Real Horns

  • Zitat von "BenjaminKratz"

    Wenn ich es jetzt richtig gelesen habe kommt aus dem "oberen" Basshorn auch der Bereich von 280Hz bis 1kHz und darüber dann das 2365 bis 4,5kHz. Das Multicell darüber dann wohl bis ganz nach oben hin.
    Grüße


    Aus dem oberen 15” Tiefmittelhorn kommen neben dem Frequenzband des 15” von 115Hz bis 280Hz auch das Band von 3 stck JBL CMCD 8” diaprhragm 4” throat, von 280Hz bis 1KHz. Die Throats der 3 CMCD sind kreisförmig um den phaseplug des 15“ angeordnet.
    Das 15“ horn ist ein 80 Hz horn, die Weiche steht aber auf 115Hz 24db.
    Im unteren Horn ist nur der 15“ mit dem gleichen Frequenzbereich von 115Hz bis 280Hz ohne phaseplug. Die beiden 15“ Hörner sind einzeln angesteuert und zeitlich angepasst. Die beiden großen 80 Hz Holzhörner links und rechts geben also etwas über 3 Oktaven der Grundtöne von115Hz bis 1KHz wieder. Die 15“ und die CMCD sind resonanz- bzw. Impedanz entzerrt, mit mehreren, passend zur Resonanz abgestimmten, parallel zur Schwingspule liegendem R-C-L Gliedern, (alles ist aktiv angesteuert) dadurch dominieren die Resonanzen der Hörner (jeder Hohlraum hat mindestens eine Resonanz) nicht mehr den Sound und eine weitgehend ungefärbte Wiedergabe des Grundtonbereiches über die Hörner wird möglich.
    Drüber dann momentan das große JBL 2365 und ein Feldspulen DCM 50, später ein neu gebautes Bambus Multicell mit 2 stck Feldspulen DCM 50, von 1 KHZ bis 4,5 KHz
    Ab 4,5 KHz wird ein etwa 70 Jahre altes original Altec 805 Horn teergefüllt, wie es in den Anfängen der Beschallungsanlagen üblich war, verwendet, es hat einem bronze throath auf dem ein JBL 2435 Beryllium Treiber sitzt, Die hohen Töne werden aus dem teergefülltem Metal Multicell dermaßen gut herausreflektiert, dass es eine wahre Freude ist, als wenn man den Hoch-töner im eigenen Ohr eingebaut hätte

    Einmal editiert, zuletzt von realhorns ()

  • Gab's da nicht auch mal was von Community?
    M5 oder so?


    Zitat von "realhorns"

    für einen Mainflor in dieser Größenordnung, da sollte ich dann doch "lieber zuhause bleiben"


    Letztens um die 70mal K1 samt ebensovieler Bässe auf einer Main ...

    Never stop a running System

  • Zitat von "wora"

    rockline:
    schön zu lesen, dass du mit den SLs immernoch glücklich bist ;)
    und falls du eventuell mal wieder ein ersatzteil von TOA benötigst, könnte ich vielleicht helfen 8)


    Weis leider nicht was gemeint ist, welche SLs bzw. ersatzteile?

  • Eine Replica von der Meyer-Sound MSL3 ist die Audio-Performance SL2 nicht. Eher ein Parallelbau. Die beiden Firmeninhaber haben die Mitteltonhörner und das HF Horn entwickelt, dass Design der Box konstruiert - und dann jeweils unabhängig voneinander produziert.
    Beide Kisten sind nahezu identisch, haben riesige Doppel-12" Hörner mit Phase Plugs, und ein HF Horn oben drin. Unten ist eine breite Reflexöffnung für die beiden 12er, womit die Box fullrangetauglich ist.
    Die Audio-Performance ist im Detail viel besser gebaut als die Meyer-Sound, obwohl beide Kisten auf den ersten Blick identisch erscheinen. Der Pegel der Box kann mit "mächtig" beschrieben werden, Reichweite ist sehr beachtlich (soll angeblich 70° schmal sein, macht aber hörbar breiter auf), und der Klang ist weitgehend untypisch für eine derartig horngeladene Box. Eher soft. Und Stackinghöhe ist perfekt - mit einem 1200mm hohen Bass drunter ist das komplette Stack 2700mm hoch.
    Hat aber alles nichts mit dem Thema Realhorns zu tun - thematisch ist die MSL3 bzw. SL2 aber ebenfalls ein eher inzwischen recht rar gewordenes Beschallungszeug.


