guma lässt den Koffer im Auto - ein ( Selbst-) Test

  • Zitat von "guma"

    @ madmax


    Du hattest Spass ? Das freut mich :D . Du möchtest gerne eine Fortsetzung ? Du wolltest vielleicht noch wissen, in welch interessanten Positionen ich diese Mikros vorgfunden habe, bevor ich sie ein wenig zurecht gerückt habe ? :D


    Jaja, ein paar Fotos wären hilfreich. :D
    Wo doch jede fragwürdige Traversenkonstruktion sofort dokumentiert wird..


    Aber zum Thema;
    Für mich stellt sich bei sowas immer eher die Frage, warum man die "falschen" Mikros genommen hat.
    Überzeugung? Unwissen? "Wir machen das schon immer so"? "Ist grad nix anderes da"?


    Oder will der Leader die Kick "holzig" und die Snare "gnök"? Man hat da schon die seltsamsten Dinge erlebt und wurde schon bei der kleinsten Nachfrage über den "seltsamen" Sound mehr oder weniger böse angeguckt..

    Never stop a running System

  • Welcher Leader ????? Meine Band hat keinen Leader, ich kenne in der Regel den Klang der Instrumente der Bands, die ich betreue. Bands, die ich mische, teilen ihre Soundvorstellungen mit mir oder ich sie mit ihnen sonst mische ich sie nicht und "holzig" und "gnök" kommt in diesem Fall im repertoire nicht vor !
    Ich glaube, Du hast da was nicht richtig verstanden :D:D

  • Ich muss ja doch über die jetzt eingeführte Fachterminologie schmunzeln. Da werden zur Beurteilung von Mikrofoncharakteristiken Worte benutzt wie "holzig" und "gnök" (<-- favourite :D). Das tut der intentionellen Würde dieses Fadens doch leichten Abbruch :)

  • Ja, ich fand 'gnök' als lautmalerisches Synonym für 'unerwünschten Snareklang' eigentlich ziemlich gelungen :D:D:D . Es wurde von den Lesern wohl auch mehrheitlich verstanden, was gemeint ist. Sind Dir jedoch auch die Feinheiten klar geworden ? Ist Dir klar, was für eine Kastastrophe es hätte beispielsweise bedeuten können, wenn ich statt einem 'gnök' gar ein 'gnög' hätte attestieren müssen ??? :D:D :lol: :lol: :lol:

  • Nun, in der Beurteilung der Snaretauglichkeit eines e604 sind wir uns einig (nicht nur in dieser, aber darüber möchte ich hier noch kurz referieren). Diese Erfahrung musste ich in einer ähnlichen Situation machen, wo die vorhandenen SM57 gerade für die zwei Gitarren ausreichten (auch SM58 waren gerade genug für die Vocals da, sonst hätt ich davon eins vor eine Gitarre gepackt) und für die Drums dann nur noch vier e604 übrig waren, sodass eines davon für die Snare herhalten musste. Ich war sehr unzufrieden, ließ sich dann aber nicht mehr ändern. Es gibt Kollegen, die der Meinung sind, dass das e604 nicht viel ander klingt als das e904 und das e904 nicht viel anders als das e905. Das sehe ich nicht so.

  • Jetzt bin ich aber doch mal ein bisschen neugierig. Was sind denn das so für Gelegenheiten, bei denen
    a) ihr keinen ordentlichen Mikrosatz vorfindet,
    b) eine heftig laut geschlagene Snare das ihr zugedachte dynamische Tauchspulenmikro an seine Sättigungsgrenzen (also in den Bereich, in dem das System offenbar dem Schalldruckverlauf nicht mehr annähernd linear zu folgen im Stande ist; wo sonst sollten die dramatischen Unterschiede herrühren?) bringt,
    c) die Snaredrum in Bezug auf Stimmung, Fellzustand, Spielkunst und - weise des Drummers überhaupt eines Mikrofons würdig ist, und
    d) die räumlichen Gegebenheiten dergestalt sind, dass Euer Hörapparat den verstärkten Signalanteil akustisch zuverlässig vom (bei solchen Gelegenheiten eh fast immer zu lauten) Snare - Natursound zu unterscheiden weiß?
    Ich bin gespannt. Stargast beim 10.000er Nachwuchs Open Air, ausgestattet von der Schultechnik - AG? :roll:


    Ja, diese Tommikros klingen an der Snare ein bisschen merkwürdig, weil wir dort die herstellerseitig voreingestellte relative Linearität bzw. sanfte Badewanne so nicht erwarten, respektive die gemeine 'Präsenzanhebung' von SM57 & Co. vermissen. Aber wirklich unlösbar ist diese Aufgabe mit einer halbwegs vollständigen Kanalklangregelung dann doch nun auch wieder nicht?


    Auch ich mag manche Mikros für bestimmte Zwecke klanglich mehr, und manche eher weniger. Und ich mag auch puristische Tonmeisterdenkweisen. Aber die Zeiten, in denen es zur Auf-/ Abnahme selbst verhältnismäßig banaler Geräuschquellen unbedingt das absolut ideale Mikro sein musste (weil die sonst notwendigen Danner/ Eckmiller Frequenzgangentzerrerkassetten nebst dazugehöriger Röhrenaufholverstärkerstufen noch mal mindestens ebenso viel kosteten wie das Mikro selbst) liegen inzwischen nun doch schon ein paar Jahrzehnte zurück.


    Mittlerweile bedienen wir uns sogar hin und wieder elektronischer (Skandal :!: ) Hall-/ Effektgeräte, und nutzen dafür nicht mehr nur ausschließlich den Keller des NWDR. Da dürfen wir ruhig auch mal heimlich ein bisschen am EQ drehen, finde ich.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von &quot;billbo&quot;

    ...Ja, diese Tommikros klingen an der Snare ein bisschen merkwürdig, weil wir dort die herstellerseitig voreingestellte relative Linearität bzw. sanfte Badewanne so nicht erwarten, respektive die gemeine 'Präsenzanhebung' von SM57 & Co. vermissen. Aber wirklich unlösbar ist diese Aufgabe mit einer halbwegs vollständigen Kanalklangregelung dann doch nun auch wieder nicht?


    Ja sie klingen merkwürdig und nein, es lässt sich nicht wegeqen ( mit bissi Bass- und Präsenzanhebung schon garnicht ) und ja, ich dachte, ich könnte es ignorieren, und nein es ist mir nicht gelungen. So weit, dass ich es mir dann schön trinke, bin ich noch nicht. Für den Rest der gestellten Fragen fühle ich mich nicht zuständig. :D

  • billbo: ich glaube deine Aussage steht gar nicht im Widerspruch zur Taktik der eigenen mikrofonie, klar, wenn ich mal wieder fressen muß/will was vor Ort ist kommt man irgendwie schon klar, gerade heutzutage wo man digital noch ein paar Reserve EQs dazu kriegt, bzw. meist eh genug Bänder vorhanden sind.


    Was aber bleibt, ist bei mir der Gedanke: ich kenne vorher häufig weder den Raum, die Band, evtl. Auch nicht die PA und das pult. Da habe ich doch gerne eine mir bekannte Größe in dem ganzen:)


    Geradeste snare ist da vielleicht nicht das richtige, schlimmer finde ich da wirklich falsche Mikros am gitarrenamp oder das falsche gesangsmikro (damit meine ich kein bestimmtes, sondern nur das falsche zur musikart oder unpassend zum vocalakrobaten).


    Da kann ich manchmal mit meinem eigenen köfferchen schnell dafür sorgen das ich mehr zeit für andere Probleme habe, die in so einer Situation sicher auf mich warten;)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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    Application Support Engineer - HK Audio

  • Ich möchte hier mal wieser folgendes anmerken:


    was alle Mikrofone der Welt unterscheidet, manche sogar heftig, ist der Frequenzgang außerhalb der Achse oder der gemittelte Frequenzgang um das ganze Mikrofon herum. Wenn ich den einen mit dem EQ bearbeite, dann tue ich das für den Rest auch. Deswegen ist es nicht möglich Mikrofone ohne Klangunterschied zueinander zu tauschen. Die Snaredrum ist so frech Ihren Schall nicht nur genau auf Achse vorne in das Mikro rein zu senden.


    Hinzu kommen dann noch irgendwelche Eigen- und Partialschwingungen, Verzerrungen und nichtlineare Hübe, die man aber wahrscheinlich an einer Snare, die man vermutlich noh zur Hälfte akustisch und über andere Mikrofone hört, wirklich nicht mehr genau unterscheiden kann.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Eben, ich mag mich nur nicht endlos wiederholen ! Besonders bei dynamischen Mikros sind die Unterschiede in der Gesammtheit aller Nichtlinearitäten sowohl in ihren "Richtungseigenschaften" als auch in ihrem Impulsverhalten doch deutlich hörbar und eben nicht weg-EQ-bar. Das hat nichts mit Esotherik zu tun.

  • och Guma weist wie viele jetzt ihr 604 aus den Fenster schmeißen :D Genau diese Mikrofone die du nichts magst stehen auf jeden Rider. Das ist der Grund warum sie viele haben. Die meisten wählen nicht aus Erfahrungen sondern weil diese Mikrofone von Tonleuten und Bands angefordert werden.


    Zumal liegt das Problem auch an der Gegenseite. Schlecht gestimmte Instrumente. Da wird auch dein Favorit nur den bescheidenen Sound abnehmen.


    Denn mach doch mal einen Vorschlag mit alternativen die Bezahlbar wären. Also ein Mikro in der Preisklasse 604 was besser wäre. Wie würde dein Rider aussehen für einen Clubgig mit begrenzten Budget.

  • Natürlich klingen Mikrofone (aus verschiedenen z. T. hier beschriebenen Gründen) unterschiedlich.
    Natürlich erst recht außerhalb der Nullachse, was aber bei der in heutiger Beschallungspraxis zumeist angewandten Extremnahmikrofonierung nicht so besonders tragisch ist.
    Natürlich kann man Eigenklang nicht einfach wegequalisieren.
    Natürlich ist es prima und erstrebenswert, wenn die Kombination Quelle/ Mikro schon bei EQ bypass so klingt, wie ich mir das vorstelle.


    Und natürlich habe ich auf meinen Tourneen ebenfalls eigene Mikrofonierung mit dabei. Das hat aber vor allem praktische Gründe. Ich hab’s z. B. regelmäßig mit heftigen, sehr speziellen Drumkits zu tun; wenn die mikrofoniert und gecheckt sind soll da anschließend bitte niemand mehr dran rumfummeln, weil örtlich zwischenzeitlich vielleicht doch noch irgendwo was fürs Vorgruppenset fehlt. Das eigene Gitarrenbrikett, mit Kabelbindern unverrückbar vorm Lautsprecher befestigt, ist praktischer Weise nach dem Changeover immer noch genau an seinem Ort, und nicht irgendwo. Und der Sänger freut sich, wenn er jeden Tag sein persönliches, frisch desinfiziertes Drahtgeflecht vor die Lippen bekommt, statt eines lokalen Feuchtbiotops mit ortstypisch ganz charakteristischem Eigenaroma.


    Trotzdem habe ich mitunter meine Schwierigkeiten mit dem Brimborium, was da manch einer um seine persönlichen Heiligtümer betreibt. Die müssen dann gerne entweder super alt oder nigelnagelneue Prototypen sein; alles dazwischen ist undenkbar. Hauptsache anders. Es sei denn, der Endorser macht die Vorgaben. :roll:


    Mikros sind Alltagswerkzeuge. Und funktionieren überraschender Weise auch dann meist, wenn sie nicht aus dem eigenen Werkzeugkasten kommen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • billbo: Wann schreibst Du eigentlich Dein erstes Buch? :D


    Deine gesammelten Werke hier aus dem Forum liessen sich wohl sehr gut an den Mann/Frau bringen und müsste zur Pflichtlektüre jedes Jungstechnikers - und noch viel wichtiger: Jedes Jungmusikers erklärt werden :lol: Super...

  • Ein wenig Fatalistisch sind die ausführungen bisweilen schon :lol:


    Ich persönlich finde ein wenig brimborium gar nicht schlecht, darf nur nicht aufdringlich werden, aber man kann das auch gut nutzen um sich selbst gegen andere
    abzugrenzen, wie du sagts, einfach nur um anders zu sein.
    Im idealfall mit dann sogar besserem ergebniss, weil man eben als techniker nur die mikros bezahlen mußte, und nicht die ganze PA, da sieht eine
    kostenkalkulation schnell anders aus, und es werden eben doch die 100€ tom mikros und nicht die für 250€ ;)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Ich glaube nicht, dass das billbo-Buch wegen der vielen Wiederholungen sooo amüsant wäre...aber vielleicht würde es den einen oder anderen VT-azubi rechtzeitig von seinem Berufswunsch abbringen.


    @ marco


    Du hast aber schon mitgekriegt, dass das no go das e604 an der snare war. :lol: :lol:

  • Zitat

    ...aber vielleicht würde es den einen oder anderen VT-azubi rechtzeitig von seinem Berufswunsch abbringen.

    Ich denke, das wäre die Sache u. U. tatsächlich Wert! :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Das habe ich. Aber deine alternative haben wir noch nicht?


    Guma ich schätze deine Erfahrung sehr. Aber dieser Thread hat nichts weiter festgestellt das Mikrofone vor Ort Mist sind. Wenn dann muss du schon bekannt geben mit welchen bezahlbaren alternativen du zufrieden gewesen wärst. Um Grunde soll doch dieser Betrag hilfreich sein. Kauf kein 604 sondern nimm das z.Bsp

  • Ich gebe nochmal für sprachlich ganz hilflose Leser eine Übersetzung in Rot


    Man hätte also auch sofort verstehen können, dass es in Kattovice '85 funktioniert hätte :D