Lautsprechertests im Lager - Erfahrungswerte/ Tools ?

  • Tontech scheidet für die meißten Überprüfungen aus, da: Firmeninterne -> Dispo/ PL/ TL - Extern -> auf Dauer zu aufwändig/ teuer.


    Das funktioniert bei einer mittleren Größe leider nicht, oder nicht immer und scheidet damit aus. Kleine und große Firmen haben da wieder andere Strukturen und Möglichkeiten...


    Grundsätzlich wäre die Prüfung durch Fachpersonal natürlich immer von Vorteil, da gebe ich uneingeschränkte Zustimmung.


    Gruß

    Gruß
    Marcus

  • Moin,


    wenn man Lautsprecher auf Defekte prüfen will muß man ordentlich gasgeben. Insoweit ist das Problem von Meßverfälschung durch Umgebungsgeräusche sowieso nicht gegeben. Der Lautsprecher IST das Geräusch. Daraus ergibt sich das zweite Problem, gewöhnliche Meßmikrofone messen bei diesen Lautstärken nicht, sie verzerren. Abgesehen davon wird es fast unmöglich sein die genaue Position eines Meßmikrofons unter Lagerbedingungen sicherzustellen.


    Also ist der Vorschlag von TomyN der einzig praktikable, die Impedanzmessung - aber bei vollem Brett. Bei guter grafischer Auflösung sieht man darin jeden Furz. (sogar eine nahe Wand! ;) ). Eine Differenzbildung zur Sollkurve mit y-Streckung verdeutlicht das grafisch. Ein Lautsprecher, der 3dB oder auch nur 0,5dB zu leise ist kann keine unauffällige Impedanzkurve haben.


    Übrigens, auch ein völlig verschlissener Lautsprecher kann mit Konserve noch "normal" klingen, das Gehör nimmt allenfalls schwere Schwingspulenkratzer und fehlende Hochtöner wahr. Schleichende Defekte wie aus der optimalen Nullage geleierte Chassis (die dann sehr zeitnah ausfallen) sieht man nur mit Power im Impedanzschrieb.


    Ich denke Tommy ist da die Adresse, vielleicht sogar für die Anbindung an Lagersoftware.


    Grüße,


    Bernd

    ----------------------------[---[--[-[IIIIIII]---------


    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • Zitat von "MH 3"


    Wie gesagt, Hauptaugenmerk sind LA Elemente und hierbei auch schon kleinere Abweichungen,
    lange vor defekt!


    Definiere "kleinere Abweichungen".
    Weil: Ein bisschen schwanger gibt es auch nicht.

  • 1-2,5 dB. Bei einem normalen Multifunktionslautsprecher nicht schön, aber durchaus kaschierbar.


    Bei einem LineArray wirds komisch...Zumindest wenn die Abweichler zusammen, in der Mitte hängen.
    Bitte auch das Ein Mann Beispiel beachten! Bei einer größeren Produktion gibt es in der Regel die Möglichkeit, vorher mal
    durchzumessen und ggf austauschen oder nach oben o. unten verschieben. Aber darum gehts hier nicht!


    Gruß

    Gruß
    Marcus

  • Zitat von "MH 3"


    Bitte auch das Ein Mann Beispiel beachten! Bei einer größeren Produktion gibt es in der Regel die Möglichkeit, vorher mal
    durchzumessen


    Das geht bei entsprechender Planung (vielleicht mal die Ampracks nicht ganz vorne unten im Truck vergraben und auch die passenden Kabel und Stromadapter halbwegs in der Nähe deponieren...) durchaus auch alleine. Mit Software-Analyzer und Messmikro auf Stativ (oder auf die Schnelle mit USB-Interface als Preamp und nem SM58...) ist so ein Viererpäckchen vor dem Hochziehen doch schnell überprüft.
    Und wenn die Kohle nicht reicht um vor einer grösseren Tour den Systech nen halben Tag zu bezahlen um sein System im Lager durchzuchecken und sich mit der Verkabelung, Zubehörzusammenstellung etc... vertraut zu machen stimmt eh was nicht.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zitat von "niggles"

    ... vertraut zu machen stimmt eh was nicht.