    @Realhorn: die JBL 2435 sind doch noch recht neu auf dem Markt. Spielt der gut? Der gehört ja definitiv zum oberen Preisende. Verteilt sich die HF gut in den 8 Abteilungen des Altec 805?

  • Zitat von "realhorns"


    Weis leider nicht was gemeint ist, welche SLs bzw. ersatzteile?


    das hat nix mit deinen systemen zu tun.
    das sind lautsprecher, die bereits in den 80ern entwickelt wurden und die im vergleich zu aktuellen systemen immer noch verdammt gut abschneiden... und die gibt´s in der schweiz sogar noch neu zu kaufen ;)
    aber AudioPerformance (das ist der herstellername) kennen leider nur recht wenige leute. der herr Corthezy hat früher mal zusammen mit herrn Meyer entwickelt und mit ihm in den späten 70ern die ersten "prozessor-PAs" gebaut. das war damals eine wegweisende technik, die auch heute nicht mehr wegzudenken ist.


    jetzt aber zurück zu Real Horns! ;)



    PS
    sehe gerade, das rockline schon passend geantwortet hatte... ich lass es trotzdem mal stehen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "rockline"

    die JBL 2435 sind doch noch recht neu auf dem Markt. Spielt der gut? Der gehört ja definitiv zum oberen Preisende. Verteilt sich die HF gut in den 8 Abteilungen des Altec 805?


    Also ein paar Jahre gibt es den ja schon. Es ist ein 1,5" throat 75mm Beryllium diaphragm Treiber mit einer Kunststoff sicke. Dadurch geht er nicht so schnell kaputt, bei den TAD bricht ja gerade die sicke als erstes. Er kann ab etwa 1,5KHz, besser höher, da hat er aber einen unglaublichen druck und Intensität mit der Präsenz von Beryllium. ab etwa 4 KHz kenn ich keinen besseren/intensiveren.
    Kann natürlich was geben, ich kenn ja nicht alle Treiber.
    Im vergleich zum TAD 2001, den ich im nearfill verwende, ist er um einiges lauter und auch aggressiver. Gerade in dem teergefülltem metallenen Altec 805, auch zusammen mit dem Bronzethroat, funktioniert er super gut, Aber alles hat ja oft, wenn nicht immer, auch Nachteile oder Schwächen und da ist es der Schalldruck über 10KHz, da bricht er schon ganz schön weg und man braucht "eigentlich" noch einen Tweeter, aber es geht auch grad noch ohne. In den USA bekommt man den Treiben für 200 bis 300 Euro gebraucht.
    Ein Horn ist eine Reflektor, ähnlich des Reflektor bei einem Scheinwerfer, da sind die Oberfläche und die Geometrie ja absolut wichtig, das leuchtet jedem ein. Aber eben auch bei Hörnern, das sind nicht nur Trichter, es sind Reflektoren. Es passt auch nicht jeder Treiber zu jedem Horn, das hat nichts mit gut und schlecht zu tun.

  • alles sehr interessant und größtenteils bekannt. Um jetzt noch die offene Frage nach Tauglichkeit für Großveranstaltungen zu beantworten, würden ein paar technische Meßdaten weiterhelfen.


    Freuqenzgang
    Phasengang
    Schalldruck
    Decay

    --------------------------------------------------------------
    there's nothing important like headroom - exempt from more headroom
    Sound is no matter of taste - but an issue of education and recognition

  • Zitat von "donut"

    alles sehr interessant und größtenteils bekannt. Um jetzt noch die offene Frage nach Tauglichkeit für Großveranstaltungen zu beantworten, würden ein paar technische Meßdaten weiterhelfen.


