Digitaler Hardware Mix Switch

  • Wir hatten ja vor einiger Zeit das Thema "Pulte summieren in der Festivalsituation" und waren im Wesentlichen einig, dass wir das aus hoffentlich allseits verständlichen Gründen nicht als SUB Anordnung durch eine "Festival Mainboard Matrix" wollen, sondern durch ein externes Gerät. Analog kamen da XL88 + ein kleines Zuspielerpult für die Pausen oder der APB Dynasonics Mix Switch in Frage.


    Um nun die unnötige DAAD-Wandlung zum digitalen Lautsprechermanagement zu vermeiden, wäre es sicher sinnvoll, die ubiquitär vorhandenen AES/EBU Outs der Pulte zu nutzen. Gibt's hierfür inzwischen ein robustes, einfach handlebares, "clockneutrales" Gerät ? ( mir fällt hierfür nur ein kleines zusätzliches Yamahapult mit AES in/Out Karte ein )

  • Die Yamahapultlösung mit der AES Karte (AE96S wg SRC) ist in Verbindung mit 01V96 sicherlich die günstigste.
    Mit LS9-16 könnte man über den USB Player noch "Gongs" und Notfalldurchsagen realisieren.


    Alternativ fallen mir spontan noch die gängigen Audiomatrizen ein:
    - DME 32/24/64 mit der gleichen Karte.
    - BSS BLU160 mit entsprechenden Karten (geht allerdings mit AES EBU nur bis 8 in 8 ) Für zusätzliche Analogeingänge brauchts dann noch ein BLUBIB
    beides mit kleinem Analogpültchen oder Faderboard


    Falls man noch eine gemeinsame Wordclock für die Gastpulte benutzen würde kämen noch Meyersound Galileo und XTA DP448 in Frage.

  • Der Galileo hat einen SRC drin, der die Latenz massiv in die Höhe drückt, viel mehr als jede analoge Anwendung.


    Solange das egal ist ist es gut, aber wehe das wird ein Thema.


    Das Problem könnte auch bei anderen Geräten vorherrschen.


    Ich hab mir vor Jahren schon dazu Gedanken gemacht, aber da kommt auch die Thematik Sync Master ins Spiel

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  • Alles was wallmountable ist, ist natürlich auch rackmountable . Ist letztlich nur eine Frage des Geschickes des Casebauers.


    Ich dachte aus Deinem Anfangspost herausgelesen zu haben, dass Du eine Alternative zu einem kleinen Digitalen Pult suchst.


    Wenn Du aber den Bedienkomfort und Funktionsumfang eines Mischpultes wünschst, wirst Du nicht um ein solches drum herum kommen.


    Mir persönlich würde in der Situation (als Betreuer/Systemer) ein schlank aufgesetztes Soundweb bzw DME mit einem Bedienteil zur Umschaltung der Quellen und je einem Fader/Drehknopf fürs Moderationsmic und die Pausenmucke dicke reichen.
    Das Equing für die beiden Quellen kann man gemütlich am Aufbautag im Rechner machen.


    Der Vorteil bei der Lösung mit DME/Soundweb ist, dass man sich die Diskussionen zum "Klang" :roll: des Zusammenführpultes sparen kann.
    Ich kenne genug Leute, die sich sicherlich weigern würden, den Ausgang ihrer Vi/SD/Venue etc durch ein 01V oder LS9 zu schicken.
    Und ich bin überzeugt davon, dass ein Tourmanagement, dass gegenüber dem Veranstalter einen doppelt so breiten FOH durchsetzen kann, es auch schafft, dass Du das Tourpult DIREKT auf die PA steckst.


    Wenn da auf so einer Kiste dann BSS/DME steht, was Kisten sind, mit denen der gemeine BE so meist nix anfangen kann und die einen "Namen" haben, dürfte der Diskussionsbedarf tendenziell geringer ausfallen.

  • Das Argument für die "Unsichtbarkeit" sehe ich genau so wie Du, :wink: wobei ich bei AES rein-raus und Verzicht auf jegliche Bearbeitung die Ressentiments gegen ein LS9-16 als "klangverhunzendes Teufelszeug" ganz klar der Esoteriker-Irrationalisten-Front unter uns zuordnen würde. :lol:

  • Zitat

    Einzig die 6Inputs sind nicht gerade komfortabel. Bei 2 mal L/R/Sub reicht das dann nicht mehr gleichzeitig für z.B. noch ein kleines Pult für Moderation oder Werbeeinspielungen. Da heist es dann doch wieder Improvisieren, umstecken.....


