Crafter vs. Sprinter

  • Zitat von "billbo"

    Du hast '406D' unterschlagen. Zweiliter PKW - Saugdiesel, 55 PS, 4,6 Tonnen. Als ausgelutschter Postlieferwagen mit Stadtuntersetzung vor der Verschrottung bewahrt, und anschließend als PA - Transporter und/ oder Bandbus gnadenlos vollgeknallt viele Jahre lang ein echtes Geschoss auf bundesdeutschen Autobahnen und Fernstraßen (oder auch mal auf der Transitstrecke).
    Die ganz harten haben sich noch eine AHK drangebaut (dranbauen lassen beim Autoverwerter ihres Vertrauens). :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo


    In dem Fall betrachte ich späte Geburt als echten Vorteil :D Wir haben ja als Zivis schon gejammert wenn wegen Fahrzeugmangel der eigentlich schon ausrangierte 207D als Lieferwagen ran musste. Der hatte nämlich im Gegensatz zu den recht angenehm zu fahrenden 208D und den grosszügiger disponierten (wg. Fahrtenschreiber) "grossen Lastern" 608D nur 4 Gänge, keine Servo und verlangte zur Einhaltung der üblichen Fahrzeiten (man will ja nicht zu spät zum Mittagessen kommen) nach geradezu ohrenbetäubenden Drehzahlen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Ich hatte mal einen :D (bzw. meine erste Band). Der schaffte leer auf gerader Autobahn mit 5km Anlauf stattliche 72km/h lt. Tacho. Voll beladen auf der örtlichen Rennstrecke (A43 Gefällestrecke zwischen Bochum Süd und Herner Kreuz) gings bei günstigen Windverhältnissen auch schon mal Richtung 78 - aber da protestierte der Drehzahlbegrenzer schon längst mit spektakulärem Geruckel und Geschüttel.
    Dagegen war der 911er Möbelsattelzug vom Schrottplatz wenig später (110PS/ 12,5t/ 15m Gesamtlänge/ keine Servolenkung) bereits eine echte Rakete.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"


    Dagegen war der 911er Möbelsattelzug vom Schrottplatz wenig später (110PS/ 12,5t/ 15m Gesamtlänge/ keine Servolenkung) bereits eine echte Rakete.


    Rundhauber? Startknopf? Lichtschalter im Zündschloss? Standgas zum Drehen (und Drücken zum Motor abstellen)? Stockhandbremse? R vorn, 1 hinten? Beifahrer muss auf der Autobahn die Knie einziehen, sonst geht der 5. nicht rein? Minutenlanger dichter schwarzer Nebel beim Anlassen im Winter? Heizung und Lüftung mit Zweihandbedienung (Lüfter links neben dem Lenkrad, Heizung rechts?) Ja, das waren noch Autos...auch wenn die alte Generation ohne Servo und wenigstens teilsynchronisiertes Getriebe für mich damals unfahrbar gewesen wäre. Das hat man erst nach ein paar Jahren Lkw-Fahren halbwegs im Griff.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • :D
    Aber nein, wo denkst du hin. Wir waren doch nicht mit Oldtimern unterwegs! :shock:
    Gleich mal gegoogelt: "Kubische Kabine mittelschwer". Vergleichsweise hochmodern, sogar das Lenkrad war nicht mehr elfenbeinfarbig. Nur halt wohl das absolute Basismodell mit kleinstem Motor, null Extras und komplett ohne garnix. Zustand dem Anschaffungspreis angemessen (DM 1500,- + Steuer, frei ab Schrottplatz; incl. Auflieger).
    Verglichen mit Hanomag F65 (dem zweiten Stützpfeiler der Firma) allerdings der schiere Luxus.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Das Gefühl so ein Monster an einem eiskalten Montagmorgen nach -20° und Schneesturm zum Leben zu erwecken hatte schon was... "Vorglühen? Mit was? Kann der nicht." Schlüssel rein, Standgas raus bis zum Anschlag, Gas halb runter und rein mit dem grauen Knopp. Mit etwas Glück kamen die ersten zarten schwarzgrauen Huster im linken Aussenspiegel zeitgleich mit dem Nachlassen der Batterieleistung. Gelobt sei die 24V-Anlage (Sonderausstattung!). Ab und zu (z.B. wenn der Kollege Freitagabend das Kabinenlicht an gelassen hatte. Kostete gleich ne Kiste Bier) hats nicht gereicht. Dann musste der Gabelstapler zur Starthilfe dran glauben...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Die große Zeit von 'Startpilot'. Incl. Verlängerung (Plastikschlauch aus dem Aquarienzubehör) vom Handschuhfach bis direkt hinter dem Luftfilter in den Ansaugtrakt. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    Die große Zeit von 'Startpilot'. Incl. Verlängerung (Plastikschlauch aus dem Aquarienzubehör) vom Handschuhfach bis direkt hinter dem Luftfilter in den Ansaugtrakt. :D


    Für die Mercedes-Motoren OM 615/616 gab's von Bosch anders gewickelte Austausch-Anlasser, die bei geringerem Drehmoment eine höhere Anlass-Drehzahl darstellen konnten.
    Die Dinger waren rot gekennzeichnet und haben es ermöglicht, auch Taxidiesel jenseits der 500.000 km im Winter zuverlässig zu starten. :wink:


    In vergleichsweise neuere Motoren durfte man die Teile nicht einbauen, weil sie wg. der höheren Last da schnell durchbrannten.

  • Jo, einleuchtend. Wenn anständige Kompression erst mal Geschichte ist braucht's auch kein Drehmoment mehr - dafür muss man dann eben schneller sein als die Luft. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "billbo"

    Die große Zeit von 'Startpilot'. Incl. Verlängerung (Plastikschlauch aus dem Aquarienzubehör) vom Handschuhfach bis direkt hinter dem Luftfilter in den Ansaugtrakt. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo


    Grossartig haha, hat was von MAD MAX Booster. :D:D:D

    Practice, Practice, Practice

  • Ich brauch doch keinen Booster. :shock: :wink:


    Naja zu der Zeit füllte man im Winter einfach paar Liter Benzin mit in den Tank. Die Russen machen immernoch ein Feuerchen unterm Auto oder leiten die Abgase teilweise durch den Tank.
    Heutzutage springt ein Freitag Nachmittag abgestellter Actros Sonntag Abend bei minus 20 Grad auch nicht unbedingt ohne weiteres bzw. Batteriewägelchen an oder der MAN geht bei 25 Grad auf der Autobahn einfach aus.
    Der ältere neue Sprinter ohne Filterheizung und dem Filter quasi im Fahrtwind noch früher. In einem Jahr war das ganz schlimm; überall standen hier welche am Rand. DPD, Post... Bei dem Wetter in der Pampa selbst mit dicken Schuhen stundenlang (es waren ja Massen betroffen) auf den Schlepper zu warten, (nix anderes half, als das Auto warmzustellen) ist mal kein Spaß mehr.
    Das "Phänomen" trat immer in den Morgenstunden auf, kurz vor Sonnenaufgang bei klarem Himmel fällt die Temperatur in Senken nochmal kurzeitig um teilweise 5 Grad.
    Wir haben dann eine elektrische Dieselbegleitheizung (sowas wie ein Durchlauferhitzer) eingebaut, V-Power Diesel (da ist kein Biodiesel drin, dessen hoher Wasseranteil das Problem mit auslöst) getankt oder/und den teuren original Daimler Fließverbesserer (der natürlich überall schnell ausverkauft war) reingetan. Da gabs noch keine zugelassenen Literflaschen im freien Zubehörhandel.

    Never stop a running System

  • Um nochwas zur Nostalgie beizutragen:


    In der DDR fuhr man Barkas B1000, der hatte 1 Tonne Zuladung und einen 3-Zylinder 2Takt Motor mit 45 PS. Kennt man aus alten Filmen wie Polizeiruf.
    Als Bus hatte er 8 Sitze, Drehstabfederung und normalerweise hing ein (in Kleinserien selbstgebauter) ungebremster einachsiger Hänger dran.
    Das sowas kein Renngespann war; is mal klar. :D
    Gings steil bergab, zog man erstmal die Handbremse so hoch es ging (bediente meist der Beifahrer) und stieg dann mit beiden!! Füßen auf's Pedal. Der Motor bremste ja auch kaum mit. Die (Trommel)Bremsbeläge verglasten (wohl wegen des Verzichts auf Asbest) ständig, etwas Mehl in der Trommel half zeitweise ein wenig.
    Nichtsdestotrotz waren wir in dieser Konstellation vollbesetzt samt 100 Liter 2Takt Sprit; und zurück vollem Hänger kurz nach der Wende 1000km bei Visaton in Haan....


    Weiterhin gabs den Robur LO oder LD 3000 mit 3 Tonnen Nutzlast und LO(tto) oder LD(iesel) Motor und 70 PS.
    Den gabs (wie den B1000 auch) mit verschiedensten Aufbauten vom Bus bis zum Allrad-Feuerwehrauto. Letztere tun noch heutzutage in mancher Dorffeuerwehr Dienst.


    Letzte Stufe (alles 'darüber' kam; bishin zum Flugzeug vertraglich vereinbart aus den "Bruderländern") war der W50; ein 10Tonner bei 5t Nutzlast mit 125 PS, gebaut in Ludwigsfelde bei Berlin.
    Dort wo früher im Krieg Daimler Flugzeugmotoren und jetzt u.a. Sprinter (auch Crafter) Fahrgestelle und Pritschen baut. kurz vor Schluß gabs noch den L60 mit 6t.
    Auch diesen gabs in bestimmt 50 erdenklichen Versionen, viele (W50) fahren noch in kleineren Landwirtschafts- auch Baubetrieben, Feuerwehren etc. und sind mit Hänger auf Landstraßen eine hübsche Verkehrsbremse bei gut 20t zZuggewicht....


    Allerdings waren alle diese Fahrzeuge für private Anwendungen; zu der auch so gut wie die gesamte (Amateur) Mugger-Branche gehörte, eigentlich nicht frei erhältlich.
    Ausnahmen waren so Truppen wie die Puhdys, welche mit ihrem W50 auch zu ihren Westauftritten fuhren.
    Wenn; dann kaufte man ein Rost- oder Unfall Wrack und baute es in Hinterhofwerkstätten unter allergrößten Schwierigkeiten wieder auf.


    Meistens lief das Ganze aber so; das sich der Amateurmusiker legal des Fuhrparks (und fast genauso wichtig Telefon) des Betriebes bediente; in dem er arbeitete. Im Gegenzug gabs Musik (nicht umsonst!) zu den unzähligen (das waren in einer 1000Mann-Bude schonmal 30 Stück im Jahr) Betriebsfeiern.
    Es war ja auch da nicht wie heute; das es so einen Überschuß an diversen Unterhaltern vom "DJ", Alleinunterhalter, Tanzmusikcombo über Coverrockband bishin zur Galaformation gab.
    Selbst schlechte Truppen waren gefragt wie kaltes Bier im Sommer.... :shock:

    Never stop a running System

  • Der Crafter ist eine günstige Alternative die zwar nicht das selbe Image bietet aber das bessere Preisleistungsverhältnis. VW ist ausserdem für günstige Finanzierungsmodelle bekannt ;)

  • Zitat

    Die Russen machen immernoch ein Feuerchen unterm Auto


    Wo wir bei der Nostalgie sind: Nen Kollege hat nen Trecker, dort sind in der Bedienungsanleitung für den Winterstart 2 Szenarien beschrieben:
    a) Öl ablassen und in einem Topf auf dem Herd erhitzen
    b) Feuer unter dem Motorblock machen.

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
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  • Tja wie sollte das seinerzeit auch sonst gehn.
    Wenn Werner & Andi Eisschlitten fahr'n wollten. :D


    Endlich August; (verschobener) Termin für eine Lieferung aus Düsseldorf.
    Bin mal gespannt; ob der Neue mehr taugt, als der Alte. Der pfeift langsam aufm letzten Loch....

    Never stop a running System

  • Wir arbeiten sehr viel mit Mietfahrzeugen, d.h. die Fahrzeuge haben relativ wenig Km sind halbwegs gewartet und nicht ausgelutscht. Sprinter haben uns bisher nicht im Stich gelassen, mit den Crafter gab es schon mehrfach Probleme. Erst vor zwei Wochen hat bei einem Fahrzeug das Kühlwasser gekocht, da war dann ein Kühlwasserschlauch undicht, das Fahrzeug hatte keine 60.000 km. Vor einiger Zeit kamen wir mit einem Crafter an einem Berg nicht mehr weg weil sich die Lenkradsperre nicht mehr lösen lies. Der herbeigerufene ADACler kannte da einen Kniff, hat glaub ich die Batterie abgeklemmt und dann gings wieder. Er meinte zu uns es gäbe im Landkreis wohl keinen Crafter den er noch nicht auf der Ladefläche hatte ;) Desweiteren hatte ich wohl bisher noch keinen Crafter bei dem die Lenkung geräuschfrei, ohne klappern oder quietschen funktioniert hat.

  • dass mal das Ein oder Andere kaputt geht ist ja soweit ok; aber


    dass ich alle 4-8 Wochen ein neues Glühbirnchen brauche,
    die Zentralverriegelung regelmäßig ausfällt, oder tut was sie will
    der Fensterheber manchmal klemmt
    die Schiebtüre regelmäßig nicht richtig schließt
    die Belüftungseinheit verreckt, keine Ahnung wie der Zusatzheizer in Betrieb genommen wird
    keine Ahnung, warum die Beleuchtung ausfällt, wenn ein Anhänger dran ist...
    die Sprint-Shift-Schaltung sich permanent verstellt, ist richtig geil


    das Differential singt, kein Wunder, die Lager sind Made in Taiwan (also deutsche Qualitätsarbeit)
    Kosten dafür ~5'000€, weil Mercedes kein Werkzeug dafür hat und nur die Achse im Austausch repariert :!:



    DANN haste einen Sprinter :roll:


    das ist absolute deutsche Ingenieurskunst :!:
    ein Fahrzeug ausgelegt auf 5- max. 8 Jahre runde 500 000 km und dann ab in die Schrottpresse.... selbst Afrika will so etwas nicht mehr


    ein Fahrzeug dass von Innen nach Außen rostet :!: in sensationellem Ausmaße
    der Marder den Kühlschlauch mag, da gibt es aber zum Glück 200V zur Abhilfe


    und schön, dass es bei den Neuen Modellen nicht besser ist.....


    wie es beim Crafter ist kann ich nicht sagen


    Fakt ist:
    ein Sprinter ist sehr Überteuert beim Kauf
    sehr Teuer im Unterhalt
    komplett Überteuert in der Versicherung


    Betriebswirtschaftlich kein rentables Fahrzeug