TDA7293 geht in Flammen auf

  • Hi,


    bin grade dabei einen kleinen Verstärker fürs Wohnzimmer auf Basis des TDA7293 zu bauen. Habe den Schaltplan aus dem Datenblatt zunächst komplett übernommen. Strom bekommt die Schaltung aus zwei Ringkernen bei +/-35V.
    Nachdem ich das Ganze komplett aufgebaut hatte, habe ich zunächst einen kleinen Lautsprecher (5W@4Ohm) an die Schaltung angeschlossen. Hat auch alles gut funktioniert, mir ist nur aufgefallen, dass der TDA schon recht warm geworden ist (auch schon ohne Last, wenn nur Spannung anliegt).
    Nun gut, dann hab ich mir einen Kühlkörper geschnappt, der normalerweise zur Kühlung von einem Triac bei 2kW ausreichen würde (Erfahrungswert) und den an den TDA montiert. Dann habe ich mir eine von den Boxen geschnappt, für die der Verstärker gedacht war und sie angeschlossen. Das sind selbstgebaute 3-Wege Boxen mit so ca. 60W RMS bei 8 Ohm.
    Als ich dann die Trafos angeschaltet habe gab es eine Rauchwolke und der TDA fing sofort an zu brennen und zwar ohne dass ich einen Pegel am Eingang liegen hatte oder ähnliches.


    Nun frage ich mich, woran liegt das? Nachdem dieses Problem einmal aufgetreten ist, habe ich die Schaltung erneut aufgebaut und der zweite TDA ist auch abgebrannt... :(


    Die Boxen haben schon an mehreren verschiedenen Endstufen (sowohl am Radio in der Küche als auch an meinen beiden Endstufen für Tops und Bässe) gehangen und die Leben alle noch und freuen sich bester Gesundheit.


    Was mir etwas schleierhaft ist, warum der TDA so heiß wird. Ich kann nämlich beim besten Willen keine Abweichung vom Schaltplan im Datenblatt feststellen.


    Jemand eine Idee?

  • 1., sehr gut kühlen, ein 2kW Triac benötigt fast nichts.


    2. 35v Trafo ist extrem hoch gegriffen, setz besser 30V. Beim Einschalten und geringer Überspannung überschreitest du schon die 50v


    3. direkt an den Speisepins mit 1000uF gegen Masse verblocken, zentrale Masseführung und große Querschnitte auf den Laststrecken.


    4. Check mit Oscar ob er schwingt.



    lG Manu

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zitat von "Manuela"

    1., sehr gut kühlen, ein 2kW Triac benötigt fast nichts.


    Naja an nem Triac fallen so je nach Modell ca. 2V ab, sodass man bei 2kW so 17W abwärme hat. Das sollte zum Testen allemal reichen.


    Das Schwingen kann ich mangels Bauteile nicht mehr überprüfen, muss erst neues Material kaufen... :?


    Was mich halt immernoch wundert ist, dass der sofort nach dem Einschalten einfach so abgefackelt ist, was ja bei dem ersten Lautsprecher nicht der Fall war.

  • Zitat von "Manuela"

    zentrale Masseführung


    lG Manu


    Das ist mit das wichtigste, der fängt sonst an zu schwingen und dann passiert
    -> siehe Threadtitel.


    Hast du denn eine Platine dafür gemacht oder fliegender Aufbau?

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • Normal funktioniert so ein TDA7293 auch zu Not mal frei verdrahtet.


    Die Betriebsspannung ist zu hoch gewählt. +-50V ist schon arg grenzwertig. Bedenke auch, dass du laut Datenblatt dann so etwa 150W wegkühlen musst!

    Hast du mal einen Bild vom Aufbau, dass man vielleicht schon was grundlegend falsches entdecken kann?

    Gruß
    Thomas

  • Zitat

    Strom bekommt die Schaltung aus zwei Ringkernen bei +/-35V.



    An der Höhe der Spannung liegts wohl nicht.
    Wer lesen kann,...


    Generell lohnt es sich immer beim ersten Mal Einschalten
    den Strom in irgend einer Weise zu begrenzen.
    (Widerstände in die Versorgungsleitungen etc.)
    Der TDA ist aber relativ zickig, was Lochrasteraufbauten etc
    betrifft.

  • Ich lese: zwei Ringkerrne, +-35V.
    Woher weis man, was da genau gemeint ist? Vllt. kennt der Threadsteller den Bezug zwischen RMS und Spitzenwert auch nicht, wer weiß...


    Er könnte es uns aber mal verraten, bevor wir weiter im Dunkeln tapsen.

    Gruß
    Thomas

  • Zitat von "18TBX46"

    Der TDA ist aber relativ zickig, was Lochrasteraufbauten etc
    betrifft.


    Ich geh in Flammen auf,
    ich geh in Flammen auf,
    ich geh in Flammen auf


    Rosenstolz. :wink:


    Er wird das schon hinkriegen.

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • vllt. St liegen lassen und zu National wechseln, die sind viieeeel gutmütiger.
    Denke durch die schiere Masse an Diy'lern weltweit haben sich die LM's als eindeutig besser (ja besser, in jeder praktischen Sichtweise) erwiesen.


    Im Datenblatt des TDA's steht ja auch dass das Ding einen Thermal Shutdown hat.. Nun ja, die Praxis beweist das der wohl nicht richtig funktioniert.


    LM's rauchen erst bei wirklich brutaler Fehlbeschaltung ab.


    Eine wirklich ernstgemeinte Empfehlung, kauf die die LM's von National.


    (Erfahrung mit TDA7293/-95/-96)


    Grüssle,
    Markus

  • Ich habe mit dem TDA auch schon viel herumprobiert. Meine "wissen" bei der Lochrastergestaltung wurde immer besser, jedoch habe ich wirklich nie einen Funktionierenden AMP zusammenbekommen.

  • Zitat von "Peter Jungblut"

    vllt. St liegen lassen und zu National wechseln, die sind viieeeel gutmütiger.


    Grüssle,
    Markus


    Da ist was dran, vor allem seit ST 8" in Agrate fertigt...

  • Zitat von "jaygee"

    Was mich halt immernoch wundert ist, dass der sofort nach dem Einschalten einfach so abgefackelt ist, was ja bei dem ersten Lautsprecher nicht der Fall war.


    Also,
    wenn der Vielbeiner unbedingt auf Rosenstolz steht :oops: , ein paar Tips:


    Sind wirklich überall die richtigen Bauteilwerte mit den richtigen Polungen richtig miteinander verbunden, alle Pins des TDA´s passend beschaltet?


    Schaltung laut Datenblatt aufgebaut ist schon mal gut, hast Du auch das Boucherot-Glied drin? Verdächtig, dass der kleine LS nichts abgefackelt hat, wohl aber der Größere, womöglich wegen der längeren Anschlussleitungen...


    Der TDA genehmigt sich 30 mA Ruhestrom, das heißt deine Ringkerne werden kaum belastet, deren Leerlaufspannung liegt damit schon mal über 35 Veff.
    Nach Gleichrictung und Glättung kommen wir eventuell schon über +/- 50 Volt, also nahe an die max. Ratings.


    Lass dann noch eine ungünstige Lochrasterverdrahtung hinzukommen und dat Dingen schwingt sich zur Hochform auf... Optimal wäre was Geätztes nach Datenblattvorgabe


    Wenn die Kollegen meinen, der LM sei gutmütiger...ist auf jeden Fall nen Versuch wert.


    Mal sehen, ob das Ding nicht doch noch das Laufen lernt.


    Gruß, Jürgen

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Hi,


    auch wenns schon einige Zeit her ist, trotzdem mal ein Stand der Dinge ;)


    Nun, hatte zwei TDAs und der zweite ist schlussendlich auch gestorben. Hat zwar etwas besser funktioniert als der erste, aber auch mit zentraler Masseführung usw. hat es schließlich Rauchwölkchen gegeben.


    Hatte dann in der Zeit danach leider kaum noch Zeit zum Neubauen, evtl. mit geätzter Platine. Platine hätte ich ätzen können, wäre kein Thema aber da die Zeit recht knapp war, ist das alles erstmal in der Ecke gelandet. Die Boxen werden im Moment von einem etwas modifizierten t.amp 150 getrieben. Klappt eigentlich ganz gut, wird auch erstmal so bleiben...
    Modifiziert deshalb, weil ich den dauerlaufenden Lüfter durch eine Temperaturregelung stillgelegt habe (ganz simpel, NTC + Komparator und Mosfet), macht sich im Wohnzimmer einfach besser :D


    Ob ich das Projekt nochmal wiederbelebe ist fraglich. Evtl. wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe.


    Trotzdem danke für all eure Tipps!

  • Genau, laut Datenblatt gäbe es aber die Möglichkeit mit 2 Railspannungen zu arbeiten, dann werden über eine Bootstrapschaltung die hohen Leistungen erzeugt.
    Kühlkörper wäre dann min. nen 1,5K/W, ist immer noch recht üppig, aber wer gut kühlt, der gut ampt :grin:


    Reizt mich selber schon, so einen Verstärker zu bauen, Layout gibts ja aus dem Datenblatt, mit Photoverfahren Platinen machen ist auch no Prob, aber die Zeit... :(


    Gruß, Jürgen

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Ich stell , in Hobbyqualität, recht viele Platinen her.
    Wenns daran scheitert...
    Kann ich ja mal eine mitmachen ^^


    Die sind mit geplottetem Film unter 1,5KW Photolampen entwickelt und im Tauchbad geätzt, anschließend verzinnt.


    Wegen dem TDA... ich würds mal mit nem 2x21V Trafo versuchen.. :roll:
    Denn +-35V (als GLEICHSPANNUNG, diese ist nach dem gleichrichten ca 1,4 mal so groß wie die Wechselspannung -> 2x35AC = 2x 49DC !!! viel zu viel)


    Und Lochraster ist schlimm..wenn dann schon Streifenraster.

    Headunit: Pc ^^ (5.1)
    LS:11 Jahre alte (noch gute) Samsung PS-340W
    Woofers:2 Geisteckhörner (SPL:107db/W/m)fo:30hz
    Endstufen:Carpower HPB 602 2x60W-1x225W RMS
    Samsung Hifi Anlage mit 2x22W

  • Wieso immer noch den TDA? Gut, mit ordentlicher Platine wird er schon funktionieren, aber die Gefahr dass bei einem Defekt die Lautsprecher hin werden..?


    Auf Diyaudio.com gibts mehr Info über die Architektur der TDA's. Man muß höllisch aufpassen beim Einschalten, dass bei den Versorgungen an +-VS und +-PWVS keine Unterschiede sind, sonst gibts parasitäre Erscheinungen, die eben zu abgerauchten Chips (im günstigsten Fall - wenn dann noch teuere LS-Chassis mit draufgehen... aber sowas nimmt man ja nicht zum Testen) führen.


    OK, einmal sag ich's noch: Solls wirklich ein 1Chip-Verstärker sein, dann von National.

  • Für anfänger ne diskrete Stufe zu bauen grenzt scho fast an wahnsinn ;)


    n TDA mit ner nachgeschalteten DC Schutzschaltung ist sehr sicher ! Da geht nix kaputt. außer der Chip vielleicht mal ;)


    Ich bieg dessen beinchen gern etwas um. so kann ich ihn einfach in n DIP Sockel reindrücken. Wenn er mal schnell gewechselt werden muss ohne die platine zu schrotten is das ne methode dazu.

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