Neues von Allen & Heath?

  • die extrem kurzen produktzyklen wie im computerbereich wird es bei mischpulten nicht geben können. dazu ist der markt zu klein und die preise für das equipment durch die relativ geringen stückzahlen zu hoch. es ist ja eine spezialisierte technikbranche, die relativ gesehen sehr wenig umsatz macht (wie auch, mit den ganzen preisdumpern).
    so gesehen lohnt es sich also gar nicht, so kurze zyklen einzuführen, denn die kunden werden nicht ständig neue geräte kaufen (können)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • @ wora: Die Unterschiede zwischen iLive und iLive-T sind mir ja bewusst. Trotzdem werden viele, die sich vor dem T schon für iLive interessiert haben, eher dann das T gekauft haben, weil sie die Modularität bzw. mehr Fader nicht brauchten. Denn der Rest ist ja quasi identisch. Die Oberfläche bietet die gleichen Funktionen und die Software ist sogar die selbe. Das ist eine der Stärken des iLive, aber genauso ist es auch eine Schwäche.


    Und genauso wird nun die Verleihbude an der Ecke eher zum GLD80 greifen als zum T80 mit iDR32. Ich bin auch am hin und herüberlegen. Flexibler wäre es mit mehr iDR und mehr iLive-Surfaces, viel billiger aber mit GLD80. Thomann listet das Ding für 5500 Euro, dazu noch die Stageboxen, die große für ca. 1500, die kleine für 700. Das ist zusammen weniger als das T80-Surface kostet, und das kann ohne iDR weniger als ein Brot.


    Wenn man es natürlich so betrachtet, wie du sagst, dass nämlich der "iLive-Markt" gesättigt ist, wäre die Funktion zur kompletten Ansteuerung der iDRs kaum schadhaft. Die T80 könnte dann aus dem Programm genommen werden, und wer "nur" ein GLD80 möchte, der kauft sich eh kein iDR dazu, sondern die viel billigeren GLD-Stageboxen. Ich kann mir dazu vorstellen, dass sich A&H die Möglichkeit für später offen lässt. Wenn man sieht, dass die T80-Verkäufe nun völlig einbrechen und die User dafür verstärkt nach "GLD mit iDR" fragen, und evtl. sogar die Käufe davon abhängig gemacht werden... dann wirds mit dem Neinsagen schwierig...


    Ansonsten denke ich, dass die etablierten Pulthersteller sich nicht auf PC-typische Produktzyklen einlassen werden. Es ist ein erhöhter Entwicklungsaufwand. Mal abgesehen vom Urprodukt, welches komplett durchentwickelt werden musste, greift jede neue Generation auf die vorhandene Technik zurück, aber wenn jedes Jahr die komplette Line erneuert wird, muss jedesmal was entwickelt werden, die Produktion umgestellt werden etc. Und da hat wora Recht, dafür sind die Stückzahlen einfach zu gering. Wenn man liest, dass das iLive "soooo erfolgreich" ist mit gerademal 600 T-einheiten in Deutschland...
    Nun werden das auch die Vermietcompanies das nicht wollen, das ständige hin und her, das ständige Umlernen, immer wieder auch das ganze Drumherum anschaffen, Cases etc., und höhere Vermietpreise zu etablieren... Ich würde sagen, es ist einfacher, zum Mond zu fliegen. Die ganz großen Pulte sind immer so ca. 3 Jahre gefragt für Touren etc., dann haben sie ihren Hype-Faktor verloren und die nächste Generation (nicht unbedingt aus dem selben Haus) rückt nach. Bemerkenswert gut hält sich da z.B. die Vi-Serie von Soundcraft, da wird allerdings wohl auch ab und zu schon herstellerseitig gerammscht, was die Preise betrifft. Bei den kleineren Pulten gilt das mit den drei Jahren eher nicht. Die werden eh nicht für Touren spezifiziert, wo der Toner explizit spezifizieren darf (Rammstein z.B. wird wohl nicht mit einem M7CL unterwegs sein). So hat alles irgendwie seine Ordnung, nur Behringer rüttelt halt irgendwie daran... Was aber den Markt für Vi6 etc. wohl kaum berühren dürfte.

