Die Bassgitarre im Heavy Metal

  • @bilbo
    knapp daneben. Eigentlich Gitarrist und Sänger aber die meiste Zeit hinter dem Mischpult. Für den Durchbruch als Musiker hats bei mir leider nicht gereicht.
    Daheim hab ich eben auch noch zwei Bassgitarren, Schlagwerk und Keyboard zum Aufnehmen und Arrangieren ( wenn es denn die Zeit zulässt). Außerdem hält die Beschäftigung mit anderen Instrumenten das Hirn und die Ohren fit. Vielleicht sollte ich mal wieder die Blockflöte auspacken:-)
    wora
    locut für den bass hab ich auch schon des öfteren gemacht,das kann manchmal schon aufräumen.


    Die Frage ist ja auch wo lege ich den Bass im Mix hin. Über oder unter die Bassdrum? Oder andersrum wohin die Bassdrum?
    Ist schwierig, der eine Song verträgt es so, der andere wieder nicht.

  • Zitat von "traedei"

    Die Frage ist ja auch wo lege ich den Bass im Mix hin. Über oder unter die Bassdrum? Oder andersrum wohin die Bassdrum?


    Bei Metal eindeutig unter die BD. Meiner Erfahrung nach machen viele "Gelegenheits-Metal-Mischer" den Fehler die BD viel zu fett anzurühren. Das kommt vom vielen Umgang mit zeitgenössischer Musik, aber Rock hat seine Wurzeln in einer Zeit als Subbass unbekannt war :D
    Eine Metal BD macht viel mehr "tock" als "bumm". Deshalb auch das 91er im Kessel. Und damit hat auch der Bass zumindest eine Oktave für sich.


    Gruß, Michel

  • Zitat von "wora"


    nur blöd, wenn er in der oktave gerade nicht spielt :lol:


    nichts, was ein guter PitchShifter nicht hinbekommen würde :)

  • Problematisch am Bass ist der Bass. Nicht nur, dass in diesem Bereich die Bass Drum den Vorrang hat, sondern Bass allein klingt auch undefiniert. Bei vielen E-Bass-Signalen hilft es, die Bässe abzusenken und den Präsenzbereich zu boosten. Über die Obertöne kriegt der Bassanteil dann auch die notwendige Definition. Mithilfe eines Duckers der über die Bass Drum getriggert wird, bekommt der Bass einen ordentlichen Pegel ohne die Bass Drum untergehen zu lassen. Etwas Kompression schadet auch nie.
    Während man viele Instrumente ohne qualitative Verluste in einen Frequenzbereich verbannen kann, führt das bei einem Bass meistens nicht zum Erfolg.


    Ich höre Live auch selten gut abgemischten Bass, genau so wie auf vielen aktuellen Produktionen. Das könnte aber unter anderen daran liegen, dass Bassisten oftmals als inkompetente Idioten angesehen werden, die sowieso nur Mist zusammenspielen. Meiner Erfahrung nach trifft das wirklich auf einige zu.
    https://www.youtube.com/watch?v=Lw25dOC7H9M

  • Ich habe um 800 Hz herum teilweise Glück mit leichten Boosts. Dort kann ich auch andere Quellen aufräumen. Und im Subbass auch eher die Kick nicht zu tief, dafür den Bass bis ganz runter. YMMV. Wobei meine letzte intensive Mischarbeit im reinen Metal-Bereich nun doch schon 10 Jahre her ist, die Hörgewohnheiten könnten sich auch schon wieder verändert haben.

  • Zitat von "traedei"

    Jetzt weiss ich auch was ich vergessen hab und warum es nicht geklungen hat... BANG YOUR HEAD SHIT OUT...
    So einfach wärs gewesen :-))


    Jenau!
    Und nicht vergessen, bzgl. der Distortion: "Set it so, that it sounds like shit" :lol:


    Im ernst...im Prinzip ist das nur eine aufgeblasene Variante von DI+Mikrofon anner Bassbox.
    Natürlich kann man schon auf der Bühne das Signal splitten. Eines geht in den Amp, von dort DI raus zum Pult. Das zweite geht
    in einen Sansamp o.ä. mit Zerre drauf. Im Rock/Metal Bereich hat ein cleaner Bass einfach zu wenig "Verbindung" zu den Gitarren und setzt sich zudem oft nicht durch im Mix.
    Die Zerre baut irgendwie 'ne Brücke zwischen Bass und GTRs.
    Aber dat ganze hilft alles nix, wenn der Bass Sound vom Musiker schon Grütze ist. Viele "Bassisten" haben viel zu viel Low End im Sound.
    Hab fast immer einen LowCut auf dem Bass, teilweise bis 200Hz...je nachdem wie Schlimm dat Gehupe ist.


    LG
    WW


    PS: Der ultimative ProTip ist natürlich der hier-->
    https://www.youtube.com/watch?v=i9P_cW1GYqg&index=11&list=PLRh0s1P91ksmwLdZB04GpOd02yiEfQtcH

  • Das Problem liegt daran das die meisten die Hüllenkurve vom Bass viel zu lang einstellen. Bei der Spielweise wie sie im Metal so vorkommt wird das am ende nur noch waberder Brei. Manche Bassisten spielen den Bass auch nicht mehr in der gewohnten weise, so das unter herum gar nichts mehr kommt und nur noch der Anschlag zu hören ist. Das ist aber er bei semi professionellen Bands der Fall. Mit zunehmenden Tempo verlassen viele Musiker die Disziplin beim spielen.


    Hinzu kommt das Mischer aus dem Rock Pop Bereich dazu neigen den Kick zu Fett unten herum zu gestalten. Mit doppel Fußmaschine oder Kick kommt dann nur noch Brei. Außerdem mischen sie Gitarren,Snare,HiHat in den Hintergrund um den Gesang nach vorne zu bekommen. Das screaming benötigt andere Compressor und EQ Einstellungen wie man sie aus den Rock Pop eben kennt. Größter Fehler, sie ziehen die Mitten zu sehr raus. Der Gesang ist dann so dünn das er nur noch nervt. Zumal wechseln die Gesangtechniken während des Soungs.


    Guter Metal Sound hat einen Wahnsinnigen druck, ohne das er Nervt. Dominiert von den Gitarren, Kick(besonderen dem Klick),Snare, und auch das screaming muss für den Druck sorgen. Es ergänzt den Mix in einer hervorragen Rolle. Der Bass trägt auch hierzu bei.


    Die meisten Mischer habe so ihre Probleme hiermit. Die sparte ist nicht einfach zu Mischen, wenn man keine Vorstellung vom Ziel hat geht das meist zutiefst in die Hose.

  • Viele dinge wurden schon genannt (Die BD oft zu viel subsub etc. etc.), zu viel woooom und zu wenig tock ;) Was mich im Metal-Bereich oft stört sind Bandpass-Woofer, die mag ich da einfach nicht. Wenn ich mit der Freq-Untergrenze runter will brauch ich eben mehr Membranfläche, die für sich selber auch lieber härter abgestimmt sein darf.


    In kleineren Locations hat sich mein eigenes Ergebniss sehr deutlich dadurch verbessert das ich grundsätzlich immer beim Systemsetup pc-unterstützt messe und den Phasengang im Übergangsbereich korrigiere , außerdem mach ich nichts mehr ohne sinnvoll gestellte Bässe (cardioid oder ähnliches mit Richtwirkung). Aber das sind ja eher Sachen die in der Größenordnung sowieso korrekt gemacht werden. (sollten)


    (Gehörte Musik während des Verfassens dies Textes: Grave Digger ;) )

    Ing. M.Sc. Urs Obernolte

  • Ob es genug kickt hängt sehr stark von der Spannung des Felles ab. Nicht genug gespannt kann man daraus nicht genug kick herausbekommen. Manchmal geben sich Drummer wenig Mühe ihr Drumkit einzustellen, besonders wenn trigger Sound mit im Spiel ist.


    Problemtisch bei triggern ist, das die Parameter im Proberaum eingestellt werden und dieses Signal als Summe aufläuft. All zu oft hat der Sound zu viel Energie bzw. der Kick ist viel zu laut oder es spielt mit dem System überhaupt nicht. Diskussion an den Parametern zu drehen verlaufen nicht immer einfach.


    Bewährt hat sich trotzdem zu Mikronieren und den Sound zu mischen. Je nach dem wird das Signal dann beschnitten und gemischt. Zumal hat man auch ein spare. Es können schon komische Sachen mit den Kisten passieren.


    Bisher ist es mir auch immer gelungen den entsprechenden Sound ohne triggern zu erzeugen. Bewährt haben sich bei mir die ATM250. Sind unten herum nicht so prägnant Ausgeprägt und fallen oben herum nicht so schnell ab wie andere typische Drum Mikrofone. Sie kommen der Sache sehr entgegen.


    Probleme gibt es nur dann wenn der Drummer nicht mehr richtig rein latscht. Weil ihm die puste ausgeht.


    Auch sollte man die Gitarren mit zwei Mikrofonen abnehmen. Das aufteilen in Hi u. Lo hat den Vorteil die Energie und den Klang dieser definierter zu mischen als es mit einen Mikrofon möglich wäre.