    Freuqenzgang
    Phasengang
    Schalldruck
    Decay


    Mit genauen Messungen über die Abstrahlbreite und in welcher Entfernung das System wie laut ist, kann Ich nicht dienen, war immer mit was anderem beschäftigt als das System in dieser größe Aufgebaut war. Es geht mit 28Hz vollem druck aus den Resonatoren los und endet da wo beryllium tweeter bzw. das Signal eben aufhören. Ansonsten hat das System ca 76 Kw Peakleistung aus 37 analogen und digitalen Crown amps, die fast immer gebrückt betrieben werden. Wobei für die 9 Bassystem unter der Bühne 45 Kw und für das Basshorn 6Kw gerechnet sind. Alle Gehäuse und Hörner haben höchstmöglichen Wirkungsgrad, die bassline ist mit modernen JBL 15" und 18" mit zwei hintereinander liegenden 100mm spulen aus dem VTX linearray aufgebaut. Alle bässe und low mids können wassergekühlt werden. Das ganze ist natürlich phasenrichtig eingemessen, bzw. delayed und hat die Phasendrehungen die Filter, bzw. Gehäuse eben erzeugen. Also es kommt auf alle fälle soviel raus, dass man die Größenordnung die auf den Videos zu sehen ist recht locker beschallen kann, mit einer konstanten Schallverteilung die auch recht schön hörbar ist. Die Rück und Seitendämpfung ist extrem hoch und durch die großen Hörner trägt es unglaublich weit.

  • "Die 15“ und die CMCD sind resonanz- bzw. Impedanz entzerrt, mit mehreren, passend zur Resonanz abgestimmten, parallel zur Schwingspule liegendem R-C-L Gliedern, (alles ist aktiv angesteuert) dadurch dominieren die Resonanzen der Hörner (jeder Hohlraum hat mindestens eine Resonanz) nicht mehr den Sound und eine weitgehend ungefärbte Wiedergabe des Grundtonbereiches über die Hörner wird möglich."


    Wenn alles aktiv mit dicken Kabeln angesteuert wird, musst du nichts impedanzentzerren bzw. kompensieren. Die Endstufe stellt eine konstante Spannungsquelle dar und die Spannung wird gehalten, unabhängig davon ob ein RLC zur Spule parallell liegt oder nicht (Spannung wird natürlioch nur gehalten, solange die Strombegrenzing nicht greift).


    wie würdest du du das grosse Basshorn im Vergleich zu 4 DH-18 im directivity-mode einordnen (Bzgl. Aufbauzeit und Transport is wohl klar, wer gewinnen würde, aber sound- / pegelmässig?)
    (Is nur eine Frage keine Kritik - da ich dein System weder gehört noch ein ebenbürtiges jemals gebaut habe, wäre Kritik von meiner Seite natürlich anmassend).

  • Zitat von "LechnerTom"

    Wenn alles aktiv mit dicken Kabeln angesteuert wird, musst du nichts impedanzentzerren bzw. kompensieren. Die Endstufe stellt eine konstante Spannungsquelle dar und die Spannung wird gehalten, unabhängig davon ob ein RLC zur Spule parallell liegt oder nicht (Spannung wird natürlioch nur gehalten, solange die Strombegrenzing nicht greift).


    Das ist doch Quark, ein Lautsprechersystem ist strom- oder leistungsabhängig, nicht spannungsabhängig (von wenigen Treiberprinzipien abgesehen). Die Hornresonanzen schlagen sich definitiv auf den Impedanzverlauf nieder, dafür brauchst Du Dir nur mal die Impedanzemssungen von (Bass-) Hörnern anschauen. Man kann das auch über das Controlling kompensieren, es ist aber keineswegs ein Fehler, das passiv zu machen. Man verliert zwar Leistung, dafür ist aber das Limiting präziser. Eine Kompensation ist also kein Unsinn sondern eine Frage des Konzepts.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • sicher schlagen sich die hornresonanzen auf den impedanzverlauf durch.
    jedoch sehe ich keinen grund, die impedanz zu kompensieren - das meinte ich.
    Der amp bestimmt die spannung, bei ausreichend niederohmiger zuleitung auch die an der spule.
    Spannung und impedanz bestimmen den Strom bei jeder Frequenz. Mit einem Parallellglied kann ich nur den Strom, der durch den Amp geht, veraendern - ich kann z.b eine impedanzspitze fuer den amp weniger hoch machen. warum aber sollte ich? : die spannung an der sowie der strom durch die spule aendert sich ja nicht.

  • Zitat von "LechnerTom"

    sicher schlagen sich die hornresonanzen auf den impedanzverlauf durch.
    jedoch sehe ich keinen grund, die impedanz zu kompensieren - das meinte ich.
    Der amp bestimmt die spannung, bei ausreichend niederohmiger zuleitung auch die an der spule.
    Spannung und impedanz bestimmen den Strom bei jeder Frequenz. Mit einem Parallellglied kann ich nur den Strom, der durch den Amp geht, veraendern - ich kann z.b eine impedanzspitze fuer den amp weniger hoch machen. warum aber sollte ich? : die spannung an der sowie der strom durch die spule aendert sich ja nicht.


