• Zitat von "guma"

    Christian, kannst Du das bitte nochmal genauer erläutern, ich verstehe nur 'Bahnhof'. :?


    MacOS Zehn ist ein UNIX-Derivat (über den Zwischenschritt neXt), zum "Cleanup" des Systems laufen regelmäßig sogenannte Cron-Jobs (ganz allgemein Scripts, die auch andere Aufgaben ausführen können, in diesem Fall beziehe ich mich aber nur auf die zur Systempflege), normalerweise zu Zeiten, an denen das System wenig belastet ist. Da UNIX ein Server-System ist, sind das Zeiten wie z.B. jeden Sonntag, 4 Uhr morgens. Das führt bei einem System, welches quasi nie ausgeschaltet oder neu gebootet wird, dazu, daß es immer gut performt, ganz im Gegenteil zu Windows-Systemen, bei denen solche Cleanups oft beim Booten erledigt werden.
    MacOS-Systeme sind zu diesen Zeiten selten gebootet, d.h. die Cron-Jobs werden nicht ausgeführt. Das führt dazu, daß das System mit der Zeit immer schlechter läuft, weil Caches nicht gelöscht werden, Logfiles riesig werden etc.
    Dieses Problem hat Apple erst mit 10.4 gelöst (seit dieser Version werden "verpasste" Cron-Jobs über launchd nachgeholt), vorher musste man die Scripte manuell ausführen. Genau genommen waren die Systeme bis 10.3 kaum benutzbar. 10.0.4, mit dem einer meiner Macs für Videoschnitt und Audioproduktion ausgeliefert wurde, flog im hohen Bogen von der Platte und ich habe noch jahrelang glücklich mit dem echtzeittauglichen System 9 gearbeitet. Ab 10.2 wurde es langsam besser.


    Grundsätzlich gibt es immer mal wieder bei Versionssprüngen des Betriebssystems Probleme mit Programmen und Treibern. Produktivsysteme sollten also nicht so schnell mit den neuen Systemversionen bespielt werden. Das hindert dann eventuell andere Anwendungen, die auf den Rechnern evtl. laufen sollen, wenn es kein reiner Audio-Rechner ist.


    Tweaks für Echtzeitaufgaben, die man am besten im Terminal ausführt gibt es einige, auch simple Aufgaben, wie Ordner mit vielen Dateien kopieren, lassen sich so besser erledigen als in der graphischen Oberfläche. Das Sudo-Kommando ist ein solches Beispiel, der "Super User" darf bei MacOS Zehn mehr als ein Administrator. Ich weiß nicht mal, ob das im GUI überhaupt möglich ist, Sudo-Kommandos auszuführen.

  • Zitat von "guma"

    Der Umkehrschluss wäre dann aber, dass alle Leute, die mit Macs stressfrei recorden, entsprechend profunde Kenntnisse in ihr System eingebracht haben. Das glaube ich jetzt mal eher nicht. 8)


    Das mag in 99% der Fälle so sein, was an der relativ homogenen Hardware und einer gewissen Übermotorisierung liegt. Bei höherer Belastung (Video-Schnitt, Keying, Video-Echtzeit-Farbkorrektur) sieht das anders aus.


    Nach meiner Erfahrung ist das 99% streßfreie Recorden mit einem ähnlich aufgebauten Windows-7-PC ebenfalls möglich.


    Die Frage ist: Was machen wir in den 1%-Fällen?


    Ich wollte auch nur die Sinne dahingehend schärfen, daß Apple-Systeme nicht das Allheilmittel sind.


    Grundsätzlich kann man mehr Geld für gute Hardware ausgeben und ist damit schon aus dem Gröbsten raus. Dazu sauber programmierte Treiber (hier trennt sich die Spreu vom Weizen) und dann kann man an das Tweaken des Betriebssystems gehen.
    Wenn man diese Reihenfolge nicht einhält, kann man sich tot-optimieren und wird trotzdem nie ein ausreichend stabiles Recording-System erhalten.

  • Nunja solche Cron Jobs gibt es bei einen Windowssystem auch wie bei diesem kann der Dienst deaktiviert werden. Wie viele Dienste die ein reines Recording System nicht benötigt.


