Leiser Sänger , laute PA

  • den Satz von Wora finde ich gut. Werde ich demnächst mal ausprobieren...


    Beim Handmikro habe ich oft das Problem, dass der (unerfahrene) Sprecher, sobald er sich über die PA wahrnimmt, das Mikro sofort sehr weit weg hält - obwohl ich vorher gesagt hatte, dass er nah ran soll.


    Habt ihr da auch einen Trick?


    Danke...

  • Beim Handmikro habe ich oft das Problem, dass der (unerfahrene) Sprecher, sobald er sich über die PA wahrnimmt, das Mikro sofort sehr weit weg hält - obwohl ich vorher gesagt hatte, dass er nah ran soll.


    Habt ihr da auch einen Trick?

    wenn sprecher angst vor ihrer eigenen stimme bekommen und dann das mikro entweder weit weg halten oder spontan leiser sprechen, dann ist man als techniker chancenlos.

    dinge, die hier helfen können:

    - den sprecher oder die sprecherin zuvor briefen, dass laut und deutlich gesprochen werden soll

    - vorher eine sprechpobe machen

    - den fader erstmal etwas herunterziehen, damit es nicht sofort sehr laut erscheint

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Beim Handmikro habe ich oft das Problem, dass der (unerfahrene) Sprecher, sobald er sich über die PA wahrnimmt, das Mikro sofort sehr weit weg hält - obwohl ich vorher gesagt hatte, dass er nah ran soll.

    Viel krasser ist, dass viele Sprecher leiser werden, wenn es anfängt zu koppeln. Da hast du dann gar keine Chance mehr den laut zu kriegen. Außer vielleicht leiser drehen und drauf warten, dass das Publikum "lauter!" schreit.

  • Viel krasser ist, dass viele Sprecher leiser werden, wenn es anfängt zu koppeln. Da hast du dann gar keine Chance mehr den laut zu kriegen. Außer vielleicht leiser drehen und drauf warten, dass das Publikum "lauter!" schreit.

    dass die sprecher leiser werden wenn es koppelt, ist eine ganz normale reaktion der allermeisten. damit müssen wir immer rechnen.

    die methode, das mikro dann leiser zu machen, habe ich auch schon angewendet. meistens klappt das - wenn nicht, dann versteht man eben nix. zaubern können wir ja auch nicht.


    womit wir übrigens auch immer rechnen müssen ist das krasse gegenteil von "huch, ich hör mich ja selber":

    manche ungeübte sprecher laufen mit dem mikro direkt vor die box, weil sie sich da noch besser hören ... Kotz*

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ... noch zu deinem Problem:


    Kann man die Lautsprecher evtl. anders platzieren, damit es weniger ins Mikro streut?

    Das ist alles schon extrem ausgecheckt, es geht mir nicht um Feedbacks oder Echo's, sondern ein Mikrofon, bei dem der "Bleed" geringer oder wohlklingender ist, ich werde mal das dpa testen.

  • Vielen Dank für die wenigen konkreten Mikrofonempfehlungen und Mixtips, alles andere lasse ich unkommentiert so stehen, vielleicht sollte man das in das Hobbyforum verschieben.

    Macht Sinn, da gibt es schon genug Treads in denen versucht wird simple Fakten zu ignorieren .. da macht einer mehr oder weniger auch nichts mehr. Dafür gibt es da dann tolle "Mixtips" ... mein persönlicher wäre übrigens, das Briefmarkensammeln auch ein ganz tolles Hobby ist, es muss nicht immer Tontechnik sein ...

  • sei doch nicht wieder so bissig ;)


    Soundstorm:

    das DPA2028 habe ich auch als kapsel für meine AT funkstrecken. die setze ich am liebsten für sänger und sängerinnen ein, die im mittelton eher ein bisschen "kreischig" sind, wenn ich das mal so formulieren darf. es macht da auch einen wirklich guten job.

    aber:

    man kann nicht alle probleme mit anderer oder sogar mehr technik lösen. manche dinge muss man einfach an der wurzel anpacken. nach den ganzen investitionen in neue mikros ist es durchaus möglich, dass du auch noch zu diesem schluss kommst.

    jetzt wünsche ich dir aber erstmal mehr erfolg mit deinem projekt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • sei doch nicht wieder so bissig ;)


    der 2456ste User, der mit unausgefülltem Profil versucht die gesammelten User des PA Forums davon zu überzeugen das das alles ganz anders geht ... das lesen jetzt wieder noch 10 angehende Jungtechniker beim Suchen nach dem heiligen Gral, und schon sind wieder 20 Konzerte vermurkst ... muss doch nicht sein ...

  • ...der mit unausgefülltem Profil versucht die gesammelten User des PA Forums davon zu überzeugen das das alles ganz anders geht ...

    versuchen kann er es ja, aber ich bin mir sehr sicher: unsere jahrzehntelange erfahrung lässt uns auch hier nicht im stich ;)

    und so wird er eben seine eigenen erfahrungen machen - müssen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Der Bleed wird mit dem DPA vermutlich in der Tat natürlicher klingen, es wird aber vermutlich ebenso die "Signal to Bleed Ratio" sinken, also im Verhältnis weniger Nutzsignal da sein. Du wirst also wahrscheinlich mehr, aber unverfälschteren Bleed haben. Wenn dir das schon hilft, super; richtig gut wird das Signal aber vermutlich erst werden, wenn's der Signalerzeuger schafft es bedeutend über den Hintergrundlärm zu heben.


    Da gibt's ja noch viel Raum zum weiteren "extremen Auschecken".

  • Das lauteste Signal gewinnt. Wenn die Stimme an der Mikrofonkapsel nicht deutlich lauter ist als der Rest, ist das Spiel verloren.


    Wie schon von paranoize angesprochen spielt beim Bleed nicht nur das Maß der Reduktion eine Rolle, sondern eben auch der Sound. Daher ist etwas mehr Bleed unkritischer, wenn das Signal ausgewogener klingt - ganz besonders wenn auch Kompression eine Rolle spielt. Voraussetzung dafür ist eine frequenzunabhängige Richtwirkung über den gesamten Frequenzbereich. Schlechte Erfahrungen habe ich in diesem Zusammenhang vor allem mit Mikrofonen gemacht, die Ausreißer im Höhenbereich haben. Deswegen empfiehlt sich immer ein genauer Blick auf das Polardiagramm.

  • Was auch noch ganz gut funktioniert im Bezug auf viel Nutzpegel gegenüber Hintergrund ist das EV ND 96, zumindest wenn der Sänger am Mikrofon klebt. Dann ist er wirklich sehr nahe an der Kapsel und man bekommt nochmal einen Boost im Nutzpegel. Ein Sänger in einer Band, die ich betreue, nutzt das Mikro und er hat tatsächlich nochmal ein deutlich besseres Nutzpegel-Hintergrund Verhältnis wie die anderen Sänger in der Band (Beta 58). Man muss das Mikrofon dann aber auch fast "fressen" um diesen Vorteil zu nutzen.

  • Und wennst noch irgendwo Crown cm310 findest, hast du eine Chance auf noch mehr Nutzsignalratio (mit nicht besonders schönem Bleed, aber dafür sehr wenig davon). Und wennst 2 findest, nimmst eins für mich mit 😀

  • Man muss das Mikrofon dann aber auch fast "fressen" um diesen Vorteil zu nutzen.

    Das wird von vielen gerade bei Mikrofonen wie dem genannten EV, dem Audix OM-7 oder dem alten Crown CM-310 gerne unterschätzt. Eine Entfernungsverdoppelung senkt den Pegel um 6dB. Wenn dabei auch ein kurzer Kapselabstand ausgenutzt wird, entspricht schon eine kleine Entfernungsänderung eben schnell einer Verdoppelung oder auch Vervierfachung des Abstands zur Kapsel - und damit wird das Nutzsignal mal ganz fix um bis zu 12dB (!) leiser (das "Störsignal" der anderen Instrumente auf der Bühne bleibt dagegen gleich laut).


    Auf diese Weise ist der Vorteil solcher Mikrofone schnell dahin. Ein Kompressor-Einsatz, um die schon bei geringen Entfernungsänderung auftretenden Pegelschwankungen aufzufangen, rächt sich dann doppelt. Daher ist das "Fressen" des Mikrofons bei diesen Teilen absolut Pflicht.


    Die manchmal geäußerte Kritik an der stärkeren Feedbackanfälligkeit des Neumann KMS 104/105 hat übrigens auch was mit dessen vergleichsweise größerem Kapselabstand hinter dem Mikrofonkorb zu tun.

  • Und wennst noch irgendwo Crown cm310 findest, hast du eine Chance auf noch mehr Nutzsignalratio (mit nicht besonders schönem Bleed, aber dafür sehr wenig davon). Und wennst 2 findest, nimmst eins für mich mit 😀

    Das Teil habe ich lange auf einer kleinen Bühne mit lauten Drums eingesetzt. Schöne Nutzsignalratio - aber wie du schon schreibst, das Bleed-Signal hat keinen Schönheitspreis verdient. Unsere beiden waren dann leider irgendwann defekt.

  • Ich besitze seit 20 Jahren zwei CM310, für die Anwendung eigentlich perfekt, mit zwei Nachteilen:

    es braucht wahnsinnig viel Gain und überfordert auf Festivals viele Mittelklassepulte, früher hatte ich dafür einen extra Preamp dabei der auch bei 60dB Gain ohne Rauschen gut klang

    Das Mikrofon klingt nach heutigem Maßstab nicht so richtig gut, pragmatisch eingesetzt funktionert es zwar, mit der Entzerrung auf "schön" dreht man sich auch wieder mehr Lärm rein.


    Mein Ansatz ist eigentlich auch Kapselabstand, das klappt z.B. mit dem beta57 super, allerdings klingt der Bleed sehr schlimm und man bzw ich muss das Mikrofon viel mit Multiband auf "Linie" bringen.


    Das EV finde ich spannend, das werde ich auf jeden Fall auch testen.

  • Ich hatte es glaube ich schon mal erwähnt, aber bei solch extremen Beispielen hilft auch vor allem ein schneller Finger am Fader, um mitzufahren und den fehlenden Kompressor etwas auszugleichen. Bringt imho um einiges mehr als 1-2 mehr durch eine andere Kapsel. Und da ein Mikrofon kurz vor dem Koppeln auch nicht mehr wirklich "schön" klingt, dann gleich noch High & Lowpass, und das nicht zu knapp ... wie gesagt, wenn der Sänger seinen Job nicht richtig macht, dann wird das halt ein Kompromiss ...