    Na man muss das mal gehört haben, wie es klingt mit und ohne Kompensation, dann kann man besser beurteilen ob es was bringt oder nicht.
    Es geht nicht um den Amp , es geht um den Speaker bzw. das Horn und dessen Resonanz/en. Der Amp kann das ganze schwingende System natürlich versorgen. Dass es Resonanzen gibt und dass sich diese in der Impedanz niederschlagen, sind wir uns ja offensichtlich einig, immerhin. Jeder Hohlraum hat mindestens eine Resonanz, ob er die Form eines Horns hat oder die einer Kohlenkiste, ist dabei unerheblich, natürlich unterscheiden sich Frequenz und die Bandbreite und damit die Intensität der Resonanz, das wird wahrscheinlich auch noch akzeptiert. Das L-C-R Glied wird ja bei der Frequenz, auf die es abgestimmt ist leitend und verursacht, abhängig von der Größe des Widerstandes, einen mehr oder weniger großen Kurzschluss. Dadurch verändert es das Schwingungsverhalten dieser Resonanz, sie wird bedämpft und das hört man. Der Speaker, oder das Horn, oder die Kohlenkiste, hat keine "Lieblingsfrequenz/en" mehr, bei der es besonders gerne schwingt.
    Manche Hersteller legen genau da sehr schmalbandige und sehr intensiv und lange nachschwingende Resonanzen in Ihre Systeme, die sehr gut zu dem wiedergegebenen Sound passen.
    Warum ist den F1 so beliebt, woher kommt den dieser Sound? Fragen über Fragen? Wahrscheinlich deshalb, weil F1 "so gut" ist.
    Auch kann man überlegen, was denn das Funktionsprinzip eines Resonators, bzw. Bandpasses, bzw. Bassreflex Systems ist, woher sein Ein - und Ausschwing Verhalten kommt.

  • Zitat von "LechnerTom"

    "


    wie würdest du du das grosse Basshorn im Vergleich zu 4 DH-18 im directivity-mode einordnen (Bzgl. Aufbauzeit und Transport is wohl klar, wer gewinnen würde, aber sound- / pegelmässig?)
    (Is nur eine Frage keine Kritik - da ich dein System weder gehört noch ein ebenbürtiges jemals gebaut habe, wäre Kritik von meiner Seite natürlich anmassend).


    Ich kenne die DH-18 nur aus der Beschreibung, darum kann Ich sie nicht beurteilen oder vergleichen. Ich kann nur „theoretisch was dazu mutmaßen“.
    Es gibt noch zwei weitere sehr wichtige Parameter außer Pegel und Frequenz und das sind die Richtwirkung eines Lautsprechers und dessen Impulsverhalten. Ein passend großes Horn das nur Frequenzen wiedergibt die „deutlich“ höher sind als seine unter Grenzfrequenz, ist ein absolut guter Richtungsstrahler mit sehr gutem Impulsverhalten. Ein Hornlautsprecher kann nur dann auch wirklich so genannt werden, wenn das Horn in der Lage ist, die wiedergegebenen Frequenzen zu richten bzw. zu bündeln und da sind sehr große Dimensionen, für lange Wellenlängen, notwendig. Sind es nur relativ kleine Trichter, die zwar wie Hörner aussehnen, sind diese in Wirklichkeit Resonanztunnel. Natürlich klingen solche Systeme satt und voll und machen „in der Nähe“ jede menge Druck, aber wie schaut es nach 50 oder 100m aus?

  • Zitat von "Dosenfutter"


    Das ist doch Quark, ein Lautsprechersystem ist strom- oder leistungsabhängig, nicht spannungsabhängig (von wenigen Treiberprinzipien abgesehen). Die Hornresonanzen schlagen sich definitiv auf den Impedanzverlauf nieder, dafür brauchst Du Dir nur mal die Impedanzemssungen von (Bass-) Hörnern anschauen. Man kann das auch über das Controlling kompensieren, es ist aber keineswegs ein Fehler, das passiv zu machen. Man verliert zwar Leistung, dafür ist aber das Limiting präziser. Eine Kompensation ist also kein Unsinn sondern eine Frage des Konzepts.


    Da bin Ich großteils Deiner Meinung, bis auf die Aussage, man verliert Leistung und man kann es auch am Controler machen.
    Am Schalldruck sieht man nicht ob es eine Kompensation gibt oder nicht, (natürlich nur wenn das L-C-R Glied auch passt) schon viel eher am Ausschwing verhalten. Man hört es aber sehr deutlich, der Grundsound verschwindet bzw. ist nicht mehr dominant. Ich denke der „berüchtigte (schlechte) Hornsound“ ist auf starke schmalbandige und dadurch sehr intensive Resonanzen zurückzuführen.
    Das L-C-R beeinflusst direkt das Schwingungsverhalten (nachschwingen) des Systems und bedämpft dessen „Begeisterung für diese eine Frequenz“, der Controler kann höchstens weniger Pegel bei der entsprechenden Frequenz liefern, diese Frequenz ist aber nicht zwingend lauter als der Rest, obwohl sie natürlich auch lauter sein kann und dann der Controler wieder wirkt.
    Eine Kompensation ist auch nur dann notwendig, wenn die Resonanz relativ schmalbandig und hoch ist, nur dann beeinflusst sie den Gesamtsound. Es ist auch so, dass Resonanzen die außerhalb des eigentlichen Übertragungsbereiches liegen, den Sound sehr stark beeinflussen können.

  • Zitat von "realhorns"

    Da bin Ich großteils Deiner Meinung, bis auf die Aussage, man verliert Leistung und man kann es auch am Controler machen.


    Ich hatte bis eben die Meinung, daß Du weißt, wovon Du redest. Natürlich verliert man Leistung. Das, was der Filter auf Masse zieht und das, was im Widerstand verbraten wird, ist ungenutzte, verlorene Leistung. Vom Innenwiderstand der Bauteile will ich garnicht erst anfangen.


    Zitat von "realhorns"

    Am Schalldruck sieht man nicht ob es eine Kompensation gibt oder nicht, (natürlich nur wenn das L-C-R Glied auch passt) schon viel eher am Ausschwing verhalten. Man hört es aber sehr deutlich, der Grundsound verschwindet bzw. ist nicht mehr dominant. [...] Das L-C-R beeinflusst direkt das Schwingungsverhalten (nachschwingen) des Systems und bedämpft dessen „Begeisterung für diese eine Frequenz“, der Controler kann höchstens weniger Pegel bei der entsprechenden Frequenz liefern, diese Frequenz ist aber nicht zwingend lauter als der Rest, obwohl sie natürlich auch lauter sein kann und dann der Controler wieder wirkt.


    Ein Saugkreis (oder auch Sperrkreis) nimmt die Leistung raus, es wird bei Frequenz x mit einer Bandbreite/Charakteristik y die Leistung um z verringert. Nichts anderes macht der Controller. Es wird an den mechanischen und an den geometrischen Eigenschaften eines Horns oder des Treibers bei beiden nichts geändert. Die Gründe für die Resonanzen sind also immer noch vorhanden. Ist das Ausschwingverhalten besser? Klar, das Nachschwingen wird um um die oben genannten z dB im gleichen Maß wie der Pegel abgesenkt. Oder anders ausgedrückt, die Meßschwelle für das Nachschwingen wird früher unterschritten. Das ist aber genau das gleiche beim Eingriff vom Controller.


    Grade schmalbandige Resonanzen sind das beste Argument, das mit dem Controller zu bekämpfen weil die Filter steilflankig, einfach und präziser einsetzbar sind und keine Verluste auftreten. Bei sehr steilflankigen passiven Filtern hast Du immer das Problem, daß die Bauteile teuer sind in der Leistungsklasse, Spulen sich gegenseitig induzieren, in die Sättigung gehen, Verluste sich addieren, sich bei der hohen Leistung erhitzen, der Dämpfungsfaktor reduziert wird und und und.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Zitat von "Dosenfutter"


    Ja und immer nett und freundlich bleiben, woher soll ich denn wissen von was ich rede?
    Bei solchen Aussagen wie Deiner, kann man nur hoffen, dass Du schon mal eine passive Impedanzkompensation eingebaut, gemessen und was noch viel wichtiger ist, angehört hast und deshalb weist von was Du redest. Das L-C-R Glied liegt paralell zur Schwingspule
    Natürlich wird die Leistung durch den Widerstand bei der Abstimmungsfrequenz verbraten, das macht sich aber nicht im Schalldruck bemerkbar, weil ja die Leistung durch den hohen Widerstand des System vorher nicht geflossen ist und es trotzdem laut genug war, ja eben durch die Resonanz. Jetzt hängt ein Bauteil drin, das niedre Impedanz, bei der entsprechenden Frequenz hat und da fließ Leistung drüber, aber deshalb ändert sich nicht der Strom der durch den Speaker fließt, außer man erzeugt wirklich eine Kurzschluss und zieht dadurch den „Saft“ ab, aber das mache Ich ja nicht. Für den amp ändern sich natürlich schon „der Saft“ der insgesamt fließt. Mann kann da natürlich sagen diese leistung wird vernichtet, stimmt natürlich, sie hätte aber auch keinen Schalldruck erzeugt, wenn sie nicht verbraten worden währe, sie hätte durch den hohen wiederstand ja nicht fließen können.
    Diese Frequenz des Systems wird aber jetzt durch den paralell kreis bedämpft und deshalb verändern sich seine Eigenschaften, mit der „Begeisterung zum schwingen“ ist es jetzt vorbei. Es ist nicht möglich auf diese Art und weise mit dem Controler sozusagen direkt auf das Verhalten der Bedämpfung der Spule zuzugreifen. Du kannst nur den Pegel ändern aber nicht das Bedämpfungsverhalten, die Resonanz wird sozusagen durch den paralellkreis „festgehalten“ obwohl sie natürlich physikalisch noch vorhanden ist.
    Falls Du anderer Meinung bist, gerne, trotzdem ist das meine Erfahrung und ich kann mein System nicht ohne dieser Kompensation anhören.
    Natürlich kannst Du mir auch vorhalten ich bin taub und hab deshalb so große Hörner gebaut, damit ich wenigstens irgendetwas höre, wer weis!!!!!!!!!!

  • also ich glaube da im moment eher den ausführungen von realhorns.
    ein parallelschwingkreis nimmt ja direkten einfluss auf das gesamte elektrische verhalten der schwingeinheit, nicht nur des reigen pegels. und das könnte sich durchaus positiv äussern.
    natürlich kann man mit einem controller die resonanzen sehr viel genauer und verlustärmer bedämpfen, nicht zuletzt ist das aber vor allem viel günstiger als mit einem schwingkreis. und ich vermute jetzt einfach mal, das die marktführerfirmen das vor allem aus dem letztgenannten grunde dann doch lieber mit einer elektronischen korrektur machen... ;)
    aber ob es exakt die gleichen klanglichen auswirkungen hat mag ich an dieser stelle nicht bewerten, da mir hier die erfahrungswerte fehlen.
    das ist für mich eine interessante frage.



    was die aussagen von LechnerTom betrifft:
    ich denke ich weiss genau was er meint. er spielte darauf an, das ein lautsprechersystem immer in spannungsanpassung betrieben wird. und so lange der verstärker potent genug ist bei allen impedanzen genügend leistung zu liefern, ist ihm die impedanzkurve des lautsprechers erstmal egal.
    was er dabei möglicherweise übersehen hat, sind die akustischen resonanzen im horn. und davon bekommt der verstärker ja fast nix mit, die sind ihm quasi egal - und deshalb ergibt sich eben der berüchtigte "hornsound", wenn man sie nicht bedämpft. es gilt also, diese resonanzen irgendwo zu bedämpfen, sei es vor dem amp durch controller oder nach dem amp durch saug- oder sperrkreise in den boxen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wenn ich mir ein einfaches Schaltbild mit Verstärkerausgang, Chassis und einer parallel zum Chassis liegenden Impedanzkorrektur vorstelle, kann ich jetzt nicht erkennen, wie der Korrekturkreis das Ausschwingverhalten des Chassis beeinflussen könnte? Die Korrektur ändert die Last für den Verstärker, das Chassis hängt aber immer noch direkt an der Spannungsquelle mit den gleichen elektrischen Potentialen. Wenn keine weiteren Bauteile mitwirken, ist auch der Frequenzgang zwingend identisch.


    Solange sich das System nicht mit/ohne Korrekturglieder außerhalb des normalen Arbeitsbereichs des Verstärkers bewegt, wie kann es zu einer Veränderung kommen? Die Impedanzspitzen müssen ja so hoch sein, dass der Innenwiderstand des Verstärkers nicht mehr ausreicht, um die Resonanzen zu bedämpfen. Mit der bekannten Ausnahme von Röhrenamps sollte das mit Transistorverstärkern nicht möglich sein. Gibt es irgendwo Messungen zum Ausschwingverhalten, die so ein Verhalten abbilden?