FOH Stromkreis und Digital Mixer?

  • Hi,


    benötige ich zwingend bei einem DigitalMixer am FOH (Beispiel Behringer X32) den selben Stromkreis wie die Endstufen und die digitalen Stageboxen (S16) auf der Bühne?
    Bei Analogen Pulten war das ja quasi Pflicht um keine externen Störungen durch Dimmer etc reinzubekommen. Erst recht wenn das MultiCore nur eine Gesamtmasse hatte.


    Grund für die Frage ist die Anschaffung eines digitalen MultiCores:
    2x EtherCON
    2x XLR
    50m von Klotz RCMCC050


    alternativ:
    2x EtherCON
    2x XLR
    1x 230V Schuko
    50m von Klotz H4WCCEX050


    Mit einer Netzwerkleitung kommt man heutzutage ja kaum noch aus. Entweder man hat noch DMX dabei (XLR) oder ggf sogar schon ARTNET und/oder ggf. Steuersignale via Ethernet zu Controllern/Funkmikros und anderen Geräten.


    Ich will es für AES50, ARTNET/Ethernet, DMX und AES/EBU (X32 > Endstufen) nutzen.


    Strom kriegt man ja quasi überall und um das Kabel möglichst dünn, flexibel und trommelbar zu halten, wäre es sinniger es ohne Strom zu kaufen. Notfalls kann man immernoch ne Kabeltrommel nehmen und diese legen. Nur sollte der Notfall nicht die Regel sein, wegen Audio-Störungen.


    Seht ihr ggf. noch andere Gründe die _gegen_ ein digitales MultiCore spechen?

    Live Dabei - Eventtechnik aus 59457 Werl.

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  • Wenn ich jetzt von einer klassischen Bühne-FOH Veranstaltung ausgehe würde ich auf alle Fälle Strom mit rein nehmen.


    Arbeitsablauf bei Kabel mit Strom: Kabel (+Kabelmatte) legen, 5 Verbindungen FOH und 5 Verbindungen Bühne stecken -> fertig


    Ohne Strom: Kabel (+Kabelmatte)legen und je 4 Verbindungen stecken-> Steckdose suchen-> 2. Kabel und Kabelmatten legen 2 Verbindungen stecken -> fertig


    Strom brauchst du definitiv immer, also hast du diesen Arbeitsaufwand auch immer

  • Irgendwie denke ich immer noch:
    Ohne komplette Entkopplung nehme ich auch den selben Strom.
    Also alles außer Glasfaser.


    Ob das jetzt stimmt und richtig gedacht ist, darf mir gerne wer erklären :lol:

  • Ich habe selten den Luxus eines digitalen cores, und suche mir daher gerne eine Steckdose in mischpultnähe. Probleme bisher keine, aber es nervt! Ich würde bei einer Anschaffung Strom auf jeden Fall mit ins Kabel nehmen.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Da gibts zwei Aspekte: Wegen Brummschleifen braucht es heutzutage keinen speziellen FOH Strom mehr. Die Zeiten sind vorbei.
    Aber:
    Wichtig ist mir das ich weiß wo der Strom her kommt und ich jederzeit zuverlässig Zugang zu allen beteiligten Automaten und FIs hab. Und genau dies ist in fremden Häusern / Bühnen meist am einfachsten dadurch zu gewährleisten das man seinen eigene Strom zieht.


    Ich würde mir trotzdem das Geld sparen und ein Kabel ohne Schuko nehmen. Bedarf eine separate Leitung vom eigenen Verteiler ziehen lassen und fertig. Und wenn nicht, dann nicht.


    Gruß, Michel

  • Dem muss ich leider widersprechen. Es funktioniert in über 90% der Fälle, dass es keine Rolle soielt woher ich den Strom nehme. Aber in den restlichen 10% der Lokalitäten ist es nervig, wenn alles steht und ich muss wegen einem Brumm mit der 50m-Kabeltrommel nochmal den ganzen Weg von der der Bühne zum Pult um "sauberen" Strom zu holen. Wir haben jetzt ein Core mit CAT6, DMX und Strom und seither keine Probleme mehr.


    Gruß Fisch

    Staatl. gepr. Legotechniker

  • Interessant wie unterschiedlich die Meinungen doch sein können. Aber schonmal gut zu wissen ist, das es fast egal ist wo man den Stecker heutzutage einsteckt.


    Mein größtes Problem (ich denke das kam im ersten Beitrag nicht so deutlich rüber) ist die Kabeldicke. Der Preis (200 € auf 50m Aufpreis für Strom) spielt keine so große Rolle, auch wenn son Stromkabel deutlich günstiger einzelnd zu beziehen sein mag.