    Und da waren sie wieder, meine 3 Probleme :D

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  • Zitat von "nojunk"

    mangels schreibberechtigung kurz meine eingebung (ich liebe dieses wort :lol: ) um XL88 style beizubehalten (vielleicht ein bisschen umfangreich):
    Pro1/2/wasauchimmer mit dl451 (modular i/o, 3 he) mit folgenden karten: dl441 8x analog mic/line-in, dl442 8x analog line-out und dl452 8x aes/ebu i/o.
    ...und in der Pro ist ja der XL88 als plug-in integriert ;)

  • Hi, für exakt diese Anwendung nutze ich seit einiger Zeit einen Xilica XD-8080. Ist eigentlich ein 8 in 8 Controller, lässt sich aber der Menge an Eingängen wegen auch super als Matrix verwenden!


    Beste Grüße!

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Zitat von "guma"

    ..... wäre es sicher sinnvoll, die ubiquitär vorhandenen AES/EBU Outs der Pulte zu nutzen. Gibt's hierfür inzwischen ein robustes, einfach handlebares, "clockneutrales" Gerät ? ( mir fällt hierfür nur ein kleines zusätzliches Yamahapult mit AES in/Out Karte ein )


    Wenn es nur um hartes Umschalten ohne Blenden geht, dann wären die Digital Detangler von Z-Sys eine Möglichkeit.
    http://www.z-sys.com/pp_routing.html


    Die gibt es von 8x8 bis 256x256.
    Bis 16x16 kann die mit XLRs ordern und mit Bedienung direkt am Gerät. Die größeren brauchen Break Outs und werden mit einer kleinen Kabel Remote bedient.


    robust? - ja
    einfache Handhabung? - ja, sehr einfch
    sicher? - ja, hab noch nie einen Fehler erlebt
    clockneutral? - ja, die Signale werden einfach bittransparent durchgeschaltet.


    Man kann auch Szenen abspeichern, wenn mehrere INs und Outs gleichzeitig geändert werden sollen. Das Umschalten selbst geht sehr schnell.


    Wäre das eine Lösung?

  • Ich werfe mal kurz die SRC bei digitalen Lösungen (die nicht einfach nur schalten) ein, dadurch gewinnt man bisweilen mehr Latenz als durch eine zusätzliche DAAD-Wandlung, will heißen, oft wird eine SRC durchgeführt, auch wenn es sich um die selbe Sampling-Rate handelt. Andernfalls müssten sich alle Mix-Pulte dem Zentraltakt unterwerfen und die Matrix dann auch wirklich ohne SRC arbeiten. Das halte ich im Festivalbetrieb nicht für praktikabel.


    Zum den Z-Sys-Geräten: AES-EBU bittransparent durchschalten bedeutet einen Clock-Sprung beim Schalten, oder? Wie geht die nachfolgende Hardware damit um?Knackser wollen wir ja eher nicht. Außerdem fällt die Möglichkeit weg, Moderations-Mikrofone und andere Univeral-Quellen beizumischen.

  • Zitat von "simonstpauli"

    I


    Zum den Z-Sys-Geräten: AES-EBU bittransparent durchschalten bedeutet einen Clock-Sprung beim Schalten, oder?


    Ja, das hieße Clock-Sprung. Deswegen habe ich auch geschrieben, das ist nur was fürs harte Umschalten. Knackser sind da nicht ausgeschlossen. Dann müsste man eine zentrale Clockverteilung haben, doch das gibt wieder andere Probleme. Manche Pulte lassen sich nicht extern takten, z.B. X-32 und nicht alle Pulte laufen mit 48k. Digico hat oft 96k.


    Die bessere Lösung wären dann, wie Du sagst asynchrone SRCs.


    Zitat

    Außerdem fällt die Möglichkeit weg, Moderations-Mikrofone und andere Univeral-Quellen beizumischen.


    Das könnte ein Pult Übernehmen, das man zum Zentralpult erklärt. Wenn alle Pulte mit einer zentralen Clock laufen, ginge auch wieder die Z-Sys Lösung. Knackfrei.


    Eine ganz andere Möglichkeit wäre ein Metric Halo ULN-8. Da hat man 8 x AES/EBU (8x Stereo) und 8 Mic/Line Eingägne für Mod und andere Quellen. Auf alle Eingänge ist ein asynchroner SRC zuschaltbar. Das Ding läuft mit Mac, kann man aber für so einfache Sachen wie Umschalten auch standalone betreiben - selbst mit Blenden. Noch einfacher ginge es mit einem Controller, den man dranhängt. Ist aber nicht Jedermann´s Sache.


    Oder man nimmt das Ding von Yellotec - reine Hardware ohne Computer, Blenden, Quellen zumischen ... 19" Kiste mit Bedienteil mit 3 Fadern.
    http://yellowtec.com/index.php?id=33

  • Dangerous 2Bus:
    Das Gerät ist ein Analogsummierer. Ich möchte aber gerne AES/EBU Quellen "digital mergen" ohne zusätzliche Wandlung und Zuspieler + 2-3 Mikrofonsignale dazu mischen.


    Yellowtec Intellimix:
    Das sieht sehr gut aus. Damit werde ich mich intensiver beschäftigen. Danke !

  • Moin,


    ich werf hier noch mal den Shure SCM820 ins Rennen. Leider: OHNE AES...
    Dafür mit Dante-Option. So wäre man schon mal Digital auf der Kiste, wenn ich das Richtig verstehe.
    Die SCM810 sind für Festinstallationen echt ein Hit, bedienertechnisch sowie audiotechnisch.
    Vielleicht ne Option?!


    Ne andere Idee ist die Fouraudio DB01, leider ohne Micpreamps. Aber AES und Dante IOs.
    Kleiner Submixer für die Moderatoren Mics davor und fertig.


    Wie steuerst du denn deine Amps an? Mit AES vermutlich, oder?
    Hattest du nicht mal was von neuer PA erzählt (und das die Q1 und die D12 weggehen)?
    Ist da nicht langsam mal Dante dran ;)



    mfg stefan

    Ey Digger, ich bin Plugger, nich Rigger!

  • Ja, AES Input an den Amps und ja "man" wartet auf einen vierkanaligen Wunderverstärker ( ... ist klar ne, ... denn nur Wunder dauern ein bisschen länger ... :lol: )


    Äh, ... Spaß beseite, AES schon deshalb, weil sich selbst bei kleinen Digipulten ( wie sie zusehens auch von Bandbetreuern mitgebracht eerden ) ein AES als Out durchgesetzt hat ( GLD80, X32, SD11, selbst LS9, wenn man den Neutrik Impedanzwandler an den spdif macht ) und ich immer noch einen MIniMe dabei habe um einen Analogtisch in der FOH Burg Digital zu machen. Die schon erlebte Anordnung Vi6 + SD8 + Gast -> DA -> XL88 -> analog returncore -> D12 AD finde ich "unzeitgemäß" und technisch die schlechtere Lösung.

  • Zitat von "guma"

    ...Die schon erlebte Anordnung Vi6 + SD8 + Gast -> DA -> XL88 -> analog returncore -> D12 AD finde ich "unzeitgemäß" und technisch die schlechtere Lösung.


    aber sie funktioniert hervorragend.
    das kann man von digitallösungen leider nicht immer behaupten, weil es einfach viel zu viele variablen gibt, die nicht immer zusammenpassen wollen (verschiedene digitalformate)
    analog ist daher in meinen augen immernoch der kleinste gemeinsame nenner, der grundsätzlich immer und überall kompatibel ist.


    aber natürlich helfen dir diese worte bei deiner suche nach AES-mischern nicht weiter.


    vielleicht kann ich hierzu trotzdem etwas beitragen: A&H iDR4 mit AES-erweiterungen (D-In und D-Out)
    http://www.allen-heath.com/uk/…sting.aspx?CatId=iDRSerie
    damit hat man eine 14x14 mischmatrix mit:
    - 8 digitalen eingängen (AES und SPDIF)
    - 2 mikrofoneingänge
    - 4 analoge line-In
    - 8 digitalen ausgänge (AES und SPDIF)
    - 6 analoge line-out
    das teil kann man so programmieren, das man auf der frontplatte presets oder einzelne funktionen umschalten kann - oder per editorprogramm und netzwerkanbindung per laptop vom FOH aus

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang