt. diese box hab ich wiederum an eine matrix angeschlossen, in die ich das shout-mikrofon sende.
    sobald nun jemand ins shout-mikro spricht, leuchtet diese LED und man sieht, das jemand sprechen will.


    die kommunikation ist also einfach:
    am FOH zieht man sich den kopfhörer auf und spricht ins talkback-mikro
    an der bühne hat man eine aktivbox und ein mikro mit schalter...


    soweit jedenfalls die idee... dummerweise funktioniert die schaltung mit der LED nicht so wirklich zuverlässig, manchmal bleibt die LED auch einfach dauerhaft an... man bräuchte also ne bessere schaltung...


    ein herkömmliches intercom-system ist natürlich immer besser. aber dafür benötigt man eine freie analoge strippe.
    es gibt ja bereits diese multi-kabel, wie z.b. die bereits genannte mehrfach-leitung von SommerCable (Monocat Power 212)



    EDIT: fehlende bezeichnung "Ext-Talk to PAFL" eingefügt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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  • Zitat von "wora"

    adapter "intercom auf LAN und zurück"


    an dieser Stelle noch mal ein Tip:
    http://www.barix.com/Annuncicom_100/421/
    Da lässt sich mit sehr wenig Aufwand (19"- oder Tischgehäuse, Ethercon-Anschluss, XLR4-Einbaustecker, Call-Taster, Signalblitzer, Sprechschalter/Taster, Lautstärke-Poti) eine echte IP-Intercom für DT108/109 oder die bekannten Clearcom-Schraubzwingen draus machen. Blöd ist nur dass der Hersteller keine fertigen Beltpacks oder Zweidraht-Interfaces anbietet. :(

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zitat von "oton"

    ich frag immer nett beim Licht nach ... :D


    Die haben seit der Einführung von Artnet immer öfter das gleiche Problem... :shock:
    Kuriose Situation, selbst erlebt: mittelgrosse Roadshow, topmodernes Equipment, alles (Ton, Licht, Video) schick in digital über Etherflex oder Glasfaser - aber für die Kommunikation zwischen FoH und Bühne gabs nur ein RiFace und ein paar abgerockte Motorola GP340 Funken mit ständig kaputten Headsets und ohne Vorwarnung leeren Akkus... :cry:

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • ich hab schon vor drei jahren bei Axxent und bei ASL auf der PLS angeregt, diese lücke zu stopfen und solche adapter zu entwickeln.
    ich habe den eindruck das sie nicht erkennen, wie gut wir sowas gebrauchen könnten. das geht dann so lange bis die konkurrenz was auf den markt bringt...


    ich hab für mich das problem gelöst: ich verwende ein multi-kabel, in dem zwei analoge strippen untergebracht sind. mittlerweile brauche ich diesen adapter also nicht mehr.
    und ich nutze nur noch in ausnahmefällen die oben beschriebene lösung, mein Axxent intercom funktioniert da einfach besser und ist auch bei ruhigen konzerten (z.b. chorkonzerte) einsetzbar...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zur oben genannten Lösung: Was spricht denn dagegen, auch auf Bühnenseite den Kopfhörerausgang zu nutzen? Dann hört man sich beiderseits eben selbst auch noch auf dem Kopfhörer...


    Zudem kann man auf Pultseite einen PreAmp verwenden, dann kann man das Mikro wirklich überall hinrouten.



    Nebenbei hätte ich da auch noch einen Verbesserungsvorschlag bei A&H anzubringen: Der Talkback-Kanal sollte umgeschaltet werden können, sodass er mit einem Druck auf den Talk-Knopf eingeschaltet und mit dem nächsten wieder ausgeschaltet werden kann. Oder wenigstens dauerhaft einschaltbar ist. Ich hab viele Gasttechniker, die ein eigenes Talkback-Mikro mit Schalter mitbringen und diesen Schalter auch zu nutzen gewohnt sind.

  • Also ich hab das Problem bei anderen Digipulten noch nie gehabt.
    Ein Micro über das Pult zum Kollegen routen ( wenn man zb 2 Plätze hat ) und der fusselt es sich aus seinem Rack raus.
    Jeder hat eine schöne Brüllbox und ein Micro und gut ist es.
    Geht bei allen Pulten, die eine Digitale Stagebox sowie an der Konsole einige Ein und Ausgänge haben


    Und wegen Netzwerkintercom.


    Sowas hab ich schon gesehen als Prototypen.
    Letztes Jahr. wird wohl immer mehr gefragt.
    kann ja mal nachfragen, von wem das war.


    Die kann man dann übrigens wirklich über normales LAN verwenden

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    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Is' doch ganz klar: Die Hersteller versuchen so, ihre sackteuren (IMHO überteuerten) drahtlos-Intercomms an den Mann/die Frau zu bringen. Für selbige besteht überhaupt kein Handlungsbedarf...

  • Es geht ja jetzt primär auch nicht um A&H, sondern die Thematik betrifft alle Hersteller von Intercoms. Und hier stelle ich einfach fest, dass im Moment die Drahtlos-Lösung massiv gepusht werden. Schon mal nachgerechnet, was beispielsweise die Lösung von Telex kostet :D - die noch am günstigste Version von Altair kostet auch deutlich mehr als ein drahtgebundenes Intercom.

  • Zitat

    Nebenbei hätte ich da auch noch einen Verbesserungsvorschlag bei A&H anzubringen: Der Talkback-Kanal sollte umgeschaltet werden können, sodass er mit einem Druck auf den Talk-Knopf eingeschaltet und mit dem nächsten wieder ausgeschaltet werden kann. Oder wenigstens dauerhaft einschaltbar ist. Ich hab viele Gasttechniker, die ein eigenes Talkback-Mikro mit Schalter mitbringen und diesen Schalter auch zu nutzen gewohnt sind.


    ? Geht doch. Im Preference Menü kann man zwischen on/off und ptt umschalten. Nennt sich glaube ich "Talkback- Latch"


    Gruß, Michel

  • Zitat von "klauston"

    Also ich hab das Problem bei anderen Digipulten noch nie gehabt.
    Ein Micro über das Pult zum Kollegen routen ( wenn man zb 2 Plätze hat ) und der fusselt es sich aus seinem Rack raus.
    Jeder hat eine schöne Brüllbox und ein Micro und gut ist es.
    Geht bei allen Pulten, die eine Digitale Stagebox sowie an der Konsole einige Ein und Ausgänge haben

    diese vorgehensweise geht bei der iLive natürlich auch.
    einfach das direct-out signal eines mikros auf der jeweils gegenüber liegenden seite auf eine buchse routen und fertig.
    diese sehr einfache vorgehensweise wäre also nicht das problem.


    aber nicht jeder will am FOH eine brüllbox stehen haben.
    z.b. bei gala-veranstaltungen oder konzerten mit leiseren tönen ist das nicht immer machbar,
    deshalb habe ich mir die oben stehende lösung ausgedacht.





    Zitat von "klauston"


    Und wegen Netzwerkintercom.


    Sowas hab ich schon gesehen als Prototypen.
    Letztes Jahr. wird wohl immer mehr gefragt.
    kann ja mal nachfragen, von wem das war.


    Die kann man dann übrigens wirklich über normales LAN verwenden


    genau.
    ich verstehe nicht, warum die intercom hersteller das noch nicht begriffen haben. vielleicht ist es wirklich so, das sie gar kein interesse daran haben, das die alten intercoms weiter funktionieren könnten... der verdacht liegt dabei nahe.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Zitat von "Jens Droessler"

    Zur oben genannten Lösung: Was spricht denn dagegen, auch auf Bühnenseite den Kopfhörerausgang zu nutzen? Dann hört man sich beiderseits eben selbst auch noch auf dem Kopfhörer...


    ...


    gute idee!
    dazu müsste man dann vielleicht einen aux benutzen, denn über diese seitenkanal-funktion lässt sich nur ein einzelner input auf den kopfhörer routen.


    dann bliebe nur noch das problem mit der optischen signalisierung... wenn ich mal wieder ausrechend zeit übrig habe, muss ich mal verschiedene schaltungen austesten.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich zB hasse beim Arbeiten Intercom.
    Wenn das Licht leuchtet, muß ich meine Arbeit unterbrechen und den Kopfhörer aufsetzen.
    Am Monitor ist mir das oft zu langsam in der Kommunikation und ich "übersehe" das dann gerne :D
    Da ist für mich nur ein Brüllwürfel sinnvoll.
    Auch zum schnell reagieren, wenn ein Moderator auf die Bühne rennt usw.
    Da muß man nicht warten, bis der Kollege am FOH mal das Signal sieht.


    Klar, bei leisen Shows geht das schlecht, da muß man leise drehen und nur dann reden, wenn wichtig


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  • Ich würde statt dem "Schaltermic" ein anderes Mic verwenden mit einem externen Taster.
    Dieser Taster steuert ein Relais mit 2 paar kontakte.
    Der eine Kontakt erfüllt die Funktion des eigentlichen Schalters am "Schaltermic" und schliesst das Mic an deinem Kabel an.
    Der zweite Kontakt steuert einen Button von einer drahtlosen Klingel an und die sendet dir ein Funksignal, welches du zur ansteuerung deiner LED verwenden kannst.
    Sobald einer den Taster drückt, leuchtet deine LED am FOH und sein Mic ist an.
    Wenn er losläßt ist wieder Ruhe.


    Wie wärs damit?

  • ja, das wäre auch eine möglichkeit, die mir aber in der handhabung etwas kompliziert erscheint.
    man müsste dann am FOH ein mikro in die hand nehmen und zusätzlich eine taste drücken.. oder eine strechstelle aufs pult stellen.. hmmm...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wora ganz einfach. 10KHZ Ton und die Lampe geht an ;) Kleine Filterschaltung die darauf regiert Resonanzkreis Gleichrichtung etc. Fensterdiskriminator . Die 10KHZ unterdrückt man dann am Ausgang mit einen Saugkreis. Für Sprache fällt das nicht auf. Kann du ja bei mir in Auftrag geben :D . Das Problem ist eben der Rückkanal. Denn du weist ja nicht wann dein Kollege Zeit für dich hat. Also benötigst du einen Rückkanal.


    Das wäre mir alles zu blöd mein Spruch wäre dann" Kollege xyz könntest du mir mal ein XLR Kabel zum FOH ziehen"

  • meine licht-schaltung funktioniert prinzipiell schon.
    sobald auf der bühne ins das shout-mikro gesprochen wird, geht die lampe an.
    sie geht nur eben manchmal nicht mehr aus, was nun eindeutig an der schaltung liegen muss :D
    wenn diese schaltung also optimiert oder durch eine bessere ersetzt werden kann, ist alles in ordnung.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang