Neodymium oder Ferrit Magnet

  • Außerdem sind neodym magneten von der oberfläche her kleiner. deshalb können sie eniger wärme abgeben! also neodym magnet ohne polkerbohrung hat verloren! und dann überhitzt er noch schneller!

    "Das ist ein Lautsprecher und kein Leiseschweiger!"

  • Wobei ich aber schon nochmal Betonen muß das die Gewichtsersparnis doch recht beachtlich ist. Was bleibt denn schon über wenn man Leichtmetallgußkorb, Membran, Aufhängung und Schwingspule zusammenzählt? Der Rest ist Magnet (naja, so ca. ;)


    Bei meinem 12"/1" Testgehäuse hat man schon sehr deutlich gemerkt, ob da der Neodym 12"er oder der normale drinnen war ....


    mfg
    JF

  • Und das temperaturproblem ist eher akademisch, weil man dem mit entsprechender Dimensionierung begegnen kann. Wird auch recht schoen inklusive Formeln zur Dimensionierung beschrieben. Auf dieser Seite eines grossen Magnetherstellers. Link war mal hier gepostet.
    Kuehlkoeper haben einige auch noch drauf. das sollte schon gutgehen.
    Da nehm ich mal an, dass die Hersteller das durchgespielt haben.


    Ein ordentlich galvanisch behandelter Magnet ist dann auch nicht gleich kaputt zu kriegen. erstens haelt sowas sehr gut, zweitens sieht man bei den neueren modellen nichts mehr vom magneten. Kann also nicht zerkratzt werden.


    Ich glaube nicht, dass in 2-3 jahren ueberhaupt noch andere magnete zum Einsatz kommen.


    CU
    Martin

  • Informationen gibt es hier http://www.magnete.de/


    martin: 130°C maximale Einsatztemperatur sind nicht unproblematisch, insbesondere bei hoher Außentemperatur und hoher Lautsprecherleistung in geschlossenen Gehäusen aus gut isolierendem Werkstoff (Holz !), vieleicht auch noch mit Dämmwatte gut angefüllt. Da wird in Zukunft doch der ein oder andere speaker seinen eigenen muting-schalter betätigen.


    Seltenerd-Magnete ja, dann aber Samarium-Cobalt, die verwenden wir auch für Magnet-Kupplungen in rotierendem equipment, auch hier wegen des Temperaturproblems und weil Keramikmagnete nicht leistungsfähig genug.


    Gruß SRAM

    I watched a snail crawl along the edge of a straight razor. That's my
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  • Hallo,


    130 Grad ist aber doch recht viel. ich glaub nicht, dass man nen Magneten leicht auf 130 Grad bringt. Die Curietemperatur liegt ja auch hoeher (>300). Wenn ich denke, bei 70 Grad kannst du gerade mal die Finger ein oder 2 Sekunden draufhalten. 130Grad ist fast das doppelte. Da zischt es wenn du draufgreifst. und zwar buchstaeblich.


    SmCo ist halt wieder etwas schwerer und bietet deutlich weniger Flussstaerke. Da sind viele Vorteile wieder dahin. Dazu kommt dass es extrem sproede ist. So gesehen auch nicht ideal. Ich hab mich beim spielen mit kleinen Samarium Kobalt magneten oft geschnitten, weil sie an allen Ecken broeselten.


    In der Zwischenzeit sind ja auch etliche Neodymchassis und Treiber im Einsatz, und bisher scheint das auch zu funktionieren. ich persoenlich liebe aber ohnehin suppentellergrosse Ferritmagnete :)


    CU
    Maretin

  • martin


    Temperatur:
    ich glaube ja den Belastungsangaben der Lautsprecher in den letzten Jahren nicht so ganz und lasse mir daher lieber 3 dB headroom (was die thermische Belastbarkeit betrifft) aber selbst dann kann so ein neuer speaker angeblich so um die 300 Watt thermisch "verheizen".


    Wenn ich mir die kleinen "Magnetknubbel" an so manch einem Neodym-Chassis betrachte frag ich mich wo die Wärme denn an die Umgebung abgegeben werden soll. Das wird ganz schön heiß wenn tatsächlich mit 300 Watt beheizt ! (kleiner Test: ein Hammerlötkolben gleicher Leistung und (fast) gleicher Oberfläche fasst ja auch keiner an, oder ?)


    Hinzu kommt, daß viele Hersteller den eigentlichen Magneten im Innern der Schwingspule quasi als Polkern unterbringen, wo er dann schön gleichmäßig von allen Seiten beheizt wird ....


    Ansonsten volle Zustimmung: ordentlicher Ferrit, da kriegt man wenigstens was fürs Geld :wink:



    Gruß SRAM

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  • Grüsze!


    Kann jetzt mal nur vom B&C reden, den ich hier habe.
    Aber die haben eine "gefinkelte" Luftführung gemacht, die eben per Membranhub die Luft an der Schwingspule forbeisaugt/bläst. Dazu wurde extra die Zentrierspinne mit luftundurchlässiger Pampe eingestrichen und es gibt als Nebeneffekt auch hörbare Blas- & Sauggeräusche. Die bei eingebautem Speaker aber wahrscheinlich nicht sooo die Kriese sind.
    Auch werden gerne große Schwingspulen verbaut -> bessere Wärmeabgabe.
    Aber wenn man schaut dann erreichen diese Neodymchassis auch nicht ganz die Belastungswerte der neueren Extremchassis.


    mfg
    JF

  • naja die frage ist ja ob es wirklich einen unterschied macht wenn man nen gehäuse (bass) von ca 50Kg hat und ob davon dann 10Kg speaker sin oder nicht...iss wenigstens robust

    "waaahhhh man das geht doch kaputt!!!"

  • Die Magnete an Lautsprechern sind vorwiegend AlNiCo-Magnete.
    Die Remanezflußdichte B(verbleibender Magnetismus nach Aufmagnetisierung, sozusagen im "Leerlauf") von AlNiCo und Neodym ist in etwa gleich 1,30 T (Tesla) bei Al. und 1,32 T bei Neodym. Dies ist die maximal erreichbare magnetische Flußdichte, die im Luftspalt erzeugt werden kann. Samarium-Kobalt fällt als LS-Magnet aus, weil es hier nur 1,06 T sind.
    (normale Hartferrite sogar nur 0,41 T).
    Der Unterschied ist aber, dass die Koerzitivfeldstärke (gibt Aufschluß, wie stark er Magnetismus im Werkstoff eingeprägt ist) von Neodym wesentlich höher ist. Dies heißt einfach, dass die Flußdichte durch die Belastung des magnetischen Kreises(Luftspalt , Eisen) bei Neodym weniger stark einbricht. Um diesen Einbruch zu verhindern muß bei AlNiCo der Magnet wesentlich dicker sein. Kommt im Lufspalt aber aufs gleiche raus.


    Zur Temperatur:
    Die Curietemperatur von Neodym liegt bei ca 310 °C. Hier geht die Magnetisierung verloren. Die maximale Einsatztemperatur liegt bei ca 110°C (auch höher realisierbar). Ab hier entstehen bleibende Änderungen der magnetischen Eigenschaften. Bei AlNiCo Curie: 800°C, max Einsatz. 450°C.
    Die Änderung Der Remanenzflußdichte B im normalem Betrieb:
    -0,02% pro °C bei AlNiCo
    -0,11% pro °C bei Neodym
    Somit ist AlNiCo im normalem Betrieb Temperaturunempfindlicher.


    Elektromagnete für Lautsprecher sind eigentlich unvorteilhaft, weil normales Elektroblech (für die Leitung des Magnetkreises erforderlich) bei ca, 1,3 Tesla in Sättigung gerät. Sollte eine höhere Flußdichte erreicht werden, so wäre der Leistungsverbrauch gigantisch(absolut unbrauchbar).
    Und diese normal erreichbaren 1,3 T verden von Permanentmagneten ja auch leistungslos aufgebracht.



    mfg
    Wolfgang

  • @ Wolfgang:


    Habe ich ja vieleicht bisher falsch verstanden, aber das gilt doch nur für den Magnetquerschnitt, oder ?


    An der Polplatte wird der Fluss ja quasi "verdichtet" (Feldlinien rücken näher zusammen). Sonst wären ja Lautsprecher mit bis zu 17.000 Gauss im Luftspalt auch nicht möglich, oder ?


    Außerdem sind bis auf einige Liebhaberstücke (Nostalgie halt !) und einige Druckkammertreiber für Außenanwendung (wieso die eigentlich, weis das jemand ?) die noch Alnico-Magnete haben heutzutage fast alle Lautsprecher mit Keramikmagneten ausgestattet (Barium oder Strontium-Ferrit) oder jetzt halt zunehmend mit Neodym-Magneten.



    Gruß SRAM

    I watched a snail crawl along the edge of a straight razor. That's my
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  • Hallo SRAM!
    Danke für dein Posting...mein letter hätte sonst echt zu Mißverständnissen geführt. Habe grad noch meine Literatur rausgekramt (2. Semester E-Technik). Alnico bla,bla Lautsprechermagnete..bla bla..., dann Hartferrite (Bariumferrit,Strontiumferrit)..bla, peiswert, bla, häufigsten verwendete Dauermagnete, bla, SPIELZEUGMOTORE. bla :):) ....hab grad noch im Netz gegruschtelt und du hast recht...sehr viel Strontiummagnete. Damit Literatur knüll, Werf. :D
    Weiterhin hast du natürlich auch recht: Die Flußdichte beibt nur konstant, wenn der Querschnitt gleich bleibt. Bei sich änderndem Querschnitt bleibt der Fluss konstant (Streufluss vernachlässigt). Und der Fluss ist eben Flussdichte mal Querschnitt. Somit kann man aus Hartferrit schon mehr Flußdichte rauskitzeln. Jedoch erscheinen mir die 17000 G (1,7T) ein wenig zu viel, weil hier jedes Blech schon längst in Sättigung ist. (Werd man nächstes Semester einen meiner Profs anhauen, der ist nähmlich in diesem Bereich beruflich tätig). Bin mal so einige Lautsprecher durchgegangen, aber keiner hatte mehr als 1,3 T im Spalt (Visaton, Fane). Welcher LS hatte die 1,7 T ?
    Wobei ich seh hier grad Hartferrit hat einen TK von -0,2% 1/k. Uff, wenn der um 100°C erwärmt wird sind 20% Flussdichte futsch. (Curie = 450°C)
    Danke noch mal für dein Nachhaken
    Wolfgang