Kann man -noch- guten Sound bei Konzerten hören ?

  • Ich stand am Donnerstag ein paar wenige Meter vor dem FOH, also sollte da der Sound am besten gewesen sein. Vielleicht geben sich die deutschen auch schnell mit was zufrieden - schlichtweg deshalb, weil sie nichts anderes kennen.


    Zitat

    wenn man sehr weit hinten gestanden hat, hörte man schon die verzerrungen durch den wind (und Regen).


    Sehr weit hinten war bei mir zwischen FOH und dem Delaytower. Hinten am Red Bull stand konnte man anhand der Running Order Liste erraten, wer da spielt.

  • Mh... wie unterschiedlich doch die Eindrücke sind: ich war von Donnerstag bis Samstag in Wacken unterwegs, hab so einiges auf der Partystage und den beiden Hauptbühnen mitbekommen. Ich kann nichts negatives über den Sound berichten, weder von der Party-Stage, noch von den beiden Hauptbühnen. Insbesondere Donnerstag fand ich Motley Crue und Iron Maiden mal sehr gelungen. Freitag war Taria Turunen auf der Partystage mein Favorit - der Bass war beeindruckend.


    @ Mike: wir kennen uns nicht, ich weiß nicht, in welcher Liga du unterwegs bist - aber womöglich sind dir ja die Rahmenbedingungen einer Produktion wie Wacken nicht ganz geläufig. Das Ergebnis ist immer eine Summe aus sehr vielen Variablen, von denen das Personal vor Ort nur auf ein Paar davon wirklichen Einfluss hat. Und das Ergebnis nur am System oder nur am Tonmann festzumachen, ist ein wenig zu blauäugig. Systeme in der Kategorie eines J (oder, oder, oder) sind nicht schlecht. Es geht hier um persönliche Präferenzen. Die Systemtechniker - davon kannst du bei solchen Marken ausgehen - wissen, was sie tun. Und die Pultleute gehören sicherlich auch nicht zum Fußvolk - im Gegenteil. Bei den Kollegen Maiden stehen am FoH rund 80 Jahre geballte Kompetenz (verteilt auf 2 Nasen). Nein - ich spreche nicht von ihrem Alter, sondern von ihren Jahren am FoH. Ich denke, die können ihren Job auch.


    Womöglich hat die Wahrnehmung ja auch was mit persönlichen Präferenzen zu tun, oder?


    Nachdenkliche Grüße


    SKY


    PS: Der Wacken übrigens neben Burning Man und Sziget zu den am besten organisierten Festivals überhaupt zählt.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • hey, er wusste schon vor 1.5 Monaten, daß der Sound auf Wacken Scheiße sein wird...


    (vielleicht war er auch auf einem anderen Festival - mein Bekanntenkreis hat jedenfalls nichts negatives zu berichten gewusst. Und die sind nur wegen der Musik dort...)

  • Zitat

    hey, er wusste schon vor 1.5 Monaten, daß der Sound auf Wacken Scheiße sein wird...


    Ist schon klar, dass es mehr Faktoren gibt wie Anlage und Tech. Nur sind der Rest der Faktoren bei allen Freeair VAs gleich. Große freie Fläche, tausende Menschen davor und eine Bühne, auf der ein paar wenige Menschen ihre Kunst vortragen. Stimmt! Eins ist auf 10 Meter Meerespegel, andere 500m übern Meer. Ob das das Kraut fett macht mag man bezweifeln.


    Es ist jetzt 3 Jahre das gleiche System - dieses Jahr mit mehr "Fills" am Start. Das dritte Jahr Enttäuschung. Es gibt aber noch VAs die Klingen. Somit gebe ich dem "Unterschied" die Schuld - das ist System und Tech. Erfahrung ist dabei keine Ausrede, ich kanns auch drehen und sagen, die "alt eingesessenen" können mit der modernen Technik nicht umgehen. Kurzum, ich kenne so viele, die mit dem Wörtchen Erfahrung glänzen und eigentlich keinen tau davon haben, was sie machen. Sprich, sie haben schon 30 Jahr lange schei*** gebaut (und machen das auch weiterhin).


    Mir gehts aber um das, was Endkunde bekommt. Die ganzen Firmen bauen nur noch so Wummerkisten, viele mit dieser Kardioidtechnik, die wirklich nur Wummern und keinen präziesen Bass abgeben. Kardioid wird als neue Technik verkauft und ohne scheint es nicht zu gehen. Vor einigen Jahren hat keiner von Kardioid gesprochen, heute gehts ohne nichtmehr (oder die Techs sind einfach schlechter geworden).
    Jeder schwört auf Linearrays, da damit eine ausgewogene gleichmäßige Beschallung möglich ist. Wie ist die realität? Jeder verwendet es, weils anscheinend einfacher zu Handeln ist. Klingen wie arsch, Pegel, naja. Hats früher schlechten Sound gegeben, weil der Wind alles verblasen hat? Jein. Die Physik hat zwar früher auch schon sein unwesen getrieben, aber die Soundsysteme sind einfach schlechter geworden, was die Windanfälligkeit betrifft. Aber jeder kaufts - wieso? Weil man für wenig Aufbauaufwand viel Geld kassieren kann. Wie das Ergebnis der Arbeit ist, ist jedem egal - schade eigentlich.


    Eine Anlage braucht Eier, und zwar von ganz unten bis ganz oben. Der Bass muss schieben, die Doublebase differenzierbar sein. Stimmen muss man verstehen und auch die Hihat ganz oben noch ausklingen hören. Das nennt sich Präzision und "Systemgeschwindigkeit". Sowas gibts heute leider fast nirgends mehr. Jeder meckert wegen Umstände, Umgebung, Einflüsse,... nur komisch dass es früher auch geklappt hat. Übrigens: Open Airs sind mein Lieblingsbeschallungsgebiet ;-). Herausforderung, ein netter Aufbaujob und wirklich gute VAs, die komplett ohne den üblichen Klangeinbußen (Reflektionen,...) noch richtig Geil klingen - ohne Linearray!


    Zitat

    mein Bekanntenkreis hat jedenfalls nichts negatives zu berichten gewusst. Und die sind nur wegen der Musik dort...


    Genau das ist das traurige in der heutigen Zeit - das Volk legt nichtmehr auf Qualität wert. Hauptsache billig.

  • Lieber Mike - ich glaube ganz ehrlich nicht, dass du den Rahmen so ganz überblickst. Auch wenn Open Airs deine Lieblingsaufgabe sind. Keine Frage, sicherlich hast du in deiner Region und in deinem Kundensegment sehr viel Erfolg, aber eine Baustelle wie Wacken ist hier im Forum eigentlich niemandes Kragenweite. Machen wir uns also nichts vor - wir können klug reden, alles besser wissen und über Gründe orakeln - trotzdem ist das nicht die Liga, in der hier in aller Regel gespielt wird.


    Mit meinem Hinweis auf die Variablen meinte ich auch deutlich mehr als das, was du an Gründen anführst. Eine Veranstaltung mit 75.000 Besuchern über fünf Tage und einem solchen Lineup hat noch ganz andere Besonderheiten als die "Meereshöhe". Schon mal überlegt, was alles dazugehört, um X Bands dieser Kategorie an einem Abend praktisch nahtlos über zwei Bühnen zu schieben? Jede mit eigener, kompletter Backline. Jede mit eigenem Lichtdesign, teilweise eigenem Setdesign. Teilweise mit eigenem Monitoring und diversen, weiteren Sonderwünschen. Amerikanisches Management kann sehr kreativ sein, wenn es um sowas geht ^^. Dazu koordiniert man dann gerne dreistellige Personalzahlen und hat rund um die Uhr auch noch Dinge im Blick, die wirklich niemand steuern kann (damit meine ich ganz aktuell das Wetter). Neben den Befindlichkeiten der Stars und vor allem deren Manager gibt es dann noch so ein paar ganz kleine Randbedingungen - zum Beispiel den Künstler, der dann zwei Stunden vor seinem Auftritt doch noch ganz gerne ein Glasfaserkabel von der Bühne zum FoH haben möchte. War zwar nicht bestellt, muss aber jetzt sein... Sowas kann man nicht regeln, nur wegdiskutieren.


    Aber wir bewegen uns vom Thema Sound entschieden zu weit weg. Ob Cardioid immer wummert? Ob Arrays keine Eier haben? Kann es nur Hörner geben? Und - hat es früher wirklich besser geklungen? Ein entschiedenes Jein. Ich bin der festen Überzeugung, dass es im Bass auch ohne Hornstack geht - und das nicht nur aus wirtschaftlichen Überlegungen. Dass Linearrays -richtig eingesetzt - funktionieren, habe ich mittlerweile auch verinnerlicht. Dass früher alles besser war, dem stimme ich aber sicherlich nicht zu. Nachdem du charmante 15 Jahre jünger bist als ich, habe ich noch einen ganz kleinen Vorteil - ich hab einiges von dem, was die Jugend nur vom Hörensagen kennt, selbst noch geschleppt und gehört. Glaub mir mal: es war anders, manchmal gut, manchmal schlecht, ab und an auch mal ganz große ka.... und hi und da mal anbetungswürdig. Also eigentlich genau so, wie heute auch. Den großen Vorteil, den ich heutiger Beschallungstechnik neidlos zugestehen muss, sehe ich auf einem ganz anderen Gebiet: Sound ist planbar und rekapitulierbar geworden - und das Handling hat sich drastisch verbessert. Ich weiß, dass du auf Hörner stehst, aber hast du überhaupt einen leise Idee davon, wie ein Job wie Wacken mit klassischen Stacks zu machen ist? Und: wird es dadurch besser?


    Letzte Frage: Nachdem du zwei Jahre vorher schon nicht zufrieden warst - kann es sein, dass dir und deinen Kollegen die Erwartungshaltung ein Schnippchen geschlagen hat?


    Best


    Uli

    Kein Applaus für Scheiße!

  • naja, er freut sich seit über 1 Monat auf "Scheiß Sound" - wenn ich so auf ein Festival gehe, dann ist mir zumindest klar, wie hinterher das Urteil ausfallen wird.


    Und ich bestreite, daß meine Bekannten, die auf Wacken waren, einen miesen Sound nicht erkannt hätten, wenn er da gewesen wäre.


    Aber zugegeben - der Sound war früher anders. Kammfiltereffekte ohne Ende, eher Low-Mids als wahre Bässe, nach 50m kein diff. Signarl mehr. Ja, Clair S4 war echt toll. 4 Trailer nur PA für ein normales Stadionkonzert und manchmal hatte ich das Gefühl, das Ding fällt nur deswegen nicht vom Rig runter, weil die unterste Reihe schon auf dem Boden steht. 0-20° Curving bei einer AFAIK irgendwas u, 40°-Box, je nach Frequemz...

  • Zitat von "Mike J."

    Eine Anlage braucht Eier, und zwar von ganz unten bis ganz oben.

    Dann bist du hier falsch!
    Versuchs mal im Legebatterie-Forum..


    Zitat

    Es ist jetzt 3 Jahre das gleiche System - dieses Jahr mit mehr "Fills" am Start. Das dritte Jahr Enttäuschung.

    Stellt sich mir die Frage, warum man dann da noch hin fährt... :?:


    Zitat

    Mir gehts aber um das, was Endkunde bekommt. Die ganzen Firmen bauen nur noch so Wummerkisten, viele mit dieser Kardioidtechnik, die wirklich nur Wummern und keinen präziesen Bass abgeben. Kardioid wird als neue Technik verkauft und ohne scheint es nicht zu gehen. Vor einigen Jahren hat keiner von Kardioid gesprochen, heute gehts ohne nichtmehr (oder die Techs sind einfach schlechter geworden)..

    Die Frage ist doch: wo liegen die Vorteile neuer Techniken.Vor 10-15 Jahren waren die Bandpässe scheisse, heute ist's der Cardio. Immer wieder von den gleichen Techs zerredet, ohne dass man den Hintergedanken der Weiterentwicklung versteht.
    (Unabhängig davon bringen natürlich Neuentwicklungen auch Nachteile mit sich...)


    Zitat

    Jeder meckert wegen Umstände, Umgebung, Einflüsse,... nur komisch dass es früher auch geklappt hat. Übrigens: Open Airs sind mein Lieblingsbeschallungsgebiet ;-). Herausforderung, ein netter Aufbaujob und wirklich gute VAs, die komplett ohne den üblichen Klangeinbußen (Reflektionen,...) noch richtig Geil klingen - ohne Linearray!

    Ich zumindest hab "früher" etliche openAirs mischen müssen, wo je Seite 4-8 "clusterbare" Tops hingen, aber das Phasing nicht kontrollierbar war. Das war nach 30m genau der selbe Murks, wie heutzutage mit LAs. So what? Physics!


    Zitat

    Mir gehts aber um das, was Endkunde bekommt.

    Der Endkunde bekommt das, wofür er bezahlt. Und bevor hier jemand über 120€ = teuer rumheult: schaut euch mal die Roskilde-Preisentwicklung in den letzten 20 Jahren an.


    Letztendlich habe ich aber auf den letzten Festivals nie den Sound erreicht, den ich erreichen wollte. Tagesform, ungewohnte Umgebung, fehlende Zeit, andere Akustik im FoH-Zelt etc. haben mich davon meisst abgehalten. Nichtsdestrotrotz habe ich in 96% der Fälle der Sound für die Mehrheit der Besucher völlig zufriedenstellend gemischt. Und das oft bei Bands, die von der Bühne etwas ganz anderes liefern, als

    Zitat

    Der Bass muss schieben, die Doublebase differenzierbar sein. Stimmen muss man verstehen und auch die Hihat ganz oben noch ausklingen hören.

    .
    Ich würde auch mal gerne einen glasklaren Sound mit passenden Halleffekten basteln (wie z.B. Queen 86 in Wembley) , aber aus irgendwelchen Gründen wird es immer steril & totkomprimiert - ob das auch an den Anlagen liegt??


    Servus.

    edith ärgert sich, dass marke und der Himmelswerkler diesem Monsterposting von mir dazwischenkamen.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "treibsand"

    Ich würde auch mal gerne einen glasklaren Sound mit passenden Halleffekten basteln (wie z.B. Queen 86 in Wembley)

    Das Queen Live-Album "Live at the Bowl" v. 1982 - klingt m.E. noch besser, als deren Wembley-Konzert. :D :roll:
    (Ich habe Beide).

    "Lärm"-aber meinen Fans gefällts :grin:

  • Hö hö - Sky holt mal die ganz große Provokationskeule raus und zitiert jemanden, der seit 25 Jahren mit Recht und ausserdem auch noch gut und gerne im Geschäft ist:


    "Wer zu so was geht, der will drei Dinge: einen ordentlichen Rausch, ein schwarzes T-Shirt und akustisch erschossen werden"


    War doch alles da, oder?


    SKY

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat

    "Wer zu so was geht, der will drei Dinge: einen ordentlichen Rausch, ein schwarzes T-Shirt und akustisch erschossen werden"


    War doch alles da, oder?


    Stimmt^^. Dann hatte ich zuwenig Rausch!

  • Zitat von "Mike J."

    Eine Anlage braucht Eier


    Das möchte ich einfach mal unterstreichen. Von nix kommt nix.


    Und um das Phrasenschwein ein weiteres Mal zu bemühen: Hubraum ( Membranfläche ) ist durch nichts zu ersetzen, ausgenommen durch noch mehr Hubraum.


    Gibt es einen Unterschied zwischen einem blubbernden V8-Big-Block und einem modernen 3-Zylinder Common-Rail-Diesel ?


    PA´s sollten keine schnöden Schallübertrager sein, sondern Emotionen vermitteln. Und da reicht es halt oft nicht, nur eine riesige HiFi-Anlage zu sein.


    LA`s finden in zahlreichen Situationen ihre berechtigte Anwendung. Die elementaren Fortschritte dieser Beschallungstechnik sollte man nicht ignorieren oder wegdiskutieren.


    Doch wo lassen sich LA`s überhaupt in geeigneter Länge einsetzen? Und was kostet das ?


    Ich denke dass in sehr vielen Situationen eine Horn_PA einem LA überlegen ist. Vor allem wenn man auf die Kosten schaut.
    Sind die Kosten wirklich niedriger ? Wenn man unsere VA`s anschaut auf jeden Fall. Mit 2 x RS-880 pro Seite ( plus Sub ) lassen sich nachweislich 2500 Metal-Fans bestens beschallen.


    Was mich beim typischen Einsatz eines LA regelmäßig stört ist, dass eigentlich immer BR/Bandpass/Hybrid-Bässe eingesetzt werden. Das sind halt die Systembässe.


    Bei einer ( unterstellten ) Schwäche in den Bassmitten nahezu aller LA`s wirkt sich der Brei den die Subs verbreiten nochmal übler aus.
    Ein Beispiel dazu ist Kraftwerk auf dem letztjährigen Hurricane. Das war schon sehr geil wie der Sound kam, keine Frage. Enorm laut, sehr präzise ab den Mitten. Doch drucklos bei den Bassmitten und eben schwammig bei den Bässen. Das geht schon besser.


    Wer mal "nur" 4 x 15" Martin-Bin ( pro Seite gestapelt ) gehört hat der weiß das das nicht nur tief sondern auch präzise kann. Und sehr laut.
    z.B. anzuhören im Grünspan in Hamburg.


    Aber keine Frage ist auch das es dafür mehr Truckspace etc. braucht. Wobei ich nicht so ganz verstehe warum dass überhaupt ein Problem ist.
    Noch wie waren so viele Bands on Tour, noch nie waren die Eintrittskarten so teuer. Das Live/Konzert-Geschäft brummt.
    Aber für die PA ist kein Geld da ?
    ( Wir reden hier über einige Leute und einige LKW`s die was rumschieben, der Rest der Crew bleibt ja gleich )


    Ist es evtl. so, das die Leute die LA`s und anderes tolles Material angeschafft haben, einem Kostendruck unterlagen der sie fast jedes Angebot annehmen ließ ?
    Und das dadurch ein Strudel entstand ?

  • Zitat von "KurtSchuster"

    JAin.
    Material will vermietet werden. Rumstehen kostet Kohle (und Lagervolumen), zeitweise ungenutzt rumstehen kostet somit doppelt. Das kann sich kaum eine Company in für 30.ooopax reichenden Mengen leisten - zumal es ja auch deutlich unterschiedliche Systemamps benötigt...
    Alte Systeme lassen sich im Industriebereich nur selten an den Mann bringen, da geht es um Optik. Und die hat ein schlankes Array nun mal im Gegensatz zur S4-Wand.

    Ja. 1975 kostete der Liter Benzin ~85 Pfennige und heute diskutiert man über den Klimawandel.


    Aber natürlich hast du andererseits auch Recht. Systeme wie das W8L oder das Galeo XT haben ja diese Philosophie aufgegriffen.
    Warum taucht sowas so selten auf Festivals auf?

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Zitat von "KurtSchuster"

    PA´s sollten keine schnöden Schallübertrager sein, sondern Emotionen vermitteln.


    Eine Vergleichbare Horn PA würde viel längere aufbauzeit benötigen, ist wesendlich unflexibler und unwirtschaftlicher in dieser größenordnung (das ist hier nicht mehr der PA futzi um die ecke)
    Zudem währe dann nicht mehr genug platz für die LED Screens :)


    Zitat von "KurtSchuster"


    Wer mal "nur" 4 x 15" Martin-Bin ( pro Seite gestapelt ) gehört hat der weiß das das nicht nur tief sondern auch präzise kann. Und sehr laut.
    z.B. anzuhören im Grünspan in Hamburg.


    Bei Wacken stehen alleine auf der bühne schon je seite 3 J serie bässe (mit je 3x 18") und dadrüber 3 oder 4 LA elemente als monitore... was da jetzt mehr macht, kann man sich ja denken. das ding ist, der kickbass ist da, der Tiefbass ist nur noch mehr da :D


    Zitat von "KurtSchuster"


    Aber keine Frage ist auch das es dafür mehr Truckspace etc. braucht. Wobei ich nicht so ganz verstehe warum dass überhaupt ein Problem ist.
    Noch wie waren so viele Bands on Tour, noch nie waren die Eintrittskarten so teuer. Das Live/Konzert-Geschäft brummt.
    Aber für die PA ist kein Geld da ?
    ( Wir reden hier über einige Leute und einige LKW`s die was rumschieben, der Rest der Crew bleibt ja gleich )


    Genau das ist das Problem... es ist kein platz mehr da! dieses jahr war schon eine erleichterung, da 3 Trucks seitlich an der Bühne stehen konnten. insgesammt ist da soviel material, das kann man sich garnicht vorstellen...



    kleine frage nebenbei. was glaubt ihr, wieviel ampere strom brauch die mainstage?


    gruß

  • Guten Morgen Kinder ^^


    Das

    Zitat

    KurtSchuster hat geschrieben:
    PA´s sollten keine schnöden Schallübertrager sein, sondern Emotionen vermitteln.


    ist erst mal ganz großer Stuss! Eine PA soll NICHTS anderes, als Schall übertragen. Sound - und damit Emotion - wird im Idealfall auf der Bühne gemacht (so die Kapelle ihr Handwerk versteht), vielleicht noch am FoH, aber ab dann nicht mehr! Was von der Bühne kommt und am FoH gemischt wird, das sollte die PA im Idealfall 1:1 verstärken und selbst davon sind wir Lichtjahre entfernt.


    Wieviel Strom? So viel gar nicht mal, ich müsste nachsehen. Bei Interesse poste ich das gerne hier.


    SKY


    Nachtrag: Bitte, macht doch nicht immer den Konzertsound am Lautsprecher fest! Ich hab das weiter oben schon mal geschrieben, es gibt 1000 und drei Gründe, warum irgendwas irgendwie klingt. Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegts doch auch nicht nur an der Badehose, oder? Ob das nun EAW, d&b, Meyer, LAcousics oder sonstwas in der Liga ist - das Material kann alles, was gefragt ist. Definitiv! Mit Eiern, mit Kick- oder sonsteinem Bass (wer hat eigentlich diese saudumme Erfindung gemacht - den Kickbass??? Früher musste alles Druck haben oder schieben, jetzt schreit jeder nach Kickbass???). Ich glaube, ich habe in den letzten 20 Jahren schon ziemlich viel Zeug gehört - und jedes System war zwischen "anbetungswürdig" und "grottenschlecht" dabei, mit allen Abstufungen, die man sich vorstellen kann. Mal so, mal so. Es sind Umgebungsvariablen, die Tagesform, das Zusammenspiel von Mensch und Technik, die Band, die Umgebung, die Location - und "ein bisschen" auch die persönlichen Vorlieben. Dazu kommt der gigantische Anteil Markenfetischismus (etwas kann nicht gut klingen, weil die falschen drei Buchstaben drauf stehen) - fertig ist das Gesamtergbnis.


    Und wenn ich vorher schon weiß, wie es werden wird (siehe MikeJ oder PeterO), dann lässt mir mein Kopf auch kein anderes Urteil als das vorgefertigte zu. Self fulfilling prophecy nennt man das...

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Zitat

    Alles Schlampen außer Mutti. Gell?


    Das hast du gesagt. Ich sage nicht dass unser Zeug den Anforderungen gewachsen ist, hat auch nie wer behauptet oder in den Raum geworfen. Ich vertäufle hier das J System, da ein paar Meter weiter hats weit besser geklungen (Party Stage Vertec). Beides Arrays. Was hab ich getan? Ich hab mich vor die Bühnen gestellt (einmal näher, einmal weiter weg) und einfach mal dem Sound gelauscht. Das ist meine perönliche Meinung.


    Aber um vom Thema Wacken abzukommen habe ich noch ein anderes Beispiel - das in der Lokalliga spielt und meist nicht über 2kPAX spielt. Es gibt bei uns Leute, die das DVA Array samt den Doppel 18ern gekauft hat. Klingen, 1200 Euro für eine aktive Class D Arraykomponente und DSP im Plastikgehäuse - genau so klingts. Habs schon mal im Vergleich zu PSE (K Top) gehört - ab da war ich PSE Fan.


    Was ist? Die Leute liebens, weil die 12 Doppel 18er, die meist in der Zahnlücke dastehen, schieben natürlich ohne Ende (würde mich auch wundern wenn nicht bei der Anzahl). Dieses Array kommt bei denen immer zum Einsatz, egal ob 100 PAX (dann hängen so schön 2 - 3 Komponenten auf Kopfhöhe) bis Herrn Kalkbrenner und 1kPAX bei über 10 solchen Modulen.


    Wie schon erwähnt, Linearray hat meiner Meinung da Daseinsberechtigung, wenn es 1. korrekt gecurvt und geflogen ist und 2. zur Anwendung passt. Die Korrekte Anwendung ist da für mich wenn ein einzelnes Horntop pro Seite nichtmehr reicht und ein großes Horncluster zu viel ist. Ein Array wird als Multilösung verwendet - ich kauf es und es kann jetzt alles vom Kindergeburtstag bis zum riesen Konzert. Dem ist aber nicht so. Ich kauf mir einen SUV, von mir aus einen X5. Der kann eigentlich alles, nur fürn Stadtverkehr ist was kleineres sicher Sinnvoller (Verbrauch, Parken, ...) und für die Wüstenexpedition werde ich auch was anderes vorziehen.

  • Leute - ich denke, ihr wart einfach am richtigen Wochenende auf dem falschen Festival.
    Das M'era Luna hat mal wieder gezeigt, das es geht - dort hing wohl L'Accoustics K1,
    und der Sound hat gepasst.

  • Zitat von "skyworker"

    Zitat:
    KurtSchuster hat geschrieben:
    PA´s sollten keine schnöden Schallübertrager sein, sondern Emotionen vermitteln.


    ist erst mal ganz großer Stuss! Eine PA soll NICHTS anderes, als Schall übertragen. Sound - und damit Emotion - wird im Idealfall auf der Bühne gemacht (so die Kapelle ihr Handwerk versteht)


    Typisch Sky, immer schön auf die 12. :wink:


    Ich hab "vermitteln" geschrieben. Nicht "erzeugen". Der Vermittler bringt 2, oder mehr, Parteien zusammen. Er trägt nicht selbst zu irgendetwas bei, außgenommen zur Vermittlung. Das wäre das von dir angesprochene Ideal.
    Leider hört man ja nur wenig O-Ton von den Kraftwerkern. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen das Hütter&Co. jahrelang im dunkeln Keller sitzen und an ihren Rhytmus/Bass-Samples feilen, die über sauteure Monitore anhören und dann zufrieden sind damit was ein LA daraus macht.
    Auf der anderen Seite sagt Hütter ( im Spiegel-Interview), das sie ihre Shows erst in den letzten Jahren so gestalten können wie ihnen das schon lange vorschwebt, aber früher technisch einfach nicht möglich war.


    Und dazu gehören fast zwingend auch LA`s >>

    Zitat von "Heini"

    Zudem währe dann nicht mehr genug platz für die LED Screens :)


    Kraftwerk ohne Screens ginge nun gar nicht ( mehr ). :!:


    Zitat von "Heini"

    Eine Vergleichbare Horn PA würde viel längere aufbauzeit benötigen, ist wesendlich unflexibler und unwirtschaftlicher in dieser größenordnung (das ist hier nicht mehr der PA futzi um die ecke)


    Das will ich schon deswegen nicht in Abrede stellen weil ich A) keine Erfahrung habe in der Größenordnung und B) weils einfach einleuchtet


    Aber trotzdem ist es doch so, das ein X-Array auch nicht anders gehängt wird als ein LA. Nur eben mehrere Linien nebeneinander. Im Vorfeld kann der Systech die geeigneten Neigungswinkel etc. bestimmen ( sollte per Sim-Software bei nem Open-Air ja nicht so irre anspruchsvoll sein ), anschließend wird jede Linie so gehängt wie ein LA. Also Kettenzug runter, Schachtel dran, Verbindungsstücke montieren, hochziehen, nächste Schachtel, Verbindungsstücke usw.


    Wenn man gut vorbereitet ist, und eine gute Logistik hat sollte das doch zu stemmen sein, oder ?!?
    Ging bei AC/DC ja auch.
    Wobei jemand im Mutterforum sagt ( wenn ich das richtig verstanden habe war er für vDosc-Delay-Tower zuständig ) das aus den X-Array-Sachen nicht sonderlich viel rausgekommen wäre.
    Im Vergleich zu 72 ( pro Seite ( virtuellen )) vDosc-Modulen wäre der Output bescheiden gewesen.
    Irgendwie kann ich das nicht recht glauben. ( Vertraue keinem LA-Besitzer. :grin: )


    Ich glaube das war auch das AC/DC-Event in Österreich das Mike J. erwähnte. Sag mal was dazu.


    Zitat von "treibsand"

    Systeme wie das W8L oder das Galeo XT haben ja diese Philosophie aufgegriffen.
    Warum taucht sowas so selten auf Festivals auf?


    Ich mutmaße du meinst damit komplett horngeladene LA-Module ?!
    Wobei das Galeo ja keins ist, hmm.....


    Zitat von "Heini"

    Genau das ist das Problem... es ist kein platz mehr da! dieses jahr war schon eine erleichterung, da 3 Trucks seitlich an der Bühne stehen konnten. insgesammt ist da soviel material, das kann man sich garnicht vorstellen...


    Ist Niedersachsen geschrumpft :?: :wink: Ich dachte da wäre Platz ohne Ende....


    Zitat von "Heini"

    kleine frage nebenbei. was glaubt ihr, wieviel ampere strom brauch die mainstage?


    Ich tippe auf 1000 Ampere an 400 Volt.

  • Zitat von "KurtSchuster"


    Nur? Ich war neulich für Spider Murphy Gang tätig, die in nem Zelt spielten, wo wir die technische Leitung hatten.
    Extra für die wurde nen 3x250er Verteiler hingestellt. Gebraucht haben die nen 3x125er für Licht, und nen 3x63er für Ton (d&b C Serie, 2 Stacks pro Seite, gesamt 8 C4 Tops, 8 C7 Bässe und 2 B2 Infras, glaube 6 d&b Max als Monitore auf der Bühne plus noch irgendwas als Keyboardamp von d&b, gemischt auf 2 M7 - warum auch immer man da nen 3x63er braucht) Und das war grademal nen 3000 Mann Zelt :shock:


    P.S.: Nein, ich bin kein d&b Fanboy (sonst eher im Gegenteil), ich hab als Aufbauhelfer für Backline mitgeholfen, ehe ich nur rumgestanden hätte.