Was ist nur mit dieser Branche los?

  • Mir fällt da noch eine Unsitte in Ridern ein.

    Linearrays für Veranstaltungen mit 100-1500 Personen am besten noch in Zelten, Räumen mit niedrigen Deckenhöhen oder Schlauchartige Locations.


    Hauptsache Linearray. Ich bin da ja wirklich kein Gegner wenn es passt. Aber wenn nicht, komme ich mit einer PT7, D&B C, TW T24 o.ä. deutlich schneller und günstiger ans Ziel. Und es klingt dann auch noch besser als ein schlecht eingerichtetes Array. Vom Truckspace/-gewicht, dem eh immer zu geringen Budget der Kunden und den aufwand an Endstufen, Kabeln, Software und was sonst noch alles dazu gehört mal abgesehen.

  • An anderer Stelle habe ich das schonmal erwähnt: Was gerne vergessen wird ist die Verbindlichkeit von Ridern.

    Wenn mich nicht die Band direkt bucht ist der Rider für mich erstmal maximal mittelbar bindend: Wenn derjenige, der mich bucht mich dazu verpflichtet, die Rider zu erfüllen.

    Ich stehe zu oft auf der Seite der Location, lese in Ridern z.B. "Bühne muss rechteckig sein, dreiseitig schwarz ausgekleidet, mit Treppenaufgängen links und rechts und lichte Höhe von 7m haben. Wir brauchen eine Küche in der Garderobe" - wir können alle der genannten Anforderungen nicht erfüllen, auch wenn wir wollten. Dafür bräuchten wir einen Abrissbagger, ausreichend Sprengstoff, eine Baugenehmigung, Zustimmung der Erben des Architekten und einen Stadtratsbeschluss (Reihenfolge willkürlich gewählt).

    Ich kann als Location nichts dafür, dass sich der Veranstalter da einbucht mit der Veranstaltung, von deren Anforderungen ich bei Buchung meistens noch gar nichts weiß.

    Der Technikdienstleister für die Veranstaltung kann auch nichts an der Location ändern. In gewissen Grenzen ist es auch eine Holschuld der Künstler gegenüber Venue und Dienstleistern. Ich telefoniere gerne, schicke Unterlagen und alles. Aber es hat dann noch niemand am anderen Ende der Telefonleitung gesagt "das geht nicht, dann können wir nicht auftreten. Wir müssen absagen"

  • Mir fällt da noch eine Unsitte in Ridern ein.

    Linearrays für Veranstaltungen mit 100-1500 Personen am besten noch in Zelten, Räumen mit niedrigen Deckenhöhen oder Schlauchartige Locations.


    Hauptsache Linearray. Ich bin da ja wirklich kein Gegner wenn es passt. Aber wenn nicht, komme ich mit einer PT7, D&B C, TW T24 o.ä. deutlich schneller und günstiger ans Ziel. Und es klingt dann auch noch besser als ein schlecht eingerichtetes Array. Vom Truckspace/-gewicht, dem eh immer zu geringen Budget der Kunden und den aufwand an Endstufen, Kabeln, Software und was sonst noch alles dazu gehört mal abgesehen.


    Ohja, ein sehr guter Punkt.

    Bei uns geht der Saal mit 6m höhe los, nach hinten hin abfallen auf 2,8m.

    dazu als v geformt mit einem innenhof der den saal im hinteren bereich spaltet.

    da macht ein Line-Array einfach 0 Sinn, trotzdem habe ich am telefon schon oft diskussionen gehabt das man bei 1200 Leuten ja nicht ohne Banane spielen kann, sowas funktioniert ja mit direktstrahlern garnicht *finger

  • Also "unmöglich" finde ich schon ein großes Wort für etwas, was eher normal war. Da wurden halt viele Dinge noch nicht als so wichtig angesehen, wie heute in der Welt. Das meine ich ganz allgemein.

    Und alle hatten auch noch ihren Spaß, unmöglich 😂

    es ist unmöglich ohne Vorinfo einen Gig zu machen. Essentielle Vorinfos:

    - da ist eine VA. Datum, Ort

    - Format der VA (Konferenz, (mit Party), Ausstellung, DJs, Bands, Festival, Orchester…)

    Info, die auch wichtig sind:

    - wieviel Zuschauer werden erwartet

    - wer bringt was

    (und da fallen Rider drunter)


    Auch ich brauche keine 10 Emails über irgendetwas, was nicht mal meine Abteilung ist.

    Nur manchmal ist Rider lesen wie in eine Kristallkugel schauen …

  • Liebe Lisa, auch wenn das aus heutiger Sicht schwer vorstellbar ist: Ich habe gerade die Tage Kopien von meinem Anrufbeantworter aus den späten 80ern, Anfang 90er gefunden. Deswegen ist das keine verklärte Erinnerung meinerseits, sondern hat sich mir ganz aktuell nochmal in Erinnerung gerufen.

    Der Anrufbeantworter war das einzige Kommunikationsmittel, wenn man sich nciht persönlich gesehen hat, denn dass mich damals jemand zu Hause ans Telefon bekommen hätte, war quasi ausgeschlossen.

    Und da sind dann Anrufe drauf wie: Du, am Tag x spielt ne Band bei uns. Kannst Du kommen? Manchmal gab's noch einen Namen der Band dazu. Wenn ich die nicht kannte (was fast immer der Fall war), wusste ich nichtmal was für eine Musikrichtung. Nachschauen im Internet gab's nicht. Wobei die Ausrichtung der Clubs, in denen ich damals gearbeitet habe, eigentlich relativ klar war. Mit Ausnahmen.

    Als Equipment war eh immer alles auf dem Auto, was es gab. Und darüber haben dann alle gespielt, Ob das Bad Religion, Green Day, oder Dave Grohl (damals noch als Drummer von Scream) war.


    Dass ich das heute auch nicht mehr so mache, steht auf einem anderen Blatt....

  • Und da sind dann Anrufe drauf wie: Du, am Tag x spielt ne Band bei uns. Kannst Du kommen? Manchmal gab's noch einen Namen der Band dazu. Wenn ich die nicht kannte (was fast immer der Fall war), wusste ich nichtmal was für eine Musikrichtung. Nachschauen im Internet gab's nicht. Wobei die Ausrichtung der Clubs, in denen ich damals gearbeitet habe, eigentlich relativ klar war. Mit Ausnahmen.

    Na ja, dann ist doch das meiste implizit klar gewesen.


    Essentielle Vorinfos:

    - da ist eine VA. Datum, Ort

    - Format der VA (Konferenz, (mit Party), Ausstellung, DJs, Bands, Festival, Orchester…)

    Das wäre ja mit dem Anruf schon mal klar gewesen.


    - wieviel Zuschauer werden erwartet

    Man kennt ja den Club. Benötigte Ausstattung an "angemessener PA" ist bekannt oder bereits fest vorhanden. Oder auch nicht. Das weiß man dann ja auch. ;)

    - wer bringt was

    Das gabs damals halt (öfter) noch nicht. Da waren die Zeiten halt einfach noch anders. Und auch damals gings.

  • In dem Club, in dem ich seit vielen Jahren regelmäßig zu tun habe, habe ich im der letzten Zeit eine für mich plausible aber trotzdem verblüffende und zu meinem eigenen Verhalten als Bandmischer konträre Erfahrung gemacht:


    Die Rider der Bands, die ohne eigenen Techniker kommen, sind aktuell hilfreicher/zutreffender als die der Bands, die mit Techniker reisen?!

    Aus Bandsicht schon zu verstehen:

    Die , die ohne reisen, wissen, dass sie ein bisschen darauf angewiesen sind, die mit Techniker kommen, denken: „Der wird’s schon richten“

    aber welches Licht wirft das auf die Techniker? Kollegen und solche, die es noch werden wollen: Das ist einfach nur peinlich! Es ist eure Visitenkarte und strengt euch einfach ein bisschen an, den Rider des Vorgängers zu korrigieren! Mann, Mann, Mann!