Zitat von "tobias kammerer"Ich habe mich nicht getraut, das mit Kabellängen vorzuschlagen, denn da ändert sich nicht nur der Widerstand, sondern auch z.B. die Kapazität. Das wäre dann ein eigenes Kapitel: Wie wichtig ist das Lautsprecherkabel. Ich bin zwar der Meinung, dass das praktisch keine Rolle spielt, aber der Meinung ist ja nicht jeder.
Macht es einen Unterschied? Jein. Ja, es gibt Konstellationen, bei denen man tatsächlich einen Unterschied hört. Neben dem Widerstand und der Kapazität ist auch die Induktivität ein Thema, vor allem, wie die Kabel in der Praxis verlegt werden. Hat man ein 'schön ordentliches' Wickel, hat man eine Spule gebaut. Steht da in der Mitte noch etwas aus Metall? Klasse, das ist jetzt eine Kernspule!
Hört man das? Ist meist recht subtil und auf einer Veranstaltung nicht rauszuhören, für normale Besucher sowieso nicht. Was aber einen erheblichen Unterschied machen kann (und reell auch immer wieder tut) sind die Übergänge. Also Stecker/Buchse oder Klemme/Kabel. Wer also schon in seinem Rack hinter dem Amp 3 Zwischenkabel und Buchsen drin hat, versaut sich den Dämpfungsfaktor, schlimmer als 5 oder 10m längeres Kabel.
Zitat von "simonstpauli"Was hat das jetzt mit Meinung zu tun? Kabelkapazität- und induktivität sind existent und bilden einen Tiefpass, dessen Grenzfrequenz im Normalbetrieb weit über hörbaren Frequenzen liegt. Wir reden hier von MHz. Wenn jemand das (speziell noch bei Subs) raushört, gibt es ein goldenes Ohr von mir. Ich denke, das können wir getrost vernachlässigen. Genau so wie den Skin-Effekt, dort gilt ebenfalls: "Ja, es gibt den Effekt, nein, er ist nicht relevant für uns".
Dem stimme ich zu. Allerdings hast Du einen Teil vergessen, den man leider nicht vernachlässigen kann: Die Kapazität. Und die macht sich bemerkbar. Keine Katastrophe, sollte man bei diesem Thema aber nicht unter den Tisch fallen lassen. Viel wichtiger ist IMO jedenfalls, daß die 'digitalen' Amps je nach Impedanz im HT-Bereich teilweise den Frequenzgang beträchtlich verändern.
Zitat von "simonstpauli"Die Kabellänge, -querschnitt und -material sind wichtig. Wobei man bei Material ja oft Kupfer antrifft. Bei CCA (kupferkaschiertem Aluminium) muß man aufpassen, es sieht aus wie Kupfer, hat aber einen höheren Widerstand, ein geringeres Gewicht und einen geringeren Preis. Da gibt es schon mal Werbeanpreisungen "100% CCA-Kupfer", was auf Deutsch bedeutet, es sind ein paar Prozent Kupfer in der Ummantelung.
Außer für Festinstallationen verbietet es sich sowieso, CCA-Kabel zu verwenden. Die Trägerdrähte sind aus Aluminium und sind viel weniger oft biegbar, mit anderen Worten, die brechen sehr viel früher als die Kupferkollegen. Man sollte also nicht nur auf den Preis schauen sondern wirklich sichergehen, was für ein Kabel man einsetzt.
Die dickeren Kabel sind übrigens alleine deshalb schon empfehlenswert, weil sie an den Kontaktstellen mehr Oberfläche haben, die wichtigen (und meist leider ignorierten) Übergangswiderstände kann man so etwas geringer halten.
Zitat von "simonstpauli"Absolut. Es ist unter dem Strich eine Kostenfrage. Zwei kleinere Amps sind eben teurer als ein großer.
Der Extremfall davon ist ja self powered. Da reicht dann wieder 0,75mm² zum Treiber.
Vollkommen richtig, kann ich nur unterschreiben (beides).