    Immer schön geschmeidig beleiben, gell :wink:


    Es soll Chefs geben, die neben drei Lageristen und zwei Werkstattleuten, keine Lust haben, das auch noch zu bezahlen.


    Im Übrigen habe ich nach Wegen und Möglichkeiten gefragt, nicht nach Belehrung...


    Trotzdem Danke, jede Aussage hilft letzten Endes.


    Gruß

    Gruß
    Marcus

  • Zitat von "MH 3"


    Immer schön geschmeidig beleiben, gell :wink:


    Es soll Chefs geben, die neben drei Lageristen und zwei Werkstattleuten, keine Lust haben, das auch noch zu bezahlen.


    Bei Tourproduktionen gibts ja in der Regel zumindest einen Probetermin. Der wird dann entsprechend budgetiert. Wenn die Produktion mit dem ganz spitzen Stift rechnet macht man halt für den Systech halbe/halbe...
    Wenn im Dry Hire bzw. Wochenendbetrieb solche Probleme auftreten sollte sich zumindest einer der beiden Werkstattleute die entsprechenden Kenntnisse draufschaffen. Automatisierte (=idiotensichere) Testverfahren sind enorm aufwendig und und bei so geringen Stückzahlen einfach nicht rentabel.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Ich glaub ich weiß was MH3 meint.


    Wen men ein LA hat, wo bei einer Box von den beiden Mitteltönern einer nicht geht, dann ist das beim Funktionstest nicht unbedingt zu merken, aber im blöden Fall in einer Banane schon.


    Ich hatte da schon einen Fall, das ich mit einem Großsystem auf einer Baustelle Auffälligkeiten bemerkte und das in der Firma bekanntgegeben habe.
    Ich wurde eingeladan das in der Firma zu überprüfen, weil mir niemand geglaubt hat das da was ist.


    Ok, hingekommen, ein Messystem angesteckt und vergleichen, .
    Und dabei 2 Boxen gefunden, die jeweils einen kaputten MT hatten.
    Die hingen genau übereinander ( und das unten )


    Was man allerdings beachten sollte:
    Alle Messungen sollten gleich sein.
    Am besten eine Physische Messschablone bauen.
    Also irgendwas, wo man die Boxen hinstellt und das Micro immer gleich ist.
    Muß ja kein linearer Frequenzgang angezeigt werden, er sollte nur immer gleich sein.
    Wenn Du aber ein 4er Päckchen LA Boxen eine nach der Anderen misst, dann werden die Ergebnisse unterschiedlich sein.
    Also di, die weiter am Boden unten sind werden anders aussehen als die Oben.
    Damit kann man nicht vergleichen.


    Das kann man schon mit einem normalen Messystem amchen.
    man muß nur jeder Box eine Nummer geben, und beim Messen am besten einen Ordner mit Overlays für jede Box einmal anlegen.
    Dann kann man auch im nachhinein vergleichen.
    Allerdings nur, wenn eben immer die Selben Messbedingungen vorliegen ( Pegel, Signal, Microabstand , uswusw )
    Deswegen meinte ich, eine Schablone.
    Also irgendwas, wo man die Box hinstellt wo die immer gleich sind.
    Das kann ja bei jeder Boxentype anders sein, wichtig ist gleich.


    Wenn sich wirklich was ändert, sollte man es so rausfinden können.
    Aufwand ist es so oder so.
    Und wenn man das zu 2. macht, dann sollte das auch schneller gehen.
    Oder besser 3, Einer misst und speichert und 2 Azubis stacken die Boxen hin :D

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  • MH3 sprach von 5 Festangestellten im Lager. Auch wenn keiner davon Tontechniker ist sollte es doch machbar sein so ein Verfahren zu etablieren.