    Ohne Strom haben wir 16,8mm, mit Strom sind wir bei 20,6mm. Ein brandneues Analoges 32er Multicore (24/8) hat auch eine Stärke von 21mm und Gewicht wird sicherlich ungefähr ähnlich sein.


    Ich suche eine handliche Lösung. Das heißt eine Kabeltrommel auf der 50m passen, die man noch tragen kann und kein Haubencase brauch, nur weil das Teil genauso sperrig ist wie die ehemaligen Analogcores.


    Das einziehen nach Feierabend von einer einzelnen DMX/NF/Ethernet Leitung auf eine kleine Kabeltrommel macht schon Laune. Da freut man sich über die Digitaltechnik. Zeitlich gesehen dauerts aber natürlich deutlich länger 4-5 einzelne Leitungen auf einzelnen Kabeltrommeln aufzuwickeln bzw. vorher zu verlegen. Hier muss ich halt abwägen, was in der Praxis mehr Spass macht. Die Frage ist auch wie sich die Peitsche beim einziehen verhält, wenn da noch son dicker 230V Schukoklotz mit dran hängt.


    Fragen über Fragen. Am liebsten würde ich mit beiden Multicore Typen mal auf Tour gehen, aber hat hier niemand :)


    Hat denn jemand Empfehlungen für Kabeltrommeln? Die von Klotz scheinen wohl von Schill zu kommen und sind bei Thomann deutlich günstiger zu haben als bei Klotz selbst.


    Die Schill HT 485 dürfte gut für 50m ohne Strom passen.


    Achja zur Not würden es auch 40m tun. Müsste ich nur Klotz fragen ob dir mir das bauen und was die dafür haben wollen. Weil von der Stage gibt es nur 25er und 50er.

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  • Ah ich hab zwei gefunden:


    Schill HT 485 RM passt für das MultiCore ohne Strom und
    Schill HT 582 RM für das MultiCore mit Strom.


    Jeweils 50m Problemlos. 90 € Preisunterschied ist auch ok. Hauptsache die Aussenwickel bei der 582 ist nicht zu klein für die abgehende Peitsche. Naja 30Tage MoneyBack :)

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  • was das thema FOH-strom angeht, so bleibe ich bei einer über jahrzehnte bewährten lösung: ich hole mir den strom von der bühne. und das mache ich auch mit digicore so - und zwar ausschliesslich.
    ein analoges core kommt mir nicht mehr ins haus, aber das ist ein anderes thema...


    meine erfahrungen:
    ich nutze seit 2009 eine iLive mit digitalem core.
    die erste zeit habe ich je eine kabeltrommel mit Cat und mit stromkabel verlegt.
    das war günstig, und wenn in einer location schon strom an FOH lag, habe ich die stromtrommel einfach im bus gelassen.
    nachteil: wenn beide kabel verlegt waren, hatte ich am ender der VA öfter mal kabelsalat beim einrollen der kabel. diese sind ja relativ dünn und leicht, so dass sie sich doch relativ schnell verknoteten. und gegen feierabend ist es manchmal eben so, dass man schon ein bisschen müde ist - da hat man einfach keinen bock mehr auf kabelwirrwar.


    aus diesem grunde habe ich mir vor zwei jahren bei sommercable ein 60m kabel mit 2,5mm² strom, 2x Cat7 und 2x DMX gekauft (Monocat 212).
    ok, das kabel ist wieder so dick wie früher mein altes 24er muco, aber dafür ist es auch sehr stabil. das kabel ist auf einer grossen schill-trommel, die sogar räder hat. dadurch lässt es sich sehr einfach transportieren! die alte regel eben: "alles was räder hat - wiegt nur die hälfte" :lol:
    aber jetzt kommts: der abbau geht damit so einfach und schnell, dass man oft denkt: "wie, schon wieder fertig?" :wink:


    und wenn ich wieder einen gig habe, wo schon strom am FOH liegt, dann nehme ich einfach das alte Cat-kabel 8)


    was ich damit sagen möchte:
    ich habe den kauf dieses multikabels noch nicht eine sekunde lang bereut!


    als zubehör habe ich mir mittlerweile noch eine kabeltüte gekauft, um die stecker beim schleifen über den boden zu schützen. und die Cat-stecker bekommen bei mir schon immer grundsätzlich eine gummiabdeckung, damit die feinen kontakte nicht verschmutzt werden.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hi Leitwolfi,


    das ist Schill HT 582 die du da nutzt. Allerdings mit Anschlussfeld. Habt ihr die selber gemacht oder so wie auf dem Bild fertig gekauft? Wenn ja wo?

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  • Zitat von "wora"


    als zubehör habe ich mir mittlerweile noch eine kabeltüte gekauft, um die stecker beim schleifen über den boden zu schützen. und die Cat-stecker bekommen bei mir schon immer grundsätzlich eine gummiabdeckung, damit die feinen kontakte nicht verschmutzt werden.


    Hast du Bilder von der "Kabeltüte"? Was darf ich mir darunter vorstellen? Aldi-Plastiktüte mit Gummiband?


    Und was ist das für eine Gummiabdeckung für EtherCon Stecker?

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  • Zitat von "Jan"

    Hast du Bilder von der "Kabeltüte"? Was darf ich mir darunter vorstellen? Aldi-Plastiktüte mit Gummiband?


    http://www.7inch.biz/produkte/schutz-fuer-stecker/
    guckst du nach -> "Steckerschutz für Peitsche"


    Zitat von "Jan"

    Und was ist das für eine Gummiabdeckung für EtherCon Stecker?


    this hier: http://b2bshop.sommercable.com…behoer/dummyPLUG-NDM.html
    ich weiss jetzt bloß gerade nicht, ob ich die NDM oder NDF habe... aber ich glaub das sind die NDM.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Muss man auch mit Power nicht.


    ... außer natürlich, Du steckst den Follow mit auf den Strom, aber wer macht das schon? Solange da nur ein Digi-FOH und ein wenig Kleinkram drauf hängt bist Du in dem Lastbereich, den den eine ordnetliche Trommel ohne abwickeln kann.

  • Ach die Kabeltüten sind ja wirklich genial! Danke für den Tipp. Und die Neutriks kenn ich auch, hab sie nur eben nich gefunden, hab unter Ethercon statt XLR gesucht :)

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  • Moins,


    ich hatte vor einiger Zeit ganz ähnliche "Probleme". Und habe mich letztendlich gegen das Kombikabel entschieden. Es sind bei mir wirklich kompakte Schill-Trommeln mit 2x 80m Cat5e je Trommel geworden. Und nach einigen Monaten mit dem Material kann ich sagen, dass das definitiv die richtige Entscheidung war. Die Kabel sind so dermaßen leicht und schnell verlegt, das gibt's gar nicht. Mit einem 22mm dicken Kombikabel wäre das definitiv nicht so fix erledigt. Des Weiteren ist es finanziell wesentlich unkritischer, eine Einzelleitung im Falle eines Defektes zu ersetzen. Das Kombikabel ist dann direkt mal ein Komplettausfall...
    Eine separate Schuko-Trommel ist standardmäßig immer im Auto. Ich glaube, alls Trommeln zusammen genommen sind das gerade mal 30kg Gewicht...

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Naja zu analog Zeiten haste die 32 Kanäle auch nicht mit einzelnen XLR Strippen gezogen, aus Angst das im MultiCore ein Kabel defekt gehen könnte :)


    Gute Kabel sollten problemlos ne sehr lange Zeit halten.


    Das mit den Einzelkabeln ist halt so ne Frage.. 4 Kabel in einem Kabel sind meiner Meinung nach schneller verlegt und wieder eingerollt, als 4 Einzelkabel. 4 Einzelrollen nehmen auch ne Menge Platz weg im Kofferaum. Jede Rolle für sich ist natürlich leichter. Auf deine 30kg kommste auch mit dem MultiCore.


    Ich denke ich tendiere zu der "ohne Strom" Variante.. denn tendenziell hast du recht, das dünneres Kabel einfach flexibler zu verlegen ist. Strom nehm ich mir dann aus der Steckdose hinter mir an der Wand. Sollte es beim einschalten der Anlage brummen, zieh ich eben das Stromkabel noch mit dazu.
    Auf Open-Air zieh ich Strom und Audio sowieso sofort in einem Rutsch.. in der Mitte des Festplatzes am FOH ist selten bereits Strom vorhanden :)


    Preislich tut sich da kaum was ob 4in1 oder 4x4.


    Weiß jemand wie es sich mit Brummschleifen bei AES/EBU auf XLR verhält? Trennen die Geräte das Signal sauber, weils ja eh D/A gewandelt werden muss?

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  • Zitat von "Jan"

    Sollte es beim einschalten der Anlage brummen, zieh ich eben das Stromkabel noch mit dazu.

    Das Problem dabei ist dass beim Einschalten selten schon alles läuft was noch mit auf dem Stromkreis hängt - irgendwelche Einzeldimmer, Videogeraffel, Catering...
    Auch macht sich digital eine Erdungsschleife nicht zwangsweise als Brumm bemerkbar - spontanes Krachen und Knacken oder Aussetzer auf der Anlage aufgrund von Clocking-Problemen machen eher selten Spaß. Wie das jetzt genau bei AES50 welches Behringer verwendet ausschaut weiß ich nicht, ich meine aber jemand hätte hier dazu schon was geschrieben nach irgendwelchen Problemen.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder