extreme Kompression aktueller Dancefloorlala

  • Mal ehrlich..... Ich war früher immer einer der mal schnell rumgemeckert hat wenn die Band irgendwelche Supertollen Vintage oder Technik Sachen mitgebracht haben.
    Mittlerweile freu ich mich meist drüber und hab spass an neuen Sachen.

  • Was immer für Dich 'früher' ist - wenn man miterlebt hat, wie Leute ihre Slingerland und Rogers 5 piece Kits verscherbelt haben, um sich ein paar Gummischeiben zu kaufen die "piuu - piuu" machten, wenn man drauf haut, hält sich die Freude über solche Art Vintage in überschaubaren Grenzen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Früher ist die Zeit vor dem jetzt. :)


    Hab ich nicht miterlebt.


    Sach ma... war der Herr ( oder Dame ) glücklich mit dem Wechsel auf Simmons ???
    Die Geschichte Zeigt ja aber das immer wieder gerade die ungewöhnlichen Sachen aufmerksamkeit und damit auch erfolg gebracht haben.





    Ich bin selber Drummer und hab mich immer mit Elektronik, jeglicher Art, an den Drums schwer getan.
    Hab DDRUM Trigger mal ne Zeitlang probiert und bin selber nie glücklich geworden.



    Gruß
    Steffen

  • genau, diese schiessbuden müssen ja immer in so ausladenden cases mitgenommen werden, dass für die wichtige technik kein platz mehr im toursprinter ist :D:D


    andererseits, wenn ich so an die simmons-zeiten zurückdenke... och nöööö! :cry: :cry:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Dank der lieben GEMA ist hier tatsächlich was kaputt - ich kann nichts hören. :evil:


    Aber bei der von mir wirklich geschätzten Nelly hat mich die "Qualität" der aktuellen Aufnahmen schon bei dem sonst echt geilen Stück "Say it Right" geschockt.
    Als ich die CD das erste Mal auf meinen Studiomonitoren hörte, dachte ich, da fliegt gleich die Pappe 'raus. Das willst du im Wave-Editor nicht sehen. :shock:


    Ist aber bei allen Produktionen von Timbaland so, siehe auch diverse Produktionen von Rihanna.


    Und ganz extrem ist das Album "Oracular Spectacular" von MGMT, das habe ich nur angespielt und seitdem nie wieder in meinen CD-Player gelassen. :?


    Ich verstehe es nicht, daß man im Grunde gut gemachte Musik beim Mastering derart zerstören muss... :cry:

  • ich gebe gerne zu, dass ich mit einigen "modernen" sounds auch erhebliche verständnisprobleme habe.
    und ich bin nicht immer schwarz gekleidet und habe auch nicht generell schlechte laune... und ACDC höre ich auch nur noch ganz selten... aber viele meiner musiker sehen das mit dem "modernen sound" ganz genau so wie ich! 8)


    für den "loudness-war" und schlechte klangqualität habe ich null verständnis!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    und ich bin nicht immer schwarz gekleidet und habe auch nicht generell schlechte laune... und ACDC höre ich auch nur noch ganz selten... aber viele meiner musiker sehen das mit dem "modernen sound" ganz genau so wie ich! 8)


    für den "loudness-war" und schlechte klangqualität habe ich null verständnis!


    Da schließe ich mich an!
    Ohne jetzt den ganzen Thread durchgelesen zu haben:
    Ich behaupte mal, dass die erwähnten Beispiele nicht dafür produziert wurden, um von CD und geschweige denn auf einer hochwertigen Anlage wiedergegeben zu werden.
    Die meisten Titel werden wohl mittlerweile ihren Weg aus einer komprimierten Datei, durch eine Mini-Klinke über einen Kopfhörer zum Ohr finden.
    Leider Klingt mittlerweile auch der Live Sound, den viele (jüngere) Kollegen machen auch schon so. Das ist allerdings mein persönlicher Eindruck aus viel PA-/FOH Betreuung. Es fällt aber schon auf, dass es Leute Gibt, bei denen das noch nicht so ist.


    Ein weiteres Indiz, dass für diese Tendenz spricht finde ich aktuell auf einigen Ridern:
    Da werden für Festivals einfache Digitalpulte gefordert, aber nicht etwa um ein File reinzuladen.
    Als Alternative, falls dann doch analog sein muß, fordert der Techniker dann aber 21 Compressoren für 25 Kanäle.
    Nur um gleich einem Abschweifen zu anderen Themen vorzubeugen: Ich habe nichts gegen digitale Pulte und benutze diese auch selbst.
    Die Forderung läßt aber viele Schlüsse auf die Arbeitsweise zu.

    ...Holz ist braun!

  • Ich habe mir die Frage bezüglich der Hörgewohnheiten oft selber gestell in der letzten Zeit. Die Jugendlichen "geniessen" die Musik oft über ihre Handys per "Lautsprecher". Von der klanglichen Möglichkeit dieser Geräte wird man den unterschied zwischen einem 56kbit mp3 und einer sauberen Wave Datei kaum hören können. Da ist es dann auch kaum erstaunlich, dass Ravelandboxen auf den Bewertungsseiten als genial klingend beschrieben werden - das tun sie auch im Vergleich zum Mobiltelefon.


    Nur, wie klingt es denn nun "richtig"? Wie findet man das heraus? Die CD in eine möglichst teure HIFI-Anlage? Die HIFI-Komponenten färben genauso wie PA's. Auch der Kopfhörer bringt mir nicht ein "objektives" Hörerlebnis. Es gibt keine Möglichkeit, den "richtigen" Klang allgemeingültig festzumachen oder zu definieren.



    Folglich wird ein Grossteil der sauberen Musikwiedergabe immer Geschmackssache bleiben, genau wie die komisch produzierten Songs. Für mich ist es allerdings schon eigenartig, dass man versucht, die PA sauber klingen zu lassen, und das Liede selber klingt dann wie eine kaputte Anlage. Verzerrte Bässe und so...

    Der Ton macht die Musik.

  • ich habe überhaupt nichts gegen effekte in der musik. was ich aber gar nicht mag sind "effekte", die immer und in jedem song auftauchen (ausser hallräumen natürlich).



    als ich noch klein war, habe ich auch singles über den schallplattenspieler meiner schwester gehört, der einen lautsprecher im deckel hatte... an das genaue klangerlebnis kann (und will) ich micht nicht mehr erinnern. :wink:
    und auch mein erster, tragbarer kassettenrecorder von "universum" war alles andere als toll.
    als ich dann mein erstes geld verdiente, wollte ich aber besseren klang haben und habe mir nach und nach eine gute anlage zusammengekauft.
    auch meine ersten gehversuche in sachen publikumsbeschallung bei diversen steinbruchfeten waren alles andere als toll, aber wir hatten einfach nix besseres...
    und ich kenne heute alte freunde, die immer noch mit dem sound der alten kofferradios zufrieden sind.
    was ich damit sagen will: ich glaube es wird immer junge leute geben, die besseren klang wollen und sich entsprechend mit guter technik eindecken. daraus werden dann vielleicht die zukünftigen tontechniker... und der grossteil der leute wird auch in zukunft nicht so sehr auf die qualität achten - genau wie früher. 8)


    der grund, warum heute so viele "kaputt" klingende aufnahmen verkauft werden liegt vielleicht darin begründet, das durch das enorme personelle zusammenschrumpfen der musikverlage kein personal mehr zur korrektur bereit steht? dort kämpft man ja um jede einzelne verkaufte platte, und wenn sich ein "TREND" abzeichnet, springen sofort alle auf, um ja keinen einzigen cent einzubüssen... mangels korrekturpersonal kommt es somit unweigerlich zu seltsamen erscheinungen, die eigenlich niemand wirklich haben will.
    aber alle sagen: "das muss heut so klingen" - was IMHO völliger bullshit ist!
    wenn man weiterhin immer schlechter klingende platten verkaufen will, wird man immer mehr auf publikum stossen, das für diese "qualität" nicht mehr bezahlen möchte!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    ... Tontechniker schlechtgelaunte schwarzgekleidete Menschen sind, die nur ACDC hören ...

    Man könnte das aber natürlich auch anders zusammenfassen: ... es sich bei Tontechnikern oberhalb eines gewissen Reifestadiums überdurchschnittlich häufig um überdurchschnittlich gewissenhafte sowie stil - und geschmackssichere Zeitgenossen handelt.


    8)


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo
    (der beruflich häufig zweckmäßig - dezent – neutral schwarz gekleidet ist und privat neben 1000 anderen Sachen gelegentlich auch sehr gerne mal AC/DC hört)


    p. s.: Wora, unterschätze den Klang von (durchaus auch alten) Breitbändern nicht. Die können auf Achse Sachen, die keine 'moderne' Großbeschallungsanlage der Welt kann (andere dagegen können sie natürlich leider überhaupt nicht... )

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • billbo, ich unterschätze den klang von (guten!) breitbändern nicht. ich war früher mal ein grosser coral-fan...
    im gegenzug dazu solltest du aber die günstigen vertreter dieser machart nicht überschätzen... ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    es sich bei Tontechnikern oberhalb eines gewissen Reifestadiums überdurchschnittlich häufig um überdurchschnittlich gewissenhafte sowie stil - und geschmackssichere Zeitgenossen handelt.


    leider ist es nicht so ... es gibt bestimmt viele Kollegen, auf die deine Beschreibung passt, es gibt aber genau so viele, die (wie in allen anderen Lebensbereichen auch .. ) in eine Art Altersstarre verfallen und dann war halt "früher alles Besser". Und das zieht sich imho auch durch diesen Thread, ich will ja niemand zu nahe treten.


    Und wer die Neugier verliert und die Fähigkeit, über den eigenen Horizont zu schauen, der hat schon verloren ... und geht am besten mit Hausmeisterkittel in die nächste Stadthalle ... da kann man Dienst nach Vorschrift machen.


    Ich will das hier wirklich nicht pauschalisieren, ich weiß das jeder ältere (zu denen ich leider auch schon gehöre ...) Tonmann schon einen riesigen Haufen Scheiße in seinem Leben gehört & verarbeitet hat ... und das viele Kollegen SEHR genau unterscheiden können, was heiße Luft und was wirklich Können ist ... aber die Differenzierung schaffen viele auch nicht ... und dann riecht mir so ein Thread einfach doch ein wenig zu sehr nach Stammtisch ... :roll:

  • hm..am besten gefallen mir songs, die live, unplugged, über pa...etc. einfach nur nach den verwendeten instrumenten klingen und ein mindestleben an dynamik mit sich bringen. mag das geschmack sein oder sonstwas...das setze ich für mich als erfolgreiches arbeiten einfach voraus. trends sind mir völlig wurscht und werden es auch immer sein...und nein-ein ewig gestriger bin ich nicht; sonst würde ich ein telegramm schicken.

  • So ein Thread IST Stammtisch! :D


    Man kann sich wunderbar aufregen. Man kann sich wunderbar über die aufregen, die sich aufregen. Und man kann sich wunderbar daran erfreuen, dass sich offenbar alle gerne mal wunderbar über irgendwas aufregen.
    Akzeptieren wir einfach, dass Popmusik häufig wenig mit Kunst und viel mit Fließbandproduktion von Fließbandproduzenten zu tun hat; bestimmt zum schnellen Verbrauch und noch schnelleren Vergessenwerden. Und wir leben in der schönen Welt weitgehender Wahlfreiheit: ich muss mir so was nicht anhören oder gar, :lol:, kaufen. Ich muss kein Hitradio einschalten, in dem sich Möbelhaus-/ Elektromarktreklame und Charthits wechselseitig totbrüllen. Ich muss mich nicht in die Nähe von Veranstaltungen begeben bei denen ich Gefahr laufe, mit so was in Berührung zu kommen.
    Und wenn sich das aus beruflichen Gründen hin und wieder nicht vermeiden lässt denke ich an mein Praktikum Ende der 70er in tosend - laut - monotonen 'Krupp' Werkhallen zurück. Und freue mich, dass so ein, hm, akustisches Ereignis heute keine 8 Stunden täglich dauert, sondern nach +/- 90 Minuten vorbei ist. :wink:


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • schön geschrieben.
    aber wir haben hier wieder einmal eine auf resignation fussende reaktion ;)


    in einem stimme ich dir jedoch sofort 100% zu:
    man muss sich im privatleben keine hitradios anhören!
    ich tue das schon seit 20 jahren nicht mehr - und lebe immer noch! :wink:


    und das gerade auch durch die verschlechterung der qualität von heutiger popmusik der kaufwillen der konsumenten noch mehr vermindert wird, liegt meiner erfahrung nach auf der hand.
    aber auch das haben die plattenleute noch nicht verstanden...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Resignation? I wo!


    Klänge es weniger resignativ wenn ich aufzählen würde, was man stattdessen alles hören/ sehen/ tun kann? Und zwar problemlos zu beinaher jeder beliebigen Tages - und Uhrzeit?
    Mit 'Dancefloorhits' hätte das allerdings zugegebenermaßen nicht besonders viel zu tun.


    Gibt es eigentlich so was wie 'die Plattenleute' noch? Die Dinger entstehen doch heute eher in den Wohnzimmern jedes 2. Musikers. Ich kenn' namhafte Top 20 Alben, da haben die Künstler sich kein einziges Mal zu getroffen, ihre Parts auf verschiedenen Kontinenten eingesungen/ - gespielt, und Cheffe hat das Ganze dann an 3 Nachmittagen im Kellerstudio zusammengefügt. Ob ich als Endkunde dafür mein Geld ausgeben möchte? Kann ich zum Glück frei entscheiden.


    Für uns Liveleute sehe ich das durchaus positiv. Musik als Konserve ist im Konsumentenbewusstsein längst 'für Umme'. Das Liveerlebnis dagegen nicht; dafür zahlt man klaglos Eintritt.
    Und das ist auch gut so! 8)


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."