    Zitat

    Ich hatte da schon einen Fall, das ich mit einem Großsystem auf einer Baustelle Auffälligkeiten bemerkte und das in der Firma bekanntgegeben habe.
    Ich wurde eingeladan das in der Firma zu überprüfen, weil mir niemand geglaubt hat das da was ist.
    Ok, hingekommen, ein Messystem angesteckt und vergleichen, .
    Und dabei 2 Boxen gefunden, die jeweils einen kaputten MT hatten.


    Da wiederum frage ich mich dann warum es für solche Fehler (da reicht ja im Prinzip eine Impedanzmessung) nicht schon einen herstellerseitigen Selbsttest gibt... :roll:

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  • Tacho!


    Wenn man das ganze zu Ende denkt, so muss man auch über eine Prüfmittelüberwachung nachdenken, denn nicht nur der Prüfling kann defekt sein, sondern auch das Prüfmittel.


    Aber wie ich auch schon schrieb und klauston wiederholte: es benötigt zwingend eine gleichbleibende und wohl definierte Umgebung, sonst ist eh alles für die Katz.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Zitat von "klauston"

    d&b kann das.


    Da gibt es den Selbsttest.



    Den hab ich aber als nicht wirklich zuverlässig in Erinnerung da er wohl nur den Gleichstromwiderstand misst.
    T10 mit fast komplett blockierter MT-Schwingspule (hat mal wieder einer das Gewicht der Kiste unterschätzt und sie fallen lassen) geht da als einwandfrei durch obwohl beim Test mit Musik unter Vollast infernalischer Krach raus kommt... :twisted:

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  • Ich weiß eh, Meyer kann das alles besser :D


    Ich hab noch nie was gehört von unzuverläßig, im Gegenteil.
    Aber wenn zB die Spulte mechanisch klemmt, aber der Widerstand ok ist, dann kann das Programm nichts dafür


    Wegen so einem Fall auf unzuverläßig plädieren ist übertrieben. Deine Abneigung gegen Amps ausserhalb der Boxen ist mir in Erinnerung.
    Da hat das Marketing ja ganze Arbeit geleistet.


    Aber lass uns eher wieder über das Problem des Treadstarters reden, der sucht eine Lösung

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  • Zitat von "klauston"

    Ich weiß eh, Meyer kann das alles besser :D


    In dem Fall macht der gute John das keineswegs besser da RMS nicht serienmässig mitgeliefert wird und auch zusätzlichen Verkabelungsaufwand bedeutet. Die LED am Anschlussfeld verrät mir auf jeden Fall nix über defekte Speaker...


    Zitat


    Aber lass uns eher wieder über das Problem des Treadstarters reden, der sucht eine Lösung...


    Ich hab noch nie was gehört von unzuverläßig, im Gegenteil.
    Aber wenn zB die Spulte mechanisch klemmt, aber der Widerstand ok ist, dann kann das Programm nichts dafür


    Eine echte Impedanzverlaufsmessung mit Soll-/Ist-Vergleich als "Testmodus" bemerkt zumindest bei Lautsprechern ohne Passivweiche auch solche Fehler, wäre mit relativ wenig Aufwand in der Software von DSP-Amps oder Ampmodulen umsetzbar und würde das Problem des Threadstarters tatsächlich lösen. Auspacken, anschliessen,Testknopf drücken bzw. Menüpunkt aufrufen, es wird kurz laut und dann ist das Ergebnis entweder i.O. oder n.i.O.

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  • Impendanzmessung wird auf jeden Fall mal auf praktikabilität geprüft.


    Ein "eigennormierter" Testaufbau ist natürlich Pflicht!
    Hierbei denke ich tatsächlich über eine kleine Bastelei mit Fäden nach, um immer den selben Abstand und Meßpunkt
    zum jeweiligen Lautsprecher zu definieren (natürlich je Lautsprechertyp ein Setup). Bodenmarkierung versteht sich von selbst.
    Evtl. auch eine Box mit Akustikschaum, die zu einer Seite hin offen ist. Kabine ist zu teuer und es fehlt auch der Platz.
    Problematisch wird natürlich der Bereich zwischen 20 - 100 Hz, da hierbei der Raum (auch bei 1m Messabstand) einen zu
    großen Einfluss hat.


    Herstellertolleranzen sind natürlich ein nicht zu vernachlässigendes Thema. Angaben mit +/- 3dB lassen das Vorhaben
    auf den ersten Blick, etwas Unsinnig erscheinen. Ich gebe allerdings zu bedenken, das immer das Verhältniss von Soll zu Ist Zustand
    pro Lautsprecher verglichen wird! Also eher eine Tendenzmessung den eine absolute Messung. Natürlich werden auch mal alle Messungen eines Typs verglichen.


    Es ist halt erst mal ein Gedankenspiel. Ob und wie das in der Praxis zu den gewünschten ergebnissen führt, wird man sehen.


    Mich wundert nach wie vor, das sich (Vermutung meinerseits) eher Techniker zu Wort melden. Andere Firmen scheinen sich da bisher
    zurück zu halten.


    Ich finde aber eigentlich jede Aussage zu dem Thema sinnvoll, von daher: Bitte weitermachen mit den guten Ratschlägen.

    Gruß
    Marcus

  • Zitat von "MH 3"


    Ich finde aber eigentlich jede Aussage zu dem Thema sinnvoll, von daher: Bitte weitermachen mit den guten Ratschlägen.


    OK. Wobei ich persönlich nach eingehendem Studium der Beiträge eher dazu neige:

    Zitat von "klauston"


    Aber lass uns eher wieder über das Problem des Treadstarters reden, der sucht eine Lösung


    Nicht die Lösung zu suchen, sondern das Problem.

  • Der treadstarter hat für sich ein Problem, für das er eine Lösung sucht, sonst würde er nicht fragen.



    Und eigentlich ist es völlig uninteressant ihm erklären zu wollen, ob er das braucht oder nicht.
    Wenn er vorhat das zu machen ( aus welchen Gründen auch immer ) dann kann man ihm ruhig helfen, oder??


    Dazu ist ein Forum da, und nicht nur um die Leute vorzuführen das sie sowas nicht brauchen.
    Würd mal einigen empfehlen, auch mal über den Tellerrand zu guggen.


    Was das Thema angeht:
    Ich weiß, das einige Verleiher gerade bei LA da schon genau prüfen, mit unterschiedlichen Methoden.
    Ein einfacher Funktionstest mit Amp reicht da meistens nicht.
    Hab schon zu viele Boxen erlebt, die mit einem Funktionstest OK waren, aber auf der Strasse beim echten Job dann ein Problem hatten.


    Theoretisieren hilft da nicht.

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  • Praktikabel aus meiner Sicht:


    Impedanzmessung mit Endstufen wie TG Serie von EV.


    Die messen mit einem Sweep die Impedanz bei einstellbarer Leistung.


    Liegt die Kurve außerhalb der gespeicherten Toleranz, geht eine rote Lampe an.


    Diese Box kann dann von einem Profi genauer untersucht werden (wenn man weiß wo, findet man die Kurven auch nummeriert im cvs Form für Excel).


    Sogar 2 Lautsprecher hintereinander können so zur Not ausreichend genau gemessen werden (günstige Impedanzkurve vorausgesetzt).


    Ein 4 Weg / 4er Stapel Linearrays ist so in 15-30 Sekunden "gemessen".

  • Zitat von "klauston"


    Dazu ist ein Forum da, und nicht nur um die Leute vorzuführen das sie sowas nicht brauchen.


    Das ist Deine, ganz persönliche und individuelle Sichtweise auf die Dinge.
    Andere haben andere Sichtweisen.


    Sind das deswegen schlechte Menschen?


    Meine Frage ist immer noch unbeantwortet:
    Wie gross sind die (besicherten) Herstellungstoleranzen?
    Oder sollte man nicht besser selektiv tätig werden?