Spinnen die bei EAW???

  • Zitat von "verstärkerberserker"

    Da muß ich jetzt doch mal kurz recht heftig wiedersprechen: 2,5qmm kenne ich nur noch von "Altlasten/Restbeständen".
    Bei allen Firmen, bei denen ich arbeite ist 4 qmm der Standart. Bei NL4 sowieso und auch bei Multicores.


    Schön wär's...
    Klar, die fetten DO-Würste von L'Acoustics z.B. sind inzwischen alle 4 qmm. Allein die Steckverbinder kosten aber auch ein kleines Vermögen, vom Konfektionierungsaufwand mal ganz zu schweigen. Und der verlinkte Blogeintrag zeigt ja dass selbst das bei den heute üblichen Leistungen zu klanglichen Einbussen führt.
    Eine Liga drunter werden z.b. bei d&b-Anlagen, aber auch bei Systemracks von K&F und Nexo für die Bananen noch immer gerne die 2,5er Standardmucos mit HAN oder NL8 eingesetzt. Auch da sind die Wattzahlen inzwischen deutlich vierstellig. 4qmm gibts in dem Fall nur als NL4 für die Bässe; was regelmässig zu defekten Steckern führt weil Speakon schlicht mechanisch nicht für solche Kabelgewichte ausgelegt ist :roll:

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zwar ist mir der Herr Rat manchmal einen Tick zu blumig – selbstgefällig – US Amerikanisch, aber er weiß zweifelsfrei was Sache ist; so auch hier.
    Genau um die von Niggles dargestellte Problematik geht es. Dabei braucht man nicht mal die hohen Wattzahlen zu bemühen. Schon eine simple 5 Watt Pappmöhre arbeitet um Längen schlechter, wenn der Klingeldraht zwischen Verstärker und Lautsprecher den möglichen Dämpfungsfaktor von 1:100 mal eben auf 1: 2 reduziert. Die immer höheren Leistungen verschärfen das Problem (durch Kabelerwärmung) lediglich noch.


    Es ist schon einigermaßen absurd, dass wir mittlerweile die längsten analogen Kabelverbindungen (so’n LS Truss - LaKa Baum ist ja schon mal 50m + lang; da wir für ungünstige Fälle planen und so was dann nicht auch noch verlängern wollen gerne auch noch länger – und zwar auch dann, wenn er zu ¾ in der Gitterbox liegen bleibt) an der dafür kritischsten Stelle des Gesamtsystems einsetzen. Genau dort, wo man sie unter allen nur möglichen Aspekten (hohe Leistungen, hohes Gewicht, extreme Niederohmigkeit bei gleichzeitig geforderter bestmöglicher Spannungsanpassung) eigentlich unbedingt vermeiden bzw. so kurz wie möglich halten sollte. Geflogene Ampracks kenne ich in der Praxis auch so gut wie überhaupt nicht bzw. ordne sie eher unter so was wie Verzweiflungslösung ein.
    Das alles ist in etwa so sinnvoll und clever als würden die großen Stromversorger ihr unter tausend Auflagen mühsam erzeugtes Endprodukt als 12V Gleichstrom in die Überlandleitungen einspeisen.


    Zitat

    Dafür braucht man sinnvolle Stromdistos ...

    Jepp! Erfreulicherweise kann man mit 400V Drehstromkabeln sehr unaufgeregt recht hohe Leistungen übertragen. Unter Verwendung von preiswerten, erprobten, mechanisch äußerst belastbaren, Europa - bzw. sogar weltweit standardisierten Leitungen und Steckverbindern. Die man im Elektrohandel um die Ecke bestellen kann, ganz ohne dabei auf irgendwelche sündteuren herstellerspezifischen 'System' Insellösungen angewiesen zu sein.
    Und wenn damit dann ganz nebenbei noch jedes Chassis automatisch immer von der perfekt darauf zugeschnittenen, weder über- noch unterdimensionierten Endstufe versorgt wird... mit 50cm Lautsprecherleitung dazwischen ... und niemand mehr auf die Idee kommt, ob man nicht doch ausnahmsweise mal mithilfe der heimlich gelöteten Y – Stücke die 2 Ohm – Tauglichkeit testen soll, weil das eigentlich benötigte zusätzliche 20.000 Euro Systemrack leider auf eine andere Baustelle disponiert wurde: dann sind wir wieder einen ganz großen Schritt weiter.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    Dabei braucht man nicht mal die hohen Wattzahlen zu bemühen. Schon eine simple 5 Watt Pappmöhre arbeitet um Längen schlechter, wenn der Klingeldraht zwischen Verstärker und Lautsprecher den möglichen Dämpfungsfaktor von 1:100 mal eben auf 1: 2 reduziert. Die immer höheren Leistungen verschärfen das Problem (durch Kabelerwärmung) lediglich noch.


    Der Rundfunker; welcher mir grade im Moment das Bildsignal liefert, war ziemlich erstaunt, das ich bei 20m für 2500 Watt an 4 Ohm nur 4 Quadrat verwende.
    Das Doppelte sollte es schon sein, zumal im Kabel meist eh 2 Adern frei sind; so sein Rat.


    Zitat von "billbo"

    Das alles ist in etwa so sinnvoll und clever als würden die großen Stromversorger ihr unter tausend Auflagen mühsam erzeugtes Endprodukt als 12V Gleichstrom in die Überlandleitungen einspeisen.


    Man denkt übrigens in der Tat darüber nach, Gleichstrom via Überlandleitung zu übertragen. Natürlich im 100kV-Bereich.
    Der Vorteil wären die wesentlich geringeren Leitungsverluste. Nachteil der technische Aufwand beim wandeln am Anfang und am Ende der Leitung.
    Und man könnte wohl unterwegs nicht beliebig anzapfen, wie bei AC ja üblich.

    Never stop a running System

  • Zitat von "madmax"

    Der Rundfunker; welcher mir grade im Moment das Bildsignal liefert, war ziemlich erstaunt, das ich bei 20m für 2500 Watt an 4 Ohm nur 4 Quadrat verwende.
    Das Doppelte sollte es schon sein, zumal im Kabel meist eh 2 Adern frei sind; so sein Rat.

    wir fahren sub/bässe IMMER mit 8x4qmm an - du nicht???

    Zitat von "madmax"

    Man denkt übrigens in der Tat darüber nach, Gleichstrom via Überlandleitung zu übertragen. Natürlich im 100kV-Bereich.
    Der Vorteil wären die wesentlich geringeren Leitungsverluste. Nachteil der technische Aufwand beim wandeln am Anfang und am Ende der Leitung.

    wurde meines wissens in de 70/80ern in canada als ausch in de usa erfolgreich eingeführt... :roll:

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


    vu.gif

  • Da ich anfang des Jahres relativ plötzlich auch noch für die Tontechnik verantwortlich wurde habe ich die "Für und wider" gegeneinander abgewägt und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
    Aktivschachteln sind mit Lichtkabeln (Strom und 110ohm-XLR/DMX) zu verkabeln, keine zusätzlichen Kabel notwendig.
    Die Aktivschachteln sind deutlich vielseitiger einzusetzen, keine Gedanken an zu wenig Ampracks oder sowas.
    Kein Leistungsverlust via Speakonkabel oder Insellösung eines Herstellers.
    Die Aktivkisten sind stressfrei was DSP/Controller angeht, alles Onboard.
    In einer Banane kann ich relativ einfach einzelne Kisten unterschiedlich laut anfahren ohne Zusatzamps ranschaffen zu müssen.
    Die Aktivkisten kosten knapp 30% weniger als eine geampte Passivschachtel mit Kabel.
    Die Aktivschachteln sind hier bei uns schon relativ weit verbreitet und gut anzumieten.


    Deshalb ist meine Entscheidung gegen Passivkisten gefallen. Mit RCF habe ich meiner Meinung nach auf das richtige Pferd gesetzt, auch wenn ich nach dem 2:1 diese Woche keinen Lautsprecher bestellen werde, soooo gehts ja nich... :D
    lg pb

    peter birkholz

    pb-showtechnik.de

  • Zumindest nicht bei RCF. Eine Seite Powercon in/ out, andere Seite XLR und (wer mag) Netzwerk. Bin ich auch froh drum. Standardsteckverbindungen, keine teuren Insel – Sonderlösungen.
    Regenschutz funktioniert eher so nach dem Dachschindelprinzip :D. Sieht ein bisschen gewöhnungsbedürftig aus, wenn das Wasser in Sturzbächen an den Ampmodulen runterläuft; und ich war anfangs auch mehr als skeptisch. Bis jetzt aber nach knapp 3 Jahren gemischtem Kraut und Rüben Betrieb keine Ausfälle.
    Linkkabel sollten zweckmäßiger Weise natürlich lang genug sein, damit sich automatisch eine Abtropfschlaufe ergibt :roll:.


    Seit ein paar Wochen ist auch die mittlere Serie netzwerkfähig. Ich bau gerade 40 33er auf die neuen Eingangsmodule um. Dort ist zum Glück endlich auch der unsägliche Pegelsteller Vergangenheit. Und ja, es ist sehr schick, wenn quasi jedes Chassis einzeln anfahrbar/ überwachbar ist. Hier liegt eindeutig die Zukunft.
    Erstaunlich auch, wie schnell man sich umgewöhnt. Unser 'modernes' Zeugs ist in diesem Sommer viel in größeren Blöcken für irgendwelche Festivals etc. fremdvermietet, sodass die eine oder andere örtliche Krambaustelle aus Geldgier wieder mit dem alten Gedöns abgearbeitet wird. Systemrampacks (aus den Achtzigern, puh!), Harting – Lakas, Auflösungen, Line Delays/Controller, und und und. Alles tonnenschwer und unpraktisch; damit hab’ ich 25 Jahre lang Beschallungen gemacht? Kaum zu glauben. So ähnlich, wie wenn man nach 100 PM5/ M7 Jobs mal wieder 'nen vollausgestatteten XL3 Frontplatz verwalten muss. :shock:. :?:. :idea:: "Staaagehaaands!!!"


    Nichts gegen schwäbische oder braune (oder auch schwarze amerikanische) Kisten. Klingen meist fabelhaft, und ich freue mich immer, wenn die irgendwo hängen – Hauptsache, ich muss das nicht selber machen.
    Aber auch andere Mütter haben schöne Töchter. Und die Zukunft heißt 'aktiv'.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Ja, kann man. Die Steckverbinder selbst sitzen zurückgesetz unter so Gummiohren und sind damit automatisch auch transportgeschützt.
    Andererseits zählt man beim Pakete konfigurieren die benötigten Linkkabel auch gerne persönlich händisch durch. Ohne sich drauf verlassen zu müssen, dass die, die eigentlich in den 4 er Dollies stecken müssten (die natürlich schon auf dem Lkw sind) auch wirklich da stecken.


    Und "the Ssnake" verbietet sich da oben natürlich von selbst. Diesbezüglich bin/ war ich bei dem zunächst mitgelieferten Kabelzeugs einigermaßen, ehm, irritiert.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."