Seeburg GL 24 Kombination mit G Sub

  • Habe aktuell mein System umgestellt auf 2x GL24 xov und 2x G Subs.
    Bei der Umstellung wurde das Seeburg System (mit Crown XTI 6002 und 4002) gegen das Audio Zenit System 2x NL208 und 2x NDW18 (mit PL-Audio PowerPac 4003DSP)
    im AB Vergleich Outdoor getestet.


    Klar kann man die Systeme nicht direkt vergleichen, weil sehr verschieden von der Konstruktion, bzw. Einsatzzweck. Jedoch
    möchte ich trotzdem mal den Vergleich niederschreiben, vielleicht interessiert es hier jemand :)


    Seeburg Anlage:
    - Erheblich gleichmäßigere Schallverteilung über eine große Fläche
    - Gute Reichweite (bei ca. 25m Entfernung, einfach nur insbesamt etwas leiser, bei sonst gleichbleibendem Klangeindruck)
    - Lautstärke obenrum gefühlt 6dB lauter
    - Kräftigere LowMids
    - Tiefreichendere Basswiedergabe und insgesamt etwas mehr Druck untenrum
    - Hochtonbereich etwas unaufdringlicher bzw. natürlicher
    - Gesamtsound sehr ausgewogen und natürlich, einfach schön :)


    Audio Zenit:
    - Hochtonbereich sehr detailiert und im Verhältnis zum Gesamtoutput kräftig
    - Schallverteilung verständlicherweise für konventionelles Top eingeschränkt
    - LowMid Anteil geringer (leichter "Nasezuhalt" Effekt)
    - Basswiedergabe nicht ganz so tief und mit etwas weniger Output
    - alles in allem, aber für ein solches System absolut in Ordnung


    Nachträglicher Test des Seeburg System mit aktuellen Presets von Seeburg, an der PL-Audio PowerPac 4003DSP Endstufe, ergab kaum einen Unterschied zum Setup mit den XTI Endstufen.


    Vor einigen Jahren hatte ich ja mal einen Test zwischen 2x GL16 dp (gerade und gebogen) und 3x Elementen des JBL VRX 928 Arrays an I-Tech 4000 durchgeführt,
    wo rauskam, das die VRX doch erheblich runder klang, gerade im Bereich der LowMids. Mittlerweile hat Seeburg wohl die Presets aber nochmal erheblich nachgebessert,
    daher sollte man das GL16 / GL24 System im Auge behalten :)

  • wie du schon selbst schreibst, hinkt der vergleich natürlich.
    6x6.5" (Linienstrahler im Horn) gegen 2x8" (direktstrahlend) ist nicht so wirklich fair. :wink:


    auch die bässe sind ein wenig unterschiedlich. der sub von Seeburg darf sogar mit 1800W befeuert werden, wenn da nicht mehr gehen würde als mit den 1000W von AZ wäre das ja schon frech.


    immerhin:
    offenbar stimmt das alles mit der theorie doch gut überein :lol:



    was mich hier aber noch interessieen würde:
    wie sah das mit den pegeln neben und hinter den boxen aus?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    wie du schon selbst schreibst, hinkt der vergleich natürlich.
    6x6.5" (Linienstrahler im Horn) gegen 2x8" (direktstrahlend) ist nicht so wirklich fair. :wink:
    auch die bässe sind ein wenig unterschiedlich. der sub von Seeburg darf sogar mit 1800W befeuert werden, wenn da nicht mehr gehen würde als mit den 1000W von AZ wäre das ja schon frech.


    was mich hier aber noch interessieen würde:
    wie sah das mit den pegeln neben und hinter den boxen aus?


    Ja das stimmt schon :)
    Aber durch mein begrenztes Platzangebot im VW Caddy Maxi, muss ich doch sagen, das es bei minimal mehr Platzbedarf,
    doch erheblich mehr kann und das war Sinn und Zweck der Umstellung.


    Leider war der AB Vergleich zeitlich begrenzt...
    Daher habe ich mir die Pegel neben und hinter der Boxen nicht angehört.

