• Da es ja im kv2 Thema auch um die Wandlung des Signals ging, wollte ich mal schauen ob es auch käuflich zu erwerbende Wandler in dieser Bauart gibt, habe aber leider bei einer schnellen google suche nichts gefunden, außer Pläne und theoretische Abhandlungen zum Thema, sowie Einzelkomponenten.


    Also gibt es was käuflich zu erwerbendes? Ist das überhaupt interessant?

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    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • Diese sogenannten Bitstromwandler sind heute die Verbreitesten überhaupt und in nahezu jedem Gerät zu finden.
    Die zuerst entwickelten R2R Wandler benötigen hochpräzise Widerstandsdekaden, deren Wiederstandsanzahl an der verarbeiteten Wortbreite zu erkennen ist. Dies macht diese Wandler deutlich teuerer als die sog. 1 bit Wandler wodurch sie heute deutlich seltener eingesetzt werden.


    Stark vereinfacht funktionieren auf diese Art ja sogar die "Digitalamps"


    Gruß Wolf

  • Genau, nachdem ich jetzt gesehen habe das diese Technik als DSD vermarktet wird, habe ich auch ein paar produkte gefunden, leider
    wirklich im oberen preisbereich und zusätzlich stellt sich mir auch die Frage wie SAC (was ja meine hauptanwendung für wandler ist) damit zurecht kommt.
    im Live Pult bereich habe ich gesehen das scheinbar die CADAC geräte auch damit arbeiten.
    ich lese noch fleißig weiter, und werde dann demnächst mal schreiben was ich so gefunden habe, bin aber weiterhin für jede Antwort dankbar.

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  • Äh moment...
    also entweder habe ich mich undeutlich ausgedrückt, oder Du hast meinen letzten Beitrag nicht verstanden.


    Diese 1bit Technik ist die billigste Möglichkeit einer D-A Wandlung und daher entsprechend hoch verbreitet, in nahezu allen gängigen billigen Geräten (Discman, Soundcarde für PC, ...).
    Dies heist aber nicht das diese Wandlungsart schlecht ist, sondern nur das sie außerordentlich Preisgünstig ist.
    Sie ist auch in hochqualitativen Geräten zu finden.


    In welchen zusammenhang dies mit einem Computerprogamm (Du meinst doch jetzt die Software Audio Console) steht verstehe ich jetzt gad nicht?


    Gruß Wolf

  • Hi,


    ich stimme den Pfälzer zu. Steinberg hat vor längerer Zeit die ASIO Spezifikation geändert, so dass ASIO auch DSD Daten liefern könnte.
    Aber eine PC Architektur erzwingt das Handling in 'Datenblöcken', d.h. Puffern. Eine DSP Architektur ist dagegen für die Sampleweise abarbeitung ausgerichtet.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
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  • Software, mit der DSD-Dateien bearbeitet werden soll, muss speziell darauf ausgelegt sein - normale Recording-/Mixprogramme funktionieren also nicht. (siehe auch http://www.soundonsound.com/sos/feb09/articles/qa0209_1.htm)
    DSD ist quasi das, was ein normaler 1Bit-Delta-Sigma-Wandler von sich gibt, bevor das Ganze für eine einfachere Weiterbearbeitung in 16/24Bit-Blöcke umgerechnet wird.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Ach so Karel möchte mit den DSD Datenströmen in Sein SAC Rack und diese dort weiterverarbeiten.


    Frage 1:
    Wie willst Du diese Erzeugen und über welche Schnittstelle in den Rechner rein+raus bekommen?
    Wir reden hier schon für kleine Anwendungen immerhin von 24 Inputs und 6 Outputs, ich kenne keine Geräte die so arbeiten, muß aber auch zugeben das ich mich dafür auch noch nicht interessiert habe.


    Frage 2:
    Warum willst Du das machen?
    Klar jetzt kommt das Klangargument, nur spielt das für die allermeisten Anwendungen bei uns keine Rolle da sich minimale Verbesserungen erst ab ca 7,5kHz (bzw. 9 kHz je nach Samplingfrequenz um mal die Gängigen zu nehmen) ergeben. Die allermeisten PA Hochtonsysteme sind nicht mal in der Lage die Hochtonauflösung von PCM mit 44,1kHz also die von CDs aufzulösen. Schau Dir mal die Zerfallsspektren an von Druckkammertreibern an.


    Es bringt nichts mit Unsummen irgendwo im System rumzudocktern und die eigentliche Schwachstelle nicht anzutasten (Ein paar Hersteller versuchen dies ja teils schon seit längerem, Stage Accompany und deren Nachfolger z.B.). Wobei man zugeben muß das sich im Hochtonbreich bei den Druckkammertreibern die letzten 15 Jahre schon wirklich einiges getan hat.


    Den größen Qualitätssprung erreicht man meist extrem kostengünsteig, den Typ am Pult Bier trinken schicken und einen Fähigen hinstellen :wink: :D


    Gruß Wolf

    Einmal editiert, zuletzt von Pfälzer ()

  • Zitat von "Pfälzer"

    Den größen Qualitätssprung erreicht man meist extrem kostengünsteig, den Typ am Pult Bier trinken schicken und einen Fähigen hinstellen


    Klasse


    Tomy

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  • Es geht gar nicht um den Tatsächlichen ausbauchendes SAC Systems, sondern eher pures Interesse an der Technik, und die frage warum diese Technik im Profi Bereich weniger eingesetzt wird, wo sie eingesetzt wird etc.


    Hätte sich jetzt ergeben das es günstige Wandler gibt,Mund das es mit SAC funktioniert, wäre es evtl. Interessant, aber es sieht ja nicht so aus momentan, die preise die man findet gehen ja nicht in die für mein SAC System interessante region :D

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  • Soweit ich es weiß, ist Bearbeitung (EQ, Panning, Dyamics) extrem resourcenintensiv bei DSD, im Masteringbereich wird es genutzt. SADiE und Pyramix nutzen DSD, allerdings in der 8 Bit Variante (DXD). Selbst habe es leider noch nicht genutzt.
    Im Consumer-Bereich geht es nicht um die Bearbeitung von Signalen - lediglich abspielen. Die Änderungen im Abspielbereich (EQ, Lautstärke, ...) passieren im PCM-Stream vor der Wandlung.


    Es würde keinen Vorteil bringen, DSD zu PCM zur Bearbeitung und dann wieder zurück zu DSD zu wandeln. Das ist quasi das Problem unserer Anwendung.


    Bin schon auf weitere Erkenntnisse hier gespannt...


    Grüße,
    Hermann

  • Im Übrigen erhöht eine Bearbeitung auch die Latenz, da ja alle zeitlich relevanten Daten erstmal eingelesen sein müssen, bevor sie bearbeitet werden können.


    Die üblichen 1bit-Wandler tun nichts anderes als das 44,1kHz-192kHz-Signal umzurechnen auf 1bit mit vielfach höherem Takt und dieses dann wiederzugeben. Selbst mit der Wandlung ist ein solcher DAC noch billiger als ein normaler Linear-DAC. Allerdings haben diese Wandler ein paar Nachteile gegenüber den linearen. Den "echten" DSD-Wandlern haften diese Probleme nicht an, da sie mit nochmals deutlich höherer Samplerate arbeiten.


    Und ja, "Digital"-Amps arbeiten nach dem gleichen Prinzip, nur eben mit Leistung. Theoretisch könnte man bei solchen Geräten also den Wandler umgehen und das Signal von der Quelle direkt auf die Endtrasistoren leiten.

  • Also nur mal noch so eingeworfen, falls jemand den plan hat ein high end SAC system zu erstellen, dann bitte hiermit:
    http://www.digitalaudio.dk/Products.1210/AX24.67.aspx


    schlappe 10k€ für 8 Kanäle, da kann man sich am ende auch zwei von den 32" 3m multitouch daneben legen, und schon ist man der coolste in der runde :)


    aber klingen sollte die kombi mit SAC jawohl erstklassig :D

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  • Ein DSD Signal ist nicht zur Bearbeitung geeignet. Man kann damit rudimentäre Schnitte machen in Systemen wie Sonoma, aber andere Systeme wie Pyramix oder Sadie dezimieren bereits bei einem Crossfade den 1-Bit Datenstrom in ein PCM Signal, z.B. 8 Bit 384 k oder 352,8 kHz oder 24 Bit 384 kHz.