    Das System ist eben nur dazu zu gebrauchen. Ein Service Rechner kann diese Aufgabe eben nicht mal nebenbei erledigen. Man muss sich damit abfinden das andere Sachen eben nicht funktionieren und man ein System hat was sich nicht auf den neusten Stand befindet.


    Auch sämtliche Unbekannten USB Sticks fern von dem System hält. Das erfordert Disziplin, die nicht jeder besitzt. Ein Verleih solch einen Rechners kann schon ein Risiko darstellen. Da macht sich so ein Hardwaregerät deutlich besser.

  • Hallo,


    komisch ist, dass ich mit Stinkordinären Windows PC-s (XP) ohne Tweaking bis jetzt alles an Performance hatte, was ich brauche. Mein Pentium IV 3 GHz arbeitet z.B. mit Dante genausogut wie mit einer eingebauten Asiokarte. 32 In Out sind garkein Problem, 64 Spuren auf der Platte auch nicht. Mein Notebook mit 2x 2,2 Ghz gebraucht macht bereits 46 Dante In Outs, auch ohne Änderungen im System. Selbstverständlich dürfen auch irgendwelche Dienste im Hintergrund irgendwas werkeln. Das ist ein Grundgedanke des Multitaskings, deswegen gibt es Buffer, sonst bräuchte man die nicht.


    Viel wichtiger ist nach meiner Erfahrung bestimmte Hardware zu kaufen und alles an Programmen fernzuhalten, was da nicht hingehört (z.B. ein Virenscanner!) oder Adobereader, die gerne mal nachgucken, was es gerade so neues gibt.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Ganz so einach ist es wohl nicht. Was da so alles am Audiostream "ruckeln" kann, hat mir ein wirklicher Experte sehr eindrucksvoll und absolut nachvollziehbar demonstriert. Dabei können natürlich Programme, " die gerne mal nachgucken, was es gerade so Neues gibt" ein Teil des Problems sein, allerdings auch Dienste, die sich ähnlich verhalten.
    Ob DVS nun wirklich weniger anfällig ist für latency Probleme als Systeme mit "externen" Soundkarten oder nicht, vermag ich mit letzter Konsequenz nicht zu sagen, mir scheint das allerdings kein prinzipielles Problem "richtiger" hardware, solange wir von Windows-Betriebssystemen sprechen.

  • Naja, die 'von Neumann' PC Architektur ist nun mal prinzipbedingt nicht für 'Realtime' Anwendungen gedacht. Daher ziehe ich meinen Hut vor Bob & Co, es ist schon sehr erstaunlich, was man aus so einer Kiste an Audioperformance rausholen kann.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Zitat von "guma"

    Ganz so einach ist es wohl nicht. Was da so alles am Audiostream "ruckeln" kann, hat mir ein wirklicher Experte sehr eindrucksvoll und absolut nachvollziehbar demonstriert. Dabei können natürlich Programme, " die gerne mal nachgucken, was es gerade so Neues gibt" ein Teil des Problems sein, allerdings auch Dienste, die sich ähnlich verhalten.
    Ob DVS nun wirklich weniger anfällig ist für latency Probleme als Systeme mit "externen" Soundkarten oder nicht, vermag ich mit letzter Konsequenz nicht zu sagen, mir scheint das allerdings kein prinzipielles Problem "richtiger" hardware, solange wir von Windows-Betriebssystemen sprechen.


    Hallo,


    ich will halt einfach nur zeigen, dass ein Win PC durchaus ein gutes Werkzeug ist und normalerweise beim Einhalten von ein paar Regeln auch sicher läuft. Alle Bankomaten sind übrigens Windows PC-s. Wenn das ein Problem wäre, stünden dort Apples.
    Die DVS braucht mehr Systemrecourcen als eine gewöhnliche Soundkarte. Es ist noch dazu nicht möglich, extrem niedrige Latenzen zu erreichen. Das ist klar, da der normale Netzwerkverkehr auf der Netzwerkkarte ja mit abgefeiert werden muss.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Hat denn schon mal jemand den Versuch gewagt, ein Windows Embedded mit etwas Hardware von RME in einem PC oder an einem Notebook zu vereinen?