  • Zitat von "klangcharakter"

    ...
    Leider war der AB Vergleich zeitlich begrenzt...
    Daher habe ich mir die Pegel neben und hinter der Boxen nicht angehört.

    was natürlich schade ist, denn das ist ja auch ein sehr wichtiges kriterium.


    kleines beispiel dazu:
    ich hatte mal ein konzert mit zwei rockbands, wo von seiten des verleihers zwei Fohhn LX601 gestellt wurden.
    zunächst war ich beeindruckt, was aus den zeilen so raus kam.
    aber ich hatte auch starke feedbackprobleme über die gesangsmikrofone, die ich eindeutig auf die horizontal schlechte richtwirkung der säulen zurückführen konnte. die boxen waren zwar laut und trugen schön weit, allerdings eben auch richtung bühne... :lol:


    wenn das system noch in dein auto passt und trotzdem mehr leute bzw. grössere flächen beschallen kann, dann kann ich deine wahl dennoch nachvollziehen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"


    was natürlich schade ist, denn das ist ja auch ein sehr wichtiges kriterium.


    wenn das system noch in dein auto passt und trotzdem mehr leute bzw. grössere flächen beschallen kann, dann kann ich deine wahl dennoch nachvollziehen.


    Ja das stimmt, da hast du recht, es wäre definitiv interessant gewesen.
    Bisher habe ich aber noch keinen Band Fall gehabt, sondern mehr Richtung Hintergrundbeschallung, Party, Konserve, DJ etc.
    Ansonsten holt man sich nochmal z.B. zwei Seeburg A6 (12zoll/1zoll) konventionelle Topteile und kann damit dann auch solche
    Probleme im Vorfeld umgehen, wenn mal eine für GL24 kritische Situation kommt.


    Falls ich aber mal die Möglichkeit habe, einen Bandjob oder einen Mikrojob damit zu beschallen, werde ich hier nochmal Erfahrungen
    berichten.

  • Mahlzeit.


    Ich persönlich kenne zwar das Audio Zenit zeug nicht aber dafür das GL System von Seeburg ziemlich gut.
    In Sachen Rückwärtsdämpfung sind die GL Zeilen auf jeden Fall sehr gut im vergleich zu konventionellen Tops.
    Selbst direkt vor den Lautsprechern liegt die Koppelgrenze recht hoch - vorausgesetzt die Schachteln selbst sind auf vernünftiger Höhe positioniert.
    Habe da deutlich bessere Erfahrung gemacht wenn eine GL-24 auf 2m Unterkante steht und entsprechend geneigt ist als wenn sie tiefer steht.


    Ansonsten erhält man einen positiven "Oha" Effekt wenn pro seite mindestens 16 6,5" werkeln. :D


    In kombination mit den etwas günstigeren K1801 Subs spielt das ganze übrigens auch sehr gut durch die dezentere Abstimmung im vergleich zu den G-Sub 18!


    Gruß Sascha

  • Zitat

    In Sachen Rückwärtsdämpfung sind die GL Zeilen auf jeden Fall sehr gut im vergleich zu konventionellen Tops.
    Selbst direkt vor den Lautsprechern liegt die Koppelgrenze recht hoch –

    Sorry, wenn ich etwas direkt werde: aber wenn ich solch unreflektierten Blödsinn immer und immer wieder lese schwillt mir mittlerweile manchmal tatsächlich ein bisschen der Kamm. Dabei ist es doch eigentlich so einfach... :roll:
    1.) Schallzeilen koppeln später als vergleichbare konventionelle Tops. Das gilt genau für den Fall, wo der dümmste anzunehmende User direkt davor steht und das Mikro in Richtung Lautsprecher hält. Das liegt zum Einen daran, dass es keinen direkten Hot Spot gibt – die Schallenergie wird stattdessen über einen größeren Bereich (eben die Länge der Zeile) verteilt abgestrahlt. Zum Anderen an den Laufzeitunterschieden, welche das in unmittelbarer Nähe befindliche Mikro 'sieht' – die Schallenergieanteile aus den einzelnen Chassis kommen dort mit einem zeitlichen Versatz an und addieren sich nicht sauber (bzw. löschen sich die Anteile z. T. sogar aus).
    2.) Schallzeilen koppeln früher als vergleichbare konventionelle Tops. Nämlich dann, wenn sie wesentlich schmaler sind als letztere und es nicht um eine DAU – Anwendung geht, sondern um Livebeschallung als fachgerecht ausgeübtes Handwerk. Also: Mikro auf Bühne benötigt (z.B. zwecks Abnahme akustischer Instrumente) möglichst viel GbF im Grundtonbereich, Lautsprecher stehen oder hängen L + R einige Meter daneben. Das liegt daran, dass die Breite einer Schallwand darüber entscheidet, bis zu welcher unteren Grenzfrequenz sie horizontal gerichtet Schall abstrahlen kann (also überhaupt irgendeine Form von Rückwärtsdämpfung zulässt).


    Wer diese einfachen Zusammenhänge nur ein Mal klar verstanden hat kann anschließend selbst entscheiden, ob Stäbchenboxen für seine Anwendungen sinnvoll sind oder nicht.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Danke BillBo, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen!


    Eine Frage hätte ich allerdings noch: Wie ist denn eigentlich die Rückwärtsdämpfung definiert? Analog zu Mikrofonen als Frequenzgang auf Achse dividiert durch Frequenzgang exakt nach hinten? Dann ist es genau genommen ja nur eine Aussage für genau hinten, wo sich meistens ja kein Mikrofon befindet, und wo die Dämpfung aus Symmetriegründen gerade sehr schlecht ist im Vergleich zu "leicht schräg hinten". Gibt diese Dämpfung irgend ein Hersteller im Datenblatt an? Und spricht auch irgendwer bei Lautsprechern von Seitwärtsdämpfung, so wie bei Mikrofonen?

  • Zitat von "Sashx1"

    ...
    In Sachen Rückwärtsdämpfung sind die GL Zeilen auf jeden Fall sehr gut im vergleich zu konventionellen Tops...


    hierzu möchte ich mich billbo anschliessen.
    die physik lässt sich eben nicht so einfach überlisten. dass eine relativ schmale säule eine bessere rückwärtsdämpfung haben soll als eine deutlich breitere, konventionelle box, ist aus den von billbo erwähnten gründen schlicht nicht möglich.
    oder anders ausgedrückt: eine "konventionelle" box, die nach vorne raus den selben pegel erzeugen kann wie ein "stäbchen", muss aus physikalischen gründen in richtung bühne leiser sein.
    hier musst du also so einer art "akustischer täuschung" erlegen sein, oder der vergleich war nicht ganz fair ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "patec"

    ...


    Eine Frage hätte ich allerdings noch: Wie ist denn eigentlich die Rückwärtsdämpfung definiert? Analog zu Mikrofonen als Frequenzgang auf Achse dividiert durch Frequenzgang exakt nach hinten? Dann ist es genau genommen ja nur eine Aussage für genau hinten, wo sich meistens ja kein Mikrofon befindet, und wo die Dämpfung aus Symmetriegründen gerade sehr schlecht ist im Vergleich zu "leicht schräg hinten". Gibt diese Dämpfung irgend ein Hersteller im Datenblatt an? Und spricht auch irgendwer bei Lautsprechern von Seitwärtsdämpfung, so wie bei Mikrofonen?


    zum einen gibt es den sogenannten directivity index, der eine gewisse aussage über das richtverhalten aussagt.
    besser sind sogenannte polarplots, noch besser sind dann richtige messchriebe, wie sie z.b. in vielen fachzeitschriften abgedruckt werden.


    ob angaben zum DI (directivity index) oder schriebe zur richtcharakteristik angegeben werden, entscheidet jeder hersteller selbst.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Zitat von "billbo"

    Also: Mikro auf Bühne benötigt (z.B. zwecks Abnahme akustischer Instrumente) möglichst viel GbF im Grundtonbereich,


    Schön, dass dieser Bereich bei der reinen Sprachbeschallung der Kategorie "Hauptsach' man verstehts" völlig irrelevant ist, und man sich mit diesen Zeilen mit der HF Verteilung -zumindest vertikal- weitaus leichter tut. Also, als Beschallungswerkzeug für ein bestimmtes Genre ist so eine kleine Zeile schon die richtige Wahl, man muss halt nur wissen wann und warum.... und das nicht immer nur aus der LoMid/Grundton/RnR Perspektive betrachten

  • ok, natürlich können solche lautsprecher - richtig eingesetzt - durchaus zu guten ergebnissen führen.
    das sollten wir hierbei wirklich nicht übersehen! :wink:


    es ging aber um die aussage, dass solche zeilen in sachen rückwärts abgestrahltem schall angeblich besser sein könnten als konventionelle tops.
    und da darf man begründete zweifel haben 8)



    nochmal zu den datenblättern der hersteller:
    vorbildlich finde ich z.b. das hier: http://www.erpenstein.de/downl…r/Lautsprecher/C_15_2.pdf

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    ok, natürlich können solche lautsprecher - richtig eingesetzt - durchaus zu guten ergebnissen führen.
    das sollten wir hierbei wirklich nicht übersehen! :wink:


    Absolut, ich wollte auch dem Gesagten nicht widersprechen, sondern nur eine andere Perspektive erwähnen. Ich denke wir sind uns einig :wink:

  • Zitat von "patec"

    Eine Frage hätte ich allerdings noch: Wie ist denn eigentlich die Rückwärtsdämpfung definiert? Analog zu Mikrofonen als Frequenzgang auf Achse dividiert durch Frequenzgang exakt nach hinten? Dann ist es genau genommen ja nur eine Aussage für genau hinten, wo sich meistens ja kein Mikrofon befindet, und wo die Dämpfung aus Symmetriegründen gerade sehr schlecht ist im Vergleich zu "leicht schräg hinten". Gibt diese Dämpfung irgend ein Hersteller im Datenblatt an? Und spricht auch irgendwer bei Lautsprechern von Seitwärtsdämpfung, so wie bei Mikrofonen?


    "rückwärtsdämpfung" taucht in den lautsprecher-normen begrifflich nicht auf, würde ich aber so wie du auch als differenz von 0 zu 180 grad festlegen.
    dass es dann (aufgrund des kleinen winkelbereichs) nur eine begrenzte aussagekraft hat, ist richtig. bei basslautsprechern mit herstellerseitigen cardioid-presets wird man diese angabe sicherlich finden. ich will jetzt aber keine datenblätter durchwühlen.

  • Zitat von "kob1"

    Schön, dass dieser Bereich bei der reinen Sprachbeschallung der Kategorie "Hauptsach' man verstehts" völlig irrelevant ist...


    Wenn die Sprachbeschallung hochwertig (natürlicher Klangeindruck, guter STI / wenig Nachhall, etc.) sein soll jedoch, ist auch dieser Frequenzbereich vonnöten. Ein schönes Dokument um dafür das Bewusstsein zu schärfen, auch wenn es sich primär um Raumakustik und musikalische Darbietung dreht, ist dieses hier: http://www.sengpielaudio.com/D…essigteBass-Fundament.pdf


    Man darf nicht vergessen, dass eine geringere Richtwirkung in einem bestimmten Frequenzbereich nicht nur zu weniger Gbf neben/hinter dem Lautsprecher führen kann, sondern auch einen höheren Diffusschallanteil provoziert. Je nachdem, welche Begrenzungsflächen sich störend auswirken (Decke/Boden oder Rück-/bzw. Seitenwände), muss man sein Beschallungswerkzeug auswählen und optimieren.

    ...zunehmend Gefallen an Ignorieren-Funktionen findend.

  • Zitat von "billbo"

    Sorry, wenn ich etwas direkt werde: aber wenn ich solch unreflektierten Blödsinn immer und immer wieder lese schwillt mir mittlerweile manchmal tatsächlich ein bisschen der Kamm. Dabei ist es doch eigentlich so einfach... :roll:
    1.) Schallzeilen koppeln später als vergleichbare konventionelle Tops. Das gilt genau für den Fall, wo der dümmste anzunehmende User direkt davor steht und das Mikro in Richtung Lautsprecher hält. Das liegt zum Einen daran, dass es keinen direkten Hot Spot gibt – die Schallenergie wird stattdessen über einen größeren Bereich (eben die Länge der Zeile) verteilt abgestrahlt. Zum Anderen an den Laufzeitunterschieden, welche das in unmittelbarer Nähe befindliche Mikro 'sieht' – die Schallenergieanteile aus den einzelnen Chassis kommen dort mit einem zeitlichen Versatz an und addieren sich nicht sauber (bzw. löschen sich die Anteile z. T. sogar aus).
    2.) Schallzeilen koppeln früher als vergleichbare konventionelle Tops. Nämlich dann, wenn sie wesentlich schmaler sind als letztere und es nicht um eine DAU – Anwendung geht, sondern um Livebeschallung als fachgerecht ausgeübtes Handwerk. Also: Mikro auf Bühne benötigt (z.B. zwecks Abnahme akustischer Instrumente) möglichst viel GbF im Grundtonbereich, Lautsprecher stehen oder hängen L + R einige Meter daneben. Das liegt daran, dass die Breite einer Schallwand darüber entscheidet, bis zu welcher unteren Grenzfrequenz sie horizontal gerichtet Schall abstrahlen kann (also überhaupt irgendeine Form von Rückwärtsdämpfung zulässt).


    Wer diese einfachen Zusammenhänge nur ein Mal klar verstanden hat kann anschließend selbst entscheiden, ob Stäbchenboxen für seine Anwendungen sinnvoll sind oder nicht.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo


    Ich bitte vielmals um Entschuldigung wenn meine aus der Praxis resultierende Meinung und Erfahrung nicht fachgerecht genug aufgearbeitet wurde. :wink:
    Ich bin kein Theoretiker und mit dem lesen von Datenblättern tu ich mich auch nach 10 Jahren noch schwer. Aber ich habe Ohren die laut Arzt noch ziemlich gut funktionieren.


    Natürlich sind Stäbchen was völlig anderes als direkt Strahlende Brüllwürfel oder Horngeladene Schallschleudern. Alles hat Vor- und Nachteile und hat seinen Anwendungsbreich.
    Und ja, etwa 90% der auf dem Markt befindlichen Stäbchen taugen für leichte Sprachbeschallung und sonst nix.


    Jetzt ist es so das meine Aussagen bezüglich Rückwärtsdämpfung und Koppelfestigkeit aus meiner Erfahrung mit genau diesen Lautsprechern unter bescheidenen Einsatzbedingungen entstanden sind. Bei korrekter Aufstellung koppelt eine GL-24 in akustisch schwierigem Raum (langer Nachhall, Akustikwände, Parkett) noch lange nicht wo eine PS10 oder A4 schon pfeift. Natürlich ist es hier ein gnadenloser Vorteil das die GL eine extrem gerichtete und gleichmäßige Schallverteilung erzeugen kann. Wer die Dinger schon ein mal unter echten Bedingungen hören/testen konnte wird mir eventuell zustimmen das diese Zeilen sehr exakt (horizontal wie auch vertikal) abstrahlen. Wer es darauf anlegt bekommt natürlich trotzdem ein Koppeln hin...


    Und mit der Rückwärtsdämpfung ist es nun tatsächlich so das rein subjektiv diese GL Zeilen weniger nach hinten raus geben als verschiedenste LineArrays in der allgemeinen Brot und Butterliga von Namenhaften Herstellern. Hier liegt das Bühnenhaus zu grunde in dem ich seit einigen Jahren meinen Dienst verrichte und immer wieder verschiedenste Anlagen hören konnte. Sowohl vor als auch auf der Bühne.
    Und im vergleich mit Direktstrahlern liegt die GL auch subjektiv vorne da ja im vergleich eine Kanalisierung der Schallenergie erreicht werden muss... Bei Horngeladenen Systemen sieht das ganze vermutlich wieder anders aus. Hier fehlt mir jedoch der direkte Vergleich.


    Und ja ich bin mir bewusst das 98% aller Tonkutscher dieser Welt niemals ein Konzert mit Zeilen beschallen würden. Ich kann aber nur jedem ans Herz legen sich das GL mal in einem größeren Rudel anzuhören. Eine Box alleine macht noch keine Zeile - das war/ist auch bei Linearrays so!


    Gruß Sascha


    Achja: NEIN ich arbeite nicht für die Firma Seeburg! Jedoch hat das GL System einen sehr positiven Eindruck bei mir hinterlassen (wie viele andere Produkte dieses Hauses auch) und dazu stehe ich :wink:

  • Zitat von "Sashx1"

    ...Bei korrekter Aufstellung koppelt eine GL-24 in akustisch schwierigem Raum (langer Nachhall, Akustikwände, Parkett) noch lange nicht wo eine PS10 ... schon pfeift...


    vorsicht, diesem vergleich liegt ein großer denkfehler zu grunde.
    denn hier wurde offenbar eine kleine box mit einer großen box verglichen. man beachte mal die verhältnisse der membranflächen = 1x10" gegen 6x6,5".
    dieser vergleich ist nicht fair, denn größere boxen haben im allgemeinen grundstätzlich immer mehr reichweite und eine bessere dämpfung ausserhalb des nutz-abstrahlwinkels.


    wenn man bei dieser sache also fair sein möchte, dann muss man die GL auch gegen grössere lautsprecher vergleichen.
    und wenn man die membranflächen umrechnet, kommt da etwa eine 2x12" box heraus.
    ich bin mir sicher, dass hier der genannte vorteil der GL dann nicht mehr so gravierend ausfällt...möglichwerweise sogar im gegenteil ;)



    und nochmal: das soll keine abwertung dieser Seeburg-lautsprecher sein, nur eine richtigstellung der argumente.
    also: immer schön fair bleiben, dann klapp´s auch mit den foren-nachbarn ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo,


    bitte bedenken, es könnte durchaus möglich sein, dass hier eine größere Rückwärtsdämpfung existiert:
    1.: Die gesamte Dämpfung resultiert aus horizontaler und vertikaler Abstrahlung. Da so eine Zeile vertikal einer konventionellen Box schnell mal überlegen ist, kann das Gesamtresultat bereits zu Gunsten der Zeile ausfallen
    2.: Die Tieftöner durchlaufen eine spezielle Schallwand und sind, so weit ich weiß, ohne BR Port ausgestattet. Auch das könnte bereits eine seitliche Dämpfung auch bei tieferen Frequenzen bewirken. Müsste man dann in Messungen sehen. Denkbar wäre es, da es immer ein großes Anliegen von Seeburg ist, die Boxen hinsichtlich der horizontalen Abstrahlung zu optimieren. Es ist ein Irrglaube, dass dazu bestimmte Baugrößen nötig sind. Das gilt nur bei z.B. klassischen Hörnern oder Direktstrahlern.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • BR Port ist hinten,


    Ich hab GL16i, GL16c und GL24, die Rückwärtsdämpfung ist leider nicht sooo gut, bei Aufstellung vor dem Redner auf gleicher Höhe gibt es schnell Probleme mit Rückkopplung im tiefenren Bereich (nagelt mich jetzt nicht auf genaue Werte fest), also immer schön hoch damit!


    Sonst bin ein grosser Fan dieser Serie, hat mir schon oft in unseren Betonbauten geholfen, auch in unserem Hörsaal (GL24) kann man damit wunderbare Ergebnisse erzielen. Dort hängen sie auf 4m Höhe direkt an der Wand und beschallen 360 Personen. Haupsächlich natürlich Sprache, aber auch mal einen Film.


    Gruss
    Stefan