Wora – so rein hypothetisch, liegt es eventuell im Bereich des Möglichen, dass sich bzgl. der Zusammensetzung deines Kundenstammes im Hintergrund insgeheim ein klein wenig latentes Optimierungspotential aufgebaut haben könnte?
Tatsächlich kann ich mich daran erinnern, dass ich während der letzten 35 Jahre genau 2 mal seitlich neben der Bühne 'FOH' mischen musste. Beide Male lag das letztlich daran, dass wir... also dass ich :oops: beim Laden das Multicore vergessen hatte...
Natürlich steht auch bei meinen Jobs der FOH nicht jeden Tag an optimaler Position. Meist schlicht dort, wo es unter baulichen/ ablauftechnischen/ sicherheitsrelevanten Aspekten sinnvoll ist. Das ist nicht immer genau an der Stelle, wo ich ihn mir wünschen würde. Aber auch niemals hinter, unter oder neben der Bühne. "Mischen" nach dem Prinzip Zufall (funktioniert WLAN, oder funktioniert es nicht?) musste ich dagegen bisher tatsächlich noch nicht ein einziges Mal. Und ich bin einigermaßen zuversichtlich, dass mir das auch nicht passieren wird.
Letztes WE habe ich – nach jahrelanger Abstinenz – mal wieder 3 Tage Stadtfest gemacht. Mit allem PiPaPo; die ganz harte Schiene: mit Bieranstich, örtlichem Hobby- Shantychor, Blas- und Dudelsackkapelle der Partnerstadt, Tanzschul- CDs nebst ihren resoluten Besitzerinnen, sich als alternative Jazzer versuchenden Musiklehrern, einer (1! :? ) sehr jungen und erfreulich guten/ originellen Nachwuchsrockband, sowie diversen namenlosen/ auswechselbaren/ unterschiedlich nervtötenden Cover- und Top40- Kapellen. FOHs bei unseren Bühnen - da in Eigenregie und enger Absprache mit Veranstalter geplant - an ordentlichen/ vertretbaren Positionen. Übrigens mit geschlossenen Rück- und Seitenwänden – wenn man da 3x 12 Stunden bei Wind und Wetter drin verbringt zählen auch andere Dinge als nur der rein künstlerische/ akustische Aspekt. :wink:
Es gab daneben auch Klein- und Kleinstbühnen, auf denen sich 'Party Heinz', 'Country Susi' und 'Lustige Volksmusikanten' jeweils von der Bühne selbst 'gemischt' und die Lichtorgel bedient haben. Der Stimmung an den Bierständen ringsum tat das keinerlei erkennbaren Abbruch.
Das Bierfestival weiter oben im Thread ist eigentlich ein schauerlich- schönes Beispiel. 19 Bühnen mit 19 mal 3 Nonames drauf. Bei dieser Art von Veranstaltungen zählen erfahrungsgemäß genau 3 Dinge:
1.) der Bierverkauf,
2.) der Bierverkauf,
3.) der Flammkuchen-/ Crepes-/ Currywurst-/ Pizza-/ Folienkartoffel-/ usw.- Verkauf.
Und das war's. Beim Musik- und Unterhaltungsbeiprogramm ist lediglich von Bedeutung, dass es nicht zu laut und - damit nicht wieder die renitente Anwohnerschaft mit Dienstaufsichtspflichtversäumnisklage droht - rechtzeitig vor Ablauf der Sondergenehmigungszeit zu Ende ist. Budget (so wie früher mal) für irgendwelche Stars oder Namen (mit Ansprüchen, Bühnenanweisungen, Technikcrews, etc.pp.) gibt’s eh keins; das geht heutzutage bereits im Vorfeld komplett für Sicherheitskonzepte, Ordnungsdienste, Absperrungen, Sani- Bereitschaften, Brandschutzbeauftragte, Entfluchtungspläne, den Abnickmeister vom Dienst und Versicherungsprämien drauf.
Lange Rede, kurzer Sinn: VT in dieser Szene bedeutet Alugerüstbau, Podeste schleppen, Wassertanks füllen, Gitterboxen mit Yellow Jackets wuchten, Werbebanner anbringen, und gut. Die Kunst, egal ob auf, neben oder gegenüber der Bühne, bleibt weitestgehend außen vor – wer sich diesbezüglich zu Höherem berufen fühlt sollte DORT deshalb ganz einfach NICHT arbeiten.
Mit freundlichem Gruß
BillBo