    DSD ist gut für die Aufzeichnung, um dann analog zu mischen oder auch um von einer analogen Mischung direkt wieder in ein DSD Signal zu wandeln, um dann Files für die SACD zu haben. Wenn man digital mischen möchte, geht das nur mit PCM, nicht mit DSD.


    Die Wandler von DAD, EMM Labs, Sadie oder auch das Horus von Merging können DSD ausgeben. Aber sie können auch alle PCM wandeln und nur das macht für DAWs und Digitalpulte Sinn.


    Wie bereits weiter oben geasgt, sind heute fast alle Wandler 1 Bit Wandler. Der 1 Bit Datenstrom mit 64 FS, 128 FS oder noch höheren Frequenzen (viele arbeiten mit 11 und mehr MHz) wird dann über Dezimationsfilter in ein PCM Signal zwischen 44,1 und 384 kHz gewandelt. R2R Wandler gibt es ganz selten als AD Wandler. Im Hifi Bereich gibt es noch einige DA Wandler davon, meist recht teuere High Geräte.

  • Zitat von "Jens Droessler"

    ...
    Und ja, "Digital"-Amps arbeiten nach dem gleichen Prinzip, nur eben mit Leistung. Theoretisch könnte man bei solchen Geräten also den Wandler umgehen und das Signal von der Quelle direkt auf die Endtrasistoren leiten.


    bei delta-sigma signalen handelt es sich also um PWM signale?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Jein.. so eine Art 'Quantisierte PWM'. Nach jedem Takt wird einfach geprüft, ob das Eingangssignal größer oder kleiner als der Mittelwert der letzten X-Samples ist. Wenn ja, dann ist das Bit 'high' ansonsten ist das bit 'low'. Dadurch kann man das Signal mit einem einfachen Integrator wieder herstellen (hat noch dazu den Vorteil, dass ein Integrator noch Tiefpass-Charakter hat). Es ergeben sich also High und Low Blöcke mit variabler Länge, die einem PWM Signal ähnlich sind, aber eben nur ähnlich.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
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  • dann hatte ich´s also tatsächlich noch richtig in erinnerung.


    ich bin übrigens nach wie vor der meinung, das ein pulsweitenmoduliertes signal nicht im eigentlichen sinne "digital" ist, sondern eher ein "geschaltetes analogsignal". deshalb finde ich auch den begriff "digitalamp" sehr zweifelhaft, denn "schaltamp" käme der realität wesentlich näher.
    aber leider haben sich die musikalienverkäufer mit der bezeichnung "digitalamp" mittlerweile ziemlich durchgesetzt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Im HiFi Bereich laufen die unter Class D Verstärker. Die neuere Generation ist da sehr gut und den klinisch sterilen Sound haben die meisten nicht mehr.

  • Zitat von "audi"

    Im HiFi Bereich laufen die unter Class D Verstärker. Die neuere Generation ist da sehr gut und den klinisch sterilen Sound haben die meisten nicht mehr.


    die bezeichnung "ClassD" gibt´s auch in der professionellen audioszene :)
    deswegen macht es das aber nicht unbedingt richtiger, das ist eher eine marketingbezeichnung. aber wie gesagt: mittlerweile hat sich die bezeichnung "digiamp" ziemlich durchgesetzt - und ich werde nicht weiter gegen diese windmühlenflügel kämpfen :wink:
    für mich als elektroniker bleiben das aber PWM-amps, dann weiss ich gleich worum es geht.


    ich hoffe sehr, das sich dieses prinzip irgendwann auch in der beschallungstechnik zu deutlich besserem klangverhalten aufschwingen wird. alles was ich da bislang gehört habe, konnte die alten ClassAB oder ClassH verstärker nicht ersetzen - zumindest in der hochtonwidergabe. aber die evolution schreitet natürlich immer weiter voran und die wirklich gut klingenden PWM-amps wird es sicher auch bald geben. immerhin hat dieses prinzip vor allem aus ökologischen gesichtspunkten enorme vorteile (=wirkungsgrad)!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang