Tontechniker James Dean bei der Arbeit:-)

  • Ich weiss nicht, wie aufschlussreich so ein Test ist, immerhin mischt er die Band mit minimaler Zeit ab. Gut möglich, dass der Mix sich schon so von Fall zu Fall unterscheidet.


    Ich behaupte, wenn ein Tontechniker vier identische Konsolen bekommt, alle auf Werkseinstellungen sind, werden sich die vier Mixe der gleichen Band klanglich unterscheiden (sofern sich der Techniker nicht alle Parameter "mechanisch" merkt, sondern vom Gehör aus mischt). Drum denke ich, dass dieser Effekt auf vier verschiedenen Konsolen noch ausgeprägter ausfällt.


    Es wäre spannender zu hören, was passiert, wenn die Konsolen mit einer klar vorgegebenen Einstellung das selbe Signal verarbeiten. Das liesse einen Vergleich zu.



    Vom Video her finde ich das Soundcraft am schönsten im Klang, gefolgt vom X32. Das Presonus und das Roland gefallen mir nicht.

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat

    Es wäre spannender zu hören, was passiert, wenn die Konsolen mit einer klar vorgegebenen Einstellung das selbe Signal verarbeiten. Das liesse einen Vergleich zu.


    Und genau das finde ich nicht spannend................
    Oh man als ich mich in dem Board angemeldet habe viel immer wieder das Wort Haptik......... und das ist mir Fast das Wichtigste.......





    Nur mal so als Einwurf

  • Zitat

    Es wäre spannender zu hören, was passiert, wenn die Konsolen mit einer klar vorgegebenen Einstellung das selbe Signal verarbeiten. Das liesse einen Vergleich zu.

    Genau das ist m. E. ein Grundirrtum in Bezug auf diese ganze Mischpultvergleicherei. Es ist im Prinzip völlig unwichtig, ob und in welchen Nuancen sich die Teile bei exakt gleichen Einstellungen und mit exakt gleichen Signalen voneinander unterscheiden. Für die Praxis ist dagegen absolut allein entscheidend, in welcher Geschwindigkeit und mit wie wenigen Fehlern der Bediener damit zu einem für alle (Musiker auf der Bühne, Publikum im Saal, Veranstalter, sich selbst) befriedigenden Ergebnis gelangt. Darum, und nur darum, geht es bei einem Livemischpultjob.
    Nie war das Zusammenspiel Mensch – Maschine wichtiger (und die absoluten Features der Maschine selbst unwichtiger) als in Zeiten dieser im Prinzip spottbilligen Alleskönner - Mischrechner.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo


    discodude war 5 Sekunden schneller... :wink:

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Wenn ihr nur Teile meines Gedankenganges zitiert, macht das hier wenig Sinn.


    Der Einwand, dass beispielsweise messbare Unterschiede anhand von Sinustönen nichtssagend ist, kann ich ja unterschreiben. Aber den Klang der Pulte in diesem Setup wie im Video zu vergleichen geht auch nicht.


    Wenn man die Praxistauglichkeit des Pultes beurteilen will, könnte man praxisnahe Anwendungen mit den Konsolen umsetzen lassen und analysieren, wie schnell/einfach/intuitiv das geht. Sowas könnte man ganz nüchtern tun (z.B. einfach zählen wie viele Tasten gedrückt werden müssen, um die Parameter zu verändern) oder auch indem man den Tontechniker anhand von genauen Kriterien beurteilen lässt. Wer den Rahmen dafür findet könnte auch ein paar Leute durch einen Aufgabenparcours schicken und vergleichen, auf welcher Konsole sie sich wie schlagen.


    So oder so scheint es mir ein schwieriges Unterfangen zu sein, Mischpulte sachlich zu vergleichen.

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat

    Wenn man die Praxistauglichkeit des Pultes beurteilen will, könnte man praxisnahe Anwendungen mit den Konsolen umsetzen lassen und analysieren, wie schnell/einfach/intuitiv das geht.

    Wenn ich das kleine Video richtig verstanden habe, ging es (zumindest schwerpunktmäßig) genau darum. 15 Minuten Zeit, gleiche Band, gleiche Voraussetzungen, unterschiedliche Kleinmischgeräte. Was kommt dabei am Ende jeweils heraus, und wie beurteilt der Bediener danach die unterschiedlichen Konzepte? (sind natürlich alle toll; man will/ darf ja schließlich niemandem wehtun :roll: )


    Zitat

    So oder so scheint es mir ein schwieriges Unterfangen zu sein, Mischpulte sachlich zu vergleichen.

    Das ist richtig - eben weil der für's Ergebnis entscheidende Wohlfühlfaktor bei der Bedienung weitgehend individueller Natur und somit nicht oder kaum sachlich begründbar ist.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • @ Billbo : ich war zwar schneller aber du hast es dafür verständlicher formuliert :)


    @ zegi: bitte nicht zu persönlich nehmen....ich zumindest wollte dich nicht vorführen.
    Die Praxistauglichkeit kann man nicht so einfach beurteilen... schon keine einzelne Person.

    Zitat

    (z.B. einfach zählen wie viele Tasten gedrückt werden müssen, um die Parameter zu verändern


    Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer ;) . Wenn die Tasten schön bunt blinken beim drücken und ich auf blinkende Tasten stehe.......
    na dann toleriere ich auch ein paar mehr Tastendrücker :) und finds trotzdem toll.

  • Hmm.. also wenn ich das Video richtig verstanden habe und ich mir auch so die Oberfläche des Roland ansehe, dann wäre das ein KO Kadidat, denn was soll ich mit einer Kiste die zunächst auch noch ein iPad oder sowas fordert. Das geht schon mal gar nicht. So ein Pult muss ohne zusätzliche Hilfsmittel klar, einfach und logisch bedienbar sein.


    Auch möchte ich nach Möglichkeit nicht durch 10 Menüs steppen, um am Kompressor die Ratio zu verändern oder mal schnell am eingeschleiften GEQ eine Frequenz ziehen. Das muss innerhalb von 2, max. 3 Tasten erreichbar sein.


    Auch möchte ich bitte keine mini Mäusekinos, auch wenn sie fingerbedienbar sind. Ich habe recht schlanke Finger, aber was macht eine Person mit etwas dickeren Fingern. Wenn ich mir das Display des Soundcraft ansehe... oh weh. Und wenn ich dann noch an meine Kurzsichtigkeit denke dann ist es ganz aus. Wer soll das denn bitte lesen können.


    Haptik ist das entscheidende. Wenn die Kiste nicht oder nur schwer bedienbar ist, ich zunächst mal 2 Wochen lang mir die Workflows erarbeiten und einüben muss, dann ist das einfach für die Tonne. Gerade auch auf Sicht, dass solche Kisten oftmals auch bei Kunden stehen und ein Fremdtech das Teil bedienen soll.


    Das Problem bei den Digitalkisten ist eben, dass jeder Hersteller seine eigene Suppe kocht. Bei den Analogkonsolen war alles klar. Gut, die eine Konsole hatte das Routing an einer anderen Stelle, aber es war dennoch klar strukturiert, überschaubar und man konnte vor allem jederzeit auf alles ohne Menügegurke zugreifen.


    Klangmässig taten sich die 4 nicht viel. Das eine war ein bisschen cripser, das andere weicher. Nuancen, die keiner im Publikum hören würde. Da bei den Digitalkonsolen oftmals eh dieselben DSP's, Wandler und Algorithmen Verwendung finden ist das auch nicht verwunderlich. Bei einer Analogkonsoloe kam es eben schon auf das Design des Preamp und der Filter an und da gab es auch deutlich mehr an Unterschieden.


    Mich würde hier auch viel mehr interessieren wie pegelfest sind die Dinger. Hört man ein digitales Zerren schon bei 0dBf oder ist da noch Toleranz drin? Rechnet das Pult intern eine Übersteuerung bei EQ, Kompressor, FX runter oder zerrts dann?


    Dann auch Latenzen. Bei Digital sehr wichtig.
    Ausfallsicherheit, Speicherung, Bootzeit und Stromversorgung??? *hihihi*


    ...und vor allem: Wie lange wird die Kiste hardwarmässig und vor allem softwaremässig vom Hersteller supported? Bei den heutigen Produktzyklen, vor allem in der digitalen Welt, wäre das für mich auch ein entscheidentes Kriterium.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • also mir sind die Unterschiedlichen Mixes zu unterschiedlich gemischt :D
    Beim Presonus ist z.B. fast Mono gemischt, bei den beiden ersten deutlich mehr mit Panorama gearbeitet. Interessant fand ich den Test dennoch. Trotzdem denke ich, dass die Entscheidung für oder gegen ein Pult so nicht gefällt wird, sondern an Riderfestigkeit, restlichem Equipment im Lager, eigene Erfahrungen mit manchen Marken, Geldbeutel festgemacht wird.
    Ob nun ein Pult per se crisper oder uncrisper klingt ist doch egal, so lange man exakt das ausgleichen kann. Da wäre mir Pegelfestigkeit auch wichtiger.

  • Ich finde es ein lustiges Experiment jemanden vier Geräte (die er vielleicht nicht kennt?) hin zu stellen und ihm 15min. Zeit zu geben ne Band damit zu mischen. Das die Ergebnisse weit voneinander abweichen ist klar. Manche Aussage im Video kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen nach dem ich mich ja selbst schon mit drei der vier Kandidaten beschäftigt hatte, aber ok. Der Mix auf dem Si und auf dem Presonus ist schon sehr flach, auf den anderen beiden klingt das ganze lebendiger und natürlicher warum auch immer.
    Aussagekräftig ist der Test so an sich nicht weil es ja keine klaren Verlierer oder Sieger gab, nur wischi waschi über das es nicht lohnt zu diskutieren.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim


  • Danke Micha für Deine Gedanken. Ihmo hast Du das Entscheidende gebracht. Die Auswahl des Arbeitsmittel erfolgt nach Gusto.
    Trotzdem gab's doch an den analogen Tischen mitunter Probleme mit Gasttechs - Thema VCA's und Matrixrouting :shock: besonders denke ich an Gerd's (wink) SC Five :lol:
    Grüße der Andy
    P.S. War damals nicht das Verkaufsargument sehr wichtig - digitale Pult sind Klang neutral?? Oder bring ich da was durcheinander?

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Da sind wir wieder bei der grauen Theorie, wenn alle Parameter exakt gleich sind, ist jegliche Elektronik ob nun digital oder analoge neutral. Die Vorführung dazu hatten wir ja schon auch wenn es mit dem Einsatz in der Praxis nichts zu tun hat.
    Das einzigste was ich dem Test hier abgewinnen kann ist das ich bei der Auswahl eines Mischpultes in etwas gleich vorgehen würde. Ich stell mich dran, hab natürlich keine Band aber kann da auch so schon ganz frei nach Schnauze einen Mix für ne kleine Band erstellen, so zusagen virtuell, und wäge dann ab. Ein klein wenig Augenmerk auf den Name, dann aber auch wie wohl ich mich am Gerät gefühlt habe weil ja hauptsächlich ich mische, wie wohl hat sich mein Kompagnon daran gefühlt der ja ab und an auch dran mischt und all das gibt ne Kaufentscheidung. In unserem Fall gegen X32, QU16 und Presonus und für Si.
    Das Qu16 hat mir übrigens in dem Test gefehlt, warum?

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Mit etwas Abstand habe ich mir das Ganze noch mal angehört. Was so ein "Test", wenn man ihn für sich selbst durchführen würde und sich streng an ein gleiches Zeitlimit für alle Pültchen hält, testen könnte, wäre:


    Wie weit komme ich ohne Einarbeitung innerhalb eines bestimmten Zeitlimits, was ja nicht ganz realitätsfern wäre. Für mich selbst würde das für presonus, Soundcraft und Roland funktionieren, da ich da völlig uneingearbeitet bin, für Behringer nur noch bedingt, da ich da schon zu weit eingearbeitet bin und das Pültchen immer einen Vorteil hätte. Vom Vorführkollegen im Video wissen wir allerdings nicht so genau, wie gut er die Pültchen jeweils kannte und beim Roland hatte er definitiv keine Lust mehr, das ist einfach zu linkslastig. :shock: :D

  • Naja, so unterschiedlich die Bedienkonzepte auch sind - letztendlich gehts doch nur um Wandlung/Bearbeitung von elektronischen Impulsen. Insofern sind sich doch alle wieder ähnlich. Und dank der Ähnlichkeit wird bei einem Test von 4 oder mehr Kandidaten am Ende eine Annäherung herauskommen, von der die letzten Mixer im Test irgendwie profitieren.
    Sei es, dass man sich "warmgemixt" hat, sei es, dass Bedienstrukturen doch alle irgenwie ähnlich sind, auch wenn sich Knöpfe ganz woanders verstecken.


    Im Übrigen halte ich mittlerweile GARNIX mehr davon, mir einen Audiotest bei Youtube reinzuziehen - ich weiss nicht, was die mit den Audiodaten machen, aber ich weiß, dass ich das nicht mehr wissen will! Kompression, Reduktion, Komprimierung, Monoisierung, Frequenz"korrekturen" und einige andere Schweinereien.
    Da die Mixes nicht alle exakt gleich sind, werden sie auch nicht dementsprechend gleich bearbeitet!

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.