  • noch eine kleine anmerkung zum thema produktzyklen:
    ich gehe mal zu den lautsprechern: z.b. JBL bringt ja jedes jahr eine komplett neue lautsprecherserie und bewirbt die immer irgendwie mit "revolution" oder so... ;)
    das hat den vorteil, das der hersteller jedes jahr wieder in irgendwelchen fachzeitschrifen auftaucht.
    ergebnis: niemand nimmt das mehr ernst, vor allem nicht in der professionellen ecke.
    das gegenteil ist Nexo: hier kann man lautsprecher eine ewigkeit lang kaufen, auch nachkaufen ist nach einer dekade noch machbar. ergo: das ist was für professionelle beschaller, denn es dauert meist ein paar jahre, bis sich ein LS-system in unserem markt richtig etablieren kann.
    so ähnlich ist es auch bei digitalpulten: es dauert einfach, bis jeder mal an einem bestimmten digipult gestanden hat oder gar seine eigenen files stricken kann. 3 jahre sind hier wirklich zu kurz.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • @ wora: Genau. Aber die drei Jahre waren nicht so gemeint, dass der gleiche Hersteller innerhalb einer Klasse schon das nächste Pult präsentiert. Es ist wohl mehr so, dass die großen Pulte ca. drei Jahre für "angesagte" Produktionen gefragt sind, danach findet sich ein neues Objekt der Begierde für die "Top-Techniker", und die großen Companies haben auch kein Problem, diese dann für große touren zu kaufen, hinterher sind die Pulte eh bezahlt. Trotzdem bleiben sie im Bestand, werden aber deutlich billiger vermietet, auch weil neue Pulte im Stall sind, die dann bei den Produktionen gefragt sind, wo auch hohe Mietpreise bezahlt werden. Quasi rutscht die alte Topklasse ins Mittelfeld ab. Die neuen Pulte stammen dann oft nicht mehr aus dem selben Haus wie die alten, weil die Tourtechniker sich umorientiert haben, die neuen Features da haben wollen und der alte Hersteller eben noch nicht nachrückt. Mich berührt dasnicht sehr, ich kann keine 250000 Euro für ein Pult ausgeben, aber ich sehs bei den großen Companies und auch in der Nachbarschaft.


    Insgesammt denke ich, sollte die Entwicklung mehr in Richtung völlig modularer Systeme gehen. Alles auf Karten, und zwar einzeln. Mehr Kanäle? DSP-Karte nachrüsten. Neue Features? DSP-Karte nachrüsten oder gegen neuere mit mehr Power austauschen. Neue Effekt-Engines? Software kaufen. Digitalcontroller-Features im Pult? Software kaufen. Mehr Inputs? 1HE-Kästchen mit 16 Ins und zwei Cat.7-Ports ins Rack schrauben? Mehr Outputs? Analog dazu. Und immer nur durchverkabeln. Und selbst die könnten noch modular aufgebaut sein, 4 Karten à 4 Ins oder Outs pro 1HE-Gehäuse. Alternativ könnte auch jede In/Out-Karte ihren DSP mitbringen. Es gibt viele Möglichkeiten, ein System flexibel und zukunftssicher zu gestalten. Selbst die Surfaces könnten nach alter Analog-Großtischmanier modular sein. Ja, der Einstieg wäre vermutlich tuerer, dafür könnten die Systeme aber vllt. 20 Jahre in ihrer Grundstruktur genutzt werden.

  • na ja, die ursprüngliche iLive ist ja auch modular aufgebaut, das weisst du ja. das ist zwar ein bisschen anders als du das schreibst, aber der haken dabei ist, das so eine modulbauweise zwar toll ist, aber eben auch teurer. und ob die dann 20 jahre aktuell gehalten werden könnte, steht auf einem ganz anderen blatt. daran glaube ich nicht.
    die sache mit den grossen companys stimmt natürlich, aber mit dem breiten markt sind die nicht wirklich vergleichbar.


    was die rocknet-karte angeht: ich nehme an, das die einfach niemand gekauft hat, oder?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    Mehr Kanäle? DSP-Karte nachrüsten. Neue Features? DSP-Karte nachrüsten oder gegen neuere mit mehr Power austauschen. Neue Effekt-Engines? Software kaufen. Digitalcontroller-Features im Pult? Software kaufen. Mehr Inputs? 1HE-Kästchen mit 16 Ins und zwei Cat.7-Ports ins Rack schrauben? Mehr Outputs? Analog dazu. Und immer nur durchverkabeln. Und selbst die könnten noch modular aufgebaut sein, 4 Karten à 4 Ins oder Outs pro 1HE-Gehäuse. Alternativ könnte auch jede In/Out-Karte ihren DSP mitbringen.


    :) Das erinnert mich ziemlich an ein gewisses Produkt, dass ich mir gerade auch wegen der möglichen Modularität gekauft habe.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Ja, ich dachte im Verlauf auch schon mehrfach an das im Forum bestens bekannte 'modulare' System. :wink:


    Eigentlich würde das meinem persönlichen Verständnis auch viel näher kommen, wenn da nicht immer noch ein vernünftiges hardware controller board fehlen würde. Ich mach da mal einen extra Thread auf, damit das hier nicht weiter off topic läuft.

  • So, nachdem ich kein ilivler bin, wundere ich mich ein wenig darüber, dass das nach der Messe hier so merkwürdig still ist. 8)


    GLD 80 zum Anfassen hatte ich und Sascha Kohl war so nett, mir einige Sachen zu zeigen. Erst mal Respekt dafür, dass für den Preis kein Billig-Ding, sondern ein grundsolides Handwerkszeug entstanden ist. Regler und Taster machen einen sehr ordentlichen robusten und haptisch angenehmen Eindruck, sehr viel angenehmer als die Knetgummitaster im Si Compact und für mich persönlich auch angenehmer als in der ilive. Alle die guten Sachen aus der ilive Bedienung wurden weitgehend belassen, die Lichtorgel fällt ein bisschen sparsamer aus, was mich bekanntlich überhaupt nicht stört. :D Was wirklich viiieeel besser und viiieeel schneller als bei den noch so teuren Oberdigitalboliden ist, ist die 'drag and drop' Ausführung der Kanalaquise für die Faderbänke, die sowohl für einzelne als auch Kanalgruppen funktioniert und perfekt auf den Punkt in einer rasenden Geschwindigkeit spielt, sodaß durchaus vorstellbar ist, das auch wärend laufender Soundchecks zu ändern, worauf ich bei 'custom fader banks' des Marktführers nicht so wirklich Lust hätte. Die boot-Zeiten konnten gegenüber ilive drastisch beschleunigt werden. Es handelt sich also definitiv nicht um einen "Spar-ilive" sondern um eine preiswerte neue Generation.


    Sehr interessant für meine persönliche Beobachtung war übrigens auch, dass das Gedränge zumindest in meinem kleinen "Beobachtungszeitraum" vor der GLD 80 sehr viel größer war als vor dem B. Wunderpult. :D , welches im direkten Vergleich irgendwie seltsam klobig und altbacken wirkt. Sollte es vielleicht doch so sein, dass das neudeutsche Qualitätsbewußtsein besser ist, als sein Ruf ?

  • Zitat von "guma"

    Sehr interessant für meine persönliche Beobachtung war übrigens auch, dass das Gedränge zumindest in meinem kleinen "Beobachtungszeitraum" vor der GLD 80 sehr viel größer war als vor dem B. Wunderpult. :D , welches im direkten Vergleich irgendwie seltsam klobig und altbacken wirkt. Sollte es vielleicht doch so sein, dass das neudeutsche Qualitätsbewußtsein besser ist, als sein Ruf ?


    Vor allem, wenn man bedenkt, dass sechs GLD's da gestanden sind, und nur zwei Behringer Pulte. Ganz wenig war bei Roland los, und so konnte ich mich mal mit deren Pult befassen. Ist auch gar nicht so dumm, die Kiste.


    Tomy

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  • Um kurz bei Roland zu bleiben: Die Pulte kommen für mich optisch nicht in Frage. Das mag komisch klingen, aber die Geräte sehen eben so sehr nach Studio- oder gar DJ-"Spielzeug" aus, dass ich Angst hätte, dass Kunden bzw. Bands einen schlechten Voreindruck hätten. Der lässt sich selbst durch makellose Arbeit kaum beseitigen. Beim GLD, und selbst beim Behringer, hat man dagegen gleich den Eindruck, dass die Geräte auf die Straße gehören. Das sieht nach professoneller Touring-Arbeit aus. Über Klang und Bedienung möchte ich dabei keinesfalls meckern!


    Im Übrigen plant Roland nun wohl größere Pulte und ein (rückwärtskompatibles) neues Digitalcore (REAC2).


    Zum GLD:
    Ich habe es befingert und kann von den Tastern, Potis und Fadern nichts schlechtes berichten. Ja, die Taster sind aus Gummi, aber nicht ganz so wabbelig wie mans von anderen Produkten kennt und ein gewisser Druckpunkt ist gegeben. Beim Durchsehen der "Kanaloptionen" dachte ich zuerst "Soll das ein Witz sein? Schon wieder diese Einschränkung der Kanal-EQs auf bestimmte Frequenzbereiche??", dann Kontrolle, ob die Umschaltoption im Surface-Setup vorhanden ist... Nein, ist sie nicht! Oh je... Ach, guck an, sie steckt direkt in dem kleinen Optionsmenü, das es in nahezu jeder Ansicht am unteren Bildschirmrand gibt. Um es zu öffnen, muss man es streicheln. Weiterhin hatte ich mich im Vorfeld gefragt, wie man den GEQ auf die "zu wenig" Fader bekommt. Das funktioniert mit dem GEQ-Flip-Taster. Der erste Druck legt den unteren GEQ-Bereich auf die Fader, ein zweiter Druck den oberen. Dabei stellte sich heraus, dass der GLD-GEQ sogar schon bei 31Hz anfängt!
    Ich habe dann noch gefragt, ob man per ACE-Karte nicht wenigstens die Preamp-Gains einer iDR steuern könnte, man meinte das erscheine sinnvoll, mal sehen.


    Ich habe zudem noch gefragt, wie man den ungefähren Leistungsumfang eines T80 mit einer iDR32 für weniger als den Preis des T80 allein anbieten könnte. Die antwort war "Wir haben das GLD sehr sehr aggressiv bepreist" ;)

  • Ich hatte einen äußerst positiven Eindruck von der GLD!


    Habe schon immer gern mit den A&H Digipulten gearbeitet und mit der GLD wird sich das nicht ändern - im Gegenteil!


    Einen kleinen Wermutstropfen gibt es von meiner Seite jedoch: Ich finde das Display sehr flach! Hat den klaren Vorteil von weniger Deadspace im Case gegenüber den iLive Pulten - jedoch könnte ich mir vorstellen dass ein etwas steilerer Winkel in vielen Anwendungen komfortabler sein könnte.


    Mein Gedanke dazu: warum verbaut man kein Klappdisplay à la PM5D oder Innovason?
    Ein Kostenexplosion ist doch dadurch nicht zu erwarten oder?

  • Zitat von "oton"

    man fragt sich jetzt nur, wann A&H allen Besitzern einer Ilive T einen kostenlosen Austausch der madigen Fader gegen die der GLD Serie anbietet ... :wink:

    also ich möchte die fader meiner T112 nicht austauschen, die laufen super und funktionieren jetzt seit jahren ohne problem. alle 28.


    was mir an der GLD fehlt ist die dritte dynamik-sektion für limiter oder deesser und die möglichkeit, das stagerack nur mit einem laptop mit angeschlossener faderbank zu steuern. das sind für mich essentielle dinge, an die ich mich sehr gewöhnt habe und die ich wirklich benötige.


    was die sensationell schnelle und intuitive funktion der freien faderbelegung angeht, so hoffe ich ja dass dies auch im nächsten firmwareupdate der iLive kommt.
    im editor geht das ja schon immer so, aber am pult war das bislang deutlich umständlicher.


    den erstaunlichen andrang am stand habe ich ja auch schon erwähnt, ich war 4 mal dort und kam nicht ein einziges mal an so ein pult ran...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    was die sensationell schnelle und intuitive funktion der freien faderbelegung angeht, so hoffe ich ja dass dies auch im nächsten firmwareupdate der iLive kommt.


    Hab ich erfragt. Soll kommen, dauert aber noch eine Weile.


    Zitat

    den erstaunlichen andrang am stand habe ich ja auch schon erwähnt, ich war 4 mal dort und kam nicht ein einziges mal an so ein pult ran...


    Ich hab wohl einen guten Moment erwischt. Es waren gleich zwei Pulte frei.

  • Moin,


    wora: Der "Surface-Zwang" ist tatsächlich ein bemerkenswerter Rückschritt ;-). Aber eingesparte CPUs machen den Preis möglich, ich vermute das GLD System hat nur noch Eine, im Gegensatz Dreien bei iLive.


    Viele Grüße,


    Bernd

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    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • Ach Jungs, dass steht doch schon auf Seite 1, dass beim GLD das Prozessing im Pult und nicht in der Stagebox statt findet. Wie sollte da eine 'pure virtual' Steuerung nur mit der Stagebox funktionieren?


    Tomy

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