    Bei Embedded ist wohl weniger die Frage, was entferne ich aus dem Betriebssystem, als wie bekomme ich es hinein. Stabil sollte es auf jeden Fall laufen ... im Maschinenbau geht es ja meist um Menschenleben/Produktionssicherheit und weniger um vermisste Samples.


    Für experimentierfreudige PC-Bastler, welche gerade noch eine Festplatte rumliegen haben, gäbe es hier eine Testversion. Ich denke ein Embedded Standard 7 SP1 könnte die richtige Wahl sein.


    http://www.microsoft.com/windo…-embedded-standard-7.aspx

  • Also die Testversion von Windows Embedded 7 läuft glaube 120 Tage. Zum Testen sollte das schon mal reichen. Eine Vollversion könnte man unter Umständen von …


    Jacob Elektronik
    http://direkt.jacob-computer.de/index.php?option=1&action=4&user=1&suchbegriff=windows embedded&abschicken=Los&suche_gruppe=17000


    … bekommen. Die vertreiben zwar keine Einzellizenz, aber komplette PC-Systeme inkl. Windows Embedded. Anfragen kostet ja nix, sofern das Embedded einen Performance-Vorsprung zum normalen Windows bietet.


    Auf ein Testresultat bin ich gespannt. Nicht das der Soundgrid-Server von Waves noch Angst bekommt :? .

  • Ich hoffe, dass ich hiermit diesen Thread nicht kapere.
    Wer hat noch Infos wie man Windows 8 schlanker macht?
    Ich hab meinen SAC Rechner nun testweise mit Win 8 x64 versehen.
    Das System läuft grundsätzlich gut und stabil. Nur habe ich noch einige Slipped Output Buffers; ca. 30 innerhalb von 6 Stunden bei 25% SAC Load mit 1x32 Buffer size. Außerdem leicht hörbare Klicks beim umschalten der Views, vor allem wenn man mit den F-Tasten "Klavier" spielt und die Views dauernd umschaltet. Das deutet immer auf ein Grafikkarten Problem hin und konnte unter XP mit dem Schieberegler für die Hardwarebeschleunigung unter den erweiterten Grafikkarten Einstellungen gefixt werden. Unter Winows 8 habe ich nun den Intel Grafikkartentreiber und der hat einen solchen Regler nicht mehr(?). Der 3D Regler Leistung-Balance-Qualität hat das Problem nicht behoben.
    Im Moment fehlt mir noch der Durchbruch Windows 8 noch weiter abzuspecken!

    Alle Live-Kacheln sind abgeschaltet. Kein Netzwerk gesteckt.
    Die Windows 7 Tweak List von Bob habe ich bestmöglich umgesetzt (das war Bob's Empfehlung). Die meisten Visuellen Effekte sind abgeschaltet so wie in der Win7 Anleitung beschrieben.
    Außerdem ist der Windows Anti Malware Service deaktiviert. Ebenso die automatische Internet Zeit Syncronisation in der Taskbar.
    Es sind noch >30 Prozesse im Taskmanager sichtbar. Davon lassen sich sicher noch welche deaktivieren. Nur welche?
    Testweise abgeschaltet: Windows Search (serachindexer.exe), Windows Firewall, FontCache Service und den IP-Help service (iphlpsrv), was aber keine merkbare Verbesserung bringt.
    SAC und SAWStudio ist neu installiert samt einiger VST-PlugIns, incl. Waves 8 und Waves 9.
    Das "classic.theme" gibt es nicht mehr in Windows 8 und der Download aus dem Internet ist nur ein optischer Gag und hat offensichtlich nicht die selben Konsequenz wie bei XP.
    SAC und SAW laufen im "XP SP3" Mode und mit Adminrechten. Dabei schaltet Windows 8 das Border Padding automatisch ab.
    SAC läuft mit "Force Real Time" Mode wie ich es auch unter XP mache. Im BIOS ist die zweite Kern des i5-660 abgeschaltet, genauso wie Hyper-Threading.


    Ich Tipps oder Links würde ich mich sehr freuen.


    Walter

    Cheers!
    Walter

  • Hi Walter,


    ich würde mal den zweiten Kern im Bios aktivieren. Bei mir (allerdings unter XP) war das System dann stabiler.


    Und dann auch mal mit und ohne 'force single cup' testen.


    Grüße


